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eatpigsbarf
21.02.2006, 13:01
Ich hab da mal wieder eine Frage :-): da ich ab Sommer auch zur arbeitenden Bevoelkerung zaehlen werde, ich aber leider als Arzt ja nicht ueber die Beitragbemessunggrenze kommen werde mit meinem Gehalt, ist es notwendig, dass ich mir eine gesetzlichen Krankenkasse aussuche, bei der ich mich dann pflichtversichern lasse (bin naemlich i.A. noch privat versichert).
Kann mir mal jemand erklaeren, wonach ich mir die aussuche? Es gibt ja hunderte verschiedene Kassen, die zwar nicht alle gleichviel kosten, aber unterschideliche Leistungen haben. Das ist mir schon komplett glasklar. So, aber was ist denn fuer mich wichtig? Windeln und andere Inkontinenzartikel werd ich hoffentlich noch ganz lang nicht benoetigen, Heilpraktiker werd ich als Arzt auch nicht aufsuchen. Zahnersatz, Brille etc. kann wichtig werden. Aber geh ich jetzt nach dem billigsten Anbieter vom Prozentsatz her? Ich kann mir ja schlecht von 150+ Kassen die Unterlagen zuschicken lassen und die alle einzeln durchgehen... Die Lust und Zeit hab ich dazu ganz einfach nicht.
Bei den gesetzlichen wird's wohl keine speziellen Sonderermaessigungen fuer Aerzte geben, oder?
Irgendwie ueberfordert mich unser Gesundheitssystem ;-)...

Salmonella
21.02.2006, 15:22
am besten, du suchst dir eine unternehmensberatung, die sich auf ärzte spezialisiert hat und lässt dich von denen zwecks krankenkassenwahl, nötige versicherungen etc. beraten. (so ist es zumindest bei uns zahnärzten standart...)

die meisten firmen machen das kostenlos (schließlich wollen sie dich ja später als kunden haben ;-) )

hol dir von verschiedenen firmen ´ne meinung ein und entscheide dich dann, was für dich geeignet ist!

bin bis jetzt ganz gut gefahren damit....

Doc Hollywood
21.02.2006, 21:33
Hallo!

Da ich in einer ähnlichen Situation bin und gerade ein solches Gespräch hinter mir hatte, ganz kurz:

1. unterhalb der Beitragermessensgrenze musst Du entsetzlich versichert bleiben.

2. man kann einen sog. Optionstarif abschließen für ca. 10-20 Euronen im Monat. Dieser "friert" den jetzigen Gesundheitszustand ein, wenn man später zu '(dieser) PKV wechselt, nehmen die zur Beitragsberechnung den damaligen Zustand an, d.h. der in einem Jahr nach 14h Kodieren eintretende Bandscheibenvorfall beim Anheben der, mit knapp 140kg aus dem Bett gefallenen, Dame auf Zimmer 12, führt nicht zum Ausschluss/zur Ablehnung. Außerdem ist man mit diesem Tarif gleichzeitig ab sofort fürs stationäre zusatzversichert, also schon auf dem besten WEg zum Privatpatienten :-top .

3. es gibt (ca. 15) PKVs, die spezielle Ärztetarife anbieten, welche SEHR viel günstiger (ca. 50%) als die "normalen" Tarife sind bei gleichzeitig oft besseren Leistungen. Man muss sich dann anhand von persönlichen Vorzügen (brauche ich viel Leistung bei Zähnen/Sehhilfen, will ich, dass die KAsse auch noch den Guru mit dem 6,5fachen Satz bezahlt, Selbstbehalt, 1-Bett oder 2-Bett etc. etc.) die Liste zusammenstreichen und sich dann für eine entscheiden (... bei der man dann den Optionstarif abschließen kann).

Diese Sachen sind eigentlich sehr einfach, wenn man einen guten, auf Ärzte spezialisierten Berater hat, der einem die Unterschiede erklärt und einen berät. Man sollte darauf achten, dass dieser unabhängig ist und keine eigenen Produkte verkauft. Ich bin derzeit sehr zufireden mit meiner Beraterin, habe bereits ca. 4-5h Beratung mit ihr verbracht, ohne dass sie mir was zum unterschreiben unter die Nase gehalten hat (meiner Meinung nach auch ein gutes Zeichen). Am besten einfach mal lokal umhören, Vorsicht ist bestimmt geboten, aber mal ehrlich: alleine blickt doch keiner durch, oder??


:-lesen

eatpigsbarf
22.02.2006, 15:29
Danke!!!! Bei den privaten hoere ich mich auch schon um, ich bin selber schon von meiner jetztigen Privaten Kasse von wegen Aerzte-Tarifen angesprochen worde. Hab die auch schon gleich mal nach einem Kostenvoranschlag gefragt (werd mir selbstverstaendlich auch da alle Tueren offenhalten und dann irgendwann mir das beste Preis/Leistungsverhaeltnis aussuchen).
War nur mit den gesetzlichen etwas verwirrt. Die haben ja einen Knall... Komplett ist mir das aufgegangen, als ich erfahren habe, dass ich als Arzt mit selbst nichts kassenerstattungspflichtiges an Medikamenten aufschreiben darf, sondern zum niedergelassenen Kollegen latschen muss. Wo man dann selbstverstaendlich noch die 10 Euro Gebuehren zahlen muss. Ich meine, wenn ich weiss, dass ich z.B. einen Harnwegsinfekt habe und dagegen bsp. Cotrim einnehmen moechte, warum soll ich dann zum Arzt gehen und noch mehr Kosten verursachen? Schliesslich "schreibt" der Kollege ja dafuer der Kasse eine Rechnung oder kriegt (eher gesagt) Geld dafuer erstattet. So ein absoluter Unsinn... Naja, Buerokratie... Kommt von ganz oben. Und fuer sowas hat man dann eine Lehrerin (?) als Gesundheitsministerin.
Ich nehm auf jeden Fall eine der billigsten Kassen...

Doc Hollywood
22.02.2006, 16:57
Ich muss mir auch noch ne gesetzliche suchen, bin derzeit noch bei der AOK. Derzeit ist von der Techniker viel die Rede, die haben wohl ne ganz nette Mischung aus nicht allzuviel Beitrag und nem akzeptablen Service...

Wie gesagt, es gibt ca. 16 Ärzteversicherer, die unterscheiden sich deutlich, für mich ist es wohl die Barmenia... Meine Verischerungstante hatte da so ne Tabelle, wo alle drauf standen mit den Kernpunkten, die sind wir dann durchgegangen, à la "Wie wichtig ist 1-Bett-Zimmer", "Sehhilfen" etc. und haben so der Reihe nach 14 Stück weggestrichen. Die letzten beiden haben bei fast identischen Leistungen ca. 70 Euro Preisunterschied, da war die Wahl dann einfach.

Übrigens, sorry für Ullala, als Aachener fühlt man sich immer so mitschuldig :-blush , aber gewählt hab ich sie nicht :-dagegen

Picknicker
22.02.2006, 17:20
Bist du vielleicht auch bei MLP?? Meiner hat mir nämlich auch die Barmenia aufgeschwatzt, bzw.empfohlen. Aber ich bin noch am Vergleichen, dbv-winterthur scheint auch nicht so übel zu sein, haben nen besseren Anwärtertarif. Ich wollte mich eigentlich auf gar keinen Fall privat versichern, bis ich erfahren habe, daß ich als Rentner doppelt zahlen müßte, d.h. Eigenbeitrag plus Arbeitgeber, bzw. staatl. Beitrag.

Doc Hollywood
22.02.2006, 18:20
Nein, bei MLP bin ich ganz gezielt NICHT, weil die mir viel zu aggressiv aufgetreten sind. Außerdem hört man von denen genauso viele Horrorgeschichten wie positive Erfahrungen, allerdings auch öfter: "Die werd' ich nicht mehr los"... Die Tatsache, dass MLP eigene Produkte vertreibt bzw. über Beteiligungen an Verisherungen verfügt, fand ich auch nicht sympathisch.

Auf die Barmenia bin ich, wie gesagt auch eher durch Vergleichen der Leistungen gekommen, nicht als "Empfehlung" (ausser dass meine Beraterin meinte, dass sie mit deren Service, was Telefonanfragen etc. angeht, sehr zufrieden sei). Den Namen habe ich auch mehr als Beispiel genannt, nicht als allgemeine Empfehlung!

qsad
01.03.2006, 19:51
Hallo Leute,

habe Eure Diskussion verfolgt weil ich auch auf der Suche nach der besten KV bin - allerdings eine Gesetzliche. Aber das Gespräch scheint sich mehr mit den privaten zu befassen. Ich komm allerdings partout nicht drauf, wie man sich als Assistenzarzt privat versichern kann - da liegt man noch mit dem Einkommen unter der gesetzlichen Grenze, oder? Plant ihr etwa 3 Dienste / Woche ein? ;-)

Smartinchen
01.03.2006, 20:11
Komplett ist mir das aufgegangen, als ich erfahren habe, dass ich als Arzt mit selbst nichts kassenerstattungspflichtiges an Medikamenten aufschreiben darf, sondern zum niedergelassenen Kollegen latschen muss. Wo man dann selbstverstaendlich noch die 10 Euro Gebuehren zahlen muss. Ich meine, wenn ich weiss, dass ich z.B. einen Harnwegsinfekt habe und dagegen bsp. Cotrim einnehmen moechte, warum soll ich dann zum Arzt gehen und noch mehr Kosten verursachen? Schliesslich "schreibt" der Kollege ja dafuer der Kasse eine Rechnung oder kriegt (eher gesagt) Geld dafuer erstattet. So ein absoluter Unsinn...

Willkommen in Deutschland :-))

Weiß jemand, wie das ist, wenn man als Arzt privat versichert ist? Kann man sich da selbst was verschreiben und erstattet bekommen?

Und wenn man gesetzlich versichert ist, darf man sich da selbst was verschreiben (und dann eben nicht erstatten lassen, sondern selbst bezahlen)?

eatpigsbarf
01.03.2006, 20:38
Zu Deiner 2. Frage: klar, dir selber kannst Du alles moegliche aufschreiben, aber kannst es eben nicht erstatten lassen. Das geht nur mit Rezepten vom niedergelassenen Kollegen. Aber ansonste kannst Du Dir als Arzt bis auf BTMs wohl alles selber aufschreiben und in der Apotheke aushaendigen lassen.

hiddl
01.03.2006, 21:47
Hallo Leute,

habe Eure Diskussion verfolgt weil ich auch auf der Suche nach der besten KV bin - allerdings eine Gesetzliche. Aber das Gespräch scheint sich mehr mit den privaten zu befassen. Ich komm allerdings partout nicht drauf, wie man sich als Assistenzarzt privat versichern kann - da liegt man noch mit dem Einkommen unter der gesetzlichen Grenze, oder? Plant ihr etwa 3 Dienste / Woche ein? ;-)

3000 brutto ist aber dann doch ein bißchen untertrieben, oder?
Nichtsdestotrotz konnte ich mich bisher auch nicht privat versichern. Jetzt bin ich seit Januar 29 und außerdem haben wir Bereitschaftsdienste abgeschafft und daher fallen massig bezahlte Überstunden an - im Januar und Februar dieses Jahr würde es also bisher reichen. Es ist aber zu "befürchten", daß wieder mehr Leute eingestellt werden und damit die Überstunden abnehmen.

Außerdem würde ich mich gar nicht privat versichern wollen - unkalkulierbare Beiträge im Alter, Kinder muß man extra versichern und ich finde das PKV-System prinizipiell unsolidarisch :-meinung . Mein Mann ist auch freiwillig gesetzlich versichert - da wird wenigstens nicht jeder Scheiß gemacht wie bei den privaten. Und ob die Versorgung ausreicht, das kann ich ja im Zweifelsfall selbst beurteilen.
Lg, Ute

qsad
09.03.2006, 19:59
3000 brutto ist aber dann doch ein bißchen untertrieben, oder?


Leider gar nicht - in vielen Fällen sogar übertrieben optimistisch! (Das ist hier schließlich ein Forum für Berufseinsteiger oder zumindest Ärzte/innen in WB.)

Wenn man Glück hat, bezahlt einen das Krankenhaus noch nach BAT und nicht nach dem neuen TVÖD... Dann gehört man als Berufseinsteiger zur BAT-Gruppe IIa. Mit 28, nicht verheiratet, ohne Kinder kriegst Du 3091 EURO brutto mtl. Mit 30 schon 3200 EURO.

NAch TVÖD ist man noch viel schlechter dran: als Berufsanfänger gehört man der Gruppe 13, Stufe 1. Das ALter wird nicht mehr berücksichtigt. Nicht verheiratet & ohne Kinder kriegt man dann im Bundesgebiet "Ost" (ja, ist immer noch Deutschland) nicht mehr und nicht wniger als 2605.72 € brutto! (IM Westen auch nur an die 2800 €.)

Alles Wohlgemerkt ohne Dienste oder bezahlte Überstunden. Aber wer ist denn schon so scharf darauf, sein ganzes Leben im Krankenhaus zu verbringen?... :-nix

Neanderthal_Man
13.03.2006, 22:54
Hmm, ich hab bisher bei meinen Vorstellungsgesprächen immer TVöD 14 Stufe 1 genannt bekommen. Da liegt man dann schon knapp über 3k, nach einem Jahr gehts nochmal ein bisschen höher und es kommen Dienste dazu. Alles in allem ist das schaffbar. Die Bemessungsgrenze liegt 2006 wohl bei knapp 3600, bzw. 3900 wenn man wechseln will.

Was die Gesetzlichen angeht, in die ich zumindest vorläufig sicher reinrutschen werden (Jahresbrutto und nur 8 Monate Zeit...) - k.a.

Viele sind ja als Student noch privat versichert (da gabs gute Konditionen) oder über die Eltern (Beamtenkinder...). Ich habe so das Gefühl bekommen, das es eine gute Idee ist, sich bei der bisherigen PKV eine Anwartschaft o.ä. offenzuhalten. Dann wird man da als bereits lebenslanges Mitglied geführt, zu Konditionen, die einem sonst keiner bietet. Zumindest vorläufig, bis man, jobmässig und instgesammt, einen besseren Überblick bekommen hat. So werd ich´s wohl machen. Kündigen kann man diese Anwartschaft ja später immer noch, aber wenn man jetzt "voll" umsteigt, dann wirds schwierig und teuer.

eatpigsbarf
14.03.2006, 08:30
Ich will mir eiegentl. auch so eine Anwaerterschaft fuer die priv. KV zulegen. Allerdings sollen dieses Jahr bekannterweise ab Ende Maerz die Gesundheitsreformen der Regierung ins Laufen gebracht werden. Und da bis heute nicht bekannt ist, was genau mit den privaten KVs geschehen wird, bin ich mir noch nicht sicher, ob ich tatsaechlich Geld an die zahle. Denn wenn die tatsaechlich ueber kurz oder lang abgeschafft werden, dann waere es gutes Geld zu Fenster ruaswerfen. Wenn das mit der Abschaffung allerdings noch ein paar Jahre dauert (ich sage mal, > 5 Jahre), dann wuerd ich so eine Anwaerterschaft wohl doch kaufen. Ist einfach besser und ich moecht schon zusaetzlich abgesichert sein.
Allerdings werd ich schon die anstehenden Reformen genauestens beobachten, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es die privaten KVs in der jetztigen Zusammensetzung noch so derartig lange geben wird. Auch nicht mit einer CDU gefuehrten Regierung und dem jetzt schon kurz vorm zusammenbrechenden stehenden Gesundheitssystem.

Michi5880
14.03.2006, 09:59
Arbeite zwar noch nicht, aber stehe jetzt auch davor mich zum PJ selbst versichern zu müssen, da ich dann mit 26 Jahren aus der Familienversicherung rausfalle.

Jetzt stehe ich vor der Frage: GKV oder PKV. Gesetzlich müsste ich ja egal bei welcher Kasse so um die 58 € zahlen. Die PKV (z.B. Barmenia) wäre zwar mit knapp 65 € etwas teurer, dafür ist das Leistungsangebot aber um Längen besser. Von dem Gesichtspunkt her würde ich die PKV bevorzugen.

Ich habe aber so meine Bedenken, mich von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreien zu lassen. Zum einen kommt man ja in den ersten Jahren der Assistenzarztzeit nicht über die Bemessungsgrenze und müsste zurück in die GKV. Müssen die dann einen nehmen und geht das so einfach? Wie läuft das ab.
Zum anderen, was ist wenn man arbeitslos wird? Dann fliegt man aus der PKV, wird aber von der GKV nicht mehr aufgenommen. Muss man dann alles selber bezahlen?
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist auch der Punkt Gesndheitsreform. Was geschieht mit den PKV's, was mit den darin Versicherten?

Kann mir mal jemand das mit den Anwärterschaften genauer erklären. Was haben die genau zu bedeuten und welchen Zweck erfüllen sie? Wenn ich nun privat versichere und später als Assi erstmal wieder in die Gesetzliche zurückfalle, welche Bemessensgrenze gilt dann, wenn ich si eine Anwärterschaft abschließe? 3600 € oder 3900 €?


Wird jetzt etwas chaotisch. Wozu würdet ihr mir in der Situation raten.

Vielen Dank schon mal.

Gruß
Michael

eatpigsbarf
14.03.2006, 14:17
Ich habe aber so meine Bedenken, mich von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreien zu lassen. Zum einen kommt man ja in den ersten Jahren der Assistenzarztzeit nicht über die Bemessungsgrenze und müsste zurück in die GKV. Müssen die dann einen nehmen und geht das so einfach? Wie läuft das ab.
Zum anderen, was ist wenn man arbeitslos wird? Dann fliegt man aus der PKV, wird aber von der GKV nicht mehr aufgenommen. Muss man dann alles selber bezahlen?
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist auch der Punkt Gesndheitsreform. Was geschieht mit den PKV's, was mit den darin Versicherten?

Kann mir mal jemand das mit den Anwärterschaften genauer erklären. Was haben die genau zu bedeuten und welchen Zweck erfüllen sie? Wenn ich nun privat versichere und später als Assi erstmal wieder in die Gesetzliche zurückfalle, welche Bemessensgrenze gilt dann, wenn ich si eine Anwärterschaft abschließe? 3600 € oder 3900 €?


Also, zuallererst: wenn Du nach Studienende als Privatversicherter einen Job bekommst, in dem Du die Beitragbemessungsgrenze nicht ueberschreitest (was Dir noch heutigem Gehalt als Assistenzarzt leider passieren wird), wirst Du automatisch gesetzlich versichert. Das ist in diesem Fall so, weil man als sich exmatrikulierter Student einen neuen Versicherungsstatus erhaelt, der einem erlaubt, aus der privt. KK in die gesetzliche zu wechseln. Geht mir genauso: bin waehrend des Studiums pivat versichert gewesen und jetzt zum Sommer, wenn ich als Assi anfange, fliege ich raus und wechsele in die gesetzliche Kasse. Das stellt kein Problem dar. Man kommt also wieder raus.
Eine Anwaerterschaft fuer eine prov. Krankenkasse bedeutet, dass man monatl. einen bestimmten Betrag an die priv. KK bezahlt und dafuer den Gesundheitsstatus, den man zu Beginn der Anwaerterschaft hatte, beibehaelt, bis man Geld genug hat, in die priv. KK zu wechseln. Soll heissen, dass im Falle, dass du schwer krank wirst oder z.B. einen schlimmen Unfall hast, aufgrund dessen du z.B. schwerbehindert wirst, muss dich spaeter die priv. Kasse nehmen und kann dich nicht ablehnen (immer den Fall vorausgesetzt, du verdienst mehr als die Beitragsbemessungsgrenze vorsieht). Sie muss Dich dann zu den Bedingungen deines Gesundheitsstatus zu Beginn der Anwaerterschaft versichern. So hab ich das jedenfalls verstanden.
Wie ich ja vorher schon in diesem Thread geschrieben habe, waere ich allerdings eher vorsichtig, was Geld ueber laengere Zeit in die priv. KK bezahlen angeht. Ich wurde unabhaengig von meinen eigenen Vermutungen sowohl von Bank als auch vom Steuerberater gewarnt, da zu diesem Zeipunkt wirklich niemand weiss, wie die Zukunft fuer die privaten KKs aussieht. Ob und wie sie weiter bestehen, steht in den Sternen und wird - so circa - zum Sommer/Herbst dieses Jahr klarifiziert werden. Da Du jetzt nur fuer ein Jahr im voraus planst, wuerde ich wohl den Schritt in die private KV gehen. Schliesslich bist Du in einem Jahr fertig (wenn ich Dich richtig verstanden habe) und bis dahin wird man mehr wissen. Und Du wirst Dich sowieso mit groesster Wahrscheinlichkeit gesetzlich pflichtversichern muessen und kannst Dir dann, wenn jeder mehr weiss, immernoch Gedanken ueber eine Anwaerterschaft oder priv. Krankenzusatzversicherung machen.

Michi5880
14.03.2006, 14:53
Hi eatpigsbarf,

erstmal Danke für die Antwort. Das bringt mir schon etwas mehr Klarheit.

Bei zwei Punkten muss ich noch mal genauer nachhaken, wenn es dich nicht stört.



Also, zuallererst: wenn Du nach Studienende als Privatversicherter einen Job bekommst, in dem Du die Beitragbemessungsgrenze nicht ueberschreitest (was Dir noch heutigem Gehalt als Assistenzarzt leider passieren wird), wirst Du automatisch gesetzlich versichert. Das ist in diesem Fall so, weil man als sich exmatrikulierter Student einen neuen Versicherungsstatus erhaelt, der einem erlaubt, aus der privat. KK in die gesetzliche zu wechseln.

Ist man dann gesetzlich pflichtversichert und kann man die Kasse dann frei wählen? Was passiert, wenn man nicht direkt ein Job findet oder wenn man arbeitslos wird? Ist das dann so, als wäre man nie in der PKV gewesen, wenn man mit dem Studium fertig ist.



Geht mir genauso: bin waehrend des Studiums pivat versichert gewesen und jetzt zum Sommer, wenn ich als Assi anfange, fliege ich raus und wechsele in die gesetzliche Kasse. Das stellt kein Problem dar. Man kommt also wieder raus.

Bist du seit Studienbeginn selbst privat versichert gewesen, oder hast du erst zur PKV gewechselt als du 25 oder 26 wurdest? Das macht nämlich, wie ich es verstanden habe einen großen Unterschied bezüglich Wechsel zurück in die GKV.



Da Du jetzt nur fuer ein Jahr im voraus planst, wuerde ich wohl den Schritt in die private KV gehen. Schliesslich bist Du in einem Jahr fertig (wenn ich Dich richtig verstanden habe) und bis dahin wird man mehr wissen. Und Du wirst Dich sowieso mit groesster Wahrscheinlichkeit gesetzlich pflichtversichern muessen und kannst Dir dann, wenn jeder mehr weiss, immernoch Gedanken ueber eine Anwaerterschaft oder priv. Krankenzusatzversicherung machen.

Ich frage mich, ob jetzt bei den ganzen Risiken der Aufwand noch lohnt in die PKV zu wechseln, da ich ja eh, wenn ich arbeite wieder in die GKV muss?

Viele Grüße
Michael

eatpigsbarf
14.03.2006, 18:00
Ist man dann gesetzlich pflichtversichert und kann man die Kasse dann frei wählen? Was passiert, wenn man nicht direkt ein Job findet oder wenn man arbeitslos wird? Ist das dann so, als wäre man nie in der PKV gewesen, wenn man mit dem Studium fertig ist.

Hey Michi,
es ist so, dass man, wenn man sich gesetzlich pflichtversichert schon die Kasse frei aussuchen darf. Das darf man jetzt bei den gesetzlichen auch (z.B. nach Beitragserhoehungen), wenn man -glaub ich- schon kind. 18 Monate in der alten KK Mitglied gewesen ist.
Wenn man arbeitslos ist und gleichzeitig Mitglied einer PKV ist, wird man automatisch auch pflichtversichert, normalerweise hat man dann aber keine grosse Wahl und wird Mitglied bei der AOK (oder einer anderen grossen Kasse).



Bist du seit Studienbeginn selbst privat versichert gewesen, oder hast du erst zur PKV gewechselt als du 25 oder 26 wurdest? Das macht nämlich, wie ich es verstanden habe einen großen Unterschied bezüglich Wechsel zurück in die GKV.

Ich frage mich, ob jetzt bei den ganzen Risiken der Aufwand noch lohnt in die PKV zu wechseln, da ich ja eh, wenn ich arbeite wieder in die GKV muss?


Ich bin seit Studienbeginn privat versichert, insofern ist da ein Unterschied zwischen uns beiden :-). Allerdings bin ich nicht als Studentin privatversichert und auch nicht ueber meine Eltern, sondern habe einen normalen Privatversichertenstatus. Damit zahle ich auch (leider) normal Betraege.
Aber, Du gehst nach Studienende vom Studentenstatus in einen Normalversichertenstatus ueber. Das ist einer der wenigen Faelle, wo man ohne grosse Probleme aus der PKV wechseln kann. Wenn Du unsicher bist, dann ruf doch einfach bei der PKV Deiner Wahl an und frag nach. Die wissen solche Fragen eigentlich zu beantworten.
Aber ich seh das Ganze aehnlich wie Du: warum sich denn Stress machen mit dem Wechseln, wenn man in einem Jahr sich wieder eine neue GKV suchen muss...?

Neanderthal_Man
14.03.2006, 18:39
Soweit ich das mitbekommen habe, ist bei den PKVen ja das Eintrittsalter (und der Gesundheitsstatus) nicht unerheblich. Grade vorm PJ, bevor einem vom monatelangen Hakenhalten die Beine dick werden, der Rücken vom dauernden krumm- und schiefstehen schmerzt, der Magen Stressulcera entwickelt hat... ;-)
sollte man sich vielleicht die Option offenhalten.
Warum überhaupt Privat (statt Kasse?): Ich finde, als Arzt oder Medizinstudent bekommt man ja eine ganze Menge mit. Sorge wegen überflüssiger Behandlung und Diagnostik braucht man also eher nicht zu haben. Man muss sich nicht den ganzen nervigen Regularien der Kassen unterwerfen (immer erst zum Hausarzt), die zwar für einen Normalbürger oft sehr sinnvoll sind, bei einem ähhh... Insider aber eher fehl am Platz sind.
Wenn ich Rückenschmerzen mit neurologischen Ausfällen L4/L5 habe, dann will ich gleich zum Orthopäden, ohne vorher beim HA erklärt zu bekommen, dass ich Ausfälle L4/L5 habe und zum Orthopäden gehen soll...
Dazu kommt dann die momentane Praxis, wirkstoffgleiche Generika verschreiben zu müssen - manchmal möchte man, grade als Mediziner, aber vielleicht doch lieber auf ein bewährtes, teurers Medikamt zurückgreifen und so weiter.
Also, dass sind meine Überlegungen. In der GKV sind alle gleich, in der PKV kann man möglicherweise Nutzen aus dem eigenen, besonderen Status als Arzt ziehen. Ob Ärzte sich allerdings günstiger versichern können, weiss ich nicht.
Früher (sehr viel früher) haben Ärzte sich sogar gar nicht versichert. Bei ner Famulatur hab ich noch nen Fall erlebt, da war die Patientin früher ebenfalls Arzt gewesen, und gar nicht versichert. Damals war es noch so, dass man sich unter Kollegen gegenseitig kostenlos behandelt hat. O tempora, o mores... :-dafür

eatpigsbarf
14.03.2006, 19:13
Warum überhaupt Privat (statt Kasse?): Ich finde, als Arzt oder Medizinstudent bekommt man ja eine ganze Menge mit. Sorge wegen überflüssiger Behandlung und Diagnostik braucht man also eher nicht zu haben. Man muss sich nicht den ganzen nervigen Regularien der Kassen unterwerfen (immer erst zum Hausarzt), die zwar für einen Normalbürger oft sehr sinnvoll sind, bei einem ähhh... Insider aber eher fehl am Platz sind.
Wenn ich Rückenschmerzen mit neurologischen Ausfällen L4/L5 habe, dann will ich gleich zum Orthopäden, ohne vorher beim HA erklärt zu bekommen, dass ich Ausfälle L4/L5 habe und zum Orthopäden gehen soll...
Dazu kommt dann die momentane Praxis, wirkstoffgleiche Generika verschreiben zu müssen - manchmal möchte man, grade als Mediziner, aber vielleicht doch lieber auf ein bewährtes, teurers Medikamt zurückgreifen und so weiter.
Also, dass sind meine Überlegungen. In der GKV sind alle gleich, in der PKV kann man möglicherweise Nutzen aus dem eigenen, besonderen Status als Arzt ziehen. Ob Ärzte sich allerdings günstiger versichern können, weiss ich nicht.


Ich weiss nicht, ob Du privat versichert bist, denn was Du da oben geschrieben hast, stimmt so heute auch fuer die PKVs nicht mehr. Ich bin seit mehr als 15 Jahren bei ein- und derselben PKV und auch die haben mittlerweile Einschraenkungen fuer ihr Mitglieder. So MUSS man mittlerweile auch vor fast jedem Arztbesuch zum Hausarzt gehen, um die spaeter Facharztrechnung komplett erstattet zu bekommen. Einzige Ausnahmen sind Paediater, Augenaerzte und Frauenaerzte. So bescheuert das klingt, man muss sich mittlerweile vom Hausarzt eine Ueberweisung zum Facharzt holen, um sich z.B. einen Leberfleck entfernen zu lassen. Ansonsten zahlt die PKV nur einen Teil der Rechnung des Hautarztes. Klar, ich kann natuerlich anrufen und sagen, ich haett gern eine Ueberweisung fuer den und der Facharzt, aber ich brauch die Ueberweisung als "Beweis" fuer meine PKV.
Medikamente zahlen die allerdings im Grossteil der Faelle. Allerdings ist es mir bei unserem enorm strengen Arzneimittelgesetz pers. doch eher egal, ob ich einen Reimport bekomme oder das Original. Und ob Ratiopharm (oder welche Generikafirma auch immer), macht mir auch nichts aus.

Und nein, bei der GKV koennen sich Aerzte nicht billiger (also zum Aerztetarif) versichern lassen. Ich hab grad den gesamten KK-Marathon hinter mir, mit genau der gleichen Hoffnung. Aber die Beitragssaetze gelten fuer alle, da gibt's keine Ausnahmen. Allerdings gibt's bei vielen privaten Kassen fuer die priv. Zusatzversicherung Aerztesonderkonditionen. Frage ist eben nur, wie lange noch?! Denn dass sich was am GKV/PKV-System aendern wird noch in diesem Jahr, ist mehr als sicher.