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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Eignungstest wird in D. wieder eingeführt!!!



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Schnute
21.02.2006, 21:16
Und weil es so ist,ist es in ordnung...?
Ich finde das eine,ebenso ungerecht,wie das andere.

Du klingst für mich so,als wärst du empört,weil nun dieser test vielleicht bald faire bedingungen schafft,obwohl es sonst in anderen bereichen noch so viel unfairness gibt?Irgendwo muss ja mal ein anfang sein...
Im grunde hast du ja aber recht-es gibt überall im leben ungerechtigkeiten,auch später im arbeitsleben wird man mal benachteiligt,mit glück vielleicht mal bevorzugt...aber deswegen ist es doch ganz gut,dafür in diesem bereich zb.mit dem medtest eine ausgleichende möglichkeit zu schaffen...oder? :-nix

Hellequin
21.02.2006, 21:18
Mal ganz abseits der hier ablaufenden Diskussion, kann ich mir den Hinweis auf die Parallelen auf die Einführung der 60% Quote beim AdH nicht verkneifen. Als das bekannt geworden ist, war hier großer Jubel angesagt und jeder hat sich schon im Besitz seines ihm zustehendem Studienplatzes gesehen. Mittlerweile hat dann doch wieder die Realität Einzug gehalten. Und genauso wird das auch bei einem evtl. Medizinertest ausschauen. Es wird immer Leute geben die davon profitieren und genauso wird es Leute geben denen dadurch ein Nachteil entsteht. Und auf welcher dieser Seiten man am Ende stehen wird, das kann ja wohl jetzt noch keiner sagen. :-keks

Xanathos
21.02.2006, 21:19
Du klingst für mich so,als wärst du empört,weil nun dieser test vielleicht bald faire bedingungen schafft,obwohl es sonst in anderen bereichen noch so viel unfairness gibt?Irgendwo muss ja mal ein anfang sein...
Im grunde hast du ja aber recht-es gibt überall im leben ungerechtigkeiten,auch später im arbeitsleben wird man mal benachteiligt,mit glück vielleicht mal bevorzugt...aber deswegen ist es doch ganz gut,dafür in diesem bereich zb.mit dem medtest eine ausgleichende möglichkeit zu schaffen...oder? :-nix
:-meinung

Schnute
21.02.2006, 21:20
@Janine
Das finde ich ja auch in ordnung-jeder hat seine eigenen ansichten und das ist auch gut so.Nur ich finde ebenso,dass diese ansichten mit respekt vor denen anderer vertreten werden sollten.
Dass immer wieder die gleichen themen aufkommen,würde ich aber mit mehr verständnis betrachten-es kommen ja auch jedes jahr wieder neue leute dazu,die eben genau diese themen beschäftigen und die darüber reden wollen.Sollten wir"neulinge" ;-) denn nur die alten threads lesen?
Auf jeden fall verstehe ich deinen standpunkt und bleibe natürlich trotzdem bei meinem! :-keks

Lava
21.02.2006, 21:23
Auf jeden fall verstehe ich deinen standpunkt und bleibe natürlich trotzdem bei meinem! :-keks

Das ist doch Diskussionskultur. :-))

Also ich finde es ganz OK was Hellequin da geschrieben hat. Im Endeffekt wünscht sich doch jeder, dass er einen Studienplatz erhält. Da ist es einfach, das System als ungerecht zu bezeichnen. Aber auch wenn jemand beim Medizinertest durchfällt wird er nicht sagen "Ich bekomme zwar keinen Platz, aber bin nicht sauer, weil der Test fair war". Was zu meckern gibt's immer. :-nix

Gichin_Funakoshi
21.02.2006, 21:27
Und was macht ihr wenn ihr im Anatomie-Testat durchfliegt, weil euch der Prüfer nicht mag? Oder wenn ihr merkt, dass z.B. die Neuroanatomie-Klausur an dem einen Studienort wesentlich schwerer zu bestehen ist als an einem anderen?
Nichts! Genausowenig, wie ich hier etwas machen kann. Allerdings hat man da mal wenigstens sein Studium und am Ende zählt nur, ob man es kann oder nicht. Was interessiert den Patienten deine Abschlussnote? Man studiert das, was man, im Idealfall, möchte. Das ist meiner Meinung nach viel wert!

Das Leben ist ungerecht. Aber GLEICHE Bedingungen sind viel Wert. Und die wären ja mit einem solchen Test gewährleistet. Auch wenn sich jemand vorbereitet. Ein absoluter Hohlroller kann so viele Seminare besuchen, wie er will. Er wird vermutlich nicht bestehen.

Aber ihr müsste euch wirklich nur den Pilotentest anschauen. Ein privatwirtschaftliches Unternehmen würde doch kein System verwenden, wenn es sich nicht seit Jahren bewähren würde.

alocider
21.02.2006, 21:28
...
Und was macht ihr wenn ihr im Anatomie-Testat durchfliegt, weil euch der Prüfer nicht mag? Oder wenn ihr merkt, dass z.B. die Neuroanatomie-Klausur an dem einen Studienort wesentlich schwerer zu bestehen ist als an einem anderen?
Dann könnt ihr auch nicht ein deutschlandweit-gleiches Anatomie-Testat fordern oder ... oder...?! Wir werden _nie_ zu einem deutschlandweit einheitlichen Bewertungsmaßstab im Ausbildungsverlauf bis zur Berufstätigkeit kommen. Vielleicht ist hier in dd jemand gezwungen das Studium abzubrechen, hätte es aber in hh geschafft. Sorry, aber geh z.B. mit der Begründung mal zum Dekanat, die lachen dich aus.
Diverse Unterschiede bestehen einfach und werden sich auch im weiteren Leben nicht vermeiden lassen, deshalb find ich es "amüsant" wie sehr man sich an Notengebung hochziehen kann!

Und Unterschiede wird es auch im Medizinertest geben - z.B. durch die bereits angesprochenen teuren Vorbereitungskurse etc...

1. Da spricht wieder die göttliche Erfahrung dessen, der schon Medizin studiert, im Gegensatz zu einigen von uns. Und er berichtet aus seinem großen Erfahrungsschatz über die großen Ungerechtigkeiten der Welt.
Leider verkennst du völlig, dass es hier nicht um ein Abitur geht, welches nachdem Studium keinen mehr interessiert, sondern um ein knappes Gut, nämlich die Chance Medizin zu studieren. Nun könnte man sogar im Umkehrschluss deiner Aussage entnehmen, dass eine Ungerechtigkeit mehr oder weniger auch egal ist: Das mag für ein Rigorosum oder Testat stimmen, welches im Zweifel wiederholbar ist, aber ganz bestimmt nicht für die Zukunft vieler junger Menschen. *Pathetik aus*
Wenn es nunmal ein besseres System zur Verteilung geben könnte, dann fällt mir kein Grund ein, warum dieses nicht eingeführt werden sollte. Natürlich außer dem Grund, dass ihr, die ihr in einem höheren Semester vielleicht schon studiert, es damals auch mit dieser "Ungerechtigkeit" aufgenommen habt und Generationen nach euch, dass gefälligst auch sollen. Richtig, das ist ein Argument.
2. Es ist oberster Quatsch, Sosse, Blödsinn, Nonsens, dass man sich auf diesen Test vorbereiten könnte und deswegen zieht das Argument nur die bösen Reichen können sich Vorbereitungskurse leisten auch überhaupt nicht.
Ich empfehle diesen Link:
http://www.unifr.ch/ztd/ems/berichte/b10/FAQ_EMS_NC.pdf

Hellequin
21.02.2006, 21:30
Mal abgesehen davon, das fair auch relativ ist. Der Medizinertest ist trainierbar, genauso wie ein Intelligenztest trainierbar ist. Und das heißt das Leute, die sich teure Vorbereitungskurse leisten können, einen großen Vorteil gegenüber den anderen haben. Und das wäre eine soziale Selektion und die ist imho auch nicht fair.

Schnute
21.02.2006, 21:30
@janine

Ja,das stimmt leider.Was zu meckern gibt´s immer.
Ich kann nur für mich sprechen-würde ich durch solch einen test durchfallen,wüsste ich nicht,worüber ich meckern sollte,ausser meine eigene unfähigkeit. ;-)
Und wenn dem so ist,wie viele hier meinen,sprich die abileistung im gleichen verhältnis zur testleistung,dann ist es doch im grunde wirklich einen gute lösung,bei der für die abibesten kein nachteil entsteht und die anderen eine chance auf direkten eingriff in ihre laufbahn haben.

Und das argument von THakw muss ich peinlicherweise eingestehen-das vergesse ich gerne mal,was daran liegt,dass ich dem system der unterschiedlichen anforderungsbeurteilung nicht so ganz traue und da gewisse zweifel dran habe.Aber das ist ein anderer schuh.... :-blush

Gichin_Funakoshi
21.02.2006, 21:37
Und das heißt das Leute, die sich teure Vorbereitungskurse leisten können, einen großen Vorteil gegenüber den anderen haben. Und das wäre eine soziale Selektion und die ist imho auch nicht fair.
Leute, die sich Nachhilfe leisten können, schreiben dann wohl auch immer bessere Noten im Abi. Das Argument mit den Reichen Leuten zieht meiner Meinung nach nicht ganz ;-)

Hellequin
21.02.2006, 21:42
Leute, die sich Nachhilfe leisten können, schreiben dann wohl auch immer bessere Noten im Abi. Das Argument mit den Reichen Leuten zieht meiner Meinung nach nicht ganz ;-)
Nicht immer (das hab ich auch nirgendwo behauptet), aber sie haben deutlich bessere Chancen als vergleichbare Gruppen die sich das nicht leisten können. Von daher zieht das Argument doch ... :-))

Lava
21.02.2006, 21:43
Nicht immer (das hab ich auch nirgendwo behauptet), aber sie haben deutlich bessere Chancen als vergleichbare Gruppen die sich das nicht leisten können. Von daher zieht das Argument doch ... :-))

Genau! Du müsstest nämlich Schüler vergleichen, die in etwa die gleichen Leitungen erbringen. Und wenn einer von denen Nachhilfe bekommt, DANN kannst du die Leistungen wieder vergleichen. :-D

Smartinchen
21.02.2006, 21:45
Der Medizinertest wird meines Erachtens dazu führen, dass künftige Abiturienten (gerade die, die keinen so guten Schnitt haben) erstmal ein halbes Jahr Physik, Chemie und co. pauken werden, um sich DANACH erst für Medizin zu bewerben. Wär's da nicht vielleicht besser, das pauken schon auf die Oberstufe zu verlegen?? Der Medizinertest ist doch nichts anderes als ein nach hinten verschobenes Abi, nur mit anderen Fächern (mal so angemerkt: Nirgendwo kann man mit den LKs Musik und Sport sein Abi machen! Und selbst wenn es sowas auf Sportgymnasien etc. geben sollte: Nennt mir EINEN Schüler, der so eine spezielle Schule besucht, um danach Medizin zu studieren...)


Schleierhaft ist mir auch, warum alle Leute, die keinen Studienplatz bekommen haben denken, dass sie mit Medizinertest, Auswahlgespräch und anderen Kriterien AUF JEDEN FALL ihren Platz bekämen. (wo sich doch z.B. beim Medizinertest eine hohe Korrelation zwischen Abinote und Testergebnis gezeigt hat...)

Gichin_Funakoshi
21.02.2006, 21:48
Nicht immer (das hab ich auch nirgendwo behauptet), aber sie haben deutlich bessere Chancen als vergleichbare Gruppen die sich das nicht leisten können. Von daher zieht das Argument doch ...
Da es aber auch auf das Abi bezogen werden kann neutralisieren sich die beiden Punkte ;-)

Hellequin
21.02.2006, 21:53
Da es aber auch auf das Abi bezogen werden kann neutralisieren sich die beiden Punkte ;-)
Sorry, aber die Aussage verstehe ich nicht. :-nix
Könntest du bitte etwas detaillierter schreiben was du meinst. :-)

alocider
21.02.2006, 21:54
Der Medizinertest wird meines Erachtens dazu führen, dass künftige Abiturienten (gerade die, die keinen so guten Schnitt haben) erstmal ein halbes Jahr Physik, Chemie und co. pauken werden, um sich DANACH erst für Medizin zu bewerben. Wär's da nicht vielleicht besser, das pauken schon auf die Oberstufe zu verlegen?? Der Medizinertest ist doch nichts anderes als ein nach hinten verschobenes Abi, nur mit anderen Fächern

Sag mal, machst du Dir die Mühe und liest auch die anderen Posts vorher oder nervst du uns gleich mit deiner unreflektierten Antwort?
Verzeih mir wenn ich dich jetzt hart angehe, aber kein einziger Satz deines Posts stimmt mit der Realität dieses Tests überein. Dort wird keine einzige Frage nach Brownscher Molekularbewegung oder nach sonst etwas gestellt. Völliger Blödsinn. Es geht bei diesem Test nicht um Grundlagen- und Faktenwissen, sondern um die Fähigkeit mit den Anforderungen des Studiums zu Recht zu kommen.
So langsam kommt mir das wie ein einsamer Feldzug gegen die Halbwahrheiten und Behauptungen im Zusammenhang mit diesem Test vor.

Gichin_Funakoshi
21.02.2006, 21:57
Das Argument mit den reichen Leuten, die besser Vorraussetzungen haben, kann in dieser Diskussion nicht genutzt werden. Denn es ist so, dass die Leute mit Kohle aufm Gym Nachhilfe bekommen und vorm Einstellungstest eventuell Seminare belegen. Da dies nun ein Schwachpunkt beider hier diskutierten Systeme ist, kann man nicht mit seinem eigenen Schwachpunkt das jeweils andere System angreifen ;-)
Klarer?

THawk
21.02.2006, 22:01
Aaalssoo, dann will ich mal abarbeiten ;-)

1.) Erstens habe ich keine "göttliche Erfahrung" - hab ich nie behauptet, nie gedacht. Erfahrung hab ich nach 2,5 Jahren Studium sicherlich und damit auch vielleicht eine andere Sichtweise. Aber das kann man mir wohl kaum absprechen?!

2.) Ich freue mich für jeden, der einen Studienplatz erhält und bin konkret auch gerne dabei behilflich - wenn's z.B. um Auswahlgespräche in dd geht. Ich habe meinen Studienplatz damals direkt bekommen, musste also nicht warten. Daher habe ich auch keine "Ungerechtigkeiten" auf mich genommen, die ihr jetzt auch ausbaden sollt (@alocider). Alocider, du hast ganz recht, das wäre ein dämliches Argument - nur, dass du es mir in den Mund gelegt hast und ich es nie angeführt habe.

3.) Ich habe mir die pdf-Datei gerade mal angesehen. Dort steht direkt drin, dass Vorbereitung einen Vorteil bringt, Training nicht möglich sei. Allerdings sagen sie auch, dass kommerzielle Vorbereitungskurse keinen wesentlichen Vorteil bringen sollen (siehe aber dazu mal die Box-plots in der Datei). Allerdings seh ich recht viele "Lücken" in den Ausführungen, bezogen auf unsere Diskussion hier. Es ist z.B. der Studienerfolg nach Testergebnis untersucht, nicht aber nach Maturanote. Obwohl Maturanote und Testergebnis zu einem gewissen Grad korrelieren (r=0,48).

4.) Ich glaube einfach nicht, dass der Test grobe Ungerechtigkeiten ausmerzt, daher stehe ich dem skeptisch gegenüber. 2 oder 3 Jahre Oberstufe sind vom "Verfahren" her der Situation im Studium ähnlicher als die Tagesform zum Zeitpunkt des Medizinertests. Natürlich gibt es auch im Studium Zeitpunkte wo man viel Leistung an einem Tag zeigen muss, aber in der Gesamtbetrachtung ist die Oberstufenzeit dem Studium ähnlicher. Daher find ich das Ergebnis der Oberstufenzeit auch sinnvoller.


So, das soll's erstmal zu dem Thema gewesen sein.

Machts gut, Lars

Gichin_Funakoshi
21.02.2006, 22:05
THawk, ich stimme deinen Ausfürhungen zu. Bis auf einen entscheidenden Punkt. Die Oberstufe ist an jeder Schule unterschiedlich. Das macht einen fairen Vergleich der Leistungen unmöglich und ist daher unbrauchbar. Mein Hauptkritikpunkt! Wäre unser Schulsystem komplett genormt, hätte ich kein Problem mit der Abinote als Kriterium. Aber ich habe soviele Erfahrungen gemacht, was ungleiche Schwierigkeiten der Schulen anbelangt...

OliP
21.02.2006, 22:12
Also wenn ich mal drei Meter nach hinten trete und die Sache betrachte, seh ich nicht wirklich einen Sinn im (geplanten) Medizinertest. Wozu? Mal schauen:

- die Auswahl soll fairer werden?
hhm... das ist 1.relativ und zweitens hat mit Abi oder dem Warten jeder
seine Chance, ist doch fair!

- es sollen möglichst Bewerber den Studienplatz erhalten, die das Studium wahrscheinlich auch schaffen?

wir reden also von Studienabbruch, mal sehen (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/campus/Aktuelles/Uni-News/Zahlen-Fakten-Arztberuf-Pressemitteilung-BMG-III/#ausbildung-studentenzahl):
also was steht da? Medizin im Vergleich ausserordentlich geringe
Abbrecherquote? Ist also nicht wirklich ein Problem oder?

- Unterschiedliche Voraussetzungen (Schulbedingungen) zum Erlangen des Abis, sollen ausgeglichen werden?

ich denke, dass hier gravierendere Unterschiede durch das Angebot an
teuren Vorbereitungskursen entstehen würden - und im Endeffekt nichts
wirklich gerechter wird.

Kurz, ich seh einen Sinn nicht recht. Beim Lesen des Threads hab ich allerdings fast Lust bekommen, die Sache mal zu studieren. Wie wärs mit ner Studie, bei der Merkmale von Studienbewerbern über mehrere Jahre bis zum Abschluss des Studiums (und darüber hinaus) erfasst und auf Korrelation mit irgendwelchen Zielvariablen, wie Examensergebnissen, wissenschaftliche Arbeiten oder Patientenzufriedenheit etc. geprüft werden.

...O mein Gott, ich lern zuviel Epidemiologie - bin ich froh wenn ich am Freitag das Fach hinter mir hab. :-D