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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Direktbewerbung nach Auslandsstudium



phinder
15.03.2006, 19:13
Hallo zusammen,
ich studiere derzeit biomedical engineering in den Staaten. Obwohl ich erst im 2. Semester bin, moechte ich jetzt schon meinen akademischen Werdegang sicherstellen. Mein Ziel ist es, mein Studium hier mit einem BS abzuschliessen und dann ein Humanmedizinstudium in Deutschland zu beginnen. Mein Abitursschnitt ist 2,2 und daher koennte ich nach 8 Wartesemestern ueber die ZVS einen Studienplatz bekommen. Da ich aber nichts dem Zufall ueberlassen will, recherchiere ich derzeit nach Alternativen.
Ist es moeglich sich direkt an einer Fakultaet zu bewerben, ohne den Umweg ueber die ZVS? Wie genau laeuft das ab und habt ihr Bekannte, die diesen Weg beschritten haben?
Gruesse aus Washington, Philipp

littlewood
15.03.2006, 19:34
Wieso machst du einen BS und willst danach in Deutschland wieder bei null anfangen? In den USA koenntest du 2 Jahre sparen (und die Studiengebuehren lassen sich in den zwei Jahren auch wieder rausholen).

phinder
15.03.2006, 19:48
Dafuer gibt es Gruende. Ich moechte meine Ausbildung so international wie moeglich gestalten und daher bietet sich eine Kombination von USA und Deutschland an. Ausserdem moechte ich in Deutschland praktizieren und habe keine Lust nach dem Studium um die Anerkennung zu kaempfen. Wie gesagt, mein Weg ist bereits geplant, es geht nur um die Umsetzung. Zurueck zur Direktbewerbung ...

Fraggle
15.03.2006, 21:44
Dafuer gibt es Gruende. Ich moechte meine Ausbildung so international wie moeglich gestalten und daher bietet sich eine Kombination von USA und
auf jeden fall! :-dafür


Deutschland an.
auf keinen fall! :-dagegen


Ausserdem moechte ich in Deutschland praktizieren und habe keine Lust nach dem Studium um die Anerkennung zu kaempfen.
kaempfen wird man nicht müssen!


Wie gesagt, mein Weg ist bereits geplant, es geht nur um die Umsetzung. Zurueck zur Direktbewerbung ...
dazu weiss ich leider nichts.

fraggle

littlewood
15.03.2006, 23:07
auf keinen fall! :-dagegen

Ja, ich frage mich eben wieso man das Risiko eingehen würde. In den USA findet die Selektierung auf dem undergraduate level statt und über 95% der Medizinanfänger schliessen ab. In Deutschland sind es wieviel? Weniger als 60%? Keine Ahnung, aber jedenfalls findet die Selektierung im Studium statt.

Und dann kommt noch dazu, dass die Medizinausbildung in den USA meist praktischer ausgelegt ist (obwohl sich das ja gerade ändert).

Aber er hat sich das ja anscheinend gut überlegt....

phinder
16.03.2006, 19:36
Bisher habe ich nur unsachliche Polemik als Antwort bekommen. Woher ruehren die Vorbehalte zu einem Heidelberg Studium? Fuer jemand, der in Betracht zieht sich in den Staaten niederzulassen und dort zu praktizieren ist eine medical school sicher die richtige Wahl. Das dies fuer mich nicht in frage kommt, habe ich in vorherigen Beitraegen erlaeutert. Auch richtig ist, dass das amerikanische Studium mehr praxisorientiert ist. Um von beiden Ausbildungswesen und Kulturen was mitzunehmen, werde ich mein praktisches Jahr wieder in den USA absolvieren. Nicht nur meiner Meinung nach ein optimaler akademischer Werdegang, nach dem einem alle Tueren offen stehen. Danke fuer weitere sachbezogene Beitraege.

eatpigsbarf
16.03.2006, 20:15
Phinder, du wirst selbstverstaendlich erwarten muessen, dass wenn Du Dich hier aeusserst und Fragen zu Themen beantwortet bekommen moechtest, wo andere ganz einfach mehr zu wissen, dass diejenigen auch ihre Meinung kundtun. Denn Du scheinst ja von jemandem, der Ahnung hat, eine Antwort bekommen zu wollen. Und da ein Forum nunmal aus Beitraegen und in diesen Beitraegen geaeusserten Meinungen und Wissensbekundungen besteht, wirst Du auch leider oefter mal Meinungen hoeren, die nicht der deinen entsprechen. Auch wirst Du kritische Fragen hinnehmen muessen. Also, reg Dich nicht drueber auf, sondern, wenn's Dich so stoert, ignorier sie einfach. :peace:
Davon mal abgesehen scheins Du zwar den groben Plan fuers Studium und dein Leben zu haben, aber die Ahnung vom Fach selber und Studienaufbau noch nicht. Insofern sei doch froh, dass Dir Leute, die mitten im Studium sind oder schon fertig, Ratschlaege geben. Denn die sind akut ins Studium involviert und wissen, wie/wo in Deutschland "der Hammer haengt" (um's mal so banal auszuruecken).
Und die Frage, warum du 4 Jahre in den USA fuer den BS/BA verbringen willst, um dann hier nochmal zusaetzlich gute 6 Jahre zu studieren, ist irgendwo schon zu stellen. Grad wenn Du tatsaechlich in den USA ganz einfach die klinisch bessere Ausbildung erhaelst (denn u.a. nach dem amerikanischen Medizinstudium wird hier grad seit einiger Zeit das Studium umgestellt). Du waerest somit mit deiner Planung erst in 10 Jahren fertig, vs. in 8 Jahren, wenn Du gleich alles da machen wuerdest, vs. in 6 Jahren hier in Deutschland, wo Dir fuer den Arztberuf selber der BS in Biomedical Engineering nicht viel bringt. Um hinterher (also nachdem du den dtsch. Abschluss gemacht hast) in den USA zu praktizieren, musst Du allerdings wieder eine Stange Geld ausgeben, um dort ueberhaupt die Zulassung zu bekommen.
So, jetzt zu deiner Frage: am Studium in Heidelberg oder wo auch immer in Deutschland ist nichts auszusetzen. Da grad vor nicht allzu langer Zeit die Approbationsordnung in Deutschland geaendert wurde, gibt's an eigentlich allen Unis noch Unebenheiten. Grad die klinische Ausbildung ist jetzt sehr praxisorientiert, wobei es eben auch da ueberall Kurse/Praktika gibt, in denen es nicht so laeuft, wie man es als Student gern haette. Man muss neben den Praktika extrem viel lernen, hat aber aufgrund bestehender Anwesenheitspflicht oder lange dauernder Kurse oft nicht die noetige Zeit. Das ist nicht nur in Heidelberg so, sondern ueberall. Und viele der Fakultaeten sind dabei, ihr eigenes, praxisbezogenes Kurssystem fuer die Studenten aufzuziehen (z.B. Heicumed in HD, Hannibal in H, etcpp.).
Wann du was genau wo auf der Welt machen willst und kannst, kannst Du aber zum jetzigen Punkt nicht 100% planen. Es laesst nichtmal jedes LPA zu, dass man das komplette PJ im Ausland macht. Davon mal abgesehen wird es immer schwieriger, in den USA einen Famulatur-/PJ-Platz zu bekommen. Insofern finde ich es reichlich frueh, dass Du das jetzt schon so behauptest. Denn das haengt von vielen Faktoren ab. Aber, vllt. sieht's ja in +/- 10 Jahren gut fuer dich aus...

ehem-user-02-08-2021-1312
16.03.2006, 21:09
gelöscht

phinder
16.03.2006, 21:13
Danke Stan, das unterstützt meine Befürchtung, dass ich wohl nicht um den Umweg der ZVS herumkomme. Werde mein Glück dennoch versuchen. Danke für alle Beiträge.

FrederikMD
16.03.2006, 21:50
Phinder, du wirst selbstverstaendlich erwarten muessen, dass wenn Du Dich hier aeusserst und Fragen zu Themen beantwortet bekommen moechtest, wo andere ganz einfach mehr zu wissen, dass diejenigen auch ihre Meinung kundtun. ..
Naja, ob einer der Kommentare ihm was gebracht hat, mag ich ja bezweifeln. Ich glaube auch, dass viele die sich zum Thema USA hier aeussern, doch einfach mal keine Ahnung haben, wovon sie reden und das hilft einfach keinem weiter...

test
16.03.2006, 22:07
So wahnsinnig praxisnah finde ich das Studium nach neuer AO nun auch nicht. Dafür sind die Studentenzahlen einfach viel zu groß. Ich glaube auch das Studium an irgendwelchen "renommierten" deutschen Unis kommt von der praxisnähe in keinster Weise eine US Med School heran. Das amerikanische Studium ist mit Sicherheit praxisnäher aber die Studenten dort haben auch das Problem, dass nicht viel Zeit zum lesen/lernen bleibt.
Mein Eindruck war, dass man als deutscher Student, wenn man seine freie Zeit auch desöfteren zum Lernen nutzt, ein deutlich besseres Theoriewissen haben kann.
Dafür hat man auch eine längere medizinische Ausbildung von 6 vs. 4 Jahre. Was nun wirklich besser ist, ist schwer zu sagen. Ich finde die Methode in Deutschland umsonst studieren USMLEs nebenher machen und Teile seiner Ausbildung in USA zu absolvieren eigentlich ganz gut. ;-)
Mag so aber wahrscheinlich schwieriger sein in kompetitive Fächer reinzukommen. Aber da habe ich bisher keine eigene Erfahrung um das wirklich sagen zu können. Aber als FMG ist es eben immer etwas schwerer. ;-)

Achja und eine Direktbewerbung ist in Deutschland nur zu höheren Semestern möglich. Einzige Möglichkeit, die ich da sehe, wäre, dass du dir irgenwelche Scheine deines Studiums von deutschen Professoren der jeweiligen Fächer als gleichwertig beshceinigen lässt und dich dann vom LPA in ein höheres Fachsemester stufen lässt.
Wie das genau abläuft und wie hoch die Erfolgsaussichten sind kann ich aber nicht sagen. Gib am besten mal Quereinstieg bei der Suche ein, dann findest du Infos zum Procedere.