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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hospitation?!? was tun?



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fluo
17.03.2006, 20:00
Hilfe,
habe ne EInladung zu ner Hospitation in CHirurgie bekommen und zwar genau dort, wo ich gerne hinmöchte. Aber ich habe keinen Plan, was mich da erwartet? Hat irgendjemand schon Erfahrungen mit sowas? Was muss man denn da so machen? Kann man sich irgendwie vorbereiten?
Danke für jeden Tipp :-)

Tombow
17.03.2006, 20:15
Bisher eine Hospitation gehabt - hauptsächlich mitgelaufen und Möglichkeit zum Gespräch mit den Ärzten bekommen...leider müßte ich mich schon etwas nachdrücklicher darum reißen, um "richtige" Arbeit zu bekommen, und seien es nur Blut abnehmen, eine LP oder Patienten aufnehmen....je nach Krankenhaus auch mehr möglich, bis zu "richtigem" Einsatz. Am ehesten zu vergleichen mit einem ersten Famulatur/Praktikums/PJ-Tag auf einer neuen Station...man lernt das Team kennen, das Team einen ebenso und man wird so im Laufe des tages "getestet". Chefs fragen da auch gerne "schlaue" Fragen, wenn man Visiten mitmacht.

In der Chirurgie vielleicht auch als Hakenhalter am Tisch stehen...mehr ist es aber nicht. Und soooo schlimm/kompliziert ist es auch nicht.

Dr-Pizza
17.03.2006, 20:16
Hi!

Hospitieren bedeutet ja nix anderes, als dass man dir die Gelegenheit bietet, das Haus in seinem alltäglichen Ablauf kennenzulernen und deinen zukünftigen Kollegen, sich ein Bild von dir zu machen.

Das bedeutet, dass du immerhin schon die Hürde der Bewerbung und des Bewerbungsgesprächs genommen hast (in der Regel) und man dir grundsätzlich zutraut, dass du Teil des Teams wirst.

Dabei geht es nicht nur darum, dass du einen guten Eindruck hinterlässt, es ist auch für dich eine Gelegenheit, dir darüber klar zu werden, ob die Abteilung was für dich ist (Ausstattung, kollegiale Atmosphäre? nette Leute?)...also durchaus ein Geben und Nehmen.

Also hin, alles mal anschauen und die Möglichkeit nutzen, ein paar Fragen loszuwerden. Es ist übrigens nicht unbedingt empfehlenswert, beispielsweise die Operationstechnik mit dem Hinweis auf die neuesten Untersuchungen aus XY zu kritisieren :)

Viel Spaß...!

Neanderthal_Man
20.03.2006, 13:12
Ich seh das ähnlich wie Tombow und Pizza. Die Hospitation dient weniger dazu, die fachliche Eignung zu überprüfen, dazu reichen ein, zwei oder wieviele Tage auch immer, eh nicht aus. Bei einem Berufsanfänger wird da, denke ich, auch nicht viel erwartet. Es geht halt darum, schonmal ein bisschen Kontakt mit den zukünftigen Kollegen zu bekommen, die Räumlichkeiten etwas kennenzulernen und so weiter, die Stimmung im Team abzuschätzen und so weiter.
Für den ersten Arbeitstag ist es sicher auch ganz nett, wenn man sich schonmal ein bisschen auskennt, sich vielleicht den einen oder anderen Namen gemerkt hat und so.

Bei mir war es so, dass ich 2 Tage hospitiert habe, dabei auf beiden Stationen mal mitgelaufen bin, eine Frühvisite mitgemacht, und ein bisschen im OP gestanden hab. Dabei hab ich denen da natürlich massiv Löcher in den Bauch gefragt. Alles in allem war das ne echt gute Sache.

die chondropathia
10.05.2006, 12:21
Es ist offenbar zunehmend Usus, Stellenaspiranten nicht nur zum obligatorischen Vorstellungsgespräch zu laden, sondern auch einen Tag in der Klinik verbringen zu lassen.

Klar kann man sich in diesem Rahmen ein erstes Bild der Klinik machen, das wäre ein gewisser Vorteil des Verfahrens. Andererseits frage ich mich, wie so ein Tag aussieht und was so ein Tag alles (an Überraschungen) bereithalten kann.

Eure Erfahrungen? Tipps?

Cheers, DC!

Tombow
10.05.2006, 12:55
Habe bisher zweimal hospitiert, beide male in der Neurologie, einmal in einem kleineren Kreiskrankenhaus und einmal in einem großen Haus(~700 Betten).

In dem kleineren Haus (war meine allererste Einladung zum Gespräch/Hospitation überhaupt) hatte ich zuerst ein kurzes Gespräch mit dem Chef, dann mit ihm die ITS visitiert (und einige fachliche Fragen gestellt bekommen), dann bei der Frühbesprechung dabeigewesen, danach wurde ich den Assistenten/Oberärzte übergeben. Dann im Verlauf des Tages das normale "Stationsgeschäft" miterlebt, die OA-Visite mitgemacht. Dürfte in der Zeit auch (mehr oder weniger in Ruhe) mit den Assistenten und Oberärzte sprechen. Bezüglich selber machen, darum müßte ich mich schon bemühen, aber über ein Paar Blutentnahmen und eine Aufnahme ging es nicht hinaus. Am Ende des Tages dann ein kurzes Evaluationsgespräch mit einem der Oberärzte, Radiologie-Besprechung, Privatvisite und danach schon eine längere Evaluation mit dem Chef.

Im zweiten Fall ging es ähnlich, nur daß ich da zur Frühbesprechung erschienen bin und dann mit den Assistenten auf Station mitging. Zuerst die Visite auf Normalstation, dann die Privatvisite mit dem Chef mitgemacht, den Rest des Tages verbrachte ich mit dem Neurologen, der für die neurologischen Patienten auf der Intermediate-Care und ITS zuständig war. Machen dürfte ich um einiges mehr, bzw. wurde gleich eingespannt, auch wenn die Arbeit sich eher auf Blutabnehmen und administratives(Laborbögen, etc. ausfüllen, auswärtigen Befunden hinterhertelefonieren) beschränkte.

Ich denke aber, je nach Fach und Vorerfahrung wird man da unterschiedlich viel machen können/dürfen/müssen.

Es empfiehlt sich auf alle Fälle, nicht nur Kittel, sondern die komplette Ausstattung dazu mitzunehmen (Stethoskop, Stifte, Pupillenlampe, Pocketcards, je nach Fach auch das weitere Kram, z.B. Reflexhammer und Stimmgabel für die Neurologie) und (!!!ganz wichtig!!!) auch ein Namenschild.

Daß ich bisher so wenig in den Hospitationen gemacht habe, liegt aber auch daran (IMHO), daß ich nicht nur Berufsanfänger bin, sondern im ersten Haus der Chef die Bewerber eher auf ihre Teamkompatibilität testen wollte und im zweiten Falle A)die meisten Assistenten ihre erste Schicht nach einem langen Wochenende hatten und es wenige Patienten gab (viele isolierte), ergo nicht soviel Arbeit.

Summasummarum finde ich die Idee mit den Hospitationen sehr gut, es ist auch für einen eine Möglichkeit, die Klinik abseits des Bewerbungsgespräch kennenzulernen. Im Falle eines Falles (Gespräch OK, aber Klinik so ein wenig seltsam), würde ich auch von mir aus eine Hospitation vorschlagen.

die chondropathia
10.05.2006, 21:25
Allerherzlichsten Dank für die prompte und vor allem ausführlich-hilfreiche Antwort! Das mit dem Namensschild ist tatsächlich eine sehr gute Idee, man könnte sich da ja ein Schildchen mit Namen und dem Zusatz "ärztlicher Hospitand" machen...andererseits wäre der Zusatz möglicherweise des Guten zuviel...

In meinem Fall geht es übrigens um die UROLOGIE. Ob man da dann auch in den OP mitgenommen wird?

Bille11
10.05.2006, 21:35
wenn die dich auf deine linkshändigkeit prüfen wollen, sicherlich :-)) ausserdem kann cheffe dich dann am tisch n bissl ausquetschen, denk ich. so ganz "entre nous" quasi :-)

Tombow
10.05.2006, 22:34
Das mit dem Namensschild ist tatsächlich eine sehr gute Idee, man könnte sich da ja ein Schildchen mit Namen und dem Zusatz "ärztlicher Hospitand" machen...andererseits wäre der Zusatz möglicherweise des Guten zuviel...

In meinem Fall geht es übrigens um die UROLOGIE. Ob man da dann auch in den OP mitgenommen wird?

Namensschild: Ich habe mir eins gemacht mit Namen und Zusatz "Arzt". Einfach so. Denke, wenn man "Hospitant" schreibt, ist es zu verwirrend, beiweitem nicht jeder könnte mit dem Begriff was anfangen. IdR wird man den Ärzten vorher vorgestellt, aber wenigstens die Patienten und die Schwestern müßten schon wissen, daß man da nicht die Putzkraft ist :-))

Bzgl. OP, wenn es um ein operatives Fach geht, würde ich im Vorfeld schon mit dem Chef besprechen, ob man im Rahmen der Hospitation mit in den OP darf bzw. es von mir aus anbieten/danach fragen. Selbst wenn man da als Hakenhalter am Tisch steht, signalisiert schon Initiative.

dideldum
11.05.2006, 16:25
Macht ihr bei den Hospitationen wirklich sowas wie Befunden hinterhertelefonieren etc..? Ich dachte Hospitation hat mehr mit Klinik kennen lernen und garnicht so viel selber arbeiten zu tun..
Ich meine rein rechtlich gesehen kann das doch eigenltich nicht gehen, daß jemand, der einen Tag sich die Abteilung ankuckt nen Patienten aufnimmt, oder??!?

Ich hab nur 1x in der Radio hospitiert, und eigentlich nur zugekuckt und die Leute ausgequtscht.. ok, die eine oder andere Braunüle hätte ich vielleicht legen können, aber ich kann doch wenn ich zu Besuch bin nicht z.B. einfach so Kontrastmittel spritzen oder Befunde schreiben..
Mir wäre auf Station aber auch nicht eingefallen viel mehr zu machen als Visite mitlaufen und eher zukucken wie der Ablauf sich so gestaltet..

Hmm.. vielleicht gehöre ich ja zu den total faulen und unengagierten Personen? Nee, eigentlich nicht.. hoffe ich..

Studmed208
13.05.2006, 10:17
Ich habe in der Inneren hospitiert. Mein zukünftiger Chefarzt wollte das gerne und auch ich fand die Idee gar nicht so schlecht.

An diesem Tag habe ich nach der Frühbesprechung einige Blutentnahmen gemacht. Danach war Chefarztvisite (erstaunlich kurz). Dann hatte ich die Chance mit den Stationsärzten mitzulaufen und sie zu löchern. ;-) Das habe ich natürlich ausführlich genutzt. Später war ich dann in der Endoskopie und schließlich bei der Röntgenbesprechung.

Letztlich habe ich so einen ersten Eindruck von der Abteilung und den Kollegen erhalten. Außerdem konnte man auch mal Fragen stellen, die man den Chefarzt nicht unbedingt fragen möchte. Ich kann mir allerdings nur schlecht vorstellen, welche Schlüsse ein zukünftiger Chef aus dem Verhalten eines Bewerbers an nur einem Tag ziehen kann, aber wenn es ihm auch hilft...

Wie auch immer, die Stelle habe ich jedenfalls bekommen.

die chondropathia
13.05.2006, 10:20
Kann mir eigentlich auch nicht so recht vorstellen, dass da meine ärztlichen Fähigkeiten auf die Probe gestellt werden, sondern dachte mehr an ein meet&greet...

Ich werde an dieser Stelle aber auf jeden Fall eine Rückmeldung von meinen (inzwischen sind es 2 terminierte) Hospitationen geben!

Falls noch jmd. Tipps hat, wie man einen hypermotivierten Eindruck hinterläßt...ihr habt das Wort... :-top :-stud

Tombow
13.05.2006, 11:55
Falls noch jmd. Tipps hat, wie man einen hypermotivierten Eindruck hinterläßt...ihr habt das Wort... :-top :-stud

Eigenes (frisch gewaschenes und gebügeltes) Kittel und das komplette Kitteltascheninhalt mitbringen. In meiner ersten Hospitation kam das gut an, O-Ton Chef: "Haben sie einen Kittel? (lächeln, als ich meins aus der Tasche holte) Gut, falls sie keinen mitgebracht hätten, haben wir ihnen einen hingestellt". Dann auf dem Weg zur ITS-Visite: "Reflexhammer dabei? Zeigen sie mal"...und dann wieder Grinsen, als ich prompt meins aus der Kitteltasche holte.

Von sich aus versuchen, es nicht bei einem meet&greet bleiben zu lassen. Zum geeigneten Zeitpunkt immer wieder Fragen stellen, ob man da was machen darf. Mit etwas Glück bekommt man doch was zu tun. Gut, trifft nicht auf jeden zu, ich gehöre aber eher zu denjenigen, die sich ohne Arbeit schnell zu Tode langweilen. Außerdem kriege ich ein wenig schlechtes Gewissen vom tatenlosen Mitlaufen. Dazu gab's mal Kommentare von einem OA: "arbeiten können sie, das habe ich schon gesehen".

Wenn man besondere Fähigkeiten hat, versuchen, die auch ins Spiel zu bringen, falls sich eine geeignete Möglichkeit bietet. Es hat schon was, eine Patientin/einen Patienten, der kaum bis schlecht deutsch spricht, in seiner eigenen Sprache zu anamnestizieren. Oder kurz mal dem (zukünftigen?) Kollegen, der gerade mit dem EDV-System kämpft, zu helfen (falls man es kann).

Soviel von mir, ich denke, die rationale dahinter kannst du dir sehr gut vorstellen und selbst überlegen, was du tun kannst.

DocScarpetta
16.05.2006, 03:28
Mal im ernst, machen die euch wirklich so einen Stress? Mitarbeiten? Namensschild? Hä?
Ich hatte auch mal einen "Hospitand" - den hab´ ich rumgeführt, dann sind wir eine rauchen gegangen, er hat sich ´ne Cola gekauft und hat sich dann noch eine meiner Explorationen angehört. Dann meinte er, er habe noch was vor und müsse wieder weg... Ach so, shake-hands beim Chef natürlich noch. Aber das war´s!

die chondropathia
19.05.2006, 11:24
Erste Ergebnisse der Bewerbungen war neben den angebotenen Hospitationen eine Reaktion auf eine Altbewerbung, die zu einem Vorstellungsgespräch führte.

Dies Gespräch ist auf jeden Fall Grundlage eines gestärkten Selbstbewußtseins für die kommenden Hospitationen:

Ich habe eine Stelle angeboten bekommen, bei der ich mir das Eintrittsdatum aussuchen darf und die Stelle mir solange "gehört", bis ich dem Chef absage!

DC, verblüfft über so coole Scheffs! :-dance

die chondropathia
31.05.2006, 16:13
Hatte eine Uro-Bewerbungshospitation, die sehr nett war. Ich war mehr Kliniktourist und habe mich über die Klinik und die Kliniker informiert. War offenbar ein korrektes Verhalten. Die weiteren Hospitationen sind hiermit abgesetzt :-dance :-party

Evil
31.05.2006, 16:41
In Herne? Dann grüß Holzi von mir! :-top

die chondropathia
12.06.2006, 21:42
Ein echtes Luxusproblem: Nun habe ich lediglich nicht die Unterschrift zu einer neuen Stelle geleistet, ansonsten ist alles unter Dach und Fach. Da bekomme ich eine Einladung zu meiner Traumstelle in genau der richtigen Stadt, die jedoch 50km entfernt liegt, beides Unis.

Nun stelle ich mir die Frage, wie ich vorgehen soll? Kommt mir alles etwas riskant vor...

Vorschläge BITTE vor,

danke, DC! :-((

Cooper
01.07.2006, 17:19
Hat man denn so eine Hospitation vor oder nach einem Vorstellungsgespräch? Hat das schonmal einer in der Anästhesie gemacht?
Hab ich da noch nie von gehört!

Feuerblick
01.07.2006, 18:14
Ein echtes Luxusproblem: Nun habe ich lediglich nicht die Unterschrift zu einer neuen Stelle geleistet, ansonsten ist alles unter Dach und Fach. Da bekomme ich eine Einladung zu meiner Traumstelle in genau der richtigen Stadt, die jedoch 50km entfernt liegt, beides Unis.

Nun stelle ich mir die Frage, wie ich vorgehen soll? Kommt mir alles etwas riskant vor...

Vorschläge BITTE vor,

danke, DC! :-((Ist doch einfach: Hinfahren, anschauen, danach ggf. für die andere Stelle unterschreiben...