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Heinz Wäscher
01.07.2002, 13:55
Hallo,
wollte auch mal fragen,wie es Euch bei Eurem Pflegepraktikum ergangen ist.
Ich selber hab nach insgesamt 2,5 Jahren die Schwesternausbildung abgebrochen und arbeite im Moment im Krankenhaus,um mein Studium zu finanzieren
Mir geht das Arbeiten dort aber tierisch auf n Keks,weil ich von einigen (NICHT VON ALLEN!!) Schwestern immer blöde Kommentare höre
"Wie kann man denn bloß Medizin studieren?" ist ein Dauerspruch
Meine Güte ,das kann denen doch egal sein,was ich studiere!
Ich gehe ja auch nicht rum und prahle,daß ich Medizin studiere
Wenn dann aber irgendwas unklar ist,wird immer gefragt,"hör mal,Du als zukünftige Ärztin,weißt Du warum....)
Diese blöde Doppelmoral geht mir auf den Wecker!
Könnte natürlich kündigenund mir was anderes suchen,will ich aber nicht,Patientenkontakt ist mir sehr wichtig!
So,muß nachher noch auf Station :-( arbeiten
Mich würde Eure Erfahrung in Bezug auf Pflege interessieren
Gruß
Heinz

Nico
01.07.2002, 15:10
Ich habe durchweg postive Erfahrungen auf diversen Stationen gemacht.
Und besonders in den Nachtdiensten habe ich mit der Nachtschwester viel Zeit damit verbracht, über Medikamente zu reden. (Wovon ich bis dato keine Ahnung hatte.)

Klar kam auch mal der Spruch mit von wegen Medizin studieren.
Aber der war immer ehrlich gemeint. (Ging mehr um die Länge des Studiums und die Arbeitsbedingungen.) :-???

Der Meister
01.07.2002, 18:15
Mal ne blöde Frage: Warum hast du denn die Ausbildung abgebrochen? Halbes Jahr länger hätte dich doch auch nicht umgebracht, oder?
Ausserdem verstehe ich nicht, warum sich eine Frau hier als Mann ausgibt?
Sorry, aber merkwürdig sind deine Aussagen auf jeden Fall!

Johnny

Dr.Dolor
01.07.2002, 18:53
Original geschrieben von Der Meister
Ausserdem verstehe ich nicht, warum sich eine Frau hier als Mann ausgibt?

Cool - wäre mir gar nicht aufgefallen :-D

Ich habe in meinem Pflegepraktikum eine ganze Menge negativer Erfahrungen gemacht; vielfach hat das Pflegepersonal "endlich nochmal" die Gelegenheit genutzt, einem zukünftigen Arzt ordentlich die Hörner abzupolieren. Ging mir nach einigen Wochen schwer auf die Nerven - das gilt auch für viele Famulaturen! Ich gehöre mit Sicherheit nicht zu den Leuten, die als Student den "Fast-Arzt" raushängen lassen; im Gegenteil - ich war mir nie zu schade, bei Blutabnahme etc. auch mal das leere Essenstablett mit rauszunehmen oder den Schwestern beim Papierkrieg zu helfen. Trotzdem hat es oft genug blöde Kommentare gegeben und wenn ich nicht im privaten Freundeskreis eine Menge Pfleger & Schwestern kennen würde, dann hätte mir meine bisherige Erfahrung als Medizinstudent genug Grund zur negativen Stereotypisierung der Pflege gegeben...

Ich warte schon mit Spannung auf´s PJ - ein dummer Spruch und die Station kann sich vor fiesen Cartoons kaum retten :-D
Stay tuned!

Gruss,
Daniel.

PS: Who is Heinz Wäscher?!

01.07.2002, 19:46
Hallo

Ich selber habe schlechte Erfahrungen im Pflegepraktikum gemacht. Wurde nur wie Dreck behandelt. Wegen Nichtigkeiten dumm angemacht und mußte alle Drecksarbeiten machen. Von Mädchen habe ich das auch gehört, ich denke bei denen ist es noch schlimmer weil denen gönnen vor allem die Schwestern und wohl auch die Pfleger noch weniger, dass sie etwas "besseres" (in Bezug auf Sozialprestige und Einkommen) werden. Also mich kotzen ehrlich gesagt die meisten Schwestern und Pfleger, die ich kenne bis auf wenige Ausnahmen nur noch an.

01.07.2002, 20:32
Ich denke, es kommt auf die Station an, auf der man sein Praktikum macht...und auf das persönliche Auftreten natürlich...
Das man halt als PraktikantIn öfter mal die unschönen Aufgaben (Spülraum, Küche etc) übernehmen muss, liegt wohl auch an der Arbeitsbelastung der Schwestern...bedingt durch den chronischen Personalmangel ist es durchaus keine Seltenheit, mit drei oder vier Examinierten und ein bis zwei Schülern/Praktikanten 38 Patienten zu versorgen...und als Praktikant kann man im Regelfall wohl gerade in den ersten Wochen keine sterilen Verbände machen, dokumentieren oder Visiten ausarbeiten (begleiten kann man sie natürlich schon...)
Nach einer gewissen Einarbeitungszeit und dem Zeigen von Interesse (!) durften auf den meisten Stationen, auf denen ich gearbeitet habe, die Praktikanten dann aber durchaus Verbände machen -unter Aufsicht-, bei Untersuchungen dabei sein, interessante Ops anschauen usw...
(ok, man kann mit seiner Station auch echt in die ******* greifen...und wenn den Schwestern Deine Nase nicht passt hast Du schon verloren...aber das gilt nicht nur fürs Pflegepraktikum sondern auch für Krankenpflegeschüler und die bleiben in der Regel viel länger auf den Stationen - also nicht so viel Selbstmitleid bitte...)

Dr.Dolor
01.07.2002, 21:18
Hallo Unregistered,

natürlich gebe ich Dir Recht; wir müssen im Vergleich zu KrankenpflegeschülerInnen natürlich nur ein paar Wochen "aushalten". Und persönliche Antipathien können überall und in jeder Position ein Problem sein. Ich hatte in meinem Pflegepraktikum echt eine blöde Station; nachdem ich NACH der regulären Frühschicht mit in den OP gegangen bin, um mal die Chirurgen bei der Arbeit zu sehen drohte die Stationsleitung sofort mit Aberkennung meiner gesamten Pflegezeit. Und dabei habe ich immer tadellose Arbeit geleistet. Ich fand das damals ziemlich übel und auch später habe ich oft den Eindruck gehabt, dass Krankenpfleger/schwestern schon ein vorgefertigtes Bild des Medizinstudenten haben, bevor man sich überhaupt vorgestellt hat. Mag daran liegen, dass sich viele meiner jeweiligen Vorgänger daneben benommen haben - in solchen Fällen ist es dann aber leider völlig unerheblich, wie sehr ich mich bemühe, irgendeinen Fehler macht man immer. Oft vergessen Schwestern/Pfleger, wie schwierig es für junge Ärzte/Studenten ist, im komplexen Getriebe des Betriebes einen Platz zu finden - die Tatsache, dass das Aufgabenspektrum eines Famulanten nicht eindeutig geklärt ist macht diesen Sachverhalt nicht einfacher. Dumm rumstehen, blöde Fragen stellen und keine Routine - da dauert es nicht lange, bis man vom Pflegepersonal abserviert wird.
Das gilt natürlich nicht generell; ich bin beispielsweise in Nordirland viel freundlicher und vorbehaltsloser behandelt worden. Dort gab es wahre Teamarbeit und nicht diese ständige "Arrogante-Jungärzte/Inkompetentes-Pflegepack"-Mentalität. Ein bisschen Toleranz und Verständnis auf beiden Seiten täte wirklich gut!

Gruss, Daniel.

Pandora
02.07.2002, 11:29
Bei meinem Pflegepraktikum war's gar nicht so schlimm. Ich hatte mir aber schon vorher gedacht, dass es besser wäre, nicht so sehr auf dem Studium rumzureiten. Hat dann auch prima geklappt. Ich mußte zwar u.a. auch viele unangenehme Sachen machen (Schieber, etc.) aber ich hatte nie das Gefühl, dass die anderen das seltener machten als ich.
Klar, man kommt natürlich nicht mit allen zurecht, aber wo gibt's das schon. Im OP war ich auch, weil meine Stationsleitung mich gefragt hatte, ob ich nicht Lust dazu hätte, wenn ich denn schon auf der Chirurgie bin. Und immer wenn es etwas interessantes gab, haben die Schwestern und Pfleger mich dazugeholt. Es gab nur zwei Examinierte, die mich als Küchenhilfe oder sowas angesehen haben.

LG, Pandora.

xxxxmr
02.07.2002, 13:28
Hi !
Ich arbeite seit knapp zehn Jahren nebenher in der Pflege und habe die verschiedensten Stationen in den verschiedensten Kliniken durchlaufen. Mein Fazit: Schwestern (und Pfleger) sind auch nur Menschen. Auch hier gibt es Idioten, Supernette und einfach nur Leute, die von den Ärzten und Studenten, mit denen sie bisher Kontakt hatten, zu dem gemacht wurden was sie sind.
Ich hab mit Schwestern zusammengearbeitet, die mein Studium nur mit Kopfschütteln bedacht haben, andere haben mich unterstützt wos nur ging (Herr Doktor, kann unsere Aushilfe nicht mal den Zugang legen, oder das machen oder jenes "...etc.
Liebe Grüße
Jens

Sebastian1
02.07.2002, 13:58
Ich möchte mich meinem Vorredner da einfach mal anschließen.
ich selbst arbeite seit fünf Jahren in der Pflege und bin exam. Pfleger, momentan jobbe ich neben dem Studium in einer Uniklinik, in der viele Medistudenten auch ohne Ausbildung ein bisschen dazuverdienen.
Das macht schon nen gewaltigen unterschied aus; in dem Provinzkrankenhaus, in welchem ich - fernab jeder med. Fakultät -
gelernt habe, galt es ja schon bei einigen als Hochverrat, nach derf Ausbildung noch Medizin studieren zu wollen. Und auch als Schüler war ich auf einigen Stationen, wo uch am liebsten das Handtuch geworfen hätte, weil die Arbeitsbediungungen (durch das PErsonal, nicht die Arbeit selbst) unerträglich waren - wobei ich mich als durchaus unkomplizierten und umgänglichen Menschen beschreiben möchte.
Persönlich hatte ich neulich mal die Erfahrung, erstmals einen Medipraktikanten betreuen zu können; ein sehr netter und interessierter Mensch, der grade mit dem Abi durch war. Natürlich lasse ich den nicht alles machen (denn ICH stehe hinterher dafür gerade, wenn was passiert), und natürlich gehören dazu auch mal unangenehme Aufgaben. Ich denke, das Praktikum ist in erster Linie eben ein Pflegepraktikum und keine Famulatur, aber wenn jemand mal in den OP will oder halt (natürlich!) medizinisch orientierte Fragen stellt, dann ist das doch völlig okay!
Praktikanten sollen schließlich was lernen; sie nur als Hiwis für unangenehme Arbeiten zu mißbrauchen ist selbstverständlich völlig daneben. Leider gibts sicher Stationen, auf denen so etwas passiert...

Gruß,
Sebastian

Heinz Wäscher
03.07.2002, 00:34
Hey Johnny!
Nenne mich Heinz Wäscher,weil ich den großen Meister der Showunterhaltung verehren möchte!Okay??
Hätte noch 1,5 Jahre Ausbildung vor mir gehabt,weil ich durch Krankheit mehr als 80 Fehltage hatte (84 darfste haben)
Und das hätte mich garantiert umgebracht.
Vielleicht sollte ich mal an die Uniklinik wechseln,aber ich glaube nicht,daß das dort anders ist
Immerhin liegen zw meinem Azubi-Krankenhaus und dem jetzigen 750 km,es ist nicht wirklich anders

Übrigens:was kommt Dir denn komisch an mir vor ???
Gruß
Heinz

Pünktchen
03.07.2002, 11:35
hi

ich hab ganz unterschiedlicher erfahrungen im umgang mit Krankenschwestern und auch mit medizinstudenten gesammelt, die ein Pflegepraktikum absolvierten.

Ich habe ein ganzes Jahr als Praktikantin im rahmen eines FSJs im Krankenhaus gearbeitet. Meine stellung im team auf Station musste ich mir erarbeiten. durch ein paar kleine eigenheiten von mir die nicht bösgemeinte waren, mit denen ich aber ungewollter weise, die Integrität der stationsschwester untergrub, hatte ich es am anfang schwer. aber nach dem das ausgesprochen war, waren wir ein gutes team. da ich auch interessiert war an vielen dingen, wurde versucht neben dem stationsalltag das auch zu ermöglichen. dann kamen auch mal solche kommentare wie hier schon zu lesen waren. aber in meinen falle nett gemeint...
ich wurde nach 3 monaten mit anderen aufgaben beauftragt als die schwesternschülerinnen. egal obs nun um schieber ging oder patienten waschen am morgen. es kommt auch auf einen selber an wie man mit anderen menschen umgeht, denn nur darauf kann die umwelt reagieren. ein medizinstudent sollte sich nicht zu fein dazu sein einen schieber weg zu bringen. später beurteilt ihr das ja auch was drin ist.

in manche sachen muss man eingearbeitet werden und das schafft man kaum in einem Pflegepraktikum über 4 wochen.

während meiner famulatur stand ich dann vor einem anderen problem.
auf station war wenig zu tun für mich als famulant. aber die schwestern hatten einiges zu tun...
doch wie hilft man ihnen am besten. mich hat es schon ein wenig geärgert, wenn die patienten mich als schwester angeredet haben. wenn ich nun auch noch das essen austeile und abräume oder patienten essen reiche, dann akzeptieren sie ja nicht was ich als Famulantin zu ihnen sage. ok zwei tage hab ich mich dran gehalten *g* dann war mir das egal. die schwestern fanden es gut, hätten aber nie mich aber nie in der hinsicht um hilfe gebeten.

aber eins hat mich echt geärgert, ich weiß nicht ob ich in diesem moment etwas überempfindlich war...naja...es war die medizinstudentin, die auf dieser station gerade ihr Pflegepraktikum (3./4.semester) machte. ihr Umgang mit den patienten störte mich schon vorher ein wenig und über 4 wochen hatte sie so ein "sprich mich nicht an" gesicht, man war gut daran das auch nicht zu tun. sie sollte nur zwei essen warm machen und zu den patienten bringen (was ja nun wirklich nicht schwer war) nicht einmal essen reichen brauchte sie.
meinte sie doch zu mir: komm trag mal essen aus! in einer tonlage... ein bitte hätte ich wenigstens erwartet!
an der stelle hab ich mich gefühlt als ob ich ein mädchen für alles auf der Station bin. krankenschwester und pflegepraktikanten und famulanten in einem...
so das musste ich mal los werden, an der stelle hat mich eine lange nicht mehr gesehene überheblichkeit im falschen augenblick getroffen, und das von einer medizinstudentin. aber gut das die schwestern das auch so sahen.

wie es in der nächsten famulatur wird weiß ich nicht...dann weiß ich bestimmt wieder nicht was ich tun soll. wie stellt man das am geschickstesten an?

wer hat einen tip für mich?

vielleicht ist auch eine Schwester oder ein pfleger im forum unterwegs, der mal seine sicht auf solche probleme (famulant als aushilfsschwester) mailt...

pünktchen ;)

Heinz Wäscher
03.07.2002, 15:03
Nun,es macht mir nix aus mit der Bettpfanne durch die Gegend zu rennen oder Erbrochenes wegzuwischen;Pflege kann ja auch Spaß machen
Und ich respektiere auch Krankenschwestern und ihr Know-How (das ja wesentlich höher ist als die Arbeitsroutine vermuten läßt)
Aber ich verlange auch,daß sie meinen Berufswunsch respektieren,und nicht immer blöde Kommentare abgeben
Das mach ich ja auch nicht
Ich versteh das alles eigentlich überhaupt nicht,weshalb kann man denn nicht etwas teamfähiger zusammenarbeiten??
Es geht doch immer nur darum,wer Recht hat.Schlimm.
Tschüssi
Heinz

04.07.2002, 10:35
Also,es gibt immer solche und solche Schwestern und Pfleger. Ich habe in meinen Famulaturen zu 80% nette,kompetente Menschen kennengelernt, die durchaus einem auch mal für gewisse Gegenleistungen einen guten Tip geben konnten,wie v.a. der Papierkrieg schneller und effektiver zu bewältigen ist. Und den anderen 20% konnte man schon immer den Wind aus den Segeln nehmen-man muß sich halt auch mal trauen,im richtigen Moment auf den Tisch zu hauen um sich und sein Wissen zu verteidigen. Aber wenn man offen und nicht überheblich ist,ist das gottseidank selten nötig.