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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : nephrotisches Syndrom



entepaula
23.03.2006, 12:27
ich steh gerade auf dem Schlauch....
habe gelesen, dass man zur Therapie des nephrotischen Syndrom eine Eiweißrestriktion empfiehlt. Aber warum soll man wenig Eiweiß zu sich nehmen, wenn der Körper eh schon mehr verliert?

Tobiaswilli
23.03.2006, 20:05
Also beim nephrotischen Syndrom ist doch die Glomerulummembran zu druchlässig für Proteine, oder?
Durch dadurch resultierende Verminderung des Kolloidosmotischen Durckes in den Gefäßen geht das Wasser ins Interstitium. Es bilden sich Ödeme. Um zu therapieren gebe ich nun Diuretika um das Wasser wieder heraus zu bekommen.
So weit so gut...
Jetzt komme ich auch gerade ein wenig ins Schwanken, aber ist es nicht so, dass die proteinarme Diät quasi die Wirkung der Diuretika unterstützt?
Mist jetzt bin ich total verwirrt, sorry!

Tobiaswilli
23.03.2006, 20:08
Lösungsansatz?: Wenn ich nun weiter Proteine zu mir nehme, würde ich doch zumindest kurzzeitig den kolloidosmotischen Druck im Plasma wieder erhöhen und gegen die Diuretika arbeiten.
Ich hoffe das ist eine plausible Erkärung und ich habe nicht nur Mist erzählt!?

Bier
23.03.2006, 20:42
Guten Abend,

die Frage ist tatsächlich nicht ganz einfach zu beantworten und ich habe mir vor ein paar Tagen zufällig die gleiche gestellt.

Also laut Harrison muss man durchaus abwägen zwischen einer proteinarmen Diät und einer evtl. dadurch verstärkten Hypoproteinämie, d.h. sooo klar ist das mit der Proteinrestriktion nicht.

Pathobiochemisch-physiologisch wird dort erwähnt, dass eine proteinreiche Diät die Glomerulusschädigung negativ beeinflusst, im Herold wird dies mit einer durch eine proteinreiche Diät verursachte Hyperperfusion des Nephrons erklärt.

Ich habe das Ganze allerdings auch nicht wirklich verstanden...

:-party

Tahel
23.03.2006, 21:13
Hallo,
die Proteine bewirken eine Progredienz des nephrotischen Syndroms. Mit der Proteinarmen Diät (keine Proteinfreie Diät) versucht man auf der einen Seite die Progredienz zu verhindern, andererseits darf natürlich auch der kolloidosmotische Druck nicht zu sehr sinken ( -> Ödeme usw.).

Tse Tse
24.03.2006, 12:53
Was mir aus (Patho-)biochemie noch in Erinnerung ist, sind das Anfallen von harnpflichtigen Substanzen aus mit der Nahrung aufgenommenen Proteinen.
Ist denn von daher auch eine urämische Symptomatik von Bedeutung, die es zu verhindern/hinauszuzögern gilt? :-nix