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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eigenanteil an der Doktorarbeit !?



Dedi
01.04.2006, 12:53
Mich würde einfach mal interessieren wie hoch Euer Eigenanteil an Euerer Doktorarbeit war. Das heisst, wieviel Prozent der Arbeit habt ihr selbst gemacht und wieviel lag bei anderen Personen (Doktorvater, TAs, andere Doktoranden...). Bei mir vielleicht 95 % zu 5 %.

Warum ich das wissen möchte: ich betreue eine Studie zusammen mit einem Kollegen, der über diese Studie promovieren möchte. Leider gehört er eher - wie soll ich sagen - zur faulen (aber wohl schlauen) Sorte Mensch :-(( . Alles was an Arbeit anfiel haben ich oder studentische Doktoranden übernommen. Trotz mehrmaliger Aufforderung kam von ihm nichts, außer ein bisschen Hilfe bei kleinen organisatorischen Dingen (Briefumschläge bestellen und so). Jetzt hat er mir eröffnet, dass er über eine Erstautorenschaft über die Studie promovieren will. (Gleichzeitig hat er mich als ich im Urlaub war beim Chef angeschwärzt, dass ich nichts für die Studie tun würde - aber das nur am Rande.) Sein Eigenanteil an dem Ganzen liegt vielleicht bei 5 %. Ich kann und will es nicht akzeptieren, dass jemand der quasi nichts gemacht hat mit einem Schlag eine Erstautorenschaft - was bei uns Voraussetzung zur Vertragsverlängerung ist - und einen Doktortitel für's Nichtstun bekommt!! Ich hab das Problem mal einem nicht an dieser Klinik arbeitenden Kollegen geschildert und er meinte nur, dass "es so nun mal läuft".

Ich kann das nicht glauben und jetzt will ich mal wissen, ob es wirklich "nun mal so läuft". Ich glaube nämlich trotz allem Klinikärger noch an das Gute in der Welt :-) . Bitte enttäuscht mich nicht...

Evil
01.04.2006, 13:20
Bei mir war's Schätzungsweise 98% : 2% , mit anderen Worten, ich war/bin ziemlich alleingelassen :-(

Wenn Du mich fragst, Dedi, würde ich die Sache mit dem anschwärzen öffentlich zur Rede bringen und den Faulpelz dabei öffentlich entlarven!
:-meinung

Hellequin
01.04.2006, 14:52
Ich hab eine supergute Betreuung, sodass ich jederzeit nachfragen kann wenns mal wieder wo hängt, aber bisher hab ich alles alleine gemacht. Ist doch eigentlich auch der Sinn einer Dr.-Arbeit oder? :-nix

Sehe es eigentlich wie Evil, Auge um Auge ... :-meinung

Dedi
01.04.2006, 15:31
Wenn Du mich fragst, Dedi, würde ich die Sache mit dem anschwärzen öffentlich zur Rede bringen und den Faulpelz dabei öffentlich entlarven!
:-meinung

Ich habe mir jetzt vorgenommen, ihm nächste Woche ordentlich die Meinung zu sagen. Ich ringe noch mit mir ob ich dann zum Chef gehen soll. Sein Vertrag läuft nämlich Ende des Jahres aus und wenn er die Bedingung (sprich Publikation) nicht erfüllt und vor allem wenn der Chef die Wahrheit erfährt wird er sicher nicht verlängert! Nur fühl ich mich dann schuldig. Das ist nun mal innerhalb der Assistentenschaft auch problematisch, wenn man quasi Schuld ist, wenn einem Kollegen der Vertrag nicht verlängert wird! Ich weiß nicht, ob da der Rückhalt mir gegenüber aus der Assistentenschaft groß genug ist. Er ist nämlich dummerweise auch sehr beliebt (obwohl auch z.B. seine Stationskollegen schon seine etwas "andere" Arbeitsweise bemerkt haben...).

neroxita
01.04.2006, 15:36
Ich mach, jetzt wo alles läuft, auch sogut wie alles allein. Find ich ja echt übel, dass man mit so wenig Eigenarbeit auch nen Doktortitel bekommen kann...
Ich würde an deiner Stelle auch was sagen, das kanns ja wohl echt nicht sein!

Evil
01.04.2006, 15:56
Ich habe mir jetzt vorgenommen, ihm nächste Woche ordentlich die Meinung zu sagen. Ich ringe noch mit mir ob ich dann zum Chef gehen soll. Setz ihn einfach unter Druck, entweder er stellt das selber richtig oder Du machst das.

Sicher besteht dann die Möglichkeit, daß Du gemobbt wirst (solche Blender genießen häufig Ansehen, warum auch immer), aber wolltest Du nicht sowieso die Stelle wechseln?

Lava
01.04.2006, 16:11
Ein Freund von mir hat ebenfalls an einer Studie teilgenommen und da praktisch 95% der Arbeit selbst gemacht. Er hat auch wirklich mehrere Monate Arbeit da reingesteckt, ist den Patienten hintergekaufen, war immer da usw. Jetzt wurde ihm gesagt, dass er seine erhobenen Daten nicht verwenden kann, weil Aventis (von denen war die Studie) was dagegen hat, wenn jemand anders die Daten veröffentlicht.
Zwar hat er nebenbei noch an einem anderen Projekt mitgearbeitet, aber da hat er eigentlich nur Blut abgenommen und das weggeschickt. Jetzt soll er DARAUS seine Diss schreiben und quasi so tun, als hätte er die ganzen Elektrophoresen selbst gemacht. Wie hohl ist das denn???