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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fällt einem Mediziner die Heilpraktikerprüfung schwer?



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Gichin_Funakoshi
05.03.2006, 12:00
Hi!

Ich beschäftige mich in nem anderen Forum häufig mit dem Thema der Alternativmedizin. Ich bin nicht gerade ihr bester Freund muss ich dazu sagen. Unter anderem kam da die Diskussion über die Heilpraktikerausbildung auf. Man sagte mir, dass viele Mediziner durch die Prüfung fallen würden und der Stoff ja der gleiche sei. Deshalb würde mich interessieren, ob ihr denn mit diesen Fragen zurecht kommen würdet:

www.kreawi.de/downloads/heilpraktiker-pruefungen.html

Scrotum
05.03.2006, 12:51
Ich find die Fragen relativ einfach. Ich kommt jetzt ins 4. Semester Humanmedizin und hab mehr als 50% der Fragen sicher ohne gross zu überlegen beantworten können.

Machen denn überhaupt viele Mediziner diese Heilpraktikerprüfung? Kann mir nicht vorstellen, wozu...

Evil
05.03.2006, 15:49
Radi, Deine Informationsquellen haben vom Medizinstudium und der Approbationsordnung offenbar absolut keine Ahnung.

Ich hab die Fragen mal überflogen, sie sind für jeden, der das Studium beendet hat, ziemlich simpel.
Und kein approbierter Arzt würde eine Heilpraktiker-Ausbildung machen, warum auch? Damit darfst Du wesentlich weniger (z.B. keine Medikamente verschreiben, invasive Eingriffe nur sehr begrenzt vornehmen).

Gichin_Funakoshi
05.03.2006, 15:56
Ne, haben die auch nicht! Ich muss mir die ganze Zeit anhören, was für tolle Hechte die Heilpraktiker doch sind und ihre "ganzheitliche" Betrachtungsweise so unendlich toll ist. :-))
Mann Mann Mann!
Ich finde es jedenfalls witzig, dass ein paar Heilpraktiker scheinbar sehr gerne Mediziner wären und sich versuchen mit ihnen auf die selbe Stufe zu stellen. Dabei verabscheuen nicht wenige von ihnen die Schulmedizin doch. Sehr paradox :-meinung

Was für invasive Eingriffe dürfen die denn tätigen? Finde ich recht erschreckend...

Evil
05.03.2006, 15:58
Naja, Akupunktur ist strenggenommen schon invasiv... sonst fällt mir momentan nix ein.

Gichin_Funakoshi
05.03.2006, 16:02
Was haltet ihr denn eigentlich davon, dass jemand mit einem Wochenendkurs praktisch dieselbe Arbeit, wie ein Arzt machen darf? Damit meine ich zum Beispiel kranke Menschen behandeln...

Evil
05.03.2006, 16:15
Die Behandlungsmöglichkeiten sind ja eingeschränkt, akut schwere Erkrankungen müssen die zu Ärzten schicken.
Von daher sollen sie es ruhig probieren, Schulmedizin ist gerade bei chronischen Krankheiten auch nicht der Weisheit letzter Schluß.
Und wenn es nicht wirkt, wird der Patient früher oder später woanders hingehen, es sei denn er ist fanatischer Alternativer, und dann ist er selber schuld.
:-meinung

Gichin_Funakoshi
05.03.2006, 16:33
Mir bereitet doch die mangelhafte Ausbildung sorgen. Alternativmedizin -Von mir aus! Aber bitte bei einem Arzt mit entsprechender Weiterbildung! :-dafür

Giant0777
05.03.2006, 16:39
Was haltet ihr denn eigentlich davon, dass jemand mit einem Wochenendkurs praktisch dieselbe Arbeit, wie ein Arzt machen darf? Damit meine ich zum Beispiel kranke Menschen behandeln...

Nix ! :-dagegen

Flauta
05.03.2006, 16:43
Hallo,
weiss, dass es in Tübingen eine orthop. Praxis gibt, wo der Doc mit einem Heilpraktiker eng zusammenarbeit, er also für die ganzheitl. Sicht bei z.B. chron. Krankheiten die Pat. zum Heilpraktiker schickt und er umgedreht Kranke, die unbedingt zum Schulmediziner müssen aber vielleicht auch zu ihm aus Frust vor der Schulmed. gekommen sind direkt zu diesem Ortho. schickt und die Pat. erst behandelt, wenn er vom Ortho. grünes Licht hat. Der Doc hat vor Abschluss des Medizinstudium übrigens auch die HEilpraktikerprüfung gemacht und bietet auch alternat. Heilmethoden an.
Die Zusammenarbeit resp. die orth. PRaxis floriert enorm, sehr lukrativ und zufriedene Patienten....
FLauta

Gichin_Funakoshi
05.03.2006, 16:46
Gegen sowas habe ich auch nichts. Aber der Punkt ist ja, dass die Heilpraktiker eigentlich eigenverantwortlich arbeiten dürfen. In der Ausbildung wird allerdings gerade mal gewährleistet, dass sie keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellen.

Giant0777
05.03.2006, 16:55
Ich muss auch sagen, dass mir das alles nicht so ganz geheuer ist. Es gibt sicher viele Wege, einen Menschen zu behandeln. Und ok, warum nicht mal Alternativen erwägen. Aber sich komplett auf Heilpraktiker abzustützen, ohne ärztlichen Rat oder Diagnose wäre mir persönlich zu wenig. Solange ein Heilpraktiker klar macht, wo seine Grenzen liegen, kann es vllt. ja durchaus im Sinne des Patienten sein - nur sind es eben keine Wunderheiler.

Und dieser Eindruck entsteht manchmal !

Loish
05.03.2006, 17:11
oh wow, wie viel prozent muss man schaffen? 60, wie bei uns, ja?
ich könnt schon heilpraktiker sein. :-dance

(ja, ich hab zu viel zeit)

Gichin_Funakoshi
05.03.2006, 17:13
Ich schließe aus den Antworten, dass es eher nicht so anspruchsvoll ist, heh? :-))

Hellequin
05.03.2006, 19:36
Ich schließe aus den Antworten, dass es eher nicht so anspruchsvoll ist, heh? :-))
Etliche Fragen davon kann man mit Vorklinikwissen beantworten, für einige reicht sogar der Biogrundkurs in der Schule.

derAnda
06.03.2006, 01:08
Ne, haben die auch nicht! Ich muss mir die ganze Zeit anhören, was für tolle Hechte die Heilpraktiker doch sind und ihre "ganzheitliche" Betrachtungsweise so unendlich toll ist. :-))

Naja, die "ganzheitliche Betrachtung" haben auch die Psychosomatiker (die echte Docs sind und deren Fach tatsächlich auch zum Studium gehört) ganz, ganz lieb.
Ich hätte im U-Kurs fast mal nen Schreikrampf gekriegt, als ne Kommilitonin von mir - ganz wie wirs im Psychosomatik Kurs gelernt haben - nen Patienten gefragt hat, in welche Lebenssituation den das Colon Ca gefallen sei. :-?
In dieser Stelle möchte ich mal meinen ambulante Medizin Seminarleiter zitieren (es ging um einen Fall mit diffusen Rückenschmerzen wobei ein diagnostischer Rundumschlag mit jeder Menge Bildgebung schon ergebnislos war)
"Jetzt müssen sie aufpassen, dass sie nicht in die Psychosomatik abrutschen und fragen wie es denn so in seiner Ehe läuft."

Zurück zum Thema: die Fragen sind in der Tat relativ simpel, humorig fand ich aber die mit dem kaffeesatzartigem Erbrechen. Gut, dass die Jungs und Mädels auch lernen, wann die Kacke wirklich am dampfen ist.
:-notify :-(( :-top

Scrotum
06.03.2006, 19:48
"Ganzheitlich" ist übrigens mein absolutes Lieblingswort. Alle Scharlatane brauchen es zu Marketingzwecken, es ist in aller Munde, aber kein Schwein kann es mir definieren.

christo
07.03.2006, 09:29
Hm...
Weiter oben fiel die Frage was so ein HP denn alles darf: Fast Alles.
Es gibt sogar einen der Fett absaugt... Hatten wir mal nen Thread dazu.
In kaum einem anderem Land gibt es einen derart unsinnigen Beruf (der ja noch nicht mal ein richtiger Beruf ist) wie den Heilpraktiker.
Kann nur mal empfehlen sich ein wenig in den sog. Naturheilkunde-Foren durchzusehen. Wer braucht schon Antibiotika.....


MEIN KIND muss da auch so durch ihre eitrige Mandelentzuendung, staerkt ja alles das Immunsystem...
:-peng :-peng :-peng :-peng :-peng :-peng :-peng

Loish
07.03.2006, 16:10
aber einen menschen, der schon ewig diffuse rückenschmerzen hat und bei dem diagnostisch nix gefunden wurde zu den psychosomatikern zu schicken, dass die ihre diagnostik machen, ist das nicht eher *klug* als lächerlich?
oder sehe ich da was total falsch?

GOMER
07.03.2006, 16:16
Heilpraktiker LOL...

Vor zwei Jahren hat meine Cousine geheiratet, da war natürlich die ganze Familie samt naher und ferner Verwandtschaft da, unter anderem auch eine Heilpraktikerin (Biologin). Irgendwie scheinen die unter ständigen Minderwertigkeitskomplexen zu stehen, jedenfalls hatte sie das Bedürfnis allen ihren Schmarrn auf die Nase zu binden, insbesondere meiner Mutter (Seelenklemptnerin), als sie meiner Mutter dann erzählte, daß sie neulich eine homöpathisch (oder wie man das schreibt) behandelte und geheilte Psychose gesehen hätte konnte die aber nur noch schallend lachen.