Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was denn nun? – Thema Muskelkater!
Zwei Leute, zwei Meinungen:
In den neuen Büchern liest man, dass der Muskelkater nicht wie früher angenommen durch eine Übersäuerung der Muskulatur, sondern durch feinste Risse entsteht und folglich Wasser eingelagert wird, welches das „Schmerzgefühl“ bei Belastung auslöst. Ich bin auch dieser Meinung :-dafür , denn der Muskelkater müsste ja theoretisch vorüber sein, wenn das Laktat abgebaut ist.
Mein Dozent ist jedoch der Meinung, dass der Muskelkater durch Übersäuerung entsteht und schließlich Schmerzen breitet weil er zu basisch ist.
Was stimmt denn nun?
Bei uns wurde damals in Physio gesagt, dass der Muskelkater durch ein Absterben von Muskelzellen zustande kommt :-nix
Hallo,
eine gute u. verständliche Darstellung zum Thema Muskelkater findet sich von Prof. Böning im Dt. Ärzteblatt Ausgabe 6/02, zu finden über die Archiv-Funktion auf der Homepage des Deutschen Ärzteblattes
Viele Grüße :-top :-top
netfinder
06.05.2006, 13:27
meines Wissens sind das Mikrotraumen in den Z-Scheiben die ein der Folge zu Wassereinwanderung -> Schwellung -> Schmerz fuehren.
meines Wissens sind das Mikrotraumen in den Z-Scheiben die ein der Folge zu Wassereinwanderung -> Schwellung -> Schmerz fuehren.
:-meinung
und das ist auch die Meinung, die das IMPP für richtig hält und abprüft! Und wofür lernen wir sonst noch mal???
Ich bin zwar kein medizin student, sondern nur blöder RA, aber ich würde das auch für die einzig logische Erklärung halten. :-meinung
Woher soll denn die Übersäuerung kommen? Sauerstoff is doch eigentlich genug vorhanden, zumindest wüsste ich nicht, woran der O² Transport zum Muskel gehindert sein könnte.. ?
Lactat wird vom Muskel bei starker Anstrengung schon gebildet, Miri. Stichwort: Anearobe Energiegewinnung.
Deshalb steigt der Lactat-Spiegel im Blut auch an, was zur Bestimmung der Ausdauerleistungsfähigkeit auch bestimmt werden kann (anaerobe Schwelle).
Aktuell ist schon die Geschichte mit den Z-Scheiben. Ich glaube, die Lactat-Hypothese darf man schon ad acta legen. Aber ob dies wirklich so ist???
Aso, wieder schlauer geworden, danke ;-)
^^wow,ein Ra der sich bei einer Sache als unwissend einstuft...bei uns sind ALLE RAs absoluet Heros!!! :-nix :-oopss
ja keine ahnung, irgendwie hab ich in den Grundkursen "Held sein" und "Coolness" gepennt... :-nix :-))
Prof. Böning im Dt. Ärzteblatt Ausgabe 6/02
Vielen Dank für den Tipp! Ich werde den Artikel mal durcharbeiten und denen mal wieder zeigen, dass ich Recht habe! :-)
hottentotte
06.05.2006, 21:50
Muskelkater und Laktat sollte man der Einfachheit halber nicht mehr in einem Satz zusammen erwähnen- das ist schon so was von veraltet.Wie lange soll das Laktat denn bitte schön den Muskelkater verursachen?
Netfinder hat recht!
Was hat der Dozent da erzählt? Übersäuerung ... zu BASISCH ... Muskelkater???
/ totte
:-blush Aber wo wir schonmal bei Laktat sind: Warum wird einem von zu hohem Laktatspiegel nach dem Training schlecht?
Schätzungsweise wird die Lactatkonzentration von der Area postrema (Brechzentrum) oder anderen Zentren überwacht und bei zu hohen Konzentrationen kommt es zu Übelkeit und Erbrechen. Der Mechanismus soll uns ja letztendlich vor ungünstigen Xenobiotika schützen, vermutlich wird Lactat als eines davon erkannt.
Meiner Vermutung. Weiss nicht, ob es noch andere Erklärungsversuche gibt.
Vielleicht weil durch Erbrechen H+ - Ionen aus dem Körper befördert werden können (Magensäure). Wäre aber sehr umständlich.. da finde ich die vorhergehende Theorie besser.
Zu der Laktat-Geschichte: Durchtrainierte Leistungssportler haben viel höhere Laktat-Werte bzw. können wesentlich höhere Laktatwerte aushalten, als Normalsportler. Natürlich ohne dabei zu übersäuern.
Jetzt wäre bei höheren Laktatspiegeln die Sache doch so, dass jeder Leistungssportler am nächsten Tag unglaublichen Muskelkater haben müsste. Gerade weil er soviel Laktat produziert hat.
Nächster Punkt: Der Muskelkater entsteht erst nach ein paar Stunden. Da ist das Laktat schon wieder abgebaut.
Das andere Thema, dass der Muskel danach zu basisch sein soll.. also bitte. Der Körper ist doch schon ganz gut in der Lage, seine Gegenmaßnahmen zu dosieren. Sonst würden so einige Dinge ständig am Optimum vorbei reguliert und unnötig viel Aufwand müsste betrieben werden.
Muskelkater und Laktat sollte man der Einfachheit halber nicht mehr in einem Satz zusammen erwähnen- das ist schon so was von veraltet.
Gemäß der alten Regel, daß medizinische Weisheiten alle 15 Jahre wiederkehren, ist das in schätzungsweise 10 Jahren wieder hochaktuell :-D
Dr. Jackyll
07.05.2006, 16:22
Mich würde mal interessieren ob man was gegen die Übelkeit nach dem Extremsport machen kann. Hab letzt bei unsem Stadtlauf zugeschaut und da ist einer umgekippt und hat gekotzt ohne ende weil er sich überanstrengt hat... kann man da was gegen machen?? (medikamente oder so?)
Also bei uns im Studio soll man nach dem Training immer in die Sauna gehn, weil dann das Laktat wohl schneller abgebaut würde...kommt bei deinem Mann wohl eher nicht in Betracht :-D
Ansonsten kann man beim Sport dann nicht irgendwelche Drinks zu sich nehmen, die "basisch" wirksam sind? :-nix
Hallo,
wir Krankenpflegeschüler bekommen folgende These beigebracht:
Ein Muskelkater entsteht durch Mikroläsionen an überstrapazierten Muskelfasern. Das Sarkolemm reisst ein, Kalzium dringt in die Muskelfaser ein, Kalium dringt nach aussen in den Extrazellulärraum. Dadurch wird eine Entzündungsreaktion ausgelöst, welche den Muskelkaterschmerz darstellt.......
Soviel zu der These, ob's stimmt, wer weiß???
Gruß
Scip
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