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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doktorarbeit und Statistiker



Schnatz
19.04.2006, 12:21
Hallo zusammen!

Seit einem Monat sitze ich an der Datenauswertung meiner Diss.
Gerade eben hab ich mir das weitere Procedere mal durch den Kopf gehen lassen und wurde leicht panisch, als ich mir die Statistiker durch den Kopf hab gehen lassen.

Es geht um die Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität mithilfe des SF-36 (ein klinischer Fragebogen). Mein Patientenkollektiv umfasst ca. 110 Patienten, wobei ca. 40 verstorben sind, die aber auch in die Daten miteinfließen sollen. Werde einem Mathematiker mal meine Arbeit vorstellen, er wird sagen, was er davon hält...
Aber eigentlich kann man doch davon ausgehen, dass der Doktorvater/ die -mutter sich auch Gedanken über die Durchführbarkeit des Themas machen...

Welche Erfahrungen habt ihr mit und bei den Statistikern gemacht?


Grüße von Schnatz

Gibbus
19.04.2006, 12:50
Hi Schnatz,
das ist irgendwie immer so eine Frage...Ich habe meine Doktorarbeit deswegen jetzt abgebrochen, weil ich bei mir der Meinung war, daß die Arbeit statistisch überhaupt nicht haltbar ist. Ich habe mir das von diversen Leuten bestätigen lassen, die jahrelang wissenschaftlich gearbeitet haben und sich damit gut auskennen. :-lesen
Ich sollte auf eine extern durchgeführte Studie (deren Ergebnisse noch nicht komplett ausgewertet waren) meine Arbeit aufbauen. Bei der Sichtung der Werte, habe ich mich immer wieder gefragt, ob die auswertbar sind und man damit eine Diagnose stellen kann. Es ging dabei grob um Blutdruckmessung und Hypertonie. Lustigerweise wurde aber bei jedem Patienten nur einmal am Tag gemessen, an drei aufeinander folgenden Tagen, per Hand, von unterschiedlichen Leuten...irgendwie komisch... Ich hatte irgendwie gar keine aussagekräftigen Werte und hätte das alles ganz anders gemacht (mit 24 h RR usw) Also habe ich mir dann überlegt, daß mir das alles zu wackelig ist.
Eigentlich dachte ich auch, daß sich die Profs über die Doktorarbeiten Gedanken machen, weil ja auch deren Name irgendwo auftaucht, oder? Vielleicht ist das in der Medizin aber auch nicht so wichtig? Es heißt ja sowieso, daß uns der Dr. hinterher geworfen wird. Physiker und Co lachen ja über uns...
Tja, jetzt suche ich also ein neues Thema und hoffe, daß ich was Nettes finde.
Jedenfalls wünsche ich dir, daß dir der Statistiker sagt, daß das alles okay ist und alles gut wird :-stud
Wäre ja auch echt gemein, wenn man die ganze Arbeit da reinsteckt und dann heißt es, daß alles umsonst war.
Ich drück dir die Daumen!
Gibbus

Sebastian1
19.04.2006, 13:44
Hm, ich stecke noch mitten in der Datenerfassung, aber ich hab den statistischen Teil vorher abgeklärt:

- Zuerst alle Parameter mit meinem Betreuer besprochen
- entsprechende Tabellen angelegt
- einen einzigen Beispieldatensatz eingefügt
- Kohortenzahl (2 Kohorten zu jeweils n=280 Patienten) mit angegeben

...und dann damit zu dem Statistikern gerannt, mit denen durchgekaut, was ich raushaben will und ob das machbar ist mit dem Layout. Noch ein paar Verbesserungen eingebaut und die Daten nach dem Schema erfasst. In einigen wenigen Monaten sollte die Erfassung abgeschlossen sein und dann renn ich denen mit dem Krempel erneut die Bude ein ;) Aber vorher planen is irgendwie nervenschonender ;-)