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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Theorie vs Praxis in UK



Pascalo
03.05.2006, 04:35
Hallo,

ich habe schon einen Platz an der Edinburgh University um Medizin zu studieren. Ich überlege ob ich mich auch noch in Deutschland bewerben soll. Ich habe gehört, dass in Großbritannien die Ausbildung viel praktischer ist als in Deutschland, dafür aber viele britische Studenten erhebliche Lücken in der Theorie haben sollen. Stimmt das? Weiß da irgendjemand was zu?

Sackbauer
03.05.2006, 18:44
ich habe schon einen Platz an der Edinburgh University um Medizin zu studieren. Ich überlege ob ich mich auch noch in Deutschland bewerben soll. Ich habe gehört, dass in Großbritannien die Ausbildung viel praktischer ist als in Deutschland, dafür aber viele britische Studenten erhebliche Lücken in der Theorie haben sollen. Stimmt das? Weiß da irgendjemand was zu?

Ja, das is was dran. Manchmal fehlts da ein wenig, wenns ueber alltaegliche klinische Dinge hinausgeht. Dafuer fehlts Absolventen aus Europa oft an klinischer Erfahrung. Irgendwie gleicht sich das allerdings dann aus, und nach dem 1. Jahr haben dann alle so ca. die selbe Erfahrung.


Du musst halt wissen, was du willst. "Edn-bra" hat schon was, is -fuer britische Verhaeltnisse- ne sehr schoene Stadt, das Krankenhaus+MedUni sind auch grad neu gebaut und liegen sehr schoen.

Pascalo
05.05.2006, 07:34
Hallo,

danke für die Antwort Sackbauer. Eigentlich schwirren mir noch viel mehr andere Fragen zu den Unterschieden eines Medstudiums in Großbritannien und Deutschland herum.
1) Gibt es noch andere grundlegende Unterschiede außer mehr Praxis in UK, dafür weniger Theorie? (z.B. habe ich gehört, dass die Betreung in UK viel besser ist als in Deutschland)?
2) Ich habe über eine neue Approbationsordnung gelesen, die das deutsche Studium praxisnaher machen soll. Wird die viel ändern? Wird das lange dauern bis die Approbationsordnung irgendwelche Effekte hat?
3) Manche deutschen Unis wie Heidelberg haben spezielle Programme im klinischen Teil des Studiums, um es praxisbezogener zu machen. Machen diese Programme das Studium sehr viel praxisnäher oder sind die eher ein Tropfen auf einen heißen Stein?

Pascal

Sackbauer
05.05.2006, 14:30
Ach, ich glaub du machst dir einfach zu viele Gedanken. Wenn du im Ausland studieren willst, dann is Edn'bra sicher eine sehr gute Wahl. Du musst dir allerdings im klaren sein, dass es dort oben schon sehr viel Regen, Nebel und Wolken gibt. Wenn du ein Sonnenfanatiker bist, dann koennte das aufs Gemuet schlagen.

Was die Approbationsordnungen usw. angeht, ach, ich hab die Hoffnung aufgegeben, dass sich in Mitteleuropa im medizinischen System irgendwas relevantes im naechsten Jahrzehnt aendern wird. Das deutsche Medizinsystem is going downhill, und zwar rapide. Ich bezweifle, dass man den politischen Mut hat, Dinge grundlegend zu aendern.

Fino
12.05.2006, 11:52
Die neulich eingefuehrten "reformierten" Studiengaenge aendern nicht viel an der Ausbildungsmisere. Denn das Kernproblem ist nicht so sehr mangelnder Praxisbezug, sondern dass die Studenten auf den Stationen oft nur ueberarbeitete "Betreuer" bekommen, die oft selber nicht genuegend Erfahrung haben,um Studenten auszubilden. Manchmal gibt es auch gar keinen Betreuer. Du muesstest schon ziemlich viel Eigeninitiative aufbringen, um praxistauglich zu sein.
Es stimmt, dass die britischen Studenten Luecken in der Theorie haben - sie haben keinen klassischen Anatomiekurs,in dem sie Leichen sezieren und es gibt Unis, die Pharmakologie aus ihrem Lehrplan gestrichen haben, weil das nicht so wichtig sei...
Diese Schwaechen halten die Briten allerdings nicht davon ab, auf die Studiengaenge andere Laender herabzublicken.
Ich persoenlich habe an einer kleinen Uni in D. studiert, wo die klinische Ausbildung besser war als an anderen Unis und habe meine Famulaturen und mein PJ Wahlfach in UK gemacht- so habe ich von den Staerken beider Laender profitiert. Ich arbeite in UK,bekomme mehr klinische Erfahrung als in D. steh aber auch nicht aufgeschmissen da, wenn von Medikamente die Rede ist, die nicht Aspirin oder Paracetamol sind :-))

zahnmedizina
12.05.2006, 14:11
hi!

Wie schwierig ist es denn dort einen Platz zu bekommen?
Ist es möglich wenn man in Österreich schon die ersten 2 jahre hinter sich hat irgendwie dorthin zu wecheln? Oder wenigstens ein Auslandsjahr zu machen?
Man könnt ja z.B. für die Klinik hin wenn dort die praxis so gut ist....

danke für alle infos

Sackbauer
12.05.2006, 20:23
Es stimmt, dass die britischen Studenten Luecken in der Theorie haben - sie haben keinen klassischen Anatomiekurs,in dem sie Leichen sezieren und es gibt Unis, die Pharmakologie aus ihrem Lehrplan gestrichen haben, weil das nicht so wichtig sei...

...nana, das sind aber jetzt Schauermaerchen. Es gibt allerdings tatsaechlich ein paar Unis, an denen es keine Sezierkurse gibt.