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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin trotz mangelnder Vorkenntnisse in den Naturwissenschaften?



Bauxi
26.02.2006, 16:02
Hallo,

ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken Medizin zu studieren und mir hat mein freiwilliges Pflegepraktikum auch sehr gut gefallen. Ich kann mir die Tätigkeit als Arzt sehr gut vorstellen und ich habe auch schon konkrete Vorstellungen welche Richtung ich einschlagen möchte. Mein Herz schlägt für diesen Beruf, doch ich habe auch Bedenken hinsichtlich der Naturwissenschaften. Ich bin zwar ein eifriger, fleißiger Lerner, aber in Chemie, Physik und Biologie sicher kein Überflieger und auch nicht besonders begabt. Zudem liegt die Schulzeit schon fast 7 Jahre hinter mir.
Sind die vorklinischen Fächer (von Anatomie über Biochemie bis hin zu Soziologie) mit Eifer und Fleiß und auch im Hinblick auf das Physikum mit vielleicht etwas weniger Verständnis für Naturwissenschaften erlernbar?
Würdet ihr mir deshalb von meinem Ziel abraten? Sollte ich bereits vorlernen? Ich habe den Zeeck ein wenig angelesen, aber ohne Vorlesung oder Übung fand ich das ganz recht schwierig. Freue mich auf eure Ratschläge und Tipps.

Liebe Grüße
Phil

Meuli
26.02.2006, 16:08
Hallöchen
mach dir keine Gedanken, mein naturwissenschaftliches Verständnis ist gleich null und mein Abi lag zu Studienbeginn auch schon, ähh, 8 Jahre zurück. Hatte auch Bio nur als GK in 12. und 13., Chemie als GK in 12. und Physik, nun ja, nach der 11. mit ner 4 (mit Hängen und Würgen) abgewählt. Trotzdem hab ich die Praktika überlebt und die Klausuren auf Anhieb bestanden. (sogar Biochemie *freu*). Eifer und Fleiß ist aber sicher net verkehrt :-)
Ansonsten benutz mal die Suchfunktion, da gabs schon unzählige Threads zu (sowohl zu den NatWiss als auch zum Vorlernen)!
Viel spaß
Hoffe, dich etwas beruhigt zu haben
Lg
Meuli

Bauxi
26.02.2006, 16:14
Hi Meuli,

danke für deine netten Worte!

medimädchen
26.02.2006, 21:22
Bleib ganz unruhig, wie Meulengracht schon sagte...man kann das eigentlich mit ein bissel Arbeit und Fleiß gut nacharbeiten.
Ich für meinen Teil hatte Physik schon in der 10. abgewählt und unsere Physiker verlangten insgesamt 4 Prüfungen (eine Klausur, drei mündliche Testate) was schon ziemlich viel ist - und das hat auch geklappt. Ich denke das sollte nicht das große Problem sein.

Alles Gute für deine Entscheidung.

cKone
27.02.2006, 09:19
Das ist alles kein Problem!
Du bist fleissig? Damit hast du die Grundvorraussetzung das Medizinstudium zu schaffen.
Jetzt brauchst du nur noch die richtigen Bücher und deinem Erfolgserlebnis "Medizin" steht nix mehr im Weg.

kay-bro
27.02.2006, 10:32
Natürlich wäre es ideal, wenn du Naturwissenschaftl. Fächer im Abi hattest, da du dann - vor allem bei Studiumbeginn - schon Vorkenntnisse hast (Bsp. Mikrobiologie oder Neurobiologie), aber mit Fleiß holst du das locker nach (die anderen haben es ja auch "irgendwie" vorher gelernt ;-) ). Außerdem gibt es mittlerweile so viele gute Bücher, wodrin der Stoff perfekt erklärt wird. Und den Vorsprang den die anderen Leute (die Naturw. Fächer im Abi hatten) zu Beginn haben schmelzt bald auch dahin, da die eben angesprochenen in der Schule "natürlich" nicht so detailiert behandelt wurden und Fächer wie Anatomie usw. für "fast" jeden "Neuland" sind.
Trotzdem sollte festgehalten werden; wenn du dich mit naturw. Fächern überhaupt nicht anfreunden kannst oder noch nie den Durchblick hattest, dann solltest du deinen Entschluss nochmal überdenken. Sind schließlich mind. 5 Jahre totale Quahl, der du dich unterziehen würdest...
:-meinung

Solara
27.02.2006, 18:08
Nur zu!!

Macht relativ wenig, wenn diese wunderbaren kleinen Fächer schon lange nicht mehr gelernt wurden!
Fängt ja alles wieder von vorne an - zumindest großteils!
Bei mir lag das Abitur auch 6 Jahre zurück, Physik nach der 11. abgewählt, Chemie :-blush , Bio zwar LK gehabt, aber auch nur, weil ich um Mathe im Abi rumkommen wollte ;-) - hat aber dann doch Spaß gemacht :-top !!

Was du unbedingt können solltest, ist lernen und Ausdauer beweisen und vor allem regelmäßig mitlernen! Das habe ich schleifen lassen - großer Fehler!!

Jetzt brauchst vorab nix lernen, das reicht, wenn du mitlernst!
Für Chemie ist auch Biochemie des Menschen sehr gut (Thieme Verlag) - da die ersten 50 Seiten - einfach geschrieben ;-) - schau's dir in ner Buchhandlung bzw. Bib. einfach mal an! Den Zeeck fand ich extrem fad!

Den Präpkurs fand ich superhart (mag daran gelegen haben das der bei uns 6 Wochen am Stück, täglich 6h und das ganze in den Semesterferien gelaufen ist :-peng ), aber das beste aus der Vorklinik - nur nicht aufgeben - das lernt sich irgendwie schon alles!

So als kleiner Tipp: schau, dass du die 90 Tage KPP schon vor Studienbeginn zusammen hast, dann hast du die Semesterferien frei!!

Viel Spaß beim Studieren!

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27.02.2006, 19:58
Mit etwas eingeschränkter Ersti Erfahrung:

Kein Problem. Im Prinzip geht es bei Null los. Etwas schneller und mehr im Detail als in der Schule, aber nicht wild.
Am Anfang "erschlägt" es einen immer ein bißchen, aber man sortiert sich und lernt Wichtiges von weniger wichtigem zu unterscheiden.
Natürlich fällt einem bspw. einem Bio-LKler manches vielleicht leichter, aber das war es dann auch schon.
Ist letzendlich mehr ein Fleiß-Studium.

Mit Zeeck hast du dir glaube ich eher ein abschreckenderes "Beispiel" ausgesucht. Ich mag das Buch nicht - obwohl ich für Chemie am Freitag vielleicht mal reingucken sollte ;-)
Ich lege dir mal -wenn du dich mal einlesen willst- "Der Körper des Menschen" von Faller/Schünke&Frau nahe. Für Sachen wie Chemie, wären Abi-Hilfen ganz nett...
Alternativ: Zeit vor dem Studium genießen - die fehlt dir dann später im Studium :-)

Gruß
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PS: Das haben warscheinlich schon 100 vor mir auch geschrieben:-) Naja, doppelt hält besser;-)
PPS: Habe auch ein GW-Abi mit Politik und Englisch gemacht. Bisher nicht geschadet...

Bauxi
28.02.2006, 11:57
Hallo,

ich muss mich ganz herzlich für eure Ratschläge und Tipps bedanken. Ihr habt mir sehr weitergeholfen. Ich freue mich natürlich weiterhin über zahreiche Anregungen und über eure Erfahrungen.

Liebe Grüße und danke
Phil

Neanderthal_Man
28.02.2006, 13:44
Hallo auch

Je mehr Vorkenntnisse man mitbringt, desto einfach fällt einem die Vorklinik halt. Latein, Physik/Mathe, Chemie, Biologie, das sind meiner Meinung nach die wichtigen Fächer.

Alles in allem denke ich, wenn man nix davon gemacht hat, wird man es schwerer haben. Viele Wochenenden und sonnige Nachmittage werden wohl am Schreibtisch statt im Schwimmbad verbracht werden müssen.

Das soll keine Entmutigung sein - wer wirklich Medizin machen will, schafft das auch - aber man muss sich darüber wirklich im klaren sein. Anatomie alleine frisst schon bald alles, was man an Zeit hat (bei mir wars zumindest so), wenn man dazu noch Biochemie und Physiologie raffen soll, wird es eng.
Nach dem Physikum wird es dann etwas entspannter, wenn auch zeitlich kaum weniger aufwändig.

Man sollte sich das halt gut überlegen. 2 Jahre Vorklinik, jeden Tag 8 oder mehr Stunden lernen und Vorlesungen, in der Klinik bald das gleiche...
und dafür bekommt man dann einen 60+ Wochenstundenjob mit eher miesem Gehalt.

Mancherorts werden ja nun auch saftige Semestergebühren erhoben. Wenn man nebenbei auch noch jobben muss...

:-meinung

Aber einfach ist es ja nirgendwo - und wenn, dann dafür mit ner miesen Jobaussicht. :-nix

Bernd1985
28.02.2006, 17:14
ich würde auch sagen, dasse s auf jeden Fall cshaffbar ist mit Fleiß und wenn dann doch mal Fargen auftauchen sich vielelicht auch mal mit Cracks aus irgendeinem Fach zusammensetzen, denn deine potentielen Freunde und Bekannten nehmen sich bestimtmt gerne auch mal Zeit, mit dir zu Lernen oder was zu erklären. Nebenbei gesagt halte ich Gemeinschjftslernen für eine gute Sache.

VERITAS
28.02.2006, 17:39
Vor allem sollte man nicht unberücksichtigt lassen wieviel man doch tatsächlich vom Abistoff wieder vergisst :-))

Grobe Grundkenntnisse bleiben wohl haften, aber ich denke das es vielen Leuten, vor allem den Wartezeitabsitzern ganz ähnlich zu Studienanfang geht, weil sie naturwissenschaftlich nicht mehr all zu viel mitbringen :-angel

Du darfst auch nicht vergessen das du beim Medizinstudium ja endlich definitiv weisst wofür du den ganzen Kram lernst.
Es ist halt was anderes ob du für deinen NC lernst oder für deinen "Traumberuf" ;-)

DeKl
28.02.2006, 17:56
wißt ihr das echt alle? daß ihr euren traumberuf lernt? ich meine, es gibt hier leute, die haben die schule noch nicht beendet und schwärmen bereits von ihrem traumberuf... also ich weiß es nicht. der scheiß interessiert mich, ich versuche das dann mal zu studieren und vielleicht klappts ja sogar. und wenn es mir dann am ende auch noch gefällt, dann lade ich euch alle auf einen kaffee ein. aber das werde ich dann sehen, erstmal noch die wartezeit fertig absitzen und dann mal schauen, ob meine grauen zellen sich reaktivieren lassen für ein paar gedächtnisaufgaben, sprich studium und dann, dann entscheide ich, ob sich der spaß gelohnt hat. naja, auf jeden fall beruhigt mich dieser thread ein wenig, da ich persönlich schon ein wenig knieschlackern bekam, weil ich ja mittlerweile zu doof bin mir zu merken, wo ich welche telefonnummer ich selbst habe, geschweige denn, wo ich wohne...

Bauxi
28.02.2006, 19:29
Danke für die zahlreichen Wortmeldungen. Ich erwarte mir später keinen 40h Job und ich mache auch Medizin nicht wegen des Geldes. Ich habe schon ein konkretes realistisches Berufsziel für mich gefunden und schon mit Ärzten im betreffenden klinischen Fach gesprochen. Was mir halt ein wenig Angst macht sind die vorklinischen eher naturwissenschaftlich orientierten Fächer mit dem Physikum als "Draufgabe". Ich bin schon länger weg von der Schule und meine Kenntnisse in Physik, Chemie und Biologie sind momentan ehrlich gesagt nicht wirklich gut. Über weitere Meinungen und Tipps freue ich mich.

LG
Phil

christo
01.03.2006, 09:52
Generell ist es kein problem mit wenig Wissen ins Studium reinzustarten. Es ist nur sehr wichtig sich gerade in Chemie gute Grundlagen anzueignen da es sonst in Biochemie bitter aussieht. Und grad Biochemie is der Stolperstein schlechthin an den meisten Unis.
Ich musste auch Chemie einiges tun, es hat sich definitiv gelohnt. Biologie schadet zwar nix, ist bei uns in München aber kein großes Problem (nur Altklausuren, 2 Tage reichen).

Weil alle immer so auf den Zeeck schimpfen: Sooo schlecht fand ich ihn garnicht. War halt ein bissl ausführlich.

abcd
01.03.2006, 10:10
Geht schon!!

Bei mir lag das Abi 4 Jahre zurück, Bio und Chemie nur bis zur 11. Mit Physik-GK bis zum Abi. Chemie und Biochemie sind mir zwar nicht gerade leicht gefallen, aber war machbar.

Viel Erfolg!