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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arzt im Ausland?



JanBauch
09.03.2006, 14:15
Hey,
hab neulich wieder mitbekommen, das Ärzte z.T. das Vierfache von dem verdienen, was in Dtl bezahlt wird. Da sich das ja auch in den nächsten Jahren nicht ändern wird, ist meine Frage, wo man denn hingehen sollte, nach dem Studium. USA fällt eigendlich schon mal aus, das man ja mit deutschem Abschluss nich als Arzt arbeiten darf. Außer man macht die Tests da, aber das is ja mal viel zu teuer.
Was gibt es denn noch für sehr gute Möglichkeiten, wenns geht im englischsprachigen Raum (Australien, England etc.)? Oder wie sieht es anderweitig aus?

Danke

test
09.03.2006, 14:40
Hey,
hab neulich wieder mitbekommen, das Ärzte z.T. das Vierfache von dem verdienen, was in Dtl bezahlt wird. Da sich das ja auch in den nächsten Jahren nicht ändern wird, ist meine Frage, wo man denn hingehen sollte, nach dem Studium. USA fällt eigendlich schon mal aus, das man ja mit deutschem Abschluss nich als Arzt arbeiten darf. Außer man macht die Tests da, aber das is ja mal viel zu teuer.
Was gibt es denn noch für sehr gute Möglichkeiten, wenns geht im englischsprachigen Raum (Australien, England etc.)? Oder wie sieht es anderweitig aus?

Danke


Naja einfache Rechnung:

MINUS 3000$ für USA Examen, sagen wir großzügig inkl. Interviewreisen Famu oder PJ dort MINUS 6000$ insgesamt.
Dafür nach 5 Jahren dann mindestens plus 50 000$ - 100 000$ netto pro Jahr mehr.

Wenn man nicht total kurzfristig denkt, lohnt sich auch das. :-meinung

Golfina
09.03.2006, 14:41
Wenns die Supermöglichkeit gäbe, ware ich schon weg von hier - so einfach ist es nicht. England hat das Problem des "Foundation year" noch nicht geklärt und fürs AIP - Gehalt will ja wohl keiner dort arbeiten. Im übrigen verdienst du dort zwar gut, hast aber auch viel höhere Kosten als hier, das relativiert das Einkommen schon etwas. Es ist zudem ein großer Unterschied ob du als Facharzt ins Ausland gehst oder als Berufsanfänger.

JanBauch
09.03.2006, 15:31
naja, bei den USA examen gehts ja nicht nur um das geld. kann das denn jeder ablegen, der das geld bezahlt? oder muss man dafür auch erst "ausgewählt" werden?
außerdem ist die chance, die examen zu bestehen ja nicht die größte, oder? weil arsch schwer...

eatpigsbarf
09.03.2006, 17:55
naja, bei den USA examen gehts ja nicht nur um das geld. kann das denn jeder ablegen, der das geld bezahlt? oder muss man dafür auch erst "ausgewählt" werden?
außerdem ist die chance, die examen zu bestehen ja nicht die größte, oder? weil arsch schwer...

Klar kann das jeder machen, der bereit ist, das Geld auszugeben. Aber, da es eben viel kostet, wuerd ich's nur machen, wenn ich tatsaechlich hinterher vorhaette, auch dorthin zu gehen. Ansonsten bringt es dir hier in Deutschland - und auch im restl. EU-Europe nicht soviel, weil es dort ja sowieso das EU-Abkommen gibt und Du somit die Tests ausser als Zusatzqualifikation nicht benoetigst.
Die Chancen, das USMLE zu bestehen, haengt ganz allein von Dir selber und Deiner Vorbereitung ab. Klar, die Fragen sind nicht einfach und es fallen so ca. 35% der Auslaender beim 1. Testversuch durch. Das heisst aber gleichzeitig, dass auch mehr als 60% aller Testkanditaten das Ding gleich beim 1. Versuch bestehen.
Was man draus macht, haengt wie wohl soviel im Leben ziemlich von einem selber ab. Lernen muss man auch fuer die USMLEs wie fuer jeden anderen Test auch.

Gwendoline
09.03.2006, 18:09
Weiss jemand, was man alles noch durchstehen und bezahlen muss, um in Kanada zu arbeiten?

JanBauch
09.03.2006, 19:39
oder australien, neuseeland, skandinavien, schweiz etc?

eatpigsbarf
09.03.2006, 20:09
Australien und Neuseeland kann man mit einem westl. Medizinstudium und bestandenem Englischtest arbeiten, muss allerdings nach einer bestimmten Aufenthaltszeit und Anerkennung des deutschen Medizinstudiums ein Staatsexamen ablegen (was allerdings auch ueber 1000 australische Dollar kostet). Einwanderung ist nicht ganz einfach, aber man kann wohl nach mind. 1 Jahr klinischer Taetigkeit ein "Locum tenens"-Jahr machen. Sozusagen wie ein Austausch, nur dass keiner von dort nach hier kommt :-).
Skandinavien sucht weiterhin Aerzte, allerdings ist es auch dort mittlerweile schwierig, in den Grossstaedten was zu bekommen. Somit also eher Landarztpraxis/Anstellung in Gesundheitszentrum auf dem Land. Aber geht immernoch sehr gut und Verdienst ist im Vergleich zur Arbeitszeit auch viel besser als hier. Wichtig ist dort allerdings, wie auch in Neuseeland und Australien, Lebenshaltungskosten (grad in Skandinavien) sind hoeher als in Deutschland.
Ganz grosser Vorteil in allen Laendern ist der deutsche Facharzt. Wenn man seine Spezialisierung hat wird ein Jobwechsel ins Ausland bedeutend leichter. Weil eben Fachaerzte einen moeglicherweise lokal herrschenden Aerztemangel ausgleichen koennen.

dreamchaser
10.03.2006, 15:08
In Norwegen sagte mir ein Assistent, man verdiene 7000-8000 Euro - und der war sicher kein Facharzt. Lebenhaltung ist dementsprechend teurer als in Deutschland. Aber super geregelte Arbeitszeiten: am Freitag waren um 15 Uhr alle zu Hause (Uniklinik Oslo).
Aber sicher ist es in Lappland einfacher, eine Stelle zu finden.

Fraggle
10.03.2006, 15:22
in norwegen bekommt man i.A. keine stelle mehr, wenn man nicht facharzt ist.
und auch in schweden ist es sehr schwer (evtl. noch lappland).

ciao
fraggle

Die Niere
12.03.2006, 14:50
oder australien, neuseeland, skandinavien, schweiz etc?Also in CH reicht ein deutscher Abschluss...

gruesse, die niere

JanBauch
13.03.2006, 14:31
wird denn in CH auch gesucht?

gipfeli
14.03.2006, 10:49
Kommt drauf an, was Du machen möchtest...
Und ob Du Dir auch vorstellen kannst, an einem kleinen Haus zu arbeiten. Denn die Uni- und Kantonspitäler nehmen häufig nur Leute mit Erfahrung.
Bezahlung in Ch ist jedenfalls deutlich besser und die Arbeitsbedingungen meiner Meinung auch! Klar, die Kosten in der Schweiz sind auch ein bißchen höher, aber trotzdem bleibt mehr übrig als in D.
Gruß, Gipfeli