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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Und plötzlich fehlen 3000,-€



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DrSkywalker
13.05.2006, 09:39
Es läuft ja mal wieder wunderbar für uns Studenten:

- das Kindergeld wird nur noch bis zum 25. Lebensjahr ausgezahlt

- Studiengebühren in Höhe von 1000,-€ werden eingeführt

- die Mehrwertsteuer wird auf 19 % erhöht

Und plötzlich fehlen mir (und vielen anderen) ab 2007 3000,-€ pro Jahr. Ich frage mich, ob die dafür verantwortlichen Entscheidungsträger sich mal klar gemacht haben, welche Konsequenzen das für den Einzelnen hat.

Ich darf jetzt dank der o.g. Beschlüsse während des Semesters wesentlich mehr arbeiten und mir neben Pflegepraktikum und Famulaturen noch immer einen Ferienjob suchen. Wenn da mal nicht das Studium drunter leidet....

milz
13.05.2006, 10:07
So wie ich das mitbekommen habe (Umfrage am meiner Uni, auch hier im Forum) sind gar nicht soviele Studenten gegen Studiengebühren, wenn sie "der Uni zugute kommen". Daher denke ich wird das im Allgemeinen gerne akzeptiert. Daher rege ich mich auch nicht mehr darüber auf (mich betriffts zum Glück auch nicht mehr.)

PS: Erwähnt werden sollte auch noch die Ökosteuer

christo
13.05.2006, 10:47
ja der Trend, sich für die Studiengebühr auszusprechen hält offensichtlich besonders bei den Medizinern an. Ich behaupte jetzt einfach mal das hier die Kohle RELATIV locker sitzt.
Deswegen: Danke Jungs.

FrauDoktor
13.05.2006, 12:32
Kenne das Problem, da muss man sich echt zweimal überlegen, ob man sich Studieren überhaupt noch leisten kann. Bin auch nicht wirklich für diese dämlichen Studiengebühren, das es am Ende eh wieder so aussehen wird, dass damit irgendwelche anderen Bundeshaushaltsdefizite gestopft werden und die Studenten, die ordentlich was abdrücken, kein bißchen davon profitieren.

Solara
13.05.2006, 12:58
..., das es am Ende eh wieder so aussehen wird, dass damit irgendwelche anderen Bundeshaushaltsdefizite gestopft werden und die Studenten, die ordentlich was abdrücken, kein bißchen davon profitieren.

Das ist ja das ganze Problem an der Sache ... der Staat zieht sich doch genau um die Summe aus der Hochschul-Finanzierung zurück, die wir abdrücken dürfen - wenn sich durch unsere Studiengebühren wirklich was zum Besseren wenden würde, würde ich das ja gerne und ohne zu murren zahlen ... aber wenn man jetzt sieht, dass die Bib's kürzere Öffnungszeiten etc eingeführt haben aufgrund der prekären Finanzlage, ist das doch alles Schei***!

0815doc
13.05.2006, 13:04
Bin ich froh, dass mich der Laden nur noch das aktuelle +2 Semetser betrifft...
dann ist Ende und mir somit egal, was welche Sesselfurzer für Hirnfürze bekommen...

Was allerdings natürlich nichts daran ändert, dass das eine ziemliche Frechheit ist. V.a. da die angesprochenen Studiengebühren eben nicht der Uni zugute kommen...

Leijona
13.05.2006, 15:09
Das ist ja das ganze Problem an der Sache ... der Staat zieht sich doch genau um die Summe aus der Hochschul-Finanzierung zurück, die wir abdrücken dürfen -

EBEN!!!
das ist ja der BESCH*** !!!
(warum merken das so viele leute nicht?! )

Alzheimer
13.05.2006, 15:11
Ich denke, dass demnächst nur noch Kinder aus gut betuchtem Hause studieren können. Somit sind wir wieder im 19. Jh. angekommen. Super :-kotz

Leisure Suit Alex
13.05.2006, 15:28
Bafög usw. wird es weiterhin geben, d.h. die Armen und diejenigen, die von den Eltern unterstützt werden, werden weiterhin studieren können.
Benachteiligt wird dadurch eher die Mittelklasse, die zwar nicht mehr in Bafög fällt, sich aber die Unterstützung der Kinder nicht leisten kann oder will.
Aber was will man machen?
Schröder war wenigstens auf dem richtigen Weg, Merkel hingegen macht gar nichts - Sie denkt wohl, dass sie die 10 Jahre die Deutschland laut Steinbrück noch hat, eh nicht mehr an der Macht sein wird und will jetzt anscheinend den Moment genießen, bzw. sich bei den Lobbys und Staatschefs einschleimen um für die Zeit danach einen lukrativen Posten abzusahnen.

dreaming
13.05.2006, 15:33
Das ist ja das ganze Problem an der Sache ... der Staat zieht sich doch genau um die Summe aus der Hochschul-Finanzierung zurück, die wir abdrücken dürfen

Ich finde das auch eine Frechhheit!
Weiß noch nicht wie ich mir das Studium finanzieren soll, da meine Eltern nicht so viel Geld "locker" machen können. *seufz*
Hoffe ich bekomme in der Wartezeit genügend Geld zusammen und kann nebenher noch leben!

He-Man
13.05.2006, 18:35
Also ich finde Studiengebühren und auch die anderen Steuererhöhungen. die gerade beschlossen wurden, eigentlich ganz gut. Voraussetzung ist natürlich, dass das Geld auch gut angelegt wird. Ich finde es nämlich ganz schön ungerecht, dass derzeit die untere Schicht von der oberen ausbeutet wird (siehe das Beispiel mit der Krankenschwester, die mit ihren Steuern das Studium des Millionärssohns finanziert). Das wird sich aber schnell ändern, wenn die Steuern erhöht werden, vor allem die allgemeinen Steuern, wie die Mehrwertsteuer. Wir gehen goldenen Zeiten entgegen. Bisweilen ist aber der Ali schuld. Hab ich in der Bildzeitung gelesen, weil der sich nicht integrieren will, deshalb sind die Straßen so dreckig. Aber der Schäuble und der Stoiber, die haben ja gesagt, wie das Problem gelöst werden wird. Der Bush mag uns ja jetzt auch endlich wieder, Gott sei Dank, vielleicht braucht der ja bald neue Soldaten zur Friedenssicherung. Achja back to topic: ich hab gehört, die Einnahmen aus den Studiengebühren sollen in die Biochipforschung investiert werden. Das wäre doch die Lösung für die, die jetzt länger arbeiten müssen. Einfach den Vorklinik-Chip implantieren lassen und fertig!!! Dann den Klinik-Chip, aber hallo!!!! Arzt in zwei Semestern, macht Tausend Taler, bitte schön.

Smartinchen
13.05.2006, 21:26
Ich finde es nämlich ganz schön ungerecht, dass derzeit die untere Schicht von der oberen ausbeutet wird (siehe das Beispiel mit der Krankenschwester, die mit ihren Steuern das Studium des Millionärssohns finanziert).


Die Krankenschwester zahlt sicherlich lieber ein paar Euro Steuern im Monat in den "Topf für alle Studenten" als FÜNFHUNDERT Euro PRO Semester PRO Kind, wenn ihre eigenen Kinder mal studieren wollen...


Bin übrigens selbst dann gegen die Gebühren, wenn sie tatsächlich der Uni zugute kommen! Ich bin mit meiner "Ausbildung" bisher zufrieden und habe lieber ein durchschnittlich gutes Studium für alle als ein geringfügig (!) verbessertes, bei dem einige Kommilitonen aus finanziellen Gründen passen müssen...
Die 500 Euro investiere ich doch lieber in Bücher, weniger Nebenjobs (=mehr Zeit zum Lernen), Nachhilfe etc., da weiß ich wenigstens, wo das Geld bleibt und wo es am förderlichsten für mein Studium ist.

Recall8
16.05.2006, 09:19
Ich finde diesen ganzen Humbug einfach nur schwachsinnig und mehr als kontraproduktiv.

Ich bin von der Studentenschaft in Deutschland merh als enttäuscht.
Wer den Schabernack, dass Studiengebühren DIREKT an Unis fließen, noch glaubt, dem ist in meinen AUgen nicht zu helfen.

Ein super Beispiel liefert Hessen.
Wenn ich mich recht erinnere wurde zum WS03/04 ein Verwaltungskostenbeitrag erhoben, der eigentlich auch den Unis zufließen sollte, mittlerweile fließt aber JEDER einzelne Cent in die Landeskasse.

Vielleicht liegt es auch daran,dass ich ursprüngl. aus den Neuen Bundesländern komme und in meinem Heimatlandkreis 20-25 % AL herrschen.

Von Kaufkraft bzw. -zurückhaltung kann da nicht mehr die Rede sein,
nein, das Geld fehlt einfach und wenn dann mal eben eine Mwst auf 19% erhöht wird, heißt das nichts anderes, dass den Leute noch mehr aus der Tasche gezogen wird. Natürlich haben wir im europäischen Ausland ähnlich Mwst. ABER ich finde die Abgabenlast in der BRD schon exorbitant, gerade für Selbständige und Mittelständler.

Ich bin absoluter GEGNER dieser Politik. Und das Beste:
ALLE diese Maßnahmen werden an der VERSCHULDUNG nichts aber auch NICHTS ändern.

Hauptsache der Staat subventioniert, baut unnütze ICE Trassen, und bläst seinen bürkratischen Wasserkopp noch mehr auf. Wenn ich übelerge, was diese förderale beamtenstaat kostet, erscheinen die Einnahmen durch die Studiengebühren ein großer Witz zu sein.

Und das Beispiel mit der K-schwester und Millionärssohn ist sowas von altbacken: JEDER hatte bisher die Möglichkeit zu studieren ohne zwangsläufig noch ein KFW-Darlehen aufnehmen zu müssen.
Wie dekadent ist es denn zu glaube, dass nun mehr Leute studieren, weil es Studiengebühren geben wird?!?Zudem hat jeder die Freiheit über seinen Studienweg zu entscheiden.

Ich protestiere noch nicht mal nur wg. mir, nein, für kommende generationen, denn ich hätte NIEMALS studiert,wenn ich ein Darlehen hätte aufnehmen müssen. Und die Einstellung: mich betrifft es niocht oder nur 2/3 Semester ist sowas von schlecht,sorry, aber in diesem Land geht es um mehr als nur Stud-geb. Ich wünschte mir nichts mehr als Französ.Verhältnisse.

Aber so sind sie: Die Deutschen.

surfsmurf
16.05.2006, 12:00
Ich kann die Verärgerung mancher hier wegen der Studiengebühren gut verstehen. Auf der anderen Seite würde ich aber auch gerne noch ein paar Bemerkungen machen:

Auch ein Thema wie Studiengebühren hat zwei Seiten. Unter bestimmten Bedingungen bin ich auch für Studiengebühren, nämlich wenn sie:
- sozial verträglich wären, also z.B. nachgelagert und am Gehalt orientiert wie in Witten - Herdecke oder Australien
- tatsächlich den Unis zugute kommen und keine Mittelkürzung nach sich ziehen, und damit auch die Qualität der Lehre fördern.

Die Realität sieht leider anders aus, so dass ich auch gegen Studiengebühren bin, die nichts verbessern. Aber die andere Seite sollte man auch ruhig mal erwähnen, nämlich dass ein Medizinstudium irgendetwas zwischen 100.000 und 200.000 Euro kostet! Und dass man (nur nebenbei bemerkt) für den KiKaPlatz bezahlen muss, aber für so ein teures und berufsqualifizierendes Studium nichts, mag mir auch nicht einleuchten.


Und das Beispiel mit der K-schwester und Millionärssohn ist sowas von altbacken: JEDER hatte bisher die Möglichkeit zu studieren ohne zwangsläufig noch ein KFW-Darlehen aufnehmen zu müssen....Zudem hat jeder die Freiheit über seinen Bildunsgweg zu entscheiden.
Das mag ja theoretisch so sein, aber was hat uns denn PISA gezeigt, wenn nicht, dass eben die Herkunft über den schulischen und damit universitären Werdegang befindet? Wer so argumentiert, verkennt in meinen Augen die Realität. Selbst in Ländern wie im schon von mir angesprochenen Australien gibt es keine so scharfe soziale Selektion wie Deutschland. Dem müssen sich die ganzen "Bildung für alle und zwar umsonst"-Brüller eben auch mal stellen und konstruktive Vorschläge machen.

Wie gesagt, ich bin auch gegen die Studiengebühren in der Form, wie sie momentan bspw in Hessen zur Debatte stehen. Aber bitte: Ein bißchen differenziert darf man das Ganze auch sehen, ohne gleich als Verräter der guten Sache zu gelten, oder?

DrSkywalker
16.05.2006, 13:47
Warum lässt man bei der Einführung der Studiengebühren eigentlich nicht auch diejengigen zahlen, die, sagen wir, in den letzten dreisig Jahren einen akademischen Titel an einer Hochschule in Deutschland erworben haben?

Natürlich sollte man dann noch die 500,-€ pro Semester der Kaufkraft der jeweiligen Studienzeit des Einzelnen anpassen. Würde das ganze so laufen wären Studiengebühren eine echt faire Sache! Außerdem sollten, wenn die Geühren kommen, diese zentral in der ganzen BRD gleich erhoben werden!

Gichin_Funakoshi
16.05.2006, 14:18
Das Gehalt kann nicht als Maß verwendet werden. Es sagt nämlich nix aus.
Was wenn jemand 100.000 Euro verdient aber 1 Mille Schulden hat? Ist es dann gerecht ihn stärker zu belasten als jemand, der 10.000 Euro im Jahr verdient, aber 2 Mille aufm Konto hat...

surfsmurf
16.05.2006, 16:22
Das Gehalt kann nicht als Maß verwendet werden. Es sagt nämlich nix aus.
Was wenn jemand 100.000 Euro verdient aber 1 Mille Schulden hat? Ist es dann gerecht ihn stärker zu belasten als jemand, der 10.000 Euro im Jahr verdient, aber 2 Mille aufm Konto hat...

Ja, finde ich schon. Man kann das natürlich breiter als "Einkommen" fassen und somit Zinsen, Einkünfte aus Immobilien und Aktiengewinne miteinbeziehen; aber grundsätzlich finde ich es gerecht, Abgaben nach dem Gehalt oder auch dem Einkommen zu staffeln. So funktioniert aber im übrigen unser ganzes Steuer- und Abgabesystem, oder?

Gichin_Funakoshi
16.05.2006, 16:35
Unser Abgabesystem ist natürlich progressiv gestaffelt. Das macht dort auch Sinn, da es anders nicht funktioniert.

Abgesehen von dem Ungerechtigkeitsproblem, das ich in meinem vorherigen Beitrag versucht habe zu verdeutlichen, seh ich aber noch ein weiteres Problem:
Jemand der mehr Steuern zahlt, finanziert das System sowieso schon mehr. Punkt 2 ist, dass wir doch auch nicht in nem Supermarkt für dasselbe Stück Brot den Preis abhängig vom Einkommen machen. Was ich damit sagen will, ist, dass dieses progressive System ansich ungerecht wird, wenn man sagt, dass jemand mit mehr Einkommen auch mehr für dieselbe Leistung (In dem Fall das Studium) zahlen muss.
Ich finds nicht gerecht! :-meinung

Hoppla-Daisy
16.05.2006, 17:14
Derjenige soll ja nicht mehr bezahlen! Nur der, der weniger hat, gar nichts :-D

Gichin_Funakoshi
16.05.2006, 18:15
Dann zahlen sie aber mehr! :-))