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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wenn man im späteren Beruf was übersieht...



MatzeXXL
07.05.2006, 12:51
erster Fall:
Man hat eine Untersuchung nicht durchgeführt, da für die in Frage kommende Krankheit nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit besteht. Der Patient leidet aber an genau dieser und verstirbt später.

zweiter Fall:
Man hat aus Schussligkeit im Stress eine Untersuchung vergessen, die angebracht gewesen wäre, dieser Fehler kostet den Patienten später das Leben.

Wie ist man rechtlich abgesichert?
Oder muss man die ganze Zeti wahnsinnige Angst haben, etwas übersehen zu haben?


Gruss, M.

Leijona
07.05.2006, 12:59
naja einer assistenzärztin (fall ging durch die presse) wurde eine fristlose kündigung verpasst, weil sie, als sie über nacht 48 patienten zu betreuen hatte und bei einem pat nur rudimentäre laborwerte vorlagen, was übersehen hatte, der pat nachher reanimationspflichtig wurde usw.

die heutige unternehmensstruktur in den kliniken führt leider immer häufiger dazu dass fehler gemacht werden (zeitmangel, stress, überlastung etc) die oft entweder totgeschwiegen werden oder die das schwächste glied (=assistenzarzt) auszubaden hat... :-((

Kackbratze
07.05.2006, 13:13
Dafür hat man Versicherungen oder man ist so drauf, dass man, sowie man sich unsicher fühltm den Oberarzt anpiept.
Ich werd mich an den OA halten...und die Versicherung auch haben (müssen).
Schließlich sind wir alle Menschen und keine Maschinen.

Gwendoline
07.05.2006, 13:18
Hauptsache man dokumentiert alles.

Ich taste auch nicht jedem Patienten auf der Pulmo das Rektum ab (ausser es gibt anamnestische Anhaltspunkte), dann steht eben "n.n." auf dem Untersuchungsbogen und mein Patient mit Reizhusten ist auch froh drüber... :-))

Tombow
07.05.2006, 13:26
Das Problem mit den Versicherungen ist, sie können einen rausschmeißen, wenn sowas vorgekommen ist.

Kackbratze
07.05.2006, 13:28
Dann ist es halt nur ein Sicherheitsnetz für den ersten Fehler...aber immerhin für einen...

MatzeXXL
07.05.2006, 14:53
Und diese Assistenzärztin, weiss man, ob sie jetzt wieder einen Job hat?

Die Versicherung kann einen rausschmeissen?
Das find ich schon recht heftig. Natürlich soll eine Versicherung kein Freibrief zum Mist-Bauen sein, aber wenn man dann ohne Versicherung dasteht kann man ja wohl kaum mehr seine Tätigkeit ausüben.

Hellequin
07.05.2006, 15:05
Die Versicherung kann einen rausschmeissen?
Das find ich schon recht heftig. Natürlich soll eine Versicherung kein Freibrief zum Mist-Bauen sein, aber wenn man dann ohne Versicherung dasteht kann man ja wohl kaum mehr seine Tätigkeit ausüben.
Einen derartigen Passus hat aber eigentlich jede Versicherung (egal ob normale Haftlicht o.a.) in ihrem Kleingedrucktem stehen.

Kackbratze
07.05.2006, 15:13
Die Welt ist schlecht! ©

trina1081
07.05.2006, 15:15
Wie ist das eigentlich mit der Versicherung? Reicht da die normale Haftpflicht oder gibt es ne spezielle Versicherung für Ärzte?

Evil
07.05.2006, 15:17
Hauptsache man dokumentiert alles.
:-dafür :-dafür



DAS ist das Entscheidende, solange man alles korrekt dokumentiert, müssen die Kläger einem erstmal einen Fehler nachweisen.
Stimmt die Dokumentation nicht, kommt es zur Beweislastumkehr, dann mußt Du nachweisen, daß Du alles richtig gemacht hast.

Also: immer schön aufschreiben...

Hellequin
07.05.2006, 15:22
Reicht da die normale Haftpflicht oder gibt es ne spezielle Versicherung für Ärzte?
Eine normale Haftpflicht deckt nur dein Privatleben ab, für dein Arbeitsleben brauchst du dann eine Berufshaftpflichtversicherung.