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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tunus-Zeit: Pflicht oder nicht?



Alex83
19.03.2006, 16:17
Hallo Leute!

Vorweg: Mit der Suchfunktion hab ichs schon versucht; komm aber nicht wirklich weiter....

Wie läuft es denn nun ab, nachdem man sein Studium als Deutscher in Österreich beendet hat?
Muss man die 3 Jahre Turnus-Zeit absolvieren oder kann man nach 6 Jahren Studium nach Dtl. wechseln und dort mit seiner Facharztweiterbildung beginnen?

Grüßle, Alex M.

Ösiman
19.03.2006, 17:12
Hallo,
kommt drauf an was du machen willst-
Turnus: 3 Jahre, dann bist Arzt für Allgemeinmedizin (schön kurz...)- (vorausgesetzt du bekommst eine Turnusstelle, derzeit ist die Wartezeit bis zu 3 Jahre (Wien)-
für alles andere (FA..) empfiehlt sich der Wechsel zurück nach D.- aber vorsicht, nach dem Studium in Ö. hast du nach dem Studium nicht die Approbation, du musst den Umweg über die Berufserlaubnis machen- ist i.d.R. aber auch kein Problem, du musst dann nur bei der jeweiligen Bezirksregierung jeweils den Antrag stellen - etwas mehr Behördenrennerei, aber Nachteile hast du dadurch keine...

Gruber
19.03.2006, 22:27
Vollapprobation gibt`s ohne deutschen Studienabschluß nicht mehr - man kann also mit Ösi-Abschluß zwar brav in D die Facharztzeiten absolvieren, aber nicht zur Facharztprüfung antreten.

Umweg: Irgendwo in Europa einen Job suchen, wo die bisherigen deutschen Ausbildungszeiten angerechnet werden, da den Facharzt machen (z.B. Österreich), nach Deutschland mit dem FA zurückkehren.

Ist genauso kompliziert wie es klingt. ;-)

Sonst geht nur: Turnus in Österreich machen, da bekommt man am Schluß die Approbation, die auch für Deutschland gilt (und nebenher den FA für Allgemeinmedizin).

Kurzum: Im Vergleich zum deutschen Studienabschluß ein bißchen nachteilig.... :-))

Dr. Pschy
20.03.2006, 11:03
Wobei angemerkt werden muss, dass der oesterreichische FA fuer Allgemeinmedizin in Deutschland natuerlich nicht gilt, weil er nur halb so lang dauert.

Gruber
20.03.2006, 11:23
Wobei angemerkt werden muss, dass der oesterreichische FA fuer Allgemeinmedizin in Deutschland natuerlich nicht gilt, weil er nur halb so lang dauert.


Falsch. Die EU fordert für den FA für Allgemeinmedizin lediglich 3 Jahre, insoferne ist formal der Facharzt dem deutschen oder anderen gleichzusetzen.

Was man nach dem Ösi-Turnus kann, sei dahingestellt, aber immerhin gibt`s demnächst Jobmessen der Neuen Bundesländer in Österreich, um auch Allgemeinmediziner für Sachsen, Thüringen etc. zu rekrutieren. :-meinung

Wer`s braucht..... :-music

Und offenbar sind die Ösis den Ostdeutschen für Praxisübernahmen gut genug.

Ob welche kommen, wenn nicht einmal die Vorstellungskosten bezahlt werden, keine Ahnung..... :-nix

Fraggle
20.03.2006, 13:36
Falsch.


Und offenbar sind die Ösis den Ostdeutschen für Praxisübernahmen gut genug.




was heisst gut genug?
ostdeutschland ist ein sterbendes land durch abwanderung v.a. der frauen, dadurch bilden sich "östliche depressionszonen mit gestörter sexualökonomie, in denen die agressionen der verbleibenden alkoholisierten zwangssingles auf fremde zielen" (zitat spiegel online).

auch die ärzte verlassen ostdeutschland, und die politiker wissen sich nicht mehr anders zu helfen, als zu rekrutieren. wohin das noch führt, möchte ich mir lieber nicht vorstellen, denn es ist ja klar, dass mit österreichern der mangel nicht aufzuhalten sein wird. dazu müsste die situation in österreich wohl noch viel schlechter sein, um ein unattraktives gebiet wie ostdeutschland attraktiv zu machen.

Gruber
20.03.2006, 13:47
Da jetzt schon Ösis aus Ostdeutschland wieder aus (vermeintlichen) Facharztausbildungen in den Turnus zurückkehren, kein Facharzt oder Allgemeinmediziner, der bei Trost ist (also - im Gegensatz zu Deutschland - keiner !) ernsthaft da hin geht gilt die

PROGNOSE: Schlag ins Wasser.

Wenn man die glaubhaften Gerüchte ernst nimmt, die man so hört, bewerben sich auch immer mehr Fachärzte aus Ost- und Westdeutschland in Österreich. Und zwar BLIND ! :-peng

Es ist einfach das letzte Aufgebot, das hier abgeschöpft werden soll: Arbeitslose Jungmediziner, denen man vorgaukelt, daß sie im Osten eine Ausbildung bekämen. :-))

Denn daß ein Facharzt irgendwo in die Altmark oder in die Lausitz abwandert, wenn er in der Regel in Österreich einen sicheren Job hat, halte ich für ausgeschlossen. Zumal die Bezahlung bzw. das Einkommen aus einer Praxis in Österreich nach wie vor um einiges höher ist. ;-)

Ösiman
20.03.2006, 17:34
Vollapprobation gibt`s ohne deutschen Studienabschluß nicht mehr - man kann also mit Ösi-Abschluß zwar brav in D die Facharztzeiten absolvieren, aber nicht zur Facharztprüfung antreten.


Stimmt so nicht, denn so geht es schon:
1. kompletten Facharzt in D machen + Prüfung in D (das IST möglich)
2. den FA in Österreich anrechnen lassen, somit hast du dann das ius practicandi
3. dieses in D anrechnen lassen, damit hast du dann in Deutschland dann die (Voll-)Approbation
- d.h. bis auf die Behördenrennerei am Ende der FA-Ausbildung (D->Ö->D) kein grosser Akt-

mfg

Gruber
21.03.2006, 10:19
Stimmt so nicht, denn so geht es schon:
1. kompletten Facharzt in D machen + Prüfung in D (das IST möglich)
2. den FA in Österreich anrechnen lassen, somit hast du dann das ius practicandi
3. dieses in D anrechnen lassen, damit hast du dann in Deutschland dann die (Voll-)Approbation
- d.h. bis auf die Behördenrennerei am Ende der FA-Ausbildung (D->Ö->D) kein grosser Akt-

mfg

1.: Geht nur mehr, wenn man irgendeine Form der Vollapprobation bis zur Facharztprüfung bereits hat. Sonst nicht. :-winky

2.: DAS ist reichlich kompliziert, teuer und erfordert einen Arbeitsplatz in Österreich, was nicht allzu einfach sein dürfte nach Jahren im Ausland und bei der äußerst neidischen inländischen Konkurrenz.....Übrigens ist man völlig der Willkür der österr. Anerkennungsbehörden ausgeliefert, ganz abgesehen von der Zeit, die man verliert.

3.:Korrekt. Allerdings: Siehe Punkt 2. :-))

4.: Wer sagt, daß man in Deutschland in der Ausbildung auch etwas lernt ? :-nix

Phino
21.03.2006, 14:00
@Gruber: Irgendwie hören sich viele deiner posts deutschlandfeindlich und nach "in-Österreich-ist-sowieso-alles-viel-besser" an. Keine Ahnung wieso. :-nix

Es gibt IMMER Mittel und Wege nach einem Studium der Medizin. Und in Zukunft wird Europa eher mehr zusammenwachsen als weniger. Gesetze für europaweites Arbeiten und einfacheres Anerkennen von Qualifikationen gehören auch dazu und sind in vielen handwerklichen Berufen schon fleißig in der Planung (z.B. "Europäischer Meistertitel").

Sowas wird es früher oder später für alle Berufe geben. Es lebe die Globalisierung. :-oopss

Gruber
22.03.2006, 12:00
@Gruber: Irgendwie hören sich viele deiner posts deutschlandfeindlich und nach "in-Österreich-ist-sowieso-alles-viel-besser" an. Keine Ahnung wieso. :-nix

Es gibt IMMER Mittel und Wege nach einem Studium der Medizin. Und in Zukunft wird Europa eher mehr zusammenwachsen als weniger. Gesetze für europaweites Arbeiten und einfacheres Anerkennen von Qualifikationen gehören auch dazu und sind in vielen handwerklichen Berufen schon fleißig in der Planung (z.B. "Europäischer Meistertitel").

Sowas wird es früher oder später für alle Berufe geben. Es lebe die Globalisierung. :-oopss

Na denn, Alles Gute ! :-winky