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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meidzinstudium als Sprungbrett?!



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Christian22
19.02.2006, 15:41
Mal eine These, die ich in den Raum stelle!
Mir ist letztens jemand begegnet, der Medizin studiert hat, aber nur weil er so ein gutes Abi hatte......recht schnell hat er dann bemerkt, dass das Studium nichts für ihn ist und hat dann gezielt den Abschluß als Dr. med. gemacht und ihn genutzt im letzten endes in die wirtschaft zu gehen, nach dem er dann bemerkt hat, wie miserabel die Arbeitsbedingungen sind.......Der Mann hatte nicht mal Lust das PJ zu machen! Ich konnte es kaum fassen..........

Nochmal die These: Medizin als Sprungbrett -realistisch oder eher eine "Frechheit?-


Ich finde, man sollte sich schon im klaren sein, wenn man dieses Studium schafft, hat man auch Spaß daran, zumind. sollte man ihn haben, meine Vermutung als wartender;) aber wie gesagt ich finds einfach schade, dass die Leute dann lieber in die Wirtschaft gehen um wesentlich mehr Geld zu verdienen und ihr wißt so gut wie ich, dass man in der wirtschaft mehr verdienen kann als in der Medizin...........aber vielleicht denke ich auch nur so, weil ich weiß wie lange ich warten muß, sprich 9+x+x+x+x+ Semester und mich darauf freue diesen Beruf zu ergreifen und darauf lange warten werden muß........

Scrotum
19.02.2006, 16:16
Naja, die Berufsmöglichkeiten in der Wirschaft für Mediziner ohne Berufserfahrung sind sehr beschränkt. Die Bewerbungen von Absolventen landen bei Pharmaunternehmen stets in der runden Ablage.

Für eine Stelle in der Pharmaindustrie brauchst du mindestens 2-3 Jahre Berufserfahrung in einer spezifischen Richtung. Onkologie ist beispielsweise momentan sehr gefragt.

Was bleibt noch so übrig? Forschung in der Industrie ist mit MD-PhD möglich, mit aussergewöhnlichen Abschlüssen kann man es in der Beratungsbranche probieren. Klinische Forschung bei CROs fällt mir noch ein.

Insgesamt dürfte ein Wirtschaftsstudium an einer guten Uni (HSG, EBS, etc.) dir viel bessere Berufsmöglichkeiten in der Wirtschaft ermöglichen.

Hellequin
19.02.2006, 16:16
Ein abgeschlossenes Medizinstudium geht halt nicht mit der Verpflichtung einher danach kurativ tätig zu werden.

Btw, wenn derjenige über den du schreibst sein PJ nicht gemacht hat, dann hat er weder Approbation noch Doktortitel.

macepaker
19.02.2006, 18:35
@Christian22:
Es wird wohl kaum jemand zu Studienbeginn 100%ig wissen, ob ihm die Arbeitsbedingungen/der Job/Arbeitsbedingungen im Verhältnis zur Bezahlung passen, bzw. die Arbeitsmarktsituation/wirtschaftliche Lage 6(!) Jahre im Voraus einschätzen können.
Ich persönlich finde es wesentlich besser, wenn Leute merken, dass die Arbeit nix für sie ist, als zum verbitterten Zyniker in der Klinik zu werden.
Im Übrigen sind es echt 2 verschiedene paar Schuhe, ob Dir das Studium gefällt, oder der Job hinterher :-meinung .

Wenn Du damit sagen willst, dass 1er-Kandidaten nicht automatisch die besseren Ärzte sind, geb ich Dir Recht, was man mit seinem Studium letzten Endes anfängt, ist allerdings letzten Endes Bier des jeweiligen Absolventen.

Ich gehe mit meinem Studium genauso viel/wenig Verpflichtungen ein, Arzt in Deutschland zu werden, wie ein Jurist Pflichtverteidiger oder ein Psychologe Therapeut werden muss. Wenn Deutschland/"Die Allgemeinheit" mir die Ausbildung bezahlt, nix für sein Gesundheitssystem erübrigen will und dann meint, ich müsste mich den Rest meines Lebens finanziell&körperlich ausbeuten lassen, weil die dummen Ärzte das schon immer so gemacht haben, dann wird man/frau wohl demnächst polnisch/tschechisch/etc. beim Arzt sprechen müssen. :-meinung

Xanathos
19.02.2006, 18:59
Meine Meinung dazu ist ganz einfach: ich finde es in der Tat eine Frechheit, wenn Leute Medizin (oder generell einen zulassungsbeschränkten Studiengang) studieren, nur weil sie ein gutes Abi haben.
Zulassungsbeschränkte Studiengänge sind sowohl während dem Studium als auch nachher sehr arbeitsaufwendig. Ich meine nicht nur Medizin, sondern auch Psychologie, Pharmazie, und auch Studiengänge die nicht in diese Richtung gehen wie z.B. Jura. Meiner Meinung nach sind das Studiengänge die man sich nur "antun" sollte, wenn man sich sehr dafür interessiert und bereit ist, viel Zeit darein zu investieren. Ergo muss man sich vorher informieren, auf was man sich einlässt.

Leute, die einfach nur studieren, weil sie einen guten Abischnitt hatten, sich aber ansonsten nicht so sehr für das Fach interessieren, nehmen meiner Meinung nach denen den Platz weg, die es wirklich wollen und bis zum Ende durchziehen würden, bekämen sie erst die Chance. Vor allem gegenüber denen, die z.b. 8 Wartesemester haben finde ich sowas ziemlich unfair. Es gibt doch genug andere Studiengänge.

:-meinung

HalloBallo
19.02.2006, 19:12
Meine Meinung dazu ist ganz einfach: ich finde es in der Tat eine Frechheit, wenn Leute Medizin (oder generell einen zulassungsbeschränkten Studiengang) studieren, nur weil sie ein gutes Abi haben.
Zulassungsbeschränkte Studiengänge sind sowohl während dem Studium als auch nachher sehr arbeitsaufwendig. Ich meine nicht nur Medizin, sondern auch Psychologie, Pharmazie, und auch Studiengänge die nicht in diese Richtung gehen wie z.B. Jura. Meiner Meinung nach sind das Studiengänge die man sich nur "antun" sollte, wenn man sich sehr dafür interessiert und bereit ist, viel Zeit darein zu investieren. Ergo muss man sich vorher informieren, auf was man sich einlässt.

Leute, die einfach nur studieren, weil sie einen guten Abischnitt hatten, sich aber ansonsten nicht so sehr für das Fach interessieren, nehmen meiner Meinung nach denen den Platz weg, die es wirklich wollen und bis zum Ende durchziehen würden, bekämen sie erst die Chance. Vor allem gegenüber denen, die z.b. 8 Wartesemester haben finde ich sowas ziemlich unfair. Es gibt doch genug andere Studiengänge.

:-meinung

Das Problem ist bloß, dass dir wahrscheinlich jeder, der irgendwas studiert, erzählen wird, dass sein Studiengang der schwerste und arbeitsaufwendigste ist. Theologie zählt z.B. mit zu den schwersten Studiengängen die es gibt und unterliegt auch keinem NC. Der NC ist ja nicht darauf begründet, dass ein Studium besonders schwer, anspruchsvoll oder arbeitsaufwendig ist, sondern weil die Nachfrage das Angebot klar übersteigt.

Xanathos
19.02.2006, 19:22
Ja, schon klar. Aber trotzdem finde ich eben, dass es genug andere Studiengänge gibt. Da muss man keinen zulassungsbeschränkten "blockieren", wenn es einen eh nicht so sehr interessiert, das man sich nichts anderes vorstellen könnte. Sicher sind auch zulassungsfreie Studiengänge schwer(er), das wollte ich nicht in Frage stellen. Ich wollte damit niemanden abwerten.

Naja, das jeder Student meint, sein Studiengang wäre der Schweste hab ich eigentlich nicht mitbekommen und ich kenne einige Studenten. Ist wahrscheinlich Ansichtssache und erfahrungsbedingt. ;)

HalloBallo
19.02.2006, 19:24
Ja, schon klar. Aber trotzdem finde ich eben, dass es genug andere Studiengänge gibt. Da muss man keinen zulassungsbeschränkten "blockieren", wenn es einen eh nicht so sehr interessiert, das man sich nichts anderes vorstellen könnte.

:-meinung :-top

abi2005
19.02.2006, 19:25
oder informatik,maschinenbau,elektrotechnik....is alles net so easy...das was einem liegt,zieht man auch durch :-meinung .deshalb würde ich mir das nie antun,etwas zu studieren woran ich absolut kein interesse hab..aber ich glaube worauf christian aus ist,ist dass einige fächer mehr als andere mehr "BERUFUNG" als beruf sind,da stimm ich zu,darunter fallen meiner meinung nach auch lehrer,etc...

alocider
19.02.2006, 19:41
Also warum ich mich durch 12 Semester plus Assistenzzeit quälen soll, wenn ich sowieso weiss, dass ich in die Wirtschaft will, muss mir erst jemand erklären. Verlorene Zeit in der ich viel Geld verdienen KÖNNTE.
Ich habe eine Zulassung an der HSG für dieses Wintersemester als Notfallabsicherung und habe jetzt ein Semester in Wien studiert um herauszufinden ob ich auch das Studium und nicht nur die Praxis aushalten könnte. Jetzt hoffe ich über ein Verfahren was nicht auf objektive Qualitätskriterien setzt (ZVS) einen Studienplatz zu bekommen. Wenn ich so schnell wie möglich Karriere machen und (sehr viel) Geld verdienen wöllte, wäre ich schon in St. Gallen.
Bestimmt bin ich nicht der einzige passionierte Idealist hier und das macht mier Hoffnung für uns alle.
Eine Frechheit finde ich es allerdings auch, dass Leuten ein Studium ermöglicht wird, die mit Sicherheit und Vorsatz nie den Beruf eines Arztes ergreifen wollen. Sicherlich hat dieser Umstand auch etwas mit Arbeits- und Rahmenbedingungen zu tun, aber letztlich überwiegt meiner Meinung nach der Umstand, dass das Medizinstudium in hohem Maße berufsqualifizierend und spezifisch ist.
Um zum Schluss zu kommen: zwei Dinge müssten im Interesse unserer Gesellschaft dringend reformiert werden:
1. das Auswahlsystem für Medizinstudenten
2. die Arbeitsbedingungen für Ärzte
:-meinung

Hellequin
19.02.2006, 19:47
Eine Frechheit finde ich es allerdings auch, dass Leuten ein Studium ermöglicht wird, die mit Sicherheit und Vorsatz nie den Beruf eines Arztes ergreifen wollen. Sicherlich hat dieser Umstand auch etwas mit Arbeits- und Rahmenbedingungen zu tun, aber letztlich überwiegt meiner Meinung nach der Umstand, dass das Medizinstudium in hohem Maße berufsqualifizierend und spezifisch ist.

Wirklich eine Frechheit das es hier in Deutschland das Recht auf freie Berufswahl gibt. :-D

alocider
19.02.2006, 19:54
@ Hellequin:
Na klar gibt es die freie Berufswahl und das ist auch gut so. Schließlich will ja keiner die DDR zurück. Aber bei begrenzten Resourcen muss ein Staat auch dafür sorgen, dass keine Versorgungslücke entsteht, welche wir ja leider schon vielfach haben. Ich glaube mit einem geeigneteren System (am Anfang,wie auch später) könnte man dafür sorgen, dass mehr Absolventen auch den Arztberuf ergreifen und nicht mehr die Hälfte nach bestandenem Studium abwandert. Dies wäre ein legitime Steuerungsmöglichkeit des Staates.

Recall8
19.02.2006, 19:54
Natürlich gibt es viele "schwere" Studiengänge, aber ich kenne kaum eines, in dem man schon während des Semesters dermaßen viele Prüfungen hat...



Im Übrigen finde ich es völlig legitim, wenn jemand auch Medizin studiert um nicht unbedingt Arzt zu werden. Medizinstudium heißt doch nicht unbedingt: Ich werde Arzt. Und im Übrigen: auch in der DDR gab es freie Berufswahl...
woher kommt diese "tolle" Info denn wieder :-oopss

Salmonella
19.02.2006, 20:02
@ Hellequin:
Na klar gibt es die freie Berufswahl und das ist auch gut so. Schließlich will ja keiner die DDR zurück. Aber bei begrenzten Resourcen muss ein Staat auch dafür sorgen, dass keine Versorgungslücke entsteht, welche wir ja leider schon vielfach haben. Ich glaube mit einem geeigneteren System (am Anfang,wie auch später) könnte man dafür sorgen, dass mehr Absolventen auch den Arztberuf ergreifen und nicht mehr die Hälfte nach bestandenem Studium abwandert. Dies wäre ein legitime Steuerungsmöglichkeit des Staates.


klar....und um die frisch approbierten mediziner zum arbeiten in den kliniken zu zwingen, sollte ein staatlicher folterkeller eingerichtet werden.... :-))

alocider
19.02.2006, 20:02
@ TobiasL:
Ich kann Dir nur dringend empfehlen nochmal in ein paar Geschichtsbücher zu gucken oder mit Leuten zu reden (meine Familie; im übrigen Ärzte) die drüben versucht haben etwas zu studieren, was ihnen vorschwebte.
Ohne jetzt eine Grundsatzdebatte hervorrufen zu wollen und ohne dich persönlich angreifen zu wollen: Es ist Geschichtsverfälschung zu behaupten es hätte für jeden eine freie Berufswahl gegeben!!!
Nichts für ungut.

Lava
19.02.2006, 20:03
Ich glaube mit einem geeigneteren System (am Anfang,wie auch später) könnte man dafür sorgen, dass mehr Absolventen auch den Arztberuf ergreifen und nicht mehr die Hälfte nach bestandenem Studium abwandert. Dies wäre ein legitime Steuerungsmöglichkeit des Staates.


Ähm.... meinst du nicht, dass da bessere Arbeitsbedingen eine viel größerer Anreiz wären??? :-((

alocider
19.02.2006, 20:05
Das habe ich doch geschrieben, dass geeignetere Arbeits- und Rahmenbedingungen in Verbindung mit besserem System bei der Auswahl der Studenten die beste Möglichkeit wäre.
Ich weiss net, was ihr da lest. Oder ich habe mich unklar ausgedrückt.

Lava
19.02.2006, 20:09
Das klang so nach einseitiger Veränderung des Auswahlsystems. So dass nur noch Masochisten studieren dürfen, die auch dann Arzt werden wollen, wenn sie am Ende noch dafür zahlen müssen und vom Chefarzt täglich gegeißelt werden dürfen. :-D

Hellequin
19.02.2006, 20:10
Das klang so nach einseitiger Veränderung des Auswahlsystems. So dass nur noch Masochisten studieren dürfen, die auch dann Arzt werden wollen, wenn sie am Ende noch dafür zahlen müssen und vom Chefarzt täglich gegeißelt werden dürfen. :-D
Was glaubst du warum ich erst Arzt werden will *RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR*
:-))

Lava
19.02.2006, 20:12
Was glaubst du warum ich erst Arzt werden will *RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR*
:-))

Um später andere geißeln zu dürfen? :-))