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el_Barto
22.04.2006, 03:06
Hallöchen. Da ich heute in einer so guten Stimmung bin und glaube, dass so manch einer in einer besseren Stimmung sein könnte, hab ich mit gedacht, ich poste mal dieses doch mittlerweile sehr betagte Machwerk aus meiner Jugend ;-). O.K. es ist sicher keine grosse Belletristik, aber vielleicht machts ja doch jemanden Spass zu lesen.
enjoy



Ein Schaf auf der Suche nach dem Glück
by el_Barto


Eine Geschichte um Sex, Drogen und Gewalt



In den Hauptrollen: Ralf, Rudi, die schöne Katja, die esoterroristischen Wanderhähne,
der Abdecker Müller, jede Menge Leichen, der keinesfalls vegetarische
Wolf, Antonio und Luigi, die Schafherde, u.v.a.m.

Mit dabei als Special guest: Die geheimnisvolle Eule, die niemand versteht, die aber egal
wie es ausgehen mag, immer etwas zu lachen hat…




Da stand er nun. Ralf war eigentlich ein ganz normales Schaf. ,,Normales Schaf´´ bedeutet in dem Zusammenhang auch schon mal Einiges, denn sehr viel normaler als ein Schaf, kann man kaum sein. Schafe erledigen Ihre Dinge auf sehr viel unkompliziertere Weise als Menschen. Wenn sie Hunger haben senken sie den Kopf, öffnen den Mund, senken den Kopf ein klein wenig weiter nach unten und schliessen ihn wieder, in der Hoffnung, dass sich nun mit etwas Glück Grashalme zwischen den Zähnen befinden. Fertig, das wars. Keine Fahrt zum Supermarkt, mit den Kleinen geschickt die Süssigkeitenstände umschifft, in der Gemüseabteilung das beste Gras ausgesucht, sich darüber geärgert, dass es heute nur belgisches Treibhausgras gibt und dieses auch nur in einem jämmerlichen Zustand, kein Anstehen an der, natürlich langsamsten, Kasse. Nein, das alles machen Schafe nicht. Wollen sich männliche Schafe z.B. paaren, dann rennen sie einfach solange mit den Köpfen aneinander, bis eines von ihnen sagt:,,Och nö, heute nicht, ich habe Kopfschmerzen…´´ und dem andern das Feld überlässt.
Durst und Müdigkeit gehören bei Schafen bereits zu den Dingen, die die gesamte Intelligenz und Aufmerksamkeit fordern. Hier gehört, Geschick, Kombinationsfähigkeit und auch eine gehörige Portion Glück dazu, Wasser oder einen geeigneten Schlafplatz zu finden.
Glück…ja Glück. Das war ja der Anfang der ganzen Misere…

Ralf war anders als die anderen Schafe. Hinter seinem Rücken nannten sie ihn spöttisch ,,den Denker´´, manchmal sogar ihm ins Gesicht, um ihn zu hänseln. Diesen für ein Schaf doch recht ungewöhnlichen Namen, hatte er sich eingehandelt, als er beim Kampf um eine Nacht mit der kessen Katja gegen Rudi einfach einen Schritt zur Seite gegangen war. Dieser rannte mit voller Wucht und ohne hinzusehen frontal gegen einen Baum. Diese ungewohnt harte Verteidigung machte ihn jedoch nur noch wilder! Mit hasserfüllten Augen rammte er blind vor Wut immer und immer wieder gegen den Baum. Nach einer weiteren viertelstunde gab Rudi erschöpft auf, der Baum hatte gesiegt, überliess aber netterweise die ihm zustehende Nacht mit Katja Ralf . Nun diese Geschichte wird sicherlich noch vielen Generationen von kleinen Lämmern die Winternächte verkürzen, wenn sie im Kreis um ein Grossmutterschaf sitzen, dass vielleicht sogar einen kannte, der dabei war, als der grosse Kampf am Baum stattgefunden hat.

Nun aber zurück zu Ralf. Er hatte heute auf Anhieb einen Schlafplatz gefunden und sich dabei gedacht:,, Schaf, hab ich heute aber ein Glück gehabt…´´´, als er sich plötzlich fragte, was denn Glück eigentlich sei. Er grübelte die ganze Nacht über diese Frage und konnte einfach nicht einschlafen. Also hatte er wohl doch kein Glück gehabt. Das hat ihn sehr verwirrt.
Da seine Intelligenz jedoch nur minimal höher als die der anderen ist, kommt er zu keinem Ergebnis. Den ganzen Tag grübete er weiter und vergisst darüber das ein oder andere Mal, den Mund zu schliessen, bei Stufe zwei des Grassfressens, so dass er sich jedes Mal äusserst schmerzhaft auf die Zunge beisst. ,,Mh, hilft alles nichts, ich werde wohl die Eule fragen müssen´´, denkt er sich. Gesagt, getan, jedoch zu einem schlechten Zeitpunkt. Die Eule ist gerade am Essen und möchte nicht gestört werden. Auf seine Frage murmelt sie gerade so vor sich hin:,,… gehs doch suchen…´´ und widmet sich wieder ihrerm Essen.
Das Glück suchen? Aber wo? Ralf war noch nie von seiner Weide weg gewesen, jedoch hatte er es hier ja nicht gefunden. ,,Naja, ich kann ja mal schauen gehen´´, dachte er und zieht in die Dämmerung davon.

Wie er gerade so einen Feldweg entlang läuft, sieht er etwas am Horizont. Ein Licht? Vielleicht ein Lagerfeuer? Er beschliesst einmal nachschauen zu gehen, denn ein Feuer spendet Wärme und Licht, dort kann nichts schlechtes auf ihn warten.
Um das Feuer herum sitzen einige sehr breit grinsende Hähne, die sich Ralf als die ,,esoterischen Wanderhähne´´ vorstellen. Sie sind sehr nett und gastfreundlich und laden Ralf dazu ein, sich zu ihnen ans Feuer zu setzen. Nun, small-talk ist auch nicht gerade die Stärke eines Schafs, so kommt Ralf doch ziemlich schnell zu seiner Frage, ob sie wüssten, wo das Glück zu finden sei. ,,Na klaro!´´, sagt einer ohne zu zögern und zückt ein paar bunte Tabletten aus dem Gefieder. Was Ralf nicht weiss: Esoterische Wanderhähne beschäftigen sich die meisste Zeit eigentlich damit, die Wirkung von unter sehr undurchsichtigen Umständen selbstzusammengebrauten chemischen Drogen auf das zentrale Nervensystem zu erforschen. Für sie liegt das Glück ganz schlicht darin, so breit wie irgend möglich zu sein.
Auf Ralf scheinen die Tabletten jedoch irgendwie keine Wirkung zu haben, denkt er. O.K., die ganze Sache stimmt ihn sehr fröhlich, alle lachen was das Zeug hält. Das Lachen wird lauter und lauter und auch Ralf kann sich so langsam nur schwer zurückhalten, sich nicht vor lachen in sein Bauchfell zu machen. Das lachen wird sogar noch lauter, als einer der Hähne plötzlich tot in ihrer Mitte liegt. Die Hähne und auch Ralf lachen so sehr, dass Ralf das Gefühl hat, seine Lunge wird jede Sekunde in einer letzten Anstrengung die Flucht nach vorne antreten. ,,Er hat die Bad Pill erwischt´´, kreischt lachend einer der Hähne (Bad Pill, die: Die Bad Pill ist eines der grausamen Spiele unter den esoterischen Wanderhähnen: eine der Pillen wird mit Rattengift versetzt…mal sehn wer sie erwischt [anm.d.Autors]).
Ja, Ralf lacht sich wahrlich kaputt, aber denkt noch immer keine Wirkung der Drogen zu spüren. Nicht etwa wie bei einem der Hähne, dessen Kopf Ralf auf einmal doppelt so gross erscheint. Nein, Ralfs Kopf wächst nicht und er weiss auch nicht recht, wie ihndas dem Glück näher bringen soll. So verabschiedet er sich also breit grinsend, aber auch ein wenig enttäuscht von allen (auch ausgiebig von dem toten Hahn am Boden, was erneut zu frenetischen Lachkrämpfen bei den anderen Hähnen führt) und zieht von dannen. Einer der Hähne ruft ihm noch nach ,,Hey, stell Dich doch da vorne an die Strasse, vielleicht nimmt Dich einer mit, dann kommst Du schneller voran…´´
So geht Ralf in den Sonnenaufgang, hysterisches Lachen hinter und eine grosse Strasse vor sich, dem Glück entgegen.
,,Ha, endlich habe ich Glück´´, denkt Ralf, als gleich das erste Auto anhält. Es ist ein kleiner LKW mit der Aufschrift ,,Abdeckerei Müller´´ und der Fahrer scheint ein wirklich netter Kerl zu sein. Er spricht mit ruhiger und freundlicher Stimme auf Ralf ein und schenkt ihm sogar ein Möhre. Zu guter letzt hebt er Ralf sogar selbst auf die Ladefläche, als wüsste er was Ralf von ihm möchte.,, Ja, denkt Ralf, wenn das kein Glück ist.´´ Aber was ist das? Auf der Ladefläche sind schon jede Menge Tiere, sogar ein paar Schafe, jedoch scheinen alle zu schlafen. Glücklich beschliesst Ralf, sich auch noch eine Runde hinzulegen, aber ganz leise, um keinen zu wecken. Bald schon fällt er in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Als er eine Weile später aufwacht schlafen um ihn rum immer noch alle!? Habe ich etwa den ganzen Tag verschlafen und die schlafen schon wieder? Er beschliesst mal unter der Plane durchzulunsen, um festzustellen, wie spät es ist. Draussen ist es jedoch gerade erst richtig hell geworden und Ralf wird klar, dass er nur ganz kurz geschlafen hat. Gerade als er darüber nachdenkt, fährt der LKW mit quitschenden Reifen schnell um eine Kurve , Ralf verliert den halt und purzelt vorn über von der der Ladefläche, um im Strassengraben einen kleinen Krater zu hinterlassen. Das sind Schmerzen! ,,Ach Menno, das Pech vefolgt mich´´, denkt Ralf und leckt sich die wundgeschlagenen Knie.
,,Kann ich Dir helfen?´´ sagt eine Stimme plötzlich direkt hinter Ralf. Da steht ein ziemlich grosser Wolf, mit ziemlich spitzen Zähnen und ziemlich scharfen Krallen. ,,Nich erschrecken…ich weiss, was man sich so landläufig über Wölfe erzählt und, puh, ich kann Dir sagen, also wenn nur die Hälfte davon wirklich stimmt, dann ist das echt viel!´´, sagt der Wolf, ,,Das ist doch alles eine Verleumdungskampagne einiger radikaler Randgruppenschafe, die sich um ihre Weiden fürchten. In Wirklichkeit ist es nämlich so, dass wir Wölfe alle Vegetarier sind und ,wie ihr, nur Gras fressen!´´ sagte er weiterhin mit einem auf seltsame Art und Weise untergründig verschlagenem Lächeln auf den Lefzen und einen irgendwie merkwürdigem Glitzern in den Augen, dass Ralf nach längerem Abwägen aber als Versuch, irgendwie sympathisch rüberzukommen deutet. ,,Ehrlich?´´, fragt Ralf , ,, Na so was Gemeines! Aber wo wir gerade vom Essen reden, Du hast nicht zufällig was essbares ?´´ So langsam bekam er nämlich Hunger, so ganz ohne Frühstück. ,,Na so ein Zufall, gerade als ich Dich hier gesehen habe, hab ich auch ans frühstücken gedacht…komm doch einfach mit´´, erwidert der Wolf, wobei sein Lächeln irgendwie noch etwas seltsamer wird, auch wenn Ralf nicht sagen könnte wie.
So macht sich das ungleiche Paar auf den Weg zum Bau des Wolfes. Auf dem Weg dorthin kommen sie zu einem Fluss. Mit Flüssen kennt sich Ralf allerdings aus, denn direkt neben seiner Weide fliesst ein ganz ähnlicher und so weiss er auch, dass man da nicht reinfallen darf, weil Schafe nicht unter Wasser atmen können (was seine Herde in generationenübergreifenden Studien herausgefunden hat). ,,Ach Quatsch´´, sagt der Wolf, ,,machs doch einfach so wie ich, ich schwimme da jeden Tag mehrmals durch…ausserdem bist Du dann gleich frisch gewaschen wenn ich Dich, äh, zum Frühstück ,äh, einlade, mein ich´´, sagt der Wolf, mit einem doch sehr seltsamen Lächeln.
Nun, Ralf freut sich, dass er ja zum Glück einen so starken und fürsorglichen Wolf zum Freund hat und springt ins Wasser. Jedoch scheint der Wolf nur wenig Ahnung von den nautischen Fähigkeiten der Schafe zu haben, denn wie schon Ralfs Anen lernen mussten, ist die maximale Aufenthaltsdauer eines Schafes an seine Fähigkeit gekoppelt ist, die Luft anzuhalten. So macht Ralf also die Erfahrung, dass Wasser wirklich sehr nass sein kann, wenn es sich überall befindet. Kurz bevor Ralf endgültig die Luft ausgeht , stösst er sehr hart mit seinen Kopf gegen einen Widerstand. ,,…ungefähr so muss sich wohl Rudi gefühlt habe´´, denkt er noch, als er plötzlich von vier kräftigen Pfoten gepackt wird und aus dem Wasser gezerrt wird. Jetzt erst merkt er, dass er mitten auf dem Fluss auf einem grossen Baumstamm treibt. An ihm dran hängen zwei aufgeregt Biber. Der Wolf steht ein ganzes Stück weiter flussaufwärts und schreit wutentbrannt:,,Ich krieg euch ! Ich krieg euch aaaaalleeeee….!´´
Die Biber werden ruhiger und fangen an zu lachen. Ralf betrachtet sie erstmal genauer: sie haben dunkleres Fell, dicke, kurze Holzstöckchen in den Schnauzenwinkeln und reden nur gebochen Ralfs Sprache. ,,Wer seid ihr denn, Fremde?``, fragt er sie. ,,Aaah ragazzo, wirre sin Antonio unde die Luigi. Wir dich bringe su unsere Pate, Don Braunbärello, si si!´´ antwortete der Eine, ,,der Dir kanne sicherlich helfe´´, fügte der ander hinzu. Don Braunbärello…wer das wohl sein mag? Ralf kennt nur Daniel, den Braunbären, der gleich um die Ecke von Ralfs Weide wohnt. Um den war es aber seit einiger Zeit ziemlich ruhig geworden. Es heisst, er hätte jetzt eine Menge ausländische Freunde. Den Schafen war´s ganz recht, so kam er nicht mehr nachts, um eines ihrer Lämmer zu holen. Dabei wollten sich die Schafe schon bei ihm entschuldigen. Es fehlten nämlich immer noch von Zeit welche, obwohl es sicher nicht Daniel gewesen ist, so dass er wohl zu unrecht am Verschwinden der Lämmer in der Vergangenheit bezichtigt worden war.
Irgendwie fehlte den Schafen wohl auch ein bisschen die action, wenn Daniel nun nicht mehr kam, denn war es ja auch immer eine Abwechslung in ihrem Alltag. Die Lämmer verschwanden nach wie vor, nur Daniel blieb aus. Alles irgendwie sehr seltsam. Zu seltsam, als das sich jemand grossartig vom Fressen abhalten liesse vor lauter Denken.
Ralf ist auf jeden Fall sehr froh, eine Heimreisegelegeheit gefunden zu haben, die Stimmung an Bord ist gut und die Biber beginnen munter zu quatschen…,,Ah, Madonna mia, die Schande, die hadde gebracht Roberto über unse schreite nach die Vendetta!´´ ,,…si, si, wir im sollten verpassen Schuhe ausse die Stein und gehen Rund schwimme, hehehe´´ ,,Er nie wieder wird verhöhnen die Pasta con Holzspan meiner Mutter, nein wird er nicht!´´
Die Holzstummel in ihren Schnauzenwinkeln tanzten immer wilder hin und her, je mehr sie sich in Rage redeten. Fasziniert von diesen ganzen so fremden Geschichten schaut Ralf sie fassungslos an. Als er kurz einmal zur Seite blickt, schreit er plötzlich mit einem für Schafe doch sehr ungewöhnlichen Enthusiasmus auf ,,Hey! Wir treiben ja genau auf meine Weide zu!´´ Ein wirkliches Glücksgefühl durchströmt seinen Körper. Schon ist der Stamm so gut wie am Ufer und Ralf bereit zum Sprung…,,ey, Luigi, die Flohschleuder will machen Fliege!´´ Nun ist Ralf aber wirklich verwirrt. Vier Pfoten packen ihn kräftig an den Locken und zwei sehr kräftige Gebisse schlagen sich in seine Beine. Ralf kämpft und schreit verzweifelt um Hilfe, während seine Weide langsam aber sicher an ihm vorüberzieht. Schon treiben sie auf die Flussbiegung zu und Ralf gehen die Kräfte aus, gegen diese zwei entschlossenen Nager. Er lässt alle Hoffnung fahren, als er plötzlich von weither einen Ruf vernimmt! ,,ATACKEEE´´ ruft es aus unzähligen Mäulern. Die anderen Schafe haben Ralf in seiner misslichen Lage entdeckt und eilen zur Hilfe. Tja, man kann sagen was man will über Schafe, aber wenn sich irgendetwas in ihren Gehirnen festgesetzt hat, dann sind sie da nur noch schwer von abzubringen und wenn einer der Ihren in Not ist, können sie zu Furien werden. Die Biber sehen sich plötzlich einer beachtlichen Übermacht entgegenstehn und flüchten ins Wasser ,,..ach komm, der is eh nix gut´´ und weg sind sie. Ralf wagt einen beherzten Sprung und schafft es rüber auf die Weide. Schnell ziehen die Schafe noch Rudi aus dem Wasser, der wohl seinen Ruf wiederherstellen wollte und den Bibern hinterhergehechtet ist. Hustend aber stolz steht er nun mit den anderen am Ufer und alle reden gleichzeitig auf ihne ein. Ralf war nun schon fast vierundzwanzig Stunden weg gewesen und ehrlich gesagt hatte niemand mehr damit gerechnet, ,,den Denker´´ jemals wieder zu sehen. Sogar sein Lieblingsschlafplatz war bereits neu besetzt worden.
,,Erzähl, erzähl´´ riefen die Lämmer, ,,Erzähl schon!´´ blökten die Alten ,,NA LOS´´ brüllte Rudi am lautesten, denn auch wenn er es Ralf immer noch übel nahm, dass er ihm die schöne Katja ausgespannt hatte, so war er doch irgendwie froh, dass dieses seltsame Schaf wohlbehalten zurückgekommen ist.
So erzählt Ralf also von seinem Abenteuer, unterbrochen von zahlreichen ,,Ooooohs´´ und ungläubigen ,,eeeeeechts?´´ Endlich wird es dunkel und auch Ralf kommt so langsam zum Ende. Leuchtende Augen bei den Lämmern, gepaart mit dem Wunsch auch einmal so zu werden wie Ralf, wenn sie gross sind, erstaunte Blicke von den Alten und ein bewunderndes Funkeln in den Augen von Katja, die sich wie rein zufällig über die Hufe streift.
,,Siehst Du , Ralf´´ ertönt eine Stimme von oben. Alle sehen hoch und entdecken die Eule, die gerade noch einen Wollball hochwürgt. Sie hat wohl alles mitgehört, ohne bemerkt zu werden.
,,Du hattest Glück, als Du bei den esoterischen Wanderhähnen keine Bad Pill erwischt hast, Du hattest wirkliches Glück, dass Du vom Laster des Abdeckers gefallen bist, Du hattest Glück, als Du im Fluss vom Wolf abgetrieben wurdest und Du hattest Glück, dass Du noch mal den Mafiosi-Bibern entkommen bist, Du hast sogar sehr grosses Glück, dass Du so viele gute Freunde hier hast. Das Glück war die ganze Zeit bei Dir, Du hast es nur nicht gemerkt.´´
Sprachs und fliegt fort.
Tja, ehrlich gesagt hat Ralf keinen Schimmer, was die Eule ihm sagen wollte, aber irgendwie hat er das Gefühl, dass alles gut so ist, wie es ist und das er das Glück nicht weitersuchen braucht.

Schimmelschaf
22.04.2006, 03:14
Irgendwie gefällt mir die Geschichte :-))

macepaker
22.04.2006, 08:49
wow, schöne Geschichte! Echt klasse die esoterischen Wanderhähne und die Schafbeschreibung :-)) !

el_Barto
23.04.2006, 14:28
Nachtrag:

Na sowas, da hab ich gerade diese kleine, wie gesagt aus den tiefen meiner Festplatte hervorgefischte (da noch irgendwann aus meiner Zivi-zeit stammende) Geschichte gepostet und am selben Tag passiert folgendes:

Meine Freundin sollte eigentlich mit dem Flieger zurück nach D fliegen und wäre in Stuttgart angekommen. Von dort hätte sie dann den ICE nach Frankfurt genommen.
Tja, hätte, wäre wenn...leider konnte sie den Flieger nicht nehmen. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie todtraurig wir darüber waren! War echt total enttäuscht und mies drauf. Wir ham uns dann die Finger wundgetippt und gewählt, aber es war einfach kein anderer Flug zu bekommen und wir dachten schon, sie müsse einen eeeecht teuren Bussiness-class Sitz kaufen, der zudem auch erst drei Tage später gewesen wäre. ALLE Flüge in den nächsten Tagen, egal zu welchen deutschem Flughafen waren ausgebucht! Man! Das war echt eine riesen****! :-(
Und plötzlich, vollkommen unverhofft, konnte sie doch noch standby mitfliegen, vollkommen umsonst, bei einer Airline aus der Allianz:-)!
Und das Oberbeste daran, es war ein direkter Flug nach Frankfurt!
Tja, das Ende von der Geschichte war also, dass sie sogar zwei ganze Stunden früher zu Hause war als geplant :-top
Man sieht also, dass, was sich zunächst als totaler Supergau dargestellt hatte, war am Ende sogar grosses Glück!

So, dass war dann mal mein Wort zum Sonntag,
el_Barto