PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Famulatur Anästhesie Klinikum Bamberg



crazychicken
03.04.2006, 12:05
Hallo!

Hier ein kurzer Bericht über meine erste Famulatur.

1. Allgemeine Daten zur Klinik
------------------------------------
- Klinik: Klinikum Bamberg
- Abteilung: Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
- Chefarzt: Prof. Dr. med. Michael Heesen
- Ansprechpartner: Sekretariat Anästhesiologie
- Postalische Adresse der Klinik: Buger Straße 80, 96049 Bamberg
- Internetadresse der Klinik: http://www.klinikum.bamberg.de

Das Bamberger Krankenhaus besitzt ca. 1000 Betten und ist Lehrkrankenhaus der Uni Erlangen. Das Gebäude ist ca. 20 Jahre alt. Das Krankenhaus besitzt 9 OP-Säle für stationäre Patienten und ein Ambulanzzentrum mit 3 Sälen. Ich habe meine Famulatur in der Anästhesie gmeacht.

2. Betreuung und Arbeitsklima
--------------------------------
Am ersten Tag wurde ich von einem Oberarzt abgeholt der mich dann den restlichen Ärzten der Abteilung vorgestellt hat. Ich war keinem Arzt fest zugeteilt, dadurch konnte ich mir immer selber raussuchen, was ich gerade am liebsten machen wollte. So konnte ich mir viele interessante OPs anschauen und auch verschiedene Narkoseformen kennenlernen. Die Ärzte waren alle sehr nett zu mir und wenn man Interesse gezeigt hat, durfte man auch wirklich viel selber machen. Das Arbeitsklima habe ich eigentlich fast immer als sehr angenehm erlebt. Sogar der Chefarzt hat sich mehrmals für mich Zeit genommen und mir verschiedene Sachen erklärt.

3. Praktische Tätigkeiten / Aufgaben / Tagesablauf
---------------------------------------------------
Mein Tag begann immer um 7.20 Uhr mit einer morgendlichen Besprechung in der die Ereignisse der Nacht und die Patienten, der zur Abteilung gehörenden Intensivstation, vorgestellt wurden. Dann ging es immer gleich in den OP, wo die Patienten mit für die OP vorberteiten durfte (EKG anlegen, Nadeln legen, Infusionen anhängen) und ich die Narkose mit einleiten durfte. Je nach Patient durfte ich beatmen oder, wenn es kein Risikopatient war, auch intubieren. Dabei haben mich die Ärzte immer gut angeleitet und mich motiviert, als ich mich am Anfang noch nicht so geschickt angestellt hab. Den restlichen Tag bin ich dann meistens zwischen den OP-Sälen gependelt. So konnte ich veschiedene Narkoseverfahren kennenlernen und teilweise auch selber anwenden (Larynxmaske, nasaler Tubus, Maskennarkose, Spinalanästhesie, etc.). 2 Tage habe ich auch auf der Intensivstation verbracht, wobei ich gleich eine Reanimation zu sehen bekam. Insgesamt habe ich wirklich ein breites Spektrum an Erfahrungen sammeln können. Hier eine kurze Aufzählung:
ambulante Augen-OPs, Tonsillektomien, Bauch-OPs, Prostataresektionen, Sectios in Spinalanästhesie, Bandscheiben-OPs, Hirnmetastasenentfernung, Hüft-TEPs, Eigenblutspenden, Schmerzkatheter, etc. Wenn man bei den OPs die Operateure freundlich gefragt hat, haben die meistens auch ein bißchen genauer erklärt was sie da gerade machen. Gegangen bin ich meistens so um 16 Uhr, wenn viel los war auch später. Montags und Donnerstags waren auch immer noch Fortbildungen für die Ärzte, die aber auch für einen Studenten im ersten klinischen Semester recht interessant waren.

4: Drumherum
------------------------------------
Arbeitbekleidung bekommt man gestellt. Einfach in die Wäscherei gehen und sagen, dass man Famulant ist. Das Essen war der einzige Knackpunkt meiner Famulatur. Man bekommt leider keine Gutscheine, sondern nur eine Karte, die man dann sleber aufladen muss. Ein Essen schlägt dann so mit 2,50 Euro zu Buche und ist leider meistens nicht so gut.

5: Resumee / Fazit
------------------------------------
Da dies meine erste Famulatur war, habe ich noch keine großen Vergleichsmöglichkeiten. Als ich angefangen habe, hatte ich noch nie vorher einen Zugang gelegt oder einen Patienten beatmet, geschweige denn intubiert. Jetzt am Ende meiner Famulatur kann ich gut Zugänge legen, beatmen und auch das Intubieren klappt schon ganz gut. Ich fand die Famulatur hervorragend dazu geeignet, um parktische Fähigkeiten üben zu können und sich auch durch die verschiedenen OPs einen Überblick über andere Fächer zu verschaffen zu können. Obwohl ich erst ein klinisches Semester hinter mir habe, war es mir doch möglich viel theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen zu können. Ich kann die Famulatur in der Anästhesieabteilung des Bamberger Klinikums jedem, der sich für dieses Fach interessiert, wärmstens empfehlen. Das Personal ist nett und man kann wirklich viel lernen. Nicht zu vergessen, dass Bamberg auch kulturell und kneipentechnisch einiges zu bieten hat;-). Ich hoff der Bericht hilft Euch ein bißchen die Famulatur entscheidung zu erleichtern. Wenn Ihr noch mehr Informationen braucht könnt Ihr mir gerne eine PN schreiben.