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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geld oder Freizeit - Was ist euch wichtiger?



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Feuerblick
22.04.2006, 12:43
Ich greife hiermit Muriels Anregung auf und erstelle mal einen passenden Thread:

Ihr Assistenzärzte und -ärztinnen hier im Forum, was ist euch wichtiger?
- Kohle ohne Ende, dafür aber 24 Stunden Dienst, Überstunden, Wochenendvisiten und wenig Freizeit, in der man das viele Geld ausgeben kann
- oder lieber viel Freizeit, geregelte Arbeitszeiten wie bei anderen Berufsgruppen üblich, soziale Kontakte in normalem Maß und dafür nur Grundgehalt?

Ich oute mich hiermit als eine, die gerne mehr Freizeit und weniger Kohle ihr eigen nennt. Ich bin auch durchaus in der Lage, nach Feierabend noch herumliegende Arbeit wie Diktate von unwichtigen Briefen etc. dort liegen zu lassen, wo sie liegt. Lieber gehe ich pünktlich nach Hause und habe auch mal Zeit und Muße, ein gutes Buch zu lesen. :-meinung

Wie siehts bei euch aus? Ach ja: Wer was schreibt, gibt bitte auch an, in welcher Fachrichtung er tätig ist. Ich vermute nämlich schon länger, dass die Einstellung zu Arbeitszeiten teilweise auch etwas mit der Fachrichtung zu tun hat :-nix :-D :-)) Nur so als Beispiel: Die Chirurgen, die ich kennengelernt habe, betrachten Überstunden und Streß als gottgegeben und machen jemandem, der nicht bis zum Umfallen am Tisch stehen möchte oder gar (OMG!!!) nach nur einer Überstunde am Tag einfach schon nach Hause geht, ein schlechtes Gewissen... :-oopss

Funkel

Evil
22.04.2006, 13:22
Um ehrlich zu sein, halte ich weder das eine noch das andere Extrem für doll. Ich habe gern Freizeit, kann aber auch mal eine Schippe mehr drauflegen (bin in unserer Abteilung oft Überstundenkönig).

Die Menge an Diensten, die die Chirurgen in unserem Haus leisten und die Überstunden halte ich für maßlos übertrieben, das ist eindeutig zuviel!
Andererseits finde ich aber, daß ich momentan bei den Gasleuten ein sehr ruhiges Leben habe.

Und wegen der ursprünglichen Frage, Dienst- oder Schichtmodell... ich verspreche mir ehrlich gesagt nicht sehr viel von einem Schichtdienstmodell, würde es aber einem Dienstmodell mit hoher Arbeitsbelastung (>60%) vorziehen.

Gute Idee, Funkel :-)

Werwolf
22.04.2006, 13:35
Mir sind meine sozialen Kontake total wichtig, und darum kümmere ich mich auch sehr. (Zugegebenermaßen sehe ich manche Leute viel seltener als noch während des Studiums, aber das war vorauszusehen.)
Aber ich möchte nach 6 Jahren Studium mit den entsprechenden finanziellen Einschränkungen auch mal am Monatsende auf die Tankstelle fahren und meine Karre volltanken können, ohne nachdenken zu müssen. Und mir mal´n fetten Urlaub gönnen, ohne meine Eltern um Sponsoring anhauen zu müssen, etc.
Diese "Extras" (wobei ich eigentlich nicht mal unbedingt finde, daß das total exzentrische und abwegige "Sonderwünsche" sind...) finanziere ich mit Diensten und Überstunden. (Wobei beides bei Lichte betrachtet mies bezahlt wird, aber das ist ein anderes Thema. :-(( )

Ich bin der Meinung, daß man in meiner Abteilung die Überstunden deutlich reduzieren könnte. Dazu müßte man die Ärzte endlich von diesem ganzen "Verwaltungsdreck" befreien, 3/4 aller Formulare abschaffen und den Krankenkassen sagen, daß sie endlich mal diese unverschämten Anfragereien wegen irgendwas unterlassen sollen. Das Abheften und "Archivbereitmachen" von Akten könnten auch Leute machen, die nicht vollapprobiert sind. (Ärztestunden sind zwar vergleichsweise verdammt billig, aber immer noch teurer als eine Sekretärin...) Die Röntgenbesprechung könnte vorverlegt werden, so daß man nach dem Dienst pünktlich das Haus verlassen kann. Der Diensthabende MUSS nach dem Dienst nach Hause! Kein "ach, Chefvisite gehen Sie aber noch mit, hm?" oder "darum kümmerst Du Dich aber noch eben, oder?". Und wenn dann noch der Personalschlüssel angemessen wäre... Aber nein, es werden jedes Jahr "bessere Zahlen, mehr Fälle, etc." erwirtschaftet mit dem gleichen Stellenschlüssel. :-nix :-((

Im Moment komme ich nach meinen normalen Arbeitstagen halbwegs pünktlich raus, d.h. ich kann mich am späten Nachmittag oder abends problemlos mit Freunden treffen. (Muß aber immer zeitig zu Bett, weil ich um 7h anfangen muß zu arbeiten... :-sleppy :-)) :-D )

Wenn ich Dienst habe, nächtige ich natürlich in der Klinik und komme irgendwann vormittags (besser wäre: morgens!) raus. Je nachdem, wie der Dienst war bzw. ob ich ein bißchen schlafen konnte, bin ich mehr oder weniger "platt" und muß erstmal pennen. Mittags oder am Nachmittag bin ich dann aber meist wiederhergestellt und sozialverträglich. ;-) :-))

Schichtdienst würde für mich nur Nachteile bringen:
- weniger sozialverträglich als der augenblickliche Zustand.
- schlechtere Ausbildung
- längere Zeit bis zum FA (Stichwort OP-Katalog)
- weniger Kohle
- sonstige Nachteile, nicht mich persönlich betreffend (Patientenversorgung, Zuständigkeit/Verantwortung, etc.)

Fazit: Ich habe keinen 9-15h-Job. Das ist schonmal klar. Aber Überstunden und Hammerdienste sind nicht gottgegeben, sondern beruhen z.T. sicherlich auch auf hausgemachten (vor allem organisatorischen) Problemen.
Wenn man das ändern würde und derzeit geltende Arbeitszeitbestimmungen umsetzen würde, bräuchte man keinen Schichtdienst.
:-meinung

Ach ja- Überstunden und Dienste unter der Woche werden (wenn man mal schaut, was netto rauskommt) mies bezahlt. Alleine deswegen sollte man eigentlich nichts davon machen. Aber irgendwie macht man´s dann doch, auf dem Konto steht die Summe X und man kauft sich ´n Laptop. :-))
Die Berechnung des Nettoverdienstes pro Überstunde läßt man einfach bleiben, sonst müßte man tonnenweise SSRIs schlucken, um nicht zu verzweifeln...

Ach ja- ich arbeite in der Chirurgie... :-D :-))

Edit: Mein Job macht mir Spaß, und in meiner Abteilung herrscht ein unheimlich angenehmes Betriebsklima. :-love :-) Wenn das anders wäre und ich mich jeden Morgen zwingen müßte (muß ich so auch, aber das liegt primär an der nachtschlafenden Uhrzeit und nicht an kompletter Unlust...), zur Arbeit zu gehen, wäre ich nicht bereit, auch nur eine müde Überstunde oder einen Dienst mehr als unbedingt nötig zu machen...

Halitosis
22.04.2006, 14:26
Was versteht ihr denn unter viel Geld ??????????????

Legt doch mal Zahlen auf den Tisch und wie lange ihr dafür arbeiten müsst.

Was verdient ihr in einer Überstunde, was erhaltet ihr NETTO im Monat (Grundgehalt)

Muriel
22.04.2006, 15:02
Also meine Meinung habe ich ja schon in dem anderen Thread niedergelegt. Ich greife mal ein paar Punkte von den Vorrednern auf:
die (teilweise) fachspezifischen Ansichten sind mir auch schon aufgefallen. Extremes Beispiel sind wohl unsere Neurochirurgen, die planmäßig (!) um 22h noch mit elektiven Bandscheiben-OPs etc anfangen. Das ist nicht nur den Ärzten sondern auch den Patienten gegenüber einfach unmöglich (Patient ist den ganzen Tag nervös und wird übriges seit dem Vorabend nüchtern gelassen, ein Unding). Wenn dort ein Schichtmodell herrschte, wäre es immerhin besser, dann käme ja der Diensthabende auch erst um die Zeit, wäre mehr oder weniger, wie man das halt um diese Uhrzeit ist, fit für die OP, aber nein, er ist seit 6:45h morgens da. Das geht einfach nicht.
Sekretärinnen sind billiger? Hm, vom Grundgehalt mit Sicherheit. Aber dieses müsste erst mal bezahlt werden, wenn nämlich eine Sekretärin eingestellt würde. Unsere Damen leisten hervorragende Arbeit, sind sehr schnell, sehr gut und sehr hilfsbereit, sind aber mit ihrer Arbeit auch genauso gut ausgelastet. Übernähmen sie die bescheurte Aktenabhefterei, DRG-Kacke etc müssten entweder deren Überstunden bezahlt werden (das werden sie nämlich in deren Berufsstand) oder aber eine neue Kraft eingestellt werden, die dann ja kosten würde. Was tut man? Der unbezahlte Arzt macht dies in Überstunden. Und hier greift ein pro-Schichtmodell-Argument: Bei uns ist dies Aufgabe des Nachtdienstes. Diese Dienst werden mit 100% bezahlt, dafür müssen aber eben auch DRG, Briefe etc erledigt werden und das Schlafen hinten angestellt werden. Das entlastet den Tagdienst ungemein.
Thema soziale Kontakte:
Ich hatte jetzt meine erste Nacht- und anschließend dann Spätwoche. Nach dem Nachtdienst war ich zwar tierisch platt, dennoch konnte ich die Zeit des Tages, die ich außerhalb der Klinik hatte, besser nutzen als im normalen Tagdienst. Erst Recht beim Spätdienst. Gestern z.B. musste ich um 15h anfangen. Ich bin morgens nach Aachen gefahren (1h Fahrt), habe mich mit einer Freundin zum Frühstück verabredet (2h lang), danach noch zwei Stunden lang bei herrlichem Wetter durch die Geschäfte gebummelt, noch einen Kaffee getrunken, mein erstes Eis gegessen und bin dann wieder nach Köln zum Arbeiten gefahren... Also soziale Kontakte lassen sich gut (naja, relativ halt ;-) ) meistern.
Mein Traum wäre es, eine 5-Tage-Woche zu haben. Wenn ich am Wochenende arbeite, möchte ich dementsprechend frei in der Woche haben (so wie jede Krankenschwester oder wer auch immer das auch hat). Wenn dann die Überstunden, die unter der Woche so noch anfallen (im Schnitt ca. 8-10) noch bezahlt würden, wäre es für mich eine gute Regelung.
Ach ja, was verdient man, mein Nettogrundgehalt liegt bei ca 1640€, was ich nach diesem ersten Dienstmonat habe, keine Ahnung, ich blick da ehrlich gesagt noch nicht richtig durch durch diese ganzen komischen Verrechnungsweisen :-blush
So, das war meine Meinung :-)

P.S.: Funkel, gut gemacht, danke :-)

Musti
22.04.2006, 15:09
Was nützt mir der Porsche in der Garage, wenn ich keine Zeit habe, ihn zu fahren?
Geld allein macht nicht glücklich.

Grüßli,
Musti

MatzeXXL
22.04.2006, 15:11
Muriel,

Traum von einer 5-Tage-Woche, 8-10 Überstunden pro Woche, die unbezahlt sind, bei dem Gehalt und den Anforderungen....

Ich bin mal wieder am rotieren (innerlich).
Ich glaube sowas steh ich nicht durch, wie soll ich denn mit diesen Aussichten ein Studium durchhalten?

Muriel
22.04.2006, 15:17
Matze,
wenn man einmal in der Mühle drinsteckt, verändern sich die Relationen. Man nimmt vieles nicht mehr so wahr, wie vorher. Will heißen, dass man 10h am Tag in der Klinik ist, gerne ja auch mal bedeutend länger, wird schon als normal angesehen, es ist einfach so. Ich hatte irgendwann in den letzten Wochen mal einen super ruhigen Tag und konnte pünktlich um 16:30h nach Hause gehen. Das war ein Geschenk. Ich war total glücklich, bin noch in die Stadt gefahren, hab den Tag genossen, als hätte ich nen halben Tag Urlaub. Dann hab ich mal etwas mehr darüber nachgedacht, tja, dass ich das als Geschenk anseh, darf eigentlich nicht sein, aber so ist es.

MatzeXXL
22.04.2006, 15:49
Muriel,

das hört sich irgendwie total krass und irgendwie unglaublich an.
"Irgendwann in den LETZTEN WOCHEN einen ruhigen Tag....!
Au weia.

Darf ich fragen, in welcher Fachrichtung du gerade arbeitest?
Würdest du sagen, daß die Verhältnisse oft so sind, also in anderen Fachrichtungen oder bei Kollegen?

Würdest du dich als sehr ausgeglichenen Typ bezeichnen?
Ich habe etwas die Befürchtung, daß mir der ganze Kliniktumult schnell zuviel werden könnte.

Wie kommst du mit Patienten, Pflegepersonal und Kollegen so aus?

Ich weiss, das sind evtl persönliche Fragen, wenn du nicht antworten willst ist ok, kannst mir aber auch gern eine pn schicken... :)

Muriel
22.04.2006, 16:17
kannst mir aber auch gern eine pn schicken... :)

done ;-)

Hez
22.04.2006, 21:49
Bin zwar noch lange keine Assistenzärztin, aber ich habe mir mal erlaubt, meine Meinung abzugeben: Ich bin für Freizeit. Ich arbeite gerne und viel, hab ich schon immer gemacht. Aber ich mag nicht immer so spät abends nach Hause kommen, nur schnell essen, schlafen und am nächsten Tag wieder früh aufstehen. Momentan sieht es durch meine Doktorarbeit (Labor) zwar nicht anders aus, aber dann genieße ich die freien Momente abends umso mehr.
Joggen im Park, Kaffee trinken gehen, Grillen...
Wann soll ich denn sonst das Geld ausgeben?

Christoph_A
23.04.2006, 10:31
Beides! Vernünftige Arbeits- und Dienstzeiten für die bezahlung, die unserem hochverantwortlichem Job zusteht. 30% mehr Lohn und ein gutes system mit maximal 60 Wochenstunden und 12 stündigen Diensten, das wärs. Aber leider wird das hier solange Utopie bleiben, bis der Karren ähnlich in der Wand steckt wie in England damals.

Halitosis
23.04.2006, 13:44
Alles unter 4500 -5000 € Netto ist unserer unwürdig bei max 49 Stunden Arbeit.

Ich verstehe gar nicht, wie ihr euch für 1600 netto krumm macht, euer Leben, eurere Familie opfert, euch ständig von gefrusteteten Vorgesetzten anekelt lässt nur um dieses kranke deutsche Gesundheitssystem, das nur dazu dient alle Krankenkassen fett durchzufüttern, am Laufen zu halten.

DER PATIENT ist doch schon längst klinisch tot, also stellt die Apparate ab !
Auch 30 % mehr Lohn ist doch nur ein Witz für eure geleistete Arbeit.

Das System bricht über kurz oder lang eh in sich zusammen, durch eure unbezahlte oder unterbezahlte Arbeit soll dieses nur herausgezögert werden, damit andere sich noch die Taschen voll machen können.

Es muss beides stimmen, das Gehalt und die Freizeit. Man lebt nur ein mal, alles kann morgen schon aus sein. Und rechnet mal eure Rente aus, bedingt durch das lange Studium, auf wieviel ihr verzichtet habt, das dankt euch KEINER. Alleine schon aus diesem Grunde muß ein Arzt weit mehr verdienen als jeder ganz normale andere. Rechnet man nun noch mal die Verantwortung mit ein...... :-meinung

Feuerblick
23.04.2006, 13:57
Du magst ja prinzipiell Recht haben, aber wenn man nun einmal nicht ins Ausland gehen möchte - welche Alternativen hat man denn? Außer streiken (mir bisher nicht möglich, da privater Träger) oder eben bei Feierabend die Werkzeuge fallen zu lassen und so dem Chef zu demonstrieren, dass man für dieses Geld eben nur die vertraglich festgelegten Stunden arbeitet?
Meine Frage bezog sich nicht auf die grundlegende Erkenntnis, dass wir für unsere Arbeit beschissen bezahlt werden sondern vielmehr darauf, dass es nach und nach überall Schichtmodelle geben wird, bei denen eben nicht mehr als das Grundgehalt rüberkommen wird. Also fragte ich mich, was den Leuten lieber ist
- Grundgehalt und feste Dienstzeiten ohne Überstunden, ohne Hammerdienste etc., aber eben auch ohne die Möglichkeit, durch schlecht bezahlte Dienste etwas mehr auf dem Konto zu haben
- oder eben Hammerdienste, Daueraufenthalt am Arbeitsplatz und mehr Kohle auf dem Konto.

Im übrigen: Sorry, aber 4000-5000 € netto im Monat als Grundgehalt? Wir wollen mal nicht übertreiben! Find ich definitiv zu hoch gegriffen, auch wenn ichs natürlich nehmen würde, sofern man es mir anböte... :-))

Die ständigen "unter XXX sollte man als Arzt nicht arbeiten"-Aussagen sind übrigens ohne konkrete Vorschläge, wie das finanziert und durchgesetzt werden soll, ein klein wenig sinnlos. Schreien alleine hilft eben nicht... :-nix

Halitosis
23.04.2006, 14:18
zu hoch gehalten ?

Mal nicht seine eigene Arbeit unterbewerten . Wenn ich das sehen, was in Deutschland im Gesundheitssystem alles verdient wird, wie viele Vorstände euch nach Strich und Faden besch... . was die ganze Verwaltung, die ganze Bürokratie kostet, was die Pharmalobby alles einstreicht . Warum sollt ihr mit 1600 -1800 nach Hause gehen, wenn in GB ein Assi mit 100 000 ( allerdings brutto und im Jahr) nach Hause geht, bei einer ganz regulären Arbeitszeit, von den USA und anderen Ländern ganz zu schweigen.

Deutschland ist ein Hochlohnland. Ihr leistet viel, sehr viel und dürft dementsprechend auch viel erwarten. Wie wollt ihr denn jemals als Rentner später leben ???? Von einer Grundrente, dafür aber mit allen wissenschaftlichen Weihen.

Ich hatte irgendwann keine Lust mehr, Im Ausland geht es doch auch, warum also soll in Deutschland immer nur verzichtet werden ?????


Ihr müsst immer daran denken, was euer verdientes Geld eigentlich ist, es ist der WERT EURER GELEISTETEN ARBEIT, um sich damit wieder andere Leistung eintauschen zu können.

Auch wenn eure Löhne nun mal nach 30 Jahren Stagnation und Kürzung 30 % steigen sollten, was ist das denn ? Wie lange könnt ihr euch das Benzin noch leisten... . Es ist einfach die Zeit gekommen, das ganze alte morsche System zusammenbrechen zu lassen.

Feuerblick
23.04.2006, 14:26
Ich sage ja nicht, dass du unrecht hast, ich frage dich nur nach den Alternativen. Ausland? Mag für einige toll sein, aber ich möchte in D bleiben.
Streiken? Jo, aber obs hilft ist eine andere Sache.
Nicht als Arzt arbeiten? Und dann? Arbeitslos? Alternative Berufsfelder? Ganz raus aus der Medizin und umsonst studiert haben?

Klar, man kann Forderungen stellen, nein, man muß Forderungen stellen. Aber wenn ich von vornherein utopische Löhne fordere, muss ich davon ausgehen, dass mich kein Arbeitgeber ernst nimmt. Und wenn ich nen Job wegen der Bezahlung nicht annehme, zuckt der Arbeitgeber mit den Schultern und stellt evtl. einen ausländischen Gastarzt ein. Ist für ihn sowieso billiger.

Also: Ich warte auf Vorschläge, WIE wir dafür sorgen können, dass sich etwas ändert. Konkret! ;-)

Halitosis
23.04.2006, 14:35
Also diese Frage muß jeder persönlich für sich beantworten.
Willst du unbedingt als Arzt abeiten, bleibt als Alternative das Ausland

Willst du nicht ins Ausland gehen, und Geld ist dir eher zweitrangig, arbeitet man ganz normal nach Vertrag.

Will man etwas ändern, streiken, Arbeitsverträge ablehnen, Klinik wechseln.

Die Alternative Berufswechsel ist auch möglich.

ganz schlecht ist es, täglich nur total gefrustet zu sein und nichts zu machen

Feuerblick
23.04.2006, 14:38
*grins* Sehr befriedigend sind deine Antworten auch nicht gerade ;-) Aber da ich für mich meine Entscheidung zugunsten von Freizeit schon getroffen habe, mich aber an Protestaktionen, soweit es mir möglich ist, gerne beteiligen werden, erzählst du mir nichts Neues. Bleibt bei der momentanen Situation also doch wieder die Frage: Geld oder Freizeit? :-nix

Halitosis
23.04.2006, 14:39
" nimmt. Und wenn ich nen Job wegen der Bezahlung nicht annehme, zuckt der Arbeitgeber mit den Schultern und stellt evtl. einen ausländischen Gastarzt ein. Ist für ihn sowieso billiger. "

Welcher ausländische Gastarzt kommt denn noch nach Deutschland ?????
:-)) :-))
Die wissen in Zeiten der Globalisierung auch, was hier abgeht. Die wollen nicht mehr nach Deutschland.

Und wenn der Chef meint, er müsse ebend keine Deutschen einstellen, ist das ja seine Sache.

Etwa 30 % der Kliniken wird in Deutschland eh nicht überleben ;-)

Feuerblick
23.04.2006, 14:44
Welcher ausländische Gastarzt? Ooooch, ne Menge Russen, Bulgaren, Rumänen etc. Und nein, ich lebe und arbeite nicht in Ostdeutschland :-nix