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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meidzinstudium als Sprungbrett?!



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DeKl
23.02.2006, 16:39
da kann ich mir ein grinsen irgendwie nicht verkneifen...

OliP
23.02.2006, 16:41
....dann wird sich vielleicht doch in "nächster" Zeit etwas an unserem Gesundheitssystem ändern. Und so lang das nicht der Fall ist, heißt es für mich halt Finnland oder Schweden....

Ja - entweder die anderen ändern was an meinen zukünftigen Arbeitsbedinungen oder ich geh eben - ganz einfach!

OliP
23.02.2006, 16:55
da kann ich mir ein grinsen irgendwie nicht verkneifen...

:-)) ich mir auch nicht!

Lifendhil
23.02.2006, 17:09
Ja - entweder die anderen ändern was an meinen zukünftigen Arbeitsbedinungen oder ich geh eben - ganz einfach!

Ändern wird sich das durch die Politik.. und wählen kannst du auch im Ausland, falls dir das nicht bekannt ist. Aber erst mal muss Druck auf die Politik entstehen und bisher bewirken die tollen Ärzteproteste ja wirklich viel.
Wir haben halt unterschiedliche Vorstellungen, wodurch sich das ändern wird... wir werden ja hoffentlich sehen, wie es kommt.

Da ich quasi zwei Heimatländer hab, hab ich auch kein schlechtes Gewissen bezüglich irgendwelcher Steuergelder. Dafür wurde meine Mutter in Finnland ausgebildet und zahlt nu hier. Da auch noch nen schlechtes Gewissen haben?? Nee.. nicht wirklich.

PS Ich werde auch nicht "nur" wegen des Gesundheitssytems ins Ausland gehen... nach Skandinavien auszuwandern (zumindest für ne bestimmte Zeit) hab ich schon vor einer kleinen Ewigkeit beschlossen.

Dr. Pschy
23.02.2006, 17:47
Kleine Anmerkung noch:

"Dr. Psycho (warum eigentlich son Name?? Mit dieser Intoleranz...)"

Es heisst Dr. Pschy. Und haettest du einen kleinen Blick nach links geworfen, haettest du bemerkt, dass es die Kurzform von Pschyrembel ist, die ich uebrigens deshalb gewaehlt habe um eventuellen rechtlichen Problemen vorzubeugen. Hat also rein gar nichts mit irgendwelchen Psycho-Sachen zu tun.

Im uebrigen halte ich mich nicht fuer intolerant, im Gegenteil, ich respketiere gerne andere Meinungen, solange das ganze sachlich bleibt. Ich nehme mir lediglich das Recht heraus, meine Ansichtsweise darzulegen, vorzubringen und falls noetig, darauf zu beharren.

Lifendhil
23.02.2006, 18:07
Kleine Anmerkung noch:

"Dr. Psycho (warum eigentlich son Name?? Mit dieser Intoleranz...)"

Es heisst Dr. Pschy. Und haettest du einen kleinen Blick nach links geworfen, haettest du bemerkt, dass es die Kurzform von Pschyrembel ist, die ich uebrigens deshalb gewaehlt habe um eventuellen rechtlichen Problemen vorzubeugen. Hat also rein gar nichts mit irgendwelchen Psycho-Sachen zu tun.

Im uebrigen halte ich mich nicht fuer intolerant, im Gegenteil, ich respketiere gerne andere Meinungen, solange das ganze sachlich bleibt. Ich nehme mir lediglich das Recht heraus, meine Ansichtsweise darzulegen, vorzubringen und falls noetig, darauf zu beharren.

Ok, sorry, das war nun mein Fehler. Lesen scheint schwer zu sein, wenn man mom nicht gut schläft :-nix .

Ich finde es nun mal intolerant, wenn man jemanden von einem Studium abrät, nur weil der oder diejenige mit den Arbeitsbedingungen nicht einverstanden ist und sich unterbezahlt fühlt. Ich denke, die meisten von uns haben schon diesen "ich opfer mich gerne auf und bin für andere da"-Wesenszug. Aber ich finde, es gibt für alles Grenzen und so bald z.B die eigene Gesundheit darunter leidet, ist für mich so eine Grenze erreicht.
:-keks

zahnmedizina
23.02.2006, 19:11
also bitte nicht falsch verstehen! Jeder kann seine Meinung haben und ich hab halt auch meine! Darum redet man ja!

Also zum Punkt wir müssen für unsere Arbeitsbedingungen kämpfen:
Ja glaubst du wir Ärzte sollen wie die Stahlarbeiter auf die Straße gehen und hoffen dass irgendwann in 10 Jahren vielleicht jemand checkt dass wir nicht durchschnittlich 3000 netto haben bei 40 Stunden Woche?
Also erstens wage ich zu bezweifeln dass wenn alle hier bleiben und so weiter machen überhaupt sich je was ändern würde und zweitens ist es doch so, dass es viel effektiver ist wenn man mal Angebot und Nachfrage regieren lässt. Ich glaub dem Gesundheitssystem würde ein bischen Marktdruck äußerst gut tun!
Es ist einfach so dass solang das Ausland besser bezahlt und bessere Arbeitszeiten bietet sollen doch alle ins Ausland gehen! und erst dann wird sich die Politik was überlegen müssen weil ohne Ärzte gehts halt nicht!
Aber solange immer noch genug Leute da sind die um jeden Preis Arzt sein wollen und auch die miesesten ARbeitskonditionen akzeptieren weil sie ja einen Sozialberuf haben bei dem es nicht ums Geldverdienen geht wird sich nichts ändern!
Du siehst ich sehe es eher so dass jeder der hier bleibt unterstützt diese Bedingungen!
Meiner Meinung nach ist es sowieso so dass das ganze System nur deshalb funktioniert weil wir ja praktisch nach dem STudium noch eine Menge zu lernen haben. Viele werden sich denken ja ok jetzt nehm ich die Situation halt in Kauf solange ich was lernen kann (deswegen also längere ARbeitszeiten ohne Bezahlung) und hoffen halt dass irgendwann wenn sie gut ausgebildet sind ihre Praxis machen können und ausgesorgt haben.
Nur dem ist nicht so! Zumindest wagen es am Ende auch noch die wenigsten und irgendwann findet man sich halt ab!
Und der Oberwitz an der Sache ist ja dass es im Ausland das 100 mal bessere teaching gibt!

Und noch was zu dem Punkt dass man ein schlechtes Gewissen haben soll/muss wenn man sich vom Staat die Ausbildung bezahlen lässt und dann ins Ausland geht:

Ha das find ich das lächerlichste was ich je gehört habe!
Meine Wahl für die Zukunft beeinflusst das keine 2mm!

Erstens ist es mal so dass meine Eltern Steuern zahlen und die zahlen sie unter anderem dafür dass es Studienplätze gibt!

Zweitens wenn ein Staat es nicht für nötig hält seine Studenten/Fachkräfte mit guten Konditionen im eigenen Land zu halten kann ich doch nix dafür!

Drittens wir sind jetzt bei sowas dabei das nennt sich EU! Da sollte man schon ein bischen globaleres Denken entwickeln! Es ist doch völlig wurscht wer jetzt genau für die Ausbildung gezahlt hat wir befinden uns in Europa und dafür dass ich vielleicht irgendwohin auswander wird halt jemand anders (Osteuropa :-) ) kommen der halt von seinem Staat das finanziert bekommen hat! Das gleicht sich alles aus!
Langfristig sollte man sowieso das Budget für die Ausbildung aller Staaten zusammenlegen!

Viertens hat der Staat die Pflicht Ausbildung zu gewähren! wenn es nicht ausreichend Bildung gäbe wäre ich sowieso schon weg!
Und was jeder damit macht muss man einfach jedem selbst überlassen!
Ich lass mich doch nciht zwangsverpflichten nur weil ich ein paar jahre hier studiert hab!

Fünftens was kostet so ein Studium? sagen wir 10000 Euro pro Jahr dann macht das insgesamt 60000 Euro! Naja und jetzt rechtnet mal wie viel Geld ihr erstens dem STaat durch ´Steuern bringt (auch bei unserem niedrigen Einkommen) und außerdem wie viel Stunden der Staat von euch gratis verlangt wenn ihr hier bleibt zum arbeiten!
Ich hab unlängst gelesen dass ein Arzt (der wohlgemerkt später in den Beruf einsteigt als ein Handwerker) im Leben 1,5 mal so viel Stunden leistet wie ein normaler Mensch! Natürlich kostenlos weil aufgeschrieben wird ja nicht!
Und was ist der Dank? Naja beim Pensionssystem steht man schlechter da weil man ja weniger Dienstjahre hat!
und wenn ungefähr rechnest dass ein Arzt 40000 Euro im Jahr Brutto bekommt (wenig gerechnet aber nur zum verdeutlichen!) über die Jahre im durchschnitt und das auf sagen wir 30 Jahre macht 1,2 Millionen Euro! wenn jetzt rechnest dass du 1,5 mal so viel arbeitest wie jeder andere aber nur so viel bekommst als würdest 40 Stunden arbeiten schenkst somit mal dem Staat 600000 Euro!
Naja also von dem her hab ich null schlechtes Gewissen weil der Staat mir meine Ausbildung bezahlt hat! das ist ja lächerlich!

Sechstens: Wenn der Staat sich entschließt die Ausbildung gratis zur Verfügung zu stellen ist das eine Sache aber nur deswegen kann er nicht verlangen dass jeder das wieder einarbeitet! Vielmehr müsste der Staat klug sein und überlegen dass wenn man mehr Fachkräfte ausbildet das dem Wirtschaftsstandort hilft und man deswegen die Ausbildung gratis macht! Dafür müsste man halt soviel zahlen dass die Leute nicht davonlaufen

siebtens: es wandert eh so gut wie niemand aus! das ist ja lächerlich im Vergleich! und die Leute die in die Wirtschaft gehen sind ja nicht verloren! Die braucht es auch! also seh ich da nicht wo das Studium verschwendet wird!


Naja denkt mal drüber nach!
Jedenfalls ist es nicht unsere Pflicht uns das hier gefallen zu lassen! Dankbar ist den Ärzten sowieso schon lang kein Patient mehr! Kannst froh sein wenn nicht verklagt wirst! Da mach ich lieber Entwicklungshilfe bevor ich mich so einem System hingebe! Da sind die Leute wenigstens dankbar!

Und ob man die Situation bessert indem man hier bleibt und sich am Ende doch nix sagen traut oder ob man einfach weg geht und den Markt mal alles bereinigen lässt ist halt ansichtssache! ABer wenigstens sind wir uns einig dass man was machen muss

OliP
23.02.2006, 19:36
Naja, ich versteh ja worauf du hinaus willst. Nur hab ich irgendwie ein anderes Demokratieverständnis.

Der Staat ist keine dritte Person. Ich hör immer der Staat soll dies, die Politik soll das. Das ist so typisch die Mentalität von wegen man kann ja doch nix machen und "die da oben" solln es richten.

Demokratie funktioniert so nicht - nur regelmässig zur Bundestagswahl zu gehen ist nicht schon Demokratie und nur ein Bruchteil der Möglichkeiten zur Mitgestaltung der Gesellschaft. Dir passt was nicht? Dann engagier dich politisch: Arbeite in Parteien, Organisationen oder Initiativen, Gewerkschaften mit, gründe welche!. Nur durch eigenes politisches Engagement, durch persönlichen Einsatz sind Dinge zu verändern. So ist das System nunmal angelegt. Wenn du keine Lust dazu hast, dann nimm es hin wie es ist - zu Verlangen, die da oben (wer immer das sein soll), sollens richten, führt zu nix.

Deine Mangeltheorie geht übrigens auch nicht auf. Dann wird das Personal eben importiert. Die Kliniken hier im Osten, wo es teilweise schon recht grossen Mangel an Medizinern gibt, sind teilweise schon recht gut mit ausländischen Ärzten besetzt. Ich denke genau dies wird wohl zukünftig häufiger zu beobachten sein. Der Patient versteht zwar nur noch die Hälfte, aber der Arzt aus Rumänien dafür ebenso. Das wird so ähnlich wie auf den Baustellen :-)) !

Aber generell stimm ich dir zu! Die derzeitigen Arbeitsbedingungen sind teilweise wirklich nicht mehr zu akzeptieren. Es muss was getan werden :-)).

Smartinchen
23.02.2006, 19:57
Jetzt hoffe ich über ein Verfahren was nicht auf objektive Qualitätskriterien setzt (ZVS) einen Studienplatz zu bekommen.

Stimmt, objektive Kriterien sind echt sowas von blöd... :D :-stud :-D



Ansonsten stimm ich ihm aber zu, kenne niemanden, der sich das Studium reinziehen würde, wenn er wüsste, dass er später nicht in der Branche arbeitet...

DeKl
23.02.2006, 22:09
ich schon :-))