PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eure Demobereitschaft



Seiten : [1] 2

Recall8
05.05.2006, 08:10
Hallo !

Die Diskussion um Studiengebühren scheinen kein Ende zu nehmen.

Ich studiere in Hessen und verfolge die Thematik mit Sorge.
Um ehrlich zu sein steht es mir bis bis Oberkante Unterlippe.

Wie bereit seid Ihr um gg.Studiengebühren auf die Straße zu gehen?
Ich werde die Stud.-gebühren definitiv nicht zahlen (können).
Desweiteren liegt es mir fern ein Darlehen aufzunehmen nur um Studiengebühren zu finanzieren.

Wie sieht es bei euch aus? Wechsel in ein anderes Bundesland?
Oder überlegt ihr schon fleißig wir Ihr den Salat bezahlt?

Gruss Tobias

Logo
05.05.2006, 09:40
Das ist sicher nicht was du hören willst.... ;-)

Meine Eltern werden das zahlen
Sehe ich noch nicht, daß die wackelige Regierung in SLH das so schnell durchgewunken kriegt
Würde ich einen Kredit aufnehmen um das zu finanzieren, ist nicht glorreich - keine Frage, aber in den meisten anderen Ländern üblich


Ärgerlicher an den Gebühren ist eher, daß ich in der Uni davon austattugnstechnisch nichts merken werde. Die finazielle Last wird nur verschoben und leider nicht bei gleichbleibenden staatlichen Aufwendungen investiert...

Gruß
LOGO

Recall8
05.05.2006, 09:56
Meine Eltern werden nicht zahlen.
Die glorreiche hessische Landesregierung schafft das mit Sicherheit.

Aber was du sagtest:
"Meine Eltern zahlen das" scheint weitverbreitet.

Natürlich mag es das im Ausland geben, aber das legitimiert das in meinen Augen nicht. Ich habe in mehreren gesprächen schon feststellen müssen,dass viele Studenten überlegen, wie sie es finanzieren anstatt zu sagen, dass sie etwas aktiv dagegen tun. Schade, dass wir kein revolutionäres Volk sind.

GOMER
05.05.2006, 10:01
Auch für mich gilt: "meinne Eltern zahlen das"...

Logo
05.05.2006, 10:05
Ja...

Unsere Generationen sind halt extrem angepasst bzw. geübt sich anzupassen. Low-Profile und maximale Anpassung war schon für das Abi gut und so geht das im Leben fröhlich weiter. Wir kriegen unsere Kinder nur wenn es im Job passt und nicht umgekehrt. Und soweiter....

Hinzu kommt dann noch der -von dir erwähnte- weniger stark ausgeprägte Drang zum zivilen Ungehorsam, als Stück identifizierende Kultur (bspw. Frankreich)...

In diesem Sinne:

"Löffeln wir die Suppe fleißig aus" und
"Überlassen wir das Denken den Pferden, denn die haben größere Köpfe". Dieser gesunde Kadaver-Gehorsam stand uns schon 2x im letzten Jahrhundert gut zu Gesichte.
;-)
Gruß
LOGO

GOMER
05.05.2006, 10:31
Mag sein, daß ich das so sehe, weil ich aus finanziell gut situierten Verhältnissen komme, aber so schlimm fände ich die Studiengebühren nicht, wenn sie wirklich 100%ig der Uni zu gute kommen würden.

Logo
05.05.2006, 10:34
Das hatte ich ja auch geschrieben. Das "würde" bei dir muß man allerdings unterstreichen, Gomer.
Genau dort sehe ich das Problem

Recall8
05.05.2006, 10:42
Ich glaubs wirklich nicht.

Mir geht es nicht schlecht, aber auch nicht so gut, dass ich sagen könnte:
"Dann zahl ich oder meine Eltern eben mal so".
Zudem komme ich nicht damit klar meinen Eltern noch mehr auf der Tasche zu liegen.

Ich glaube nicht daran (und bin mir auch zieml.sicher),dass die Gelder nicht zu 100% an die Unis fließen. Dashat die Politik schon bei anderen Themen bewiesen (Ökosteuer, Praxisgebühr usw.)

Da die "Ich zahle "-Mentalität so verbreitet ist, wundert es auch nicht,dass Stud.geb. derart schnell und unbürokratisch durchgesetzt werden.

Habt ihr mal darüber nachgedacht,dass 500 € erst der Anfang sein wird?

SidVicious
05.05.2006, 11:32
Hi,


ich bin der Meinung, dass 500 Euro nicht die Welt ist. Jeder kann ja mittlerweile einen Studienkredit beantragen. Wenn man dann 12 Semster studiert sind das 6000-7000 Euro auf dem Buckel.
Ich finde 5-6 tausend Euro schulden nach dem Studium ist für jeden finanzierbar. Ich dneke auch mit 15-1600 Euro(inkl.Bafög), läßt es sich leben.

Warum sollten Studenten in der jetzigen Wirtschaftslage unseres Landes, diejenigen sein, die nicht mehr Lasten zu tragen haben. Auch wir, finde ich sollten unseren Beitrag dazu leisten und nicht nur ALG2 empfänger.

Gruß
SidVicious

Recall8
05.05.2006, 12:03
Verkehrte Welt, wirklich.

Ich weiß ja nicht in welchen Verhaeltnissen manche leben.
Aber schon mal darüber nachgedacht, dass Viele keine Eltern haben bzw. gar nicht jeder ein Darlehen bekommen wird?

Ich moechte nach dem Studium keine Schuldenbelastung von fast 20 t€ haben.
Als Student sehe ich nicht ein einen völlig buerokratischen, ueberfinanzierten Staatsapparat + Kluengel zu finanzieren.

Die "Wirtschaftslage des Staates" ist gut, zwar macht er massiv Schulden, aber die Diäten sind sicher, die Lage der Wirtschaft ist schlecht.

SidVicious
05.05.2006, 12:13
Verkehrte Welt, wirklich.

Ich weiß ja nicht in welchen Verhaeltnissen manche leben.
Aber schon mal darüber nachgedacht, dass Viele keine Eltern haben bzw. gar nicht jeder ein Darlehen bekommen wird?
Doch:
http://www.kfw-foerderbank.de/DE_Home/Bildung/Wissenskredite_fuer_Studenten/KfW_Studienkredit/index.jsp



Ich moechte nach dem Studium keine Schuldenbelastung von fast 20 t€ haben.Als Student sehe ich nicht ein einen völlig buerokratischen, ueberfinanzierten Staatsapparat + Kluengel zu finanzieren.

Klar, niemand möchte einen Schuldenberg von 20t Euro haben.
Sorry, aber"völlig buerokratischen, ueberfinanzierten Staatsapparat + Kluengel" ist reine Polemik




Die "Wirtschaftslage des Staates" ist gut, zwar macht er massiv Schulden, aber die Diäten sind sicher, die Lage der Wirtschaft ist schlecht.

Ich verstehe nicht, was die Diäten hiermit zu tun haben.

Gruß
SidVicious

mezzomixi
05.05.2006, 12:13
Auch ich gehöre zu den glücklichen, deren Eltern zahlen können und das auch tun.
Natürlich sind Studiengebühren für Leute die keine finanzielle Unterstützung bekommen kritisch, allerdings hast Du ja selbst schon bemerkt, dass ausländische Universitäten weitaus mehr Studiengebühren verlangen. Der Unterschied ist jedoch, dass z.B. die Amerikaner zwar mehr zahlen, dafür später aber auch um einiges mehr verdienen als die hiesigen Ärzte heutzutage.

FrederikMD
05.05.2006, 12:16
Verkehrte Welt, wirklich.

Ich weiß ja nicht in welchen Verhaeltnissen manche leben.
Aber schon mal darüber nachgedacht, dass Viele keine Eltern haben bzw. gar nicht jeder ein Darlehen bekommen wird?

Ich moechte nach dem Studium keine Schuldenbelastung von fast 20 t€ haben.
Als Student sehe ich nicht ein einen völlig buerokratischen, ueberfinanzierten Staatsapparat + Kluengel zu finanzieren.

Die "Wirtschaftslage des Staates" ist gut, zwar macht er massiv Schulden, aber die Diäten sind sicher, die Lage der Wirtschaft ist schlecht.Das sind immer dieselben, die hinterher im Ausland mehr Praxisnaehe suchen und dafuer dann bereit sind, viel Geld zu investieren. 20t Euro, hoch gegriffen fuer 500*12=6000 Euro, aber ist in meinem Verstaendnis fuer ein Studium dieser Preisklasse wenig. Die "Wirtschaftslage des Staates" ueberstieg 1.5 Billion Euro Schulden, also klag' nicht wegen 500 Euro pro Semester. Wenn Dir Dein Studium das nicht wert ist, dann weiss ich es auch nicht.

Cooper
05.05.2006, 12:23
bin kein viel-schreiber und auch im Prinzip schon fertig mit dem Studium, die Studiengebühren treffen mich also zunächst nicht. Meine Eltern hätten mir auch die Gebühren bezahlt, aber das nur nebenher.

Nichts desto trotz bin ich mehr als überrascht über die 'Papa zahlt das schon' Mentalität, die ich hier lesen muß. 'Es geht ja nicht an die eigene Kasse' und 'Ein Kredit mit knappen 20.000 Euronen, was ist das schon'

HALLO?

Ihr wollt einfach mal gerne n bisschen Kohle abdrücken für nichts? Wenn man was davon hätte (bessere Ausstattung, etc.) würde ich das ja noch verstehen, aber es wird sich am Studium nichts ändern. Das nehmt ihr einfach so hin (und gebt das auch noch zu?)

Traurig.....

Flemingulus
05.05.2006, 12:24
:-???
Das ist ja schon ein Ding. Wenn der bisherige Tenor repräsentativ ist, dann gute Nacht! Ohne jetzt jemand zu nahe treten zu wollen, aber sich hinzustellen (selbst mit eingeschaltetem Ironie-Modus) und zu sagen, meine Eltern zahlen das schon, ist schon ein dicker Hund. Ums mal pathetisch zu fassen: Demokratie lebt auch vom Widerspruch. Und so eine lässige Wurstigkeit ist genauso schädlich, wie eine rein destruktive Protesthaltung. Immerhin erkenne ich ja in den bisherigen Beiträgen gewisse (und natürlich berechtigte) Bedenken, ob die Gebühren den Unis zugute kommen. Aber das muss man doch dann auch aufs Tapet bringen. Und ist die Ausbildung Ihr Geld auch Wert? Ich hab da meine Zweifel, wobei ich die Demarkationslinie schon überschritten habe und zum Lehrvolk gehöre, aber ob meine Beiträge 500 Euro Wert sind? Gewisse Französischkenntnisse stünden uns vielleicht gut zu Gesicht, hm?

mezzomixi
05.05.2006, 13:07
:-???
Ohne jetzt jemand zu nahe treten zu wollen, aber sich hinzustellen (selbst mit eingeschaltetem Ironie-Modus) und zu sagen, meine Eltern zahlen das schon, ist schon ein dicker Hund.

Niemand hat gesagt "meine Eltern zahlen das schon" mit der Bedeutung "mir doch egal, ob es Studiengebühren gibt"
Die Aussagen waren lediglich darauf bezogen, dass man Gott sei Dank die Möglichkeiten hat trotz evtl. Studiengebühren wie bisher weiterstudieren zu können und haben - zumindest von meiner Seite - absolut keinerlei Wertunbgsbedeutung bezüglich der Gebühren an sich.

SidVicious
05.05.2006, 13:15
Ihr wollt einfach mal gerne n bisschen Kohle abdrücken für nichts? Wenn man was davon hätte (bessere Ausstattung, etc.) würde ich das ja noch verstehen, aber es wird sich am Studium nichts ändern. Das nehmt ihr einfach so hin (und gebt das auch noch zu?)

Traurig.....

Hi,

was heißt den hier für nichts? Du hast doch studiert? oder? Hast du da nichts gemacht. Hattest du kein Mikroskop?
Klar wäre es schön, wenn man für die 500 Euro mehr Leistung bekommt. Mit Sicherheit haben wir aber alle durch die STG. mehr Möglichkeiten Leistunge einzufordern.
Warum muss eigentlich alles immer umsonst sein? Du bekommst eine gute Ausbildung und dafür kannst du doch 80 Euro im Monat locker machen. Sorry, aber wenn ich mich am Campus umschaue, sieht es nicht so als könnten wir uns das nicht leisten.

mezzomixi
05.05.2006, 14:01
Warum muss eigentlich alles immer umsonst sein? Du bekommst eine gute Ausbildung und dafür kannst du doch 80 Euro im Monat locker machen. Sorry, aber wenn ich mich am Campus umschaue, sieht es nicht so als könnten wir uns das nicht leisten.

Seh ich prinzipiell auch so. Wenn Du mal überlegst wie viel das Studium kostet sind die 500 Euro im Jahr verhältnismäßig wenig. Dass man sie zahlen können muss ist eine andere Sache.

Recall8
05.05.2006, 14:04
Was bin ich froh, dass noch ein paar vernünftige Kommentare eingekehrt sind.
Entweder wollen es einige nicht verstehen, oder ich weiß es auch nicht.

Meine Ausbildung bzw. mein ist mir sogar mehr wert als nur 80 €uro/Monat. Ich möchte es Dir nicht vorrechnen, aber Du kannst Dir sicher sein, dass mich mein jetziges Studium schon ausreichend Geld kostet und vielen anderen Studenten auch. In Hessen sind allein schon die Semestergebühren nicht gerade gering. Wisst ihr eigentlich,dass es Studenten gibt,die sich durch Nebenjobs über Wasser halten?

Ich stelle mir immer wieder die Frage:
Warum haben wir denn alle ein recht auf Bildung? Habt ihr schon mal 'ne Sekunde darüber nachgedacht, dass es auch Menschen gibt, die sich ihr Studium selbst erarbeiten müssen.
Es kann doch wirklich nicht ernst gemeint sein, dass ihr das eure Eltern ohne schlechtes Gewissen zahlen lasst.

Es ist keine Polemik dergestalt zu argumentieren, dass der Steuerzahler enorme Abgaben zu leisten hat. Das ein Großteil in ein völlig veraltetes förderalistisches System gepumpt wird, ist kein Lüge.

Der Staat nimmt voraussichtlich 457,4 Milliarden Euro im Jahre 2006 ein.
Rund 30 Milliarden werden allein druch reine Steuerverschwendung vernichtet. Ein Betrag, der durch
Baukostenüberschreitungen, Beschaffungspleiten, unnötige Politikerreisen, wertlose Gutachten, unsinnige Subventionen bis hin zu teuren Schildbürgerstreichen, unsinnigem Bürokratismus und Korruption. entsteht.

In meinen Augen ist es kein Argument:
"Im Ausland wird auch gezahlt".


Und noch was zum tollen "kfw förderbank-link":


Sie sind volljährig und bei Finanzierungsbeginn nicht älter als 30 Jahre
Ich kenne viele Studenten im Erststudium, die dieses Kriterium schon nicht erfüllen.


Antragsberechtigt sind
Deutsche Staatsbürger sowie deren Glossar anzeigenFamilienangehörige, ungeachtet ihrer Staatsangehörigkeit, soweit sie sich mit dem Bundesbürger im Bundesgebiet aufhalten
und Staatsangehörige eines EU-Staates sowie deren Familienangehörige, die sich seit mindestens 3 Jahren ständig in Deutschland aufhalten.

Somit fallen wieder Einige durchs Raster.

Im Gegenzug frage ich jetzt mal: was erwartest du von 80 €/Monat.
Grundlegende Verbesserungen, vielleicht ein Mikroskop? :-)

Dänemark
Studenten können staatliche dänische Hochschulen ohne Gebühren besuchen.

Finnland
In Finnland ist der Besuch einer staatlichen Hochschule ohne Zahlung von Studiengebühren möglich.

Schottland
Schottland geniesst bildungspolitische Autonomie: Schotten müssen im Heimatland keine Studiengebühren zahlen.

Großbritannien
. Die Studiengebühren sind gestuft entsprechend dem Einkommen: der volle Satz wird erst ab rund 32.000 Pfund fällig, gebührenfrei bleibt das Studium bei einem elterlichen Einkommen unter 21.500 €.

Österreich, Italien,Niederlande
Es gibt Studiengebühren, jedoch gestaffelt.

Dies nur auszugsweise. Soll heißen: längst nicht überall gibt es Studiengebühren. Zum anderen gibt es in einigen dieser Ländern enorme staatl. Unterstützung vom Staat, d.h. der Betrag deckelt den Betrag auf max.650 €(Wert der KFW in der BRD)

Mal was zum Schmunzeln über den Hess.Ministerpräsi Roland Koch:
bei der Indienstnahme der Fregatte "Hessen" in Wilhelmshaven:

Koch: "Für das, was das Schiff gekostet hat, kann man eine ganze Universität bauen. Wir brauchen gute Universitäten, wir brauchen aber auch Mittel, unser Land zu verteidigen."

Ich wünschen allen Zahlern viel Spaß beim "Leistung einfordern".

Flemingulus
05.05.2006, 14:16
Niemand hat gesagt "meine Eltern zahlen das schon" mit der Bedeutung "mir doch egal, ob es Studiengebühren gibt"
Die Aussagen waren lediglich darauf bezogen, dass man Gott sei Dank die Möglichkeiten hat trotz evtl. Studiengebühren wie bisher weiterstudieren zu können und haben - zumindest von meiner Seite - absolut keinerlei Wertunbgsbedeutung bezüglich der Gebühren an sich.

Naja, trotz Studiengebühren "wie bisher weiter zu studieren" (also z. B. ohne dann aber auch bessere Lehre zu fordern), ist schon eine Art Wertung...

Du müsstest ja wissen: nur weil man sich so dran gewöhnt hat, ist es nicht normal... ;-)