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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : physiol. N2-Konz. im Blut



GOMER
02.05.2006, 18:51
Ahoi!

Bin gerade dabei schnell ein Referat für mein Physik-Praktikum hinzuschmieren, es geht um hydrostatischen Druck und Auftriebskräfte. Weil ich davon wenig Ahnung hab, möchte ich gern etwas ausholen und zwar Richtung Dekompressionskrankheit (oder im Volksmund "Taucherkrankheit").

Meine Frage dazu, alles andere is mir relativ klar, betrifft die N2-Konzentration unter Normbedingungen. Stickstoff ist in der Atemluft ja zur genüge vorhanden, aber löst er sich auch "einfach so" im Blut, wenn ja zu welchem Teil, wenn nein, warum?

Danke!

Bitte schaut auch meine andere Frage an! ;-)

g3o85
02.05.2006, 20:23
Da ich mich gerade selbst auf eine Übung vorbereiten muss, hab ich dir einfach etwas aus einem Skriptum vom letzten Semester zusammengefasst. Das meiste wirst du schon wissen. Ist für diejenigen, die es interessiert:


Die CAISSON’SCHE Krankheit:

Die Lösung von Gasen in Flüssigkeiten hat u.a. auch grosse Bedeutung beim Tauchen mit Pressluftgeräten. Steigt ein Taucher z.B. auf eine Tauchtiefe von 40m ab, so atmet er Luft mit einem Druck von 5 bar (Atmosphärischer Druck plus zusätzlicher Wasserdruck; der Wasserdruck steigt pro 10 m Tauchtiefe um 1 bar an). Nach dem Gesetz von Henry und Dalton werden im Gleichgewicht in dieser Tiefe also 5x mehr Atemgase im Blut und in der Körperflüssigkeit gelöst. Steigt der Taucher aus dieser Tiefe zu schnell auf, so sinkt der Umgebungsdruck zu schnell ab: Die Konzentrationen der gelösten Gase im Blut und in den Körperflüssigkeiten (hauptsächlich N2) sind momentan grösser als die für den jeweiligen Druck maximal möglichen Sättigungskonzentrationen.
=>Die Gase perln aus, es kommt zu einer Ansammlung von Gasbläschen im Blut und in übrige Körperregionen. Dieses Krankheitsbild nennt man die Dekompressionskrankheit bzw. die Caisson’sche Krankheit. Um das Auftreten der Dekompressionskrankheit zu vermeiden, darf der Taucher nur mit einer maximal erlaubten Geschwindigkeit auftauchen (maximal 10m/Min) und muss je nach Dauer des Tauchgangs und Tauchtiefe Dekompressionsstops in verschiedenen Tiefen einhalten, damit die überschüssigen im Blut gelösten Gase abgeatmet werden können.


Das HENRY-DALTON’sche Gesetz:

Gase lösen sich in Flüssigkeiten. Das Henry-Dalton’sche Gesetz gibt die
Gleichgewichts Konzentration des gelösten Gases (c) in Abhängigkeit vom Partialdruck des Gases (p) über der Flüssigkeit an:
c= K x p
K entspricht einer empirisch (=experimentell) ermittelten Proportionalitätskonstanten, welche von der Temperatur abhängt (K=cg/cw (cg: Konzentration in der Gasphase, cw: Konzentration in der Wasserphase/Lösung)).
Die Partialdrücke der Erdatmosphäre (Einatemluft) und der
Ausatemluft betragen z.B. (in hPa; 1013,2 hPa Gesamtdruck):

Einatemluft/Ausatemluft
pN2 792,0/753,3 physikalisch gelöst <==
pO2 213,2/153,2 chemisch gebunden
pCO2 0,4/44,0
pH2O 7,6/62,7