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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An welcher Uni gibt es vertretbare Studienbedingungen



chris225
17.04.2006, 12:03
Hallo beisammen,

mit großem Interesse verfolge ich hier die Diskussionen über die Hürden und Härten des ZM-Studiums.

Nach allen Schilderungen, die ich hier gelesen hab, habe ich mir folgendes Bild geformt:
Der erheblich überwiegende Teil der Härte im Studium ergibt sich einfach dann, wenn die Universitäten zu wenig Kapazitäten (Übungsmaterial, Kursplätze,...) für alle Studenten bereithält.

Diese Situation führt anscheinend zu heftigen Konkurrenzkämpfen zwischen den Studis, was Ellenbogeneinsatz hervorbringt.
Der Stress wird somit verstärkt, persönliche Rivalitäten gefördert, Charakterschwächen treten deutlich hervor, nötiges Ausruhen und Regeneration tritt dadurch weiter in den Hintergrund, der Leistungsdruck und permanentes Kampfdenken werden begünstigt.
Das führt wohl bei Vielen zu Erschöpfung, Frust, Zermürbtheit.
Dazu kommt anscheinend öfters noch die Übellaune von Assis, die nach vielen Erzählungen oftmals lieber tyrannisieren als zu helfen.


Nahezu 100% aller "Horror"-Schilderungen aus dem ZM-Studium, die ich hier im Forum auch im Archiv jetzt schon länger gesammelt habe würde ich auf diese Ursache zurückführen.


Da drängt sich mir folgender Gedanke auf: Wie wäre es, an einer Uni zu studieren, an der jeder Studienplatz mit einer Ausreichenden Versorgung an Material und Übungsplätzen rechnen kann?
Wenn man sich im Studium 100%ig auf die medizinischen Fragestellungen, anstelle der Rivalitäten mit Kommilitonen konzentrieren könnte.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass JEDE Universität im Land hier unterversorgt mit Kapazitäten ist. Deshalb würde ich gerne einmal den Aufruf starten, an Zahnis der unterschiedlichen Unis:


Wo gibt es vernünftige Studienbedingungen? Wo ist die Anzahl der Arbeitsmaterialien und Praktikumsplätze angepasst an die Anzahl der Aufgenommenen Studenten?
Wo könnt ihr euch auf das Wesentliche konzentrieren, anstelle auf das gegenseitige Sabotieren von Arbeiten.

Newlixx
17.04.2006, 13:23
Hi,

also deine Traumvorstellung einer Uni wirst Du in Deutschland nicht finden. Manche werden sagen, dass die Uni Witten Herdecke dem entspricht, ich dagegen sage, dass für das Geld, welches man dort zahlt, die Lehre nicht ausreichend ist.

Eine SuperUni, wo man quasi alles gebacken bekommt, gibt es einfach net. Alle haben ihre Stärken und Schwächen. Überfüllte Kurse gibt es auch nicht immer sondern es kommt quasi immer Schubweise.

Genau deshalb ist es ja so, dass Studenten teilweise in Scharen an andere Unis pilgern, weil sie gehört haben, dass dort ein bestimmter Kurs ja ach so einfach sein so, der an der eigenen Uni ja ach so schwer ist.

Letztendlich ist es absolut egal, wo man studiert. Überall hat man kräftig Geld abzudrücken, überall gibt es Kurse, die schwerer sind als an einer anderen Uni und überall gibt es auch Kurse, die überfüllt sind.

Schlussendlich heißt es sich durchzubeißen. Und wenn man mal irgendwo ausgelost wird, ist es halt so, ändern kann man es eh nicht. Die meisten verlieren eh mehr Semester weil sie Scheine nciht schaffen, als durch das Auslosen aus Kursen.

Also, Augen zu und durch !

Smibo
17.04.2006, 14:13
Hallo beisammen,

mit großem Interesse verfolge ich hier die Diskussionen über die Hürden und Härten des ZM-Studiums.

Nach allen Schilderungen, die ich hier gelesen hab, habe ich mir folgendes Bild geformt:
Der erheblich überwiegende Teil der Härte im Studium ergibt sich einfach dann, wenn die Universitäten zu wenig Kapazitäten (Übungsmaterial, Kursplätze,...) für alle Studenten bereithält.

Diese Situation führt anscheinend zu heftigen Konkurrenzkämpfen zwischen den Studis, was Ellenbogeneinsatz hervorbringt.
Der Stress wird somit verstärkt, persönliche Rivalitäten gefördert, Charakterschwächen treten deutlich hervor, nötiges Ausruhen und Regeneration tritt dadurch weiter in den Hintergrund, der Leistungsdruck und permanentes Kampfdenken werden begünstigt.
Das führt wohl bei Vielen zu Erschöpfung, Frust, Zermürbtheit.
Dazu kommt anscheinend öfters noch die Übellaune von Assis, die nach vielen Erzählungen oftmals lieber tyrannisieren als zu helfen.


Nahezu 100% aller "Horror"-Schilderungen aus dem ZM-Studium, die ich hier im Forum auch im Archiv jetzt schon länger gesammelt habe würde ich auf diese Ursache zurückführen.


Da drängt sich mir folgender Gedanke auf: Wie wäre es, an einer Uni zu studieren, an der jeder Studienplatz mit einer Ausreichenden Versorgung an Material und Übungsplätzen rechnen kann?
Wenn man sich im Studium 100%ig auf die medizinischen Fragestellungen, anstelle der Rivalitäten mit Kommilitonen konzentrieren könnte.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass JEDE Universität im Land hier unterversorgt mit Kapazitäten ist. Deshalb würde ich gerne einmal den Aufruf starten, an Zahnis der unterschiedlichen Unis:


Wo gibt es vernünftige Studienbedingungen? Wo ist die Anzahl der Arbeitsmaterialien und Praktikumsplätze angepasst an die Anzahl der Aufgenommenen Studenten?
Wo könnt ihr euch auf das Wesentliche konzentrieren, anstelle auf das gegenseitige Sabotieren von Arbeiten.

Ich denke, dass es nicht der Grund ist. In meinem Semester gab es nur noch 17 Leute und der Kurs hätte für 30 Mann gereicht. Und dennoch gabs harte Kämpfe :)

Sawyer
17.04.2006, 14:29
Oh man "Horrorgeschichte" entwickelt sich noch zum geflügeltem Wort :-music

Nun, mir wurde gesagt dass es hier in Marburg sehr unwahrscheinlich ist, in der Vorklinik wegen zu wenig Plätzen ausgelost zu werden, da die Semester hier recht klein (30-35 Personen) sind. Auch die Assis in der Vorklinik sollen bis auf ein paar schwarze Schafe recht nett sein..aber ich fang erst morgen richtig an und kann dir deshalb auch nur sagen was ich gehört habe. Insgesamt war die Schilderung der Vorklinik meiner Tutoren aber sehr positiv.

Und hüpsch ist es hier auch! :-notify

@Smibo und aus welchem Grund gab es diese Kämpfe dann?

Knockout_Mouse
17.04.2006, 16:38
Lieber Chris,

Du magst vielleicht mit großem Interesse aber deutlich weniger Aufmerksamkeit die Diskussionen verfolgt haben. Ich und auch andere haben mehrfach darauf hingewiesen, daß es sich um einen
künstlich aufgebauten Druck handelt.

Es ist völlig Banane wo du studierst. Aus einer Draisine machst du keinen ICE, nur weil du einen Kernfusionsreaktor einbaust, weil die zahnmedizinische Ausbildung bereits das teuerste Studium pro Student ist. Das "Betreuungsverhältnis" ist meist ausgesprochen gut und...
jeder Studienplatz mit einer Ausreichenden Versorgung an Material und ÜbungsplätzenPlätze sind bis auf wenige Ausnahmen ausreichend vorhanden, wobei du es Material regnen lassen kannst, da du es ohnehin selbst kaufen musst.

Gesiebt, so daß sich die Reihen nach und nach lichten, wird in nahezu jedem Studiengang (frag mal einen Komparatistikstudi, falls du einen finden kannst)!
Die Methoden sind nur sehr unterschiedlich. Es liegt also nicht an einer Unterversorgung an Kapazitäten oder Übellaune der Assis (die sind meistens sogar recht gut gelaunt - wär ich an ihrer Stelle auch!), sondern am Curriculum, bzw. seiner Durchführung.
In Bezug auf die Theorie bleiben die meisten Unis nahezu auf dem Teppich, dafür ist auch nicht übermäßig viel Zeit vorhanden und die geistigen Überflieger trifft man unter ihnen auch selten an - daher wohl auch die (meist) realistische Einschätzung. Aber im Zuge einer handwerklich orientierten Facharztausbilung liegt nunmal ein Fokus auf der Praxis. Die wiederum geforderten Leistungen wären prinzipiell von jedem zu schaffen - womit dann also "sieben"?
Das Destillat dieser Fragestellung darf der Student dann täglich schlucken. Nur zu dumm, daß sich diese Mentalität in den klin. Studienabschnitt fortpflanzt. Dort aber mehr aus Gründen der "Berufsethik". Hochpräzises Arbeiten, perfekte Optik, Organisationstalent, Schaumschlägerei. Denn sonst müßte man zugeben, daß das meiste Blendwerk ist, von Medizin kaum einer Ahnung hat und man beruflich nicht "wertvoller" ist, als der Stukkateur, der gerade die Unifassade richtet. Wehe einer wagt es, die Seifenblase zum platzen zu bringen...der wird standespolitisch enthaart, kastriert und gevierteilt.

Form statt Inhalt, Überheblichkeit statt Didaktik, stoische Beschränktheit statt Flexibilität - Das sind für mich Kernprobleme dieses Studiums, nicht das Fehlen eines x-ten Gußofens, Arbeitsplatzes oder einer persönlichen Sekretärin.

Mag sein, daß ich einen Knacks im Laufe der Jahre weg bekommen habe und die Sache etwas verklärt sehe - aber dann ist das symptomatisch für diesen Studiengang. Denn so dramatisiert das ganze auch erscheinen mag, so oder ähnlich sehen es die meisten Zahnis die ich kenne. Sind die etwa alle Hysteriker?


Wo gibt es vernünftige Studienbedingungen?
Gib Bescheid, wenn du was gefunden hast...die bekommen von mir persönlich die "goldene Hedströmfeile" verliehen...

Gruß,

MOUSE

Halitosis
17.04.2006, 16:55
Oh man "Horrorgeschichte" entwickelt sich noch zum geflügeltem Wort :-music

Nun, mir wurde gesagt dass es hier in Marburg sehr unwahrscheinlich ist, in der Vorklinik wegen zu wenig Plätzen ausgelost zu werden, da die Semester hier recht klein (30-35 Personen) sind. Auch die Assis in der Vorklinik sollen bis auf ein paar schwarze Schafe recht nett sein..aber ich fang erst morgen richtig an und kann dir deshalb auch nur sagen was ich gehört habe. Insgesamt war die Schilderung der Vorklinik meiner Tutoren aber sehr positiv.

Und hüpsch ist es hier auch! :-notify

@Smibo und aus welchem Grund gab es diese Kämpfe dann?


Aber ich fang erst morgen an ... :-))
Viel Spaß und viel Glück ;-)

Smibo
17.04.2006, 17:21
Oh man "Horrorgeschichte" entwickelt sich noch zum geflügeltem Wort :-music

Nun, mir wurde gesagt dass es hier in Marburg sehr unwahrscheinlich ist, in der Vorklinik wegen zu wenig Plätzen ausgelost zu werden, da die Semester hier recht klein (30-35 Personen) sind. Auch die Assis in der Vorklinik sollen bis auf ein paar schwarze Schafe recht nett sein..aber ich fang erst morgen richtig an und kann dir deshalb auch nur sagen was ich gehört habe. Insgesamt war die Schilderung der Vorklinik meiner Tutoren aber sehr positiv.

Und hüpsch ist es hier auch! :-notify

@Smibo und aus welchem Grund gab es diese Kämpfe dann?

Zunächst um Patienten, danach um Skripte und im Examen selbst Kämpfe um Pressgeräte, Vakuumanrührgeräte bis hin zu blöden Handinstrumenten, die man dir aus der Hand reisst obwohl du die grad am benutzen bist. (und mit aus der Hand reissen mein ich auch aus der Hand reissen...)

flopipop
17.04.2006, 18:48
Wo gibt es vernünftige Studienbedingungen?
Wo ist die Anzahl der Arbeitsmaterialien und Praktikumsplätze angepasst an die Anzahl der Aufgenommenen Studenten?
Wo könnt ihr euch auf das Wesentliche konzentrieren, anstelle auf das gegenseitige Sabotieren von Arbeiten.

diese voraussetzungen erfüllt meiner meinung nach die uni in witten, was jedoch nicht heißt, dass das studium weniger stressig ist und es keine probleme mit den assistenten gibt.
das hat jedoch alles seinen preis - ob das preis/leistungsverhältnis damit befriedigt ist, kann man sich drüber streiten. im endeffekt muss jeder individuell für sich entscheiden, ob ihm die angebotenen "tugenden" der uni auch so viel geld wert sind.

Recall8
18.04.2006, 06:16
Wie war das Eingangsplenum in Marburg @ Sawyer? :-))

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Ich mische mich mal nicht so sehr ein, aber einige Aussagen, die gemacht wurden, sind vertretbar, einige überzogen,wie ICH finde.