PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Teilnahme bei einer OP für Nichtmediziner



SDS
25.04.2006, 11:14
Hallo!

Bin leider kein Medizinstudent und mein Beruf hat auch gar nichts damit zu tun....
Letzten Herbst war ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem KH. Ich hatte einen Reitunfall und mir einen Brustwirbel doppelt gebrochen (instabile Fraktur des BWK 6) und auch ein paar Rippenbrüche...Wurde dann 2mal operiert. Bei der 1. wurde hinten eine Titanplatte eingesetzt und bei der 2. wurde von vorne rechts aufgeschnitten und das Ganze von dort aus noch verschraubt...Man musste hierbei die rechte Lunge kollabieren lassen...
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie das alles funktionieren soll...Aber es hat ja funktioniert ;-)

Ich wüde das sehr gerne ganz genau verstehen was dort wie gemacht wurde und finde es total faszinierend was doch mittlerweile alles möglich ist!
Letzte Woche hatte ich nun nochmal ne kleine OP wo mir ein Stück vom Dornfortsatz, das sich in diesem Bereich gelockert hatte, entfernt wurde...

Meine Frage ist nun, ob ihr denkt, dass es möglich wäre, dass ich mal bei so ner OP in dieser Art zusehen darf! Ich könnte ja einem der Oberärzte von dem KH wo das alles gemacht wurde ne e-mail schreiben und fragen, aber irgendwie hab ich da bisschen Skrupel, da es vielleicht "blöd" bzw. zu verrückt rüberkommen könnte...Was meint ihr?

Hoffe, mir kann jemand einen Tipp geben!

Werwolf
25.04.2006, 11:35
Also, ich glaube nicht, daß es für einen "Laien" so einfach möglich ist, an einer OP teilzunehmen oder zuzusehen. Neben lauter versicherungsrechtlichen Dingen, die dagegen sprechen würden (was passiert, wenn Dir schlecht wird, Du lang hinschlägst und Dir irgendwelche Gräten brichst?), müßte der Patient einverstanden sein.
"Tag der offenen Tür" mag ja an vielen Arbeitsplätzen möglich sein, aber im OP? :-nix
Davon abgesehen: so´n Eingriff, wie er bei Dir vorgenommen wurde, ist nicht unbedingt "Alltagsgeschäft", sondern eher ein etwas seltener durchgeführter Eingriff.
(Und "aus der Ferne", also ca. 1m hinter den Operateuren stehend eine OP zu beobachten, ist IMHO eher langweilig, erst recht, wenn man nicht so ganz genau weiß, was da eigentlich gerade passiert. )

The Runt
25.04.2006, 11:39
Also, das mit der Lunge funktioniert ganz einfach. Die Lunge ist elastisch und eigentlich viel kleiner als im Lebenden. Da im Brustkorb Unterdruck herscht liegt sie aber der Brustwand an und ist so aufgeblaeht. Deswegen kannst du Ueberhaupt atmen!. Wenn du dann im OP den Brustkorb oeffnest, kolabiert die Lunge und schrumpelt zusammen. Beatmet wirst du dann nur einseitig ueber einen Schlauch der nur in die gegenseitige Lunge fuehrt.

Ich hoffe mal das war fuer den Laien verstaendlich.

Ich denke nicht das dich jemand mit in den OP laesst. Ist wohl auch besser, es gibt schliesslich schon genug sensationsgeile OP Reportagen! :-meinung

SDS
25.04.2006, 11:45
Hm ja, an solche Sachen hab ich auch schon gedacht....Wobei ich nicht denke, dass mir schlecht werden würde oder ich umkippen würde...Bin da recht hart im Nehmen. So lange ich nicht selber an jemand stupfen oder schnippeln muss und kein ganz übler Gestank herrscht, macht mir so was nix aus - sehen kann ich ziemlich viel!
Stimmt, so ein Eingriff wie bei mir kommt sicher nicht so oft vor... Und falls das versicherungsrechtliche etc. alles geklärt werden könnte im Voraus, müsste man mir auf jeden Fall davor nochmal erläutern, was alles gemacht wird, damit ich es bisschen nachvollziehen kann. Und ob sich jemand so viel Zeit dafür für nen Laien nimmt, ist in der Tat fraglich...
Also denkst du, dass es sich eher nicht lohnen würde bzw. was bringen würde, wenn ich da mal einen dieser Oberärzte frage?
Da würden wohl evtl. nur gute Connections helfen, gelle ;-) Die hab ich im Moment halt leider nicht...

SDS
25.04.2006, 11:49
...also ich würde da jetzt nicht aus reiner "Sensationsgeilheit" dabei sein wollen, sondern v.a. weil ich eben gerne sehen würde, was da bei mir alles gemacht wurde und weil ich es sehr interessant finde!

Danke für die Erklärung bzgl. der Lunge!

Schimmelschaf
25.04.2006, 11:50
Praktikanten dürfen je nach Klinik und Personal auch mit in den Op, aber dafür brauchst du (logischerweise) eine Praktikumsstelle und die freie Zeit dafür.

Ansonsten dürfte es recht unwahrscheinlich werden, dort hinzukommen.

PS: Bei einer OP zuzusehen ist wirklich nicht eines der spannendsten Dinge. Wenn man Pech und den falschen Platz erwischt hat, sieht man gar nichts

Niki
25.04.2006, 12:20
Also bei uns wurden die Praktikanten nett behandelt und standen direkt neben dem Operateur und Ahnung musste man im Vorhinein auch nicht haben, weil der Doc alles erklärt hat...

Also nichts wie Praktikum :-top ...natürlich in der richtigen Klinik

SDS
25.04.2006, 12:27
klingt echt gut! Wie viele Wochen dauert denn so ein Praktikum mindestens? Und kann man sich den Bereich da aussuchen?

Aber für ein Praktikum hab ich leider keine Zeit bzw. bin ich wohl auch schon zu alt...Bin berufstätig und auch auf die paar Kröten die ich da verdiene, angewiesen....

Wenn ich noch paar Jahre jünger wäre, würd ich´s mir echt ernsthaft überlegen noch was im medizinischen Bereich zu machen...

Niki
25.04.2006, 12:33
;-) Also um in den medizinischen Bereich zu gehen ist es ja (fast) nie zu spät.

Ich hab zwei Praktika während der Schulzeit gemacht, die haben je nur zwei Wochen gedauert: In meinem KH kann man jederzeit wieder so ein Praktikum machen, aber das müsste dann deutlich länger sein, haben sie mir zumindest gesagt, als ich an meinem letzen Tag gefragt habe.
Außerdem ist klar, dass der OP Tag dann ein Highlight ist und du die restlichen Tage ganz normal auf Station arbeitest, oder? Zumindest ist es da undenkbar, als Praktikant im OP zu helfen.
Also wir durften uns die Station aussuchen, ausgenommen war nur Intensiv... bei uns waren alle auf Innere, Gyn, Uro und Hno verteilt, dementsprechend war ein Tag HNO Op und einer beim Unfallchirurgen drin.

:-)) Achso,will nichts heißen, aber bei uns waren nur Schülerpraktikanten, KPPler und Praktikanten da, die noch recht jung waren und mal in den KH Alltag schnuppern wollten...

Kackbratze
25.04.2006, 12:33
Frag einfach mal die Oberärzte. Ist glaube ich die Beste und direkteste Methode.
Die werden dann sagen, warum nicht, bzw wo der Versicherungsschutz dann nötig wäre.

Vielleicht kann man ja ein 1-Tages-Praktikum machen?

Fragen kostet nix!!!

SDS
25.04.2006, 12:51
ja, du hast Recht, fragen kostet echt nix! Hab ja im Prinzip auch nix zu verlieren - außer als etwas verrückt rüber zu kommen, aber das bin ich ja auch wirklich ;-)

test
25.04.2006, 14:23
Wie wärs mit Operationsvideos? Gibts doch von fast allen OPs. Kannst ja auch die Oberärzte fragen, ob die sowas besorgen können, oder dir sagen könne, wo du es bestellen kannst. Da kriegt man auch mehr Erklärungen als im OP.

SDS
25.04.2006, 15:19
Stimmt! Das ist auch noch ne gute Idee! Danke für den Tipp!

irène4
25.04.2006, 16:20
ich glaube nicht, dass es besonders problematisch ist, dich in den saal zu schleusen. wenn der arzt einigermaßen nett ist, kannst du dir das bestimmt ansehen. den rest wird das wahrscheinlich nicht sonderlich interessieren, wer du bist.

netfinder
25.04.2006, 16:29
wenn der Arzt mitspielt, isses immer einfach^^^; muss ja keiner wissen, wer du bist.

SDS
25.04.2006, 16:32
ja, das denke ich auch! Ist halt bloß die Frage, ob der Arzt auch mitspielen würde, gelle.

SidVicious
25.04.2006, 20:55
Hi,

ich wür einfach mal nachfragen. Ich kenne Persönlich jemmanden, der gar keine Ahnung von nichts hat und bei einer Bypass OP dabei war. Einfach mal nachfragen. Wenns beim einen KH nicht klappt, probiere ein anderes.

Gruß und viel Spaß
SidVicious

g3o85
25.04.2006, 21:05
Vitamin B hilft in diesem Fall immer :-))

Noch vor meinem Abitur durfte ich damals bei einer Bypassoperation am Herzen zusschauen. Stand am Kopfende und konnte dem Patienten in den Brustkorb starren. Dauerte glaube ich fast sechs Stunden und war umgemein faszinierend. Hat mich alles in allem darin bekräftigt Medizin zu studieren.
Organisiert hat das alles die Mutter eines Freundes, die OP-Schwester in diesem (Universitäts-) Krankenhaus war.
Morgens hin, Mittags nach Hause, sehr locker das ganze...

irène4
25.04.2006, 21:11
hab ein fsj im op abgeleistet und da hat eine schwester auch mal eine bekannte mitgebracht und keiner hat gefragt, ob das eine praktikantin ist oder nicht. das interessiert den chefarzt auch nicht wirklich....