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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Asymptomatische Acinetobacter Träger behandeln?



Pünktchen
15.05.2006, 18:21
Hi :-)

Ich stelle mal folgende Situation zur freien und sachlichen Diskussion.
Ihr habt einen quickfiedelen Patienten mit einem Infekt der oberen Atemwege auf Station. Ihr macht nen Rachenabstrich und findet ein paar Tage später heraus: er hat ja Acinetobacter baumanniib und ist schon entlassen.


Was macht ihr? Bestellt ihr den Patienten wieder ein und veranlasst eine antibiotische Therapie? Wenn ja warum? Und wenn nein auch: warum? Unter welchen Voraussetzungen würdet ihr behandeln?

Kritikpunkte: ubiquitärer Keim - jedoch nosokomialer Infektionskeim
sehr hohe Antibiotikaresistenzen!



viel spass
pünktchen

PS.: die allgemeinen leitlinien und rki-richtlinien helfen nicht viel weiter!

Evil
15.05.2006, 19:12
:-dagegen

Solange ein Keim nur als Besiedelung vorhanden ist, würde ich nicht therapieren, MRSA-Parienten werden ja auch nicht alle mit Vancomycin oder Linezolid behandelt.

Einfach deshalb, weil Du ja gar nicht weißt, ob Du den Keim wirklich erwischst, aber in jedem Fall das Risiko weiterer Resistenzbildung besteht. Abgesehen davon sind die AB auch nicht imer gut verträglich.

In diesem Fall halte ich nichts von Prophylaxe, weil diese riskant ist. Daher erst behandeln, wenn eine Infektion und keine Besiedelung da ist.

Werwolf
15.05.2006, 21:34
Wenn man schon so´n blöden Abstrich macht und dann ärgerlicherweise irgendein fieses Tier nachweist, muß man daraus schon Konsequenzen ziehen und kann nicht so tun, als sei gar nichts. :-meinung

Therapieren würde ich ihn nicht. Aber ´ne Info an den Hausarzt rausschicken, daß dieser Keim nachgewiesen wurde, jedoch derzeit keinerlei Therapiebedarf besteht. (Sonst schickt er Dir den Patienten postwendend per Einweisung zurück mit der Bitte um Ausrottung dieses Tierchens...)