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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Härtefall durch ZVS blockiert



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Ulf0983
18.04.2006, 23:20
Hallo Zusammen.
Ich habe folgendes Problem. Wollte bei der ZVS einen Härtefallnatrag stellen um für Humanmedizin zugelassen zu werden. Es ist ein med. Härtefall. Ich habe eine Erkrankung mit der starken Tendenz zur Verschlchterung. Inkontinenz auf Grund eines Mastdarmvorfalls. Mehrfach OP gehabt. Kein Erfolg! Jetzt muss es so bleiben. Weitere OP's würden ein zu hohes Risiko darstellen. Mein Arzt schreibt nun, dass die Kontinenz derzeit einen sofortigen Studienbeginn zulässt aber später ein Studium nicht bestritten werden kann. Er empfiehlt daher in einem ausführlichen Gutachten die sofortige Zulassung bei der ZVS. Nun habe ich mit dem Sachgbearbeiter der ZVS telefoniert, ihm die Situation geschildert und Auszüge des Gutachten vorgelesen. Der meinte nur das reicht nicht! Schock!!!! AAABBBEEERR in den ZVS Kriterien steht, dass ein Härtefall gegeben ist wenn bei einer Krankheit die Tendenz zur Verschlechterung besteht und daher das Durchstehen des Studium nach Wartezeit in Frage steht. Genau das ist aber bei mir der Fall. Verstehe das alles nicht. Kriterien eindeutig erfüllt und trotzdem nicht möglich???Die Kontinenz wird sich weiter verschlechtern steht auch noch in dem Gutachten.
Danke für die Antworten

Hades
18.04.2006, 23:46
Ich kann mir ja vorstellen, dass es unangenehm ist.. aber inwiefern behindert dich das denn beim Studium und rechtfertigt, dass du sofort anfangen musst?

dreaming
19.04.2006, 14:11
also so wie ich das verstanden hab, geht es eher darum, dass wenn er nach wartezeit reinkommt, dann das studium vllt abbrechen müsste wegen der krankheit, da sich sein zustand immer weiter verschlechtert....

und dass er deswegen zu härtefällen zählen sollte (meint er und das zvs info)

Hawkeye
19.04.2006, 14:24
Ohne den näheren Hintergrund zu kennen oder jemanden angreifen zu wollen:

Wenn man das Studium nur jetzt schaffen kann (krankheitsbedingt) - wie will man es schaffen als Arzt (oder ähnliches) zu arbeiten??? Ist da das Studium nicht für die Katz?

MediFreaK
19.04.2006, 14:26
hmm aber wenn das studium bei wartezeit schon nicht geschafft wird, wie soll das dann im beruf aussehen??? sorry, ich verstehe deine situation und ich kann mir vorstellen, dass für dich tragisch ist...aber hast du dir überlegt, wie du später arbeiten willst. ansonsten sollteste mal noch bei nem anderen sachbearbeiter vorsprechen oder wenn alles nicht hilft mal mit nem fachkundigen anwalt... :-nix

Tatiane
19.04.2006, 14:45
Wenn man das Studium nur jetzt schaffen kann (krankheitsbedingt) - wie will man es schaffen als Arzt (oder ähnliches) zu arbeiten??? Ist da das Studium nicht für die Katz?

Aber was würde das bedeuten? Dass man Menschen mit Behinderung(Tendenz der Verschlimmerung) garnicht erst zum Studium zulässt?! Das geht doch nicht.. Wir sollten nicht darüber entscheiden, ob es sich "lohnt", dass XY trotz verschlechternder Krankheit überhaupt studiert. Wo würde das denn hinführen?

@Hawkeye: war sicher nicht persönlich gemeint, aber Leute, die das lesen, könnte das nun mal ziemlich verletzen..

:peace:

MediFreaK
19.04.2006, 15:06
Aber was würde das bedeuten? Dass man Menschen mit Behinderung(Tendenz der Verschlimmerung) garnicht erst zum Studium zulässt?! Das geht doch nicht.. Wir sollten nicht darüber entscheiden, ob es sich "lohnt", dass XY trotz verschlechternder Krankheit überhaupt studiert. Wo würde das denn hinführen?

@Hawkeye: war sicher nicht persönlich gemeint, aber Leute, die das lesen, könnte das nun mal ziemlich verletzen..

:peace:
stimmt schon...aber wenn du davon spricht, bestimme menschen nicht zu benachteiligen, dann darfst du sie in bestimmten maße auch nicht bevorteilen...ich meine, dass hier ist sicherlich ein sehr krasser fall...aber wie schon gesagt, ich würde auch mal an später denken...ein studium is ja nicht ganz billig und sollte sich doch schon in bestimmter weise wieder auszaheln :-dafür ...

Mati
19.04.2006, 16:10
Sehe das ähnlich wie Medifreak:
Ein Medizinstudium soll doch später mal einen bestimmten Beruf ermöglichen, deshalb studiert man doch, und nicht nur aus Spaß an der Freud.
Wenn man aber ziemlich sicher sagen kann, daß man den Beruf nicht wird ausüben können, warum dann erst studieren?

BL4
19.04.2006, 16:22
Ein satz, den ich mal von einer dame von einer uni gehört habe:

Kein studienplatz ist besser, als einer durch einen härtefallantrag...

(Soll heissen, dass, wer durch einen härtefallantrag einen studienplatz kriegt, schon "sehr arm dran ist", nur damit mich keiner falsch versteht) :-notify

ansonsten schliesse ich mich medi-freaks meinung an :peace:

Lisel
19.04.2006, 16:24
Na ja, nicht alle die Medizin studiert haben, werden auch praktizierende Ärzte. Da gibt es einige andere Möglichkeit.. Journalismus, Politik etc.
:-meinung
Man sollte sich durch nichts von seinen Zielen abbringen lassen, wenn irgendwie möglich... ;-)

aisha20
20.04.2006, 15:52
ich finde, es ist eine komische einstellung, dass jemand, der eine krankheit hat, die sie wahrscheinlich verschlimmern wird, irgendwas nicht studieren soll. man kann immer hoffen, dass es anders kommt. und was würdet ihr zu jemanden sagt, der nur noch 10 jahre zu leben hat? darf der dann auch nicht studieren, weils sich nicht lohnt?

MediFreaK
20.04.2006, 15:57
ich finde, es ist eine komische einstellung, dass jemand, der eine krankheit hat, die sie wahrscheinlich verschlimmern wird, irgendwas nicht studieren soll. man kann immer hoffen, dass es anders kommt. und was würdet ihr zu jemanden sagt, der nur noch 10 jahre zu leben hat? darf der dann auch nicht studieren, weils sich nicht lohnt?
hmm gut, wenns besser wird oder chancen auf besserung bestehen, dann kann er auch warten oder nich?? und ich glaube niemand kann hier entscheiden ob es sich lohnt zu studieren, wenn man noch 10 jahre zu leben hat...und mal ehrlich, wenn ich nur noch 10 jahre zu leben hätte, würde ich viel machen, aber nich mehr studieren :-nix mfg medi

Duncan84
20.04.2006, 19:08
Du wirst es nicht glauben, aber es gibt wirklich Leute, die es als Erfüllung ansehen, studieren zu dürfen. Nicht alle sehen das Studium als Durststrecke zum ersehnten Beruf hin. Studium soll ja auch der Selbstverwirklichung und Selbsterkenntnis und nicht nur der Ausbildung zum späteren Beruf dienen.

Hier die Ökonomiekeule zu zücken, finde ich absolut unangebracht. Der Fall, dass jemand in unsrem Alter nur noch 10 Jahre Leben vor sich hat, kommt sicher nicht so oft vor, dass eine ernsthafte Schädigung der Gesellschaft daraus entstehen würde. Solchen Leuten sollte selbstverständlich ein Studium ermöglicht werden, egal welches und das ist ja zum Glück auch gängige Praxis.

tadeus_t
20.04.2006, 20:49
Ein satz, den ich mal von einer dame von einer uni gehört habe:

Kein studienplatz ist besser, als einer durch einen härtefallantrag...

(Soll heissen, dass, wer durch einen härtefallantrag einen studienplatz kriegt, schon "sehr arm dran ist", nur damit mich keiner falsch versteht) :-notify

ansonsten schliesse ich mich medi-freaks meinung an :peace:

Frage mich, was du/sie damit wohl meint/st? :-nix

BL4
20.04.2006, 21:26
Frage mich, was du/sie damit wohl meint/st? :-nix


Tja wer lesen kann, ist klar im vorteil.....

"(Soll heissen, dass, wer durch einen härtefallantrag einen studienplatz kriegt, schon "sehr arm dran ist", nur damit mich keiner falsch versteht)"

Nochmal: Soll heissen, dass die leute, die durch so einen härtefallantrag einen studienplatz erhalten, nicht zu beneiden sind, weil es ihnen gesundheitlich extrem schlecht geht (wenn man mal annimmt, dass für jeden menschen gesundheit das wichtigste im leben ist). Die Frau war von der uni köln und wollte damit ausdrücken, dass die zvs in nur wirklich ganz extremen fällen solche Härtefälle bewilligt (z.B.: Krebs). In eine andere Richtung ging es gar nicht 8wie auch in dem vorherigen post steht) :-nix

so und gehts jetzt genung off topic

kuchenkrümel
26.04.2006, 00:22
@ BL4: ...täusch dich da mal nicht mit dem Krebs als Härtefall.

Die Tatsache, dass ich mit 17 Jahren an Leukämie erkrankte hat die ZVS nicht sonderlich beeindruckt... trotz Chemo, Knochenmarkstransplantation und drei Wochen Koma. Gäbe es meine Schwestern nicht, wäre ich heute Geschichte.

Einen Studienplatz habe ich nicht bekommen, angeblich auch nicht schwerwiegend genug.

Ich frage mich, WAS man haben muss, um unter die Härtefallregelung zu fallen! :-???

Sorry, aber diese Logik muss ich ja nicht verstehen, oder? :-nix

MediFreaK
26.04.2006, 06:49
hmm naja, aber jetzt bist du ja wieder "gesund"...also wo soll der härtefall herkommen?? :-nix das jetzt nicht falsch verstehen....ich kapiere diese härtefallregelung der zvs auch nich :-nix

Dr. Pschy
26.04.2006, 12:24
Wenn sie in z.B. in der Kollegstufe erkrankt war, waere das als Grund eine eventuell schlechte Abiturnote durch die Haertefallregelung auszugleichen, da sie ja nachweislich extrem eingeschraenkt war in der Zeit.

Haertefallantrag bezieht sich ja nicht nur auf aktuelle Erkrankungen, die einen sofortigen Studienbeginn unabdingbar machen, es gibt ja auch die (theoretische) Moeglichkeit einen Antrag zu stellen, wenn man nachweislich im Schaffen einer sehr guten Abinote behindert war. Wie gesagt, koennte in dem Fall durchaus moeglich sein.

Mehr kann ich dazu nicht sagen, ausser die Wege der ZVS sind unergruendlich...

Jauheliha
26.04.2006, 12:42
Haertefallantrag bezieht sich ja nicht nur auf aktuelle Erkrankungen, die einen sofortigen Studienbeginn unabdingbar machen, es gibt ja auch die (theoretische) Moeglichkeit einen Antrag zu stellen, wenn man nachweislich im Schaffen einer sehr guten Abinote behindert war. Wie gesagt, koennte in dem Fall durchaus moeglich sein.

Das ist aber so nicht richtig, in solchen Fällen, in denen es "nur" um die Abinote geht, muss ein Antrag auf Nachteilsausgleich gestellt werden, dh. entweder ein Antrag auf Verbesserung der Durchschnittsnote oder ein Antrag auf Verbesserung der Wartezeit. Hat man diesen Antrag durchbekommen, nimmt man wieder ganz normal am Auswahlverfahren teil.
Stellt man allerdings einen Härtefallantrag, geht es nur darum direkt studieren zu können/ müssen, und da für Härtefälle laut ZVS bis zu 2% der zu vergebenen Studienplätze freigehalten werden, kann man sich ausrechnen wie da die Chancen stehen...

Dr. Pschy
26.04.2006, 14:14
Das ist korrekt, mein Fehler. Haette erst die Merkblaetter der ZVS lesen sollen. Auf jeden Fall gehts rueckwirkend auch, eben durch den Nachteilsausgleich.