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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PJ - Uniklinik oder Lehrkrankenhaus?



Philia
23.04.2006, 19:58
Hallo,

ich brauch mal euren Rat von euch PJ-lern oder auch denen, die Tips haben. Ich bin am Überlegen, ob ich mein PJ ab diesem Sommer an der Uniklinik oder an einem kleineren Lehrkrankenhaus machen soll. Das Problem haben ja viele, aber mich beschäftigt die Frage besonders, da ich schwerhörig bin. Ich muß von den Lippen ablesen und kann nicht telefonieren. Im OP-Saal geht leider auch kaum was mit dem Verstehen, wegen des Mundschutzes. Später kann ich ja machen, was ich möchte, aber durch das PJ muß ich durch. Nun hab ich leider bisher nur Famulaturen an Unikliniken gemacht, und keine an Lehrkrankenhäusern, habe also nicht den direkten Vergleich. Soviel ich weiß, wird man in kleineren Lehrkrankenhäusern stärker in den Stationsalltag eingebunden, die persönliche Betreuung soll aber auch besser sein. Andererseits hat man eventuell mehr Aufgaben, so wie Telefonieren oder OP, die man an der Uniklinik eventuell mit anderen PJ-lern teilen könnte. Andererseits ist in einem Lehrkrankenhaus vielleicht weniger Trubel, und ein kleineres Team, was das Verständnis erleichtern könnte.
Vielleicht kann jemand ein paar Tips geben?

Viele Grüße
Philia

Muriel
23.04.2006, 20:16
Setz Dich doch mit den entsprechenden in Frage kommenden Häusern in Verbindungen und schildere Dein Problem. Es ist wahrscheinlich das Beste, wenn Du Dich vorher vorstellst bzw Dir das alles mal anschaust. Wenn Du in Deinen Famulaturen schon gute Erfahrungen gemacht hast (warst Du mal in einem operativen Fach?), versuch dorthin zu kommen, wobei es natürlich interessant ist, auch mal etwas anderes kennenzulernen. Aber prinzipiell denke ich, dass gerade unter Medizinern das Verständnis und der entsprechende Umgang mit "Schwächen" vorausgesetzt werden sollte :-dafür
Rein interessehalber: Welches Fach strebst Du an?

Bille11
23.04.2006, 22:39
ich hab das gleiche prob - wie schon bekannt ist hier - sonst schau in meinen alt-postings nach - oder pn .

ich bin an ein lehrkrankenhaus gegangen, wo ich auch schon famuliert hatte - kleiner, kuschliger - und habe mir meine famulatur-häuser auch der grösse nach ausgesucht..

telefonieren mach ich nur, wenn ich anrufe & weiss was ich will.. und das telefon annehmen nur, wenn ich jmd angepiepst hab. für stationstelefondienst fühle ich mich schlichtweg nicht zuständig. das wird auch akzeptiert von der pflege.

:-)

& im op - keine panik dat geht alles :-))

btw. muriel, davon ausgehen dass es so ist kannst du leider nicht. *seufz* hab auch schon eher unschöne erfahrungen in teams gemacht.

Philia
25.04.2006, 19:37
Hallo Ihr,

danke für eure Antworten! :)
Ich hab mich noch nicht endgültig entschieden. Eine Zeitlang dachte ich, ein kleines Lehrkrankenhaus ist besser, jetzt habe ich aber gehört, daß man, wenn man sein Wahlfach an der Uniklinik macht, auch ALLE Prüfungen an der Uniklinik ablegen muß :-??? Da hätte ich ja echt einen Nachteil, weil ich die Profs dann gar nicht vorher kennen würde. Wenn ich mein PJ ganz an der Uniklinik mache, würde ich die Profs ja besser kennenlernen, und sie mich. Das Problem ist halt, daß ich mein Wahlfach auf jeden Fall an der Uniklinik machen müßte. Ich möchte wahrscheinlich Humangenetik wählen, eventuell auch Dermatologie. Bei den Wahlfächern hätte ich eine bessere Chance auf einen Platz, wenn ich mein ganzes PJ an der Uniklinik mache, da sonst nur die übrigbleibenden Plätze an Studenten aus Lehrkrankenhäusern vergeben werden. Ach, ist so schwierig alles!
@Bille: Schön, mal von anderen schwerhörigen Studenten zu hören! Es stimmt, man kann sich nicht auf Rücksichtsnahme verlassen. Es gibt Ärzte, die super damit umgehen können, andere sind einfach unfähig oder wollen keine Rücksicht nehmen. Das ist dann schon ziemlich stressig... Wie schlecht hörst du eigentlich? Und was möchtest du später machen? Leider gibts fast nichts, wo man nicht telefonieren muß. Weiß noch gar nicht, wie ich das Problem später lösen soll? Irgendwie doof, wenn die Berufswahl vom Telefonieren abhängt!
@Muriel: Ich habe vermutlich keine Zeit mehr, mich an den Krankenhäusern vorzustellen, da spätestens nächste Woche die Anmeldungen abgegeben werden müssen. Die Famulaturen habe ich zum Teil außerhalb meiner Stadt gemacht, da kann ich dann schlecht hin. Was ich später machen möchte, weiß ich noch nicht genau, das hängt von meinen Erfahrungen im PJ ab. Eventuell gehe ich auch ganz in die Forschung, wenn es zu schwierig für mich ist. Erst mal schauen :)

Viele Grüße
Philia

Bille11
25.04.2006, 19:52
dein argument mit dem "kennen" der prüfer finde ich absolut wichtig. deswegen habe ich meinen orthopädie-prüfer in einer famu (der 7. famu-monat) noch "geprüft"... bloss dass er jetzt geht & ein anderer mich in ortho prüfen wird.. aber ne geile zeit hatte ich & das macht es wett - überlege, evtl. bei seinem nachfolger noch 2 wochen zu hospitieren, um das "kennenlernen" zu forcieren. ich muss die stimmen/sprache kennen & möchte, dass er/sie mit mir umgehen kann.. (weiss, was ich verstehe & wo ich was völlig bescheuertes sage, weil ichs nicht verstanden habe oder es wirklich nicht weiss/versteh & das vorher klar gemacht haben, wie man miteinander umgeht - interaktion).. mal schaun. das team kenne ich ja, so dass ich mir auch vorstellen könnte, ihn einfach mal ne halbe stunde zu besuchen & dieses prob zu klären - eben das gleiche werde ich auf jeden fall mit dem prüfer meines 4. fachs machen. 1/2h hin & drüber reden. wenn kein bedarf von dessen seite - scheissdrauf. :-))

ich halte es mit dem telefonieren so:
wenn es sein muss, geh ich dran & regel es. wenn ich merke - wird nix - muss jmd anderes für mich "dolmetschen".. das geht, wenn das team weiss, was/wer du bist. bis jetzt hat jeder für mich gedolmetscht, wenn er musste. meinen pieper bediene ich immer (so ich grad einen habe).. *handzumschwörenheb*
stationstele bediene ich selten, das ist nicht mein job. da ich sehen kann, wer anruft, kann ich auch einschätzen, was kommt & mich entscheiden, das zu tun.
wenn ich selbst anrufe, weiss ich, was ich will & versuche meine info zu kriegen.
wenn es durch einen mehr oder minder kurzen weg zu machen ist, es persönlich zu machen, dann geh ich hin. laufen tut nicht weh & die zeit muss sein.
& ich ziehe einen ruhigen raum vor. dann geht auch mehr mit verstehen, wenn es nur mal grad was zu klären ist, dann mach ichs auch vom lärmigen ort.. und schreie schonmal rum, dass doch mal ruhe sei.
generell frage ich solange nach, bis ichs verstanden hab oder lasse halt doch dolmetschen.. - das ist wichtig und das muss die gegenseite akzeptieren.
für mich als arzt möchte ich die bedingung haben, ein freisprechtele zu haben für telefonate (haben eh fast alle teles heute) und die erlaubnis, mir jeden zum "dolmetschen" krallen zu dürfen, bzw. auch schon mal anrufe von anderen machen zu lassen.. (moderate basis)
hups, das ist ja schon richtig viel geworden..

viele telefonate stehen & fallen auch mit dem bekanntheitsgrad der person auf der anderen seite :-))

weitere fragen, gerne pn :-))

Philia
01.05.2006, 19:15
Diese Woche muß ich mich für ein Krankenhaus entscheiden, und ich grübel immer noch herum :-(( Ich weiß einfach nicht, was besser ist. Am liebsten würde ich das PJ ein halbes Jahr später beginnen und bis dahin noch überlegen. Aber das ist natürlich unsinnig.

Caipi
01.05.2006, 19:59
Ich kann dir das PJ an einem externen, kleineren Lehrkrankenhaus empfehlen... bin an einem 700-Bettenhaus und wir sind insgesamt 11 PJ´ler und das ist bislang echt super... alle sind recht zufrieden, selbst die, die im 4.-Wunsch dorthin verfrachtet wurden.
Ich bin gerade in der Anästhesie und dort bekommt man das Gefühl dazu zu gehören und einem wird sehr viel Vertrauen entgegen gebracht, so dass wir viele Dinge auch schön eigenständig machen dürfen...

Ich hoffe, ich konnte dir helfen,
viel Glück bei deiner Wahl!