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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hornhautradien



Patella
10.05.2006, 21:28
Hallo an die Augenärzte hier im Forum (huhu, Feuerblick?),
habe mal eine Frage an euch. :-)

Sollten bei einer Kontaktlinsenanpassung jedesmal die Hornhautradien ausgemessen werden, oder wird das nur einmalig gemacht?
Ich als Laie in dieser Hinsicht vermute, dass man das vor jeder neuen Anpassung macht, da die möglichen Veränderungen der Hornhautoberfläche ja auch für die neuen Kontaktlinsen wichtig sein müssten.

Wäre super, wenn da jemand von euch genauer Bescheid weiss & mir etwas dazu erzählen kann (auch, wie diese Messung genau abläuft).

Danke!

Patella :-)

Thomas24
12.05.2006, 15:54
Hallo an die Augenärzte hier im Forum (huhu, Feuerblick?),
habe mal eine Frage an euch. :-)

Sollten bei einer Kontaktlinsenanpassung jedesmal die Hornhautradien ausgemessen werden, oder wird das nur einmalig gemacht?
Ich als Laie in dieser Hinsicht vermute, dass man das vor jeder neuen Anpassung macht, da die möglichen Veränderungen der Hornhautoberfläche ja auch für die neuen Kontaktlinsen wichtig sein müssten.

Wäre super, wenn da jemand von euch genauer Bescheid weiss & mir etwas dazu erzählen kann (auch, wie diese Messung genau abläuft).

Danke!

Patella :-)

Die Hornhautradien sollten bei Neuanpassungen mitgemessen werden, da sich die sogenannte Basiskurve der gewählten Kontaktlinse aus der Krümmung der Hornhaut ergibt. Die Messung ist nicht invasiv (;-)), und kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen.

Variante A: Die sog. Keratometrie (z.B. mit der Zeissbombe, heisst wirklich so),
damit werden Reflexbilder auf die Hornhaut projiziert, aus der sich die Krümmung (in Dioptrien) in verschiedenen Achsen berechnen lässt, bzw. die Hornhautradien (in Milimetern) rausgekitzelt werden können.
Vorteil: Billig und schnell gemacht. Problem: man braucht ein wenig Übung, und manchmal bekommt man keine guten Werte (z.B. schlechter Tränenfilm, starker, vor allem irregulärer Astigmatismus etc.).

Dann gibt es noch die Variante B (etwas moderner): Keratometrie mit einem automatisierten System (z.B. Oculus Keratograph), dabei werden Ringe auf die Hornhaut projiziert, und das angeschlossene Computersystem erstellt aus dem zurückgeworfenen Bild eine Art "Landkarte" mit Höhen und Tiefen der Hornhaut. Vorteil: kann auch eingesetzt werden, wenn Methode A aus verschiedenen Gründen nicht geklappt hat (Keratokonus, Keratektasie, etc.).

Nachteil: Die Anschaffungskosten, und falls die HH - Werte "zu abgefahren" sind, extrapoliert das Gerät Werte über einen weiten Bereich, d.h. der tatsächlich gemessene Bereich kann unter Umständen sehr klein ausfallen. Aber es ist natürlich besser, als gar keine Werte zu erhalten.

Das Prinzip müsste dir noch aus dem Physiopraktikum, bzw. U-Kurs oder Augenkurs bekannt sein (die Placidoscheibe).

LG!

Patella
20.05.2006, 00:55
Hallo Thomas,
vielen Dank für die ausführliche Antwort!!
Eine Frage ist noch offengeblieben, und zwar, die Häufigkeit der Messung. Gilt da "einmal reicht" oder sollte in regelmässigen Abständen nachgemessen werden? Wenn letzteres gilt: Welche Veränderungen können an der Hornhaut auftreten?
Wäre toll, wenn Du dazu auch noch etwas schreiben könntest!

Viele dankbare Grüsse,

Patella :-)