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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fällt einem Mediziner die Heilpraktikerprüfung schwer?



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derAnda
07.03.2006, 16:40
aber einen menschen, der schon ewig diffuse rückenschmerzen hat und bei dem diagnostisch nix gefunden wurde zu den psychosomatikern zu schicken, dass die ihre diagnostik machen, ist das nicht eher *klug* als lächerlich?
oder sehe ich da was total falsch?

In dem Fall wars tatsächlich ein bisserl verlockend.So weit ich mich noch erinnern kann, hat sich die Geschichte über mehrere Monate hingezogen, daher wurde der gute Mann einfach nochmal in die Röhre geschoben. Da hat man dann endlich den Pankreas CA entdeckt.
Vielleicht sollte der Fall auch eher ein Lehrstück gegen die Unfehlbarkeit der Radiologen sein...

Gichin_Funakoshi
08.03.2006, 17:33
Mal ne Frage: Darf ein Heilpraktiker eigentlich operieren? Es wäre nett, wenn ihr mit einer Quelle antworten könntet. Danke! :-winky

Bille11
08.03.2006, 17:35
solange der patient unterschreibt, dass er einverstanden ist, darf er. aber ob ers tut.. *s* heilpraktiker wollen aber in der regel gar nicht mal operieren..

Gichin_Funakoshi
08.03.2006, 17:46
OH MEIN GOTT! :-keks

Bille11
08.03.2006, 17:49
:-???

Gichin_Funakoshi
08.03.2006, 19:21
Ich bin nur darüber schockiert, dass Heilpraktiker theoretisch operieren dürfen...

derAnda
09.03.2006, 05:49
Ich bin nur darüber schockiert, dass Heilpraktiker theoretisch operieren dürfen...

Hm, der Gedanke, dass jemand der bistimmt noch nie von ner OTA angefahren wurde, steril arbeiten soll, ist in der Tat gewöhnungsbedürftig. :-D

CarolaM
27.03.2006, 14:07
Hallo ich bin neu hier und denke vielleicht einige Ungereimtheiten klären zu können. :-)
1. Der HP darf theoretisch operieren, er darf aber kein Narkosemittel (BTM) verschreiben.
2. Es müssen 75% der schriftlichen HP Prüfung richtig beantwortet sein um den ersten Teil bestanden zu haben.

Ich stimme schon vollkommen zu, das es beängstigend ist, dass es nicht vorgeschrieben ist, dass auch ein praktischer Teil zu absolvieren ist in der Ausbildung. Die Prüfer müssen sich also in der Mündlichen ein Bild davon machen, ob der Prüfling die körperlichen Untersuchungen "drauf hat" oder nicht.

Ich denke man sollte doch einen Konsens finden, denn es geht hier immerhin um die Gesundheit des Patienten. Ich habe einen sehr weisen Hausarzt, der immer sagt: Das Mittel was dem individuellen Pat in dem Moment geholfen hat, ist in diesem individuellen Fall genau das richtige gewesen. ;-)
Und das denke ich auch.
Man sollte nicht verallgemeinern, ich möchte das Beste für meinen Patienten und wenn dieses ein anderer ihm bieten kann dann bin ich glücklich darüber ihn dort hinschicken zu können!

Bis bald, Carola

Marianne W
27.03.2006, 16:32
Hallo, auch bin neu in diesem Forum

Ich habe Eure etwas einseitige Diskussion untereinander, verfolgt und moechte auch einige Dinge klarstellen.

1. Heilpraktiker reklamieren nirgendwo, den Stand eines Arztes einnehmen zu wollen.

2. Sie sind sich ihrer Pflichten sehr bewusst, denn Mensch ist nun mal Mensch, genau wie eine Leber, eine Leber bleibt und Organsysteme, ueberall auf der Welt, dieselben sind. Daran kann keiner ruetteln.

3. Wenn ein Heilpraktiker seine Pruefung besteht, uebrigens wird er von denen geprueft, die ihr werden wollt, naemlich Aerzte und seine Pruefung zu 75% in der Schriftlichen besteht, dann bedeutet das nicht, dass er sein Gehirn nur zu 75% ausgeschoepft hat ( oder wie ist das Medizinstudenten?)
Oder das die Pruefenden Aerzte, lieber in die Ski-Urlaub fahren wollten.
Hinter jeden Prozentzahl, steht ein nicht einfaches Lernen und ein Konzept des Verstehens, nicht des Auswendiglernens.

4. Gerade weil der Heilpraktiker seine Grenzen sehr gut kennt, muss er in seinem Taetigkeitsfeld, die besten Moeglichkeiten ausschoepfen, ohne dabei seinen Patienten, aus den Augen zu verlieren. Es geht nicht darum, die Eine oder Andere Heilmethode zu verteidigen, sondern es geht darum zu erfassen, was fuer einen Patienten das Optimalste ist und das schliesst unter anderem die Schulmedizin nicht aus. Wir sind alle froh, dass es das Penizillin gibt.

5. Ich haette mich darueber gefreut, wenn Eure Diskussion in einen etwas sachlicherem Ton abgelaufen waere, denn ich glaube uns verbindet doch wenigstens eine Sache und das ist die Wahl, Verantwortung fuer andere Menschen zu uebernehmen und das bitte nach bestem Wissen und Gewissen.

Vielleicht sollten wir uns bemuehen, ein Verstehen anzustreben, damit auch unsere Patienten, nicht dieser Verwirrung ausgesetzt sind, sondern wissen, dass man zusammen fuer die Erhaltung ihres Wohls arbeiten kann und das wir alle etwas von jedem lernen koennen, auch wenn ihr das fuer ausgeschlossen haltet.

Ich bin jedenfalls froh, das alle medizinischen Vorlaeufer, mir die Moeglichkeit gaben/geben heute professionell zu wachsen und mich immer wieder auf die Probe zu stellen. In der Medizin gibt es kein " Angekommen" !

Liebe Gruesse

Marianne W

Loish
27.03.2006, 18:40
Gerade weil der Heilpraktiker seine Grenzen sehr gut kennt, muss er in seinem Taetigkeitsfeld, die besten Moeglichkeiten ausschoepfen, ohne dabei seinen Patienten, aus den Augen zu verlieren. Es geht nicht darum, die Eine oder Andere Heilmethode zu verteidigen, sondern es geht darum zu erfassen, was fuer einen Patienten das Optimalste ist und das schliesst unter anderem die Schulmedizin nicht aus. Wir sind alle froh, dass es das Penizillin gibt.

..ich glaube uns verbindet doch wenigstens eine Sache und das ist die Wahl, Verantwortung fuer andere Menschen zu uebernehmen und das bitte nach bestem Wissen und Gewissen.

Vielleicht sollten wir uns bemuehen, ein Verstehen anzustreben, damit auch unsere Patienten, nicht dieser Verwirrung ausgesetzt sind, sondern wissen, dass man zusammen fuer die Erhaltung ihres Wohls arbeiten kann und das wir alle etwas von jedem lernen koennen
:-dafür
ganz so einseitig is die diskussion über heilpraktiker eigentlich nich, sogar in dem thread findeste verschiedene meinungen, und in den anderen threads zum selben thema in dem forum hier sowieso.
ich nehm mal an, es wird ähnlich kontrovers betrachtet wie die schulmedizin bei den heilpraktikern.
übrigens kannst du mir nicht erzählen, dass es keine heilpraktiker gibt, die sich besser finden als ärtze (siehe 'ganzheitlich'), ich kenne selbst solche leute. aber solche leute gibts überall. ^^
schön, dass du nicht zu denen gehörst. :-)

lio, die mit ihren 70irgendwas prozent bei der musterprüfung doch nicht schon heilpraktiker sein könnte. buhuu.. :-((

Gichin_Funakoshi
27.03.2006, 18:52
Schön, dass du dich zu Wort gemeldet hast.
Mein Hauptkritikpunkt ist eben die Ausbildung der Heilpraktiker. Diese ist ja nicht sonderlich praxisbezogen.
Wenn man bedenkt wie manche Ärzte direkt nach dem Studium in der Klinik rumeiern und die praktische Erfahrung erst noch sammeln müssen, finde ich es sehr krass, dass eben Heilpraktiker direkt nach 3 Jahren Ausbildung sich schon niederlassen können. :-meinung

milz
27.03.2006, 19:07
Mich würde mal interessieren wie und mit was Heilpraktiker therapieren? Homöopathie, Bachblüten, "rein Pflanzliches" u.ä.? Ich habe leider gar keine Ahnung.

Gichin_Funakoshi
27.03.2006, 19:12
Soviel ich weiß ist die Heilpraktikerausbildung praktisch die Vorraussetzung überahaupt zu therapieren. Dann erfolgt eine Spezialisierung in der gewünschten Therapieart. Also beispielsweise Naturheilkunde, Homöopathie usw. .
Es gibt aber auch eine spezielle Heilpraktikerausbildung, die sich nur auf die Psychotherapie bezieht.

Marianne W
27.03.2006, 19:18
:-dafür
ganz so einseitig is die diskussion über heilpraktiker eigentlich nich, sogar in dem thread findeste verschiedene meinungen, und in den anderen threads zum selben thema in dem forum hier sowieso.
ich nehm mal an, es wird ähnlich kontrovers betrachtet wie die schulmedizin bei den heilpraktikern.
übrigens kannst du mir nicht erzählen, dass es keine heilpraktiker gibt, die sich besser finden als ärtze (siehe 'ganzheitlich'), ich kenne selbst solche leute. aber solche leute gibts überall. ^^
schön, dass du nicht zu denen gehörst. :-)

lio, die mit ihren 70irgendwas prozent bei der musterprüfung doch nicht schon heilpraktiker sein könnte. buhuu.. :-((

Ich habe nicht vor, irgendjemandem, irgendetwas zu erzaehlen.
Schwarze Schafe gibt es leider ueberall.
Aber das ist ja gerade der Punkt: eure Diskussion, wurde auf Hoerensagen, aufgebaut und ich kontestiere gerade diese Position. Auf der einen oder anderen Seite.
Es gibt keine unfehlbahre- Medizin und auch keine Behandlungsmethoden.

Kein Heilpraktiker koennte denken, dass er nach seiner Ausbildung, als Neuro-Psychiatra arbeitet, bloss weil in seiner Ausbildung, dieses Kapitel behandelt wurde. Aber er muss in der Lage sein, bei einem Erstgespraech mit seinem Patienten, solche Verdachtsdiagnosen zu erkennen, um sie dann zu ueberweisen. Danach bekommt der Patient, seine Diagnose vom
Facharzt, wahrscheinlich eine medikamentoese Therapie und die Daten zur Kontolle.
Genau da setzt der Heilpraktiker an, er setzt keine Therapien ab, sondern unterstuetzt seinen Patienten, indem er vielleicht Ausleitungsverfahren indiziert, die den Level an entstandenen Toxinen, der Medikamente reduziert und kann damit integrativ in eine Behandlung eingreift.
Vielleicht hat mein Patient eine ernste Pathologie und viele kleinere Stoerungen, also werde ich versuchen, viele Blockaden zu mindern, so dass auch die Pharmakologische Therapie, evtl. schneller zu dem gewuenschten Erfolg fuehrt.
Ich glaube das wir uns einig sind, das ein gesundender Patient, ein Mensch weniger ist, der stundenlang in Arztpraxen/Heilpraktikerpraxen verweilt.
Das ist schliesslich unser aller Ziel.
Macht nicht den Fehler, Heilpraktiker an irgendwelchen Prozentzahlen zu urteilen, seid mutig und schaut hinter die Kulissen, nur so koennen wir etwas erreichen. Ironie und Abwertung, ist immer schaedlich.

Liebe Gruesse

Marianne W

Gichin_Funakoshi
27.03.2006, 19:26
Marianne, in was für einem Bereich bist du denn tätig?

milz
27.03.2006, 19:38
Ausleitungsverfahren ... Blockaden zu mindern
Die Schulmedizin schleppt schon einiges an wissenschaftlich nicht fundiertem Ballast mit sich rum (mit der EBM wird sich das hoffentlich zunehmend ändern), aber ich glaube mit der Anwendung solcher alternativesoterischer und wissenschaftlich nicht gesicherter Krankheitskonzepte wie im Zitat haben viele Schulmediziner -ich auch- ihre Probleme. Ich sortiere das auch in die gleiche Schublade wie Magnetarmreifen, Erdstrahlenschutzmatten, TCM, Homöopathie, Schüssler Salze, Bachblüten, Hamers NGM, "Parasitentherapie" u.u.u.

Sebastian1
27.03.2006, 19:47
Genau das Problem habe ich mit Heilpraktikern im allgemeinen (nicht im speziellen) auch: Die Verquickung von guten und nützlichen komplementärmedizinischen Verfahren mit esoterischem Firlefanz (der im schlimmsten Fall selbst schädlich ist oder die Anwendung wirksamer Verfahren hinauszögert) unter ein und demselben Mantel. Es fällt ja selbst Medizinern und Heilpraktikern oft genug schwer, die Nützlichkeit einer Therapie zu belegen oder nachzuvollziehen - für den Laien, also die meisten Patienten, ist dies oft nahezu unmöglich. Natürlich kommt so etwas auch in der Schulmedizin vor, ich bezweifle allerdings ob so oft. Gegen mit seriösen Methoden arbeitende Heilpraktiker habe ich nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil. Kritikfähigkeit gegenüber den Methoden - und da hast du sicher einen Punkt getroffen, Marianne - muss aber sowohl bei Medizinern wie auch bei HP vorhanden sein dürfen.

Gichin_Funakoshi
27.03.2006, 20:00
Die PAtienten werden vermutlich aber auch durch die Schulmedizin in die Hände der Esotherik getrieben. Denn Wissenschaftsmedizin macht auch Angst. Homöopathie nicht!

netfinder
27.03.2006, 20:07
Denn Wissenschaftsmedizin macht auch Angst. Homöopathie nicht!


Könntest du das mal etwas naeher ausfuehren?

milz
27.03.2006, 20:25
Überspitzt formuliert: Wenn du schwer krank ins Krankenhaus kommst, bekommst du erst mal überall Schläuche und Kabel reingesteckt und wirst an Maschinen gehängt (Endoskopie, Intensivmedizin), wirst aufgeschnitten (Chirurgie) oder mit Medikamenten vergiftet (Innere, Onkologie) in der Annahme, dass der Benefit den iatrogenen Schaden überwiegt. ;-) Ich kann diese Ängste vor der "Apparatemedizin" gut verstehen.

Die Homöopathie arbeitet weit weniger aggressiv und invasiv, dafür kann man damit in der Klinik auch nicht viel bewirken.