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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage an die Krankenpfleger unter euch!



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Mildret
18.05.2006, 18:45
Hey, jetzt ist es soweit...
ich bewerbe mich als Krankenschwester für die Wartesemester :-) ...

Ist es eigentlich bei jeder Krankenpflegeschule Pflicht 3 Wochen Praktikum gemacht zu haben?

Und ganz besonders wichtig... kennt jemand ein Krankenhaus in dem er, oder man, sich so richtig wohlfühlt und die Umgebung auch ganz "nett" ist, wenn ja schreibe mir bitte eine PM ich bin nämlich im Moment etwas ratlos... es gibt sooooo viele tolle Städte in Deutschland und so viele Krankenhäuser von denen ich keine Ahnung habe und deshalb bin ich für Tipps dankbar, ich wollte mir bald nämlich mal verschiedene Krankenhäuser anschauen.

@Shakespeareslady: falls du das liest maile mir umbedingt mal die Adresse von dem Khr in dem du zur Zeit bist... hört sich ja garnicht gut an :-???


Hui, irgendwie freue ich mich schon auf die Zeit :-top

THX und Gruß Mildret

HonorisCausa
18.05.2006, 19:45
Also ich kann dir die Uniklinik Münster empfehlen, denn dort sind oft viele, die auch die Wartezeit erfüllen müssen und außerdem ist die Ausbildung ganz easy, soll heißen, dass man dort seine Zeit durchziehen kann, ohne dass man strändig geprüft wird und es gibt auch keine Ordensschwestern!!!

Außerdem ist Münster ein süßes Städtchen--> schrecklich ist leider nur, dass hier fast NUR Studenten rumlaufen und daher die erste Frage fast immer lautet: "Und, was studiert du?" Wenn man damit umgehen kann, dann lebt es sich hier sehr gut!

Praktikum vor der Ausbildung ist nicht Pflicht, aber ich glaube die sehen das ganz gerne, wenn man schon etwas Berufserfahrung mitbringen kann....

viel Glück

Mildret
18.05.2006, 20:31
Also ich kann dir die Uniklinik Münster empfehlen, denn dort sind oft viele, die auch die Wartezeit erfüllen müssen und außerdem ist die Ausbildung ganz easy, soll heißen, dass man dort seine Zeit durchziehen kann, ohne dass man strändig geprüft wird und es gibt auch keine Ordensschwestern!!!

Außerdem ist Münster ein süßes Städtchen--> schrecklich ist leider nur, dass hier fast NUR Studenten rumlaufen und daher die erste Frage fast immer lautet: "Und, was studiert du?" Wenn man damit umgehen kann, dann lebt es sich hier sehr gut!

Praktikum vor der Ausbildung ist nicht Pflicht, aber ich glaube die sehen das ganz gerne, wenn man schon etwas Berufserfahrung mitbringen kann....

viel Glück

Hört sich ja ganz gut an, danke :-top

Münster, da war ich mal als kleines Kind in Reiturlaub :-wow

Adrenalino
18.05.2006, 21:00
Halloo!

Leider kann ich Dir jetzt meinen Ort (Leonberg, 45.000Einw., Kreiskrankenhaus) nicht sonderlich empfehlen, jedoch auch nicht viel schlechtes berichten. Ich würde mich aber über "Nachwuchs" hier sehr freuen! ;-)
Wobei Stuttgart per S-Bahn in wenigen Minuten zu erreichen ist - und das ist ne tolle Stadt! Schön, herzlich, viel Kunst und Flair.

Ein Pflegepraktikum ist hier im übrigen nicht zwingende Voraussetzung.

Mildret
18.05.2006, 21:24
Halloo!

Leider kann ich Dir jetzt meinen Ort (Leonberg, 45.000Einw., Kreiskrankenhaus) nicht sonderlich empfehlen, jedoch auch nicht viel schlechtes berichten. Ich würde mich aber über "Nachwuchs" hier sehr freuen! ;-)
Wobei Stuttgart per S-Bahn in wenigen Minuten zu erreichen ist - und das ist ne tolle Stadt! Schön, herzlich, viel Kunst und Flair.

Ein Pflegepraktikum ist hier im übrigen nicht zwingende Voraussetzung.

Ich glaube so heißt mein Sprudelwasser :-wow

Leonberg kommt auch auf die Liste, aaaber wie ist das Team im Khr, nett?

tpa
18.05.2006, 21:50
Bin in Hannover in der "Klinikum Region Hannover GmbH", unter der (glaub ich) 10 Krankenhäuser zusammengefasst sind. Einsätze haben wir in 3 davon (+ Psych), es gibt also eine gewisse Abwechselung. Im Nachhinein würd ich mich aber eher an der Medizinischen Hochschule (MHH) für die Ausbildung bewerben, ist da alles etwas fortschrittlicher, glaub ich. Zum Beispiel läuft da alles per Computer, der Pflegekräfte nehmen wohl Laptops mit auf ihre "Visite" usw... *träum*

Naja, find die Ausbildung irgendwie eh' blöd. Ich glaub als OTA hätte ich mehr Spaß... :-?


P.S. Würd auf jeden Fall vorher ein Praktikum machen... bei meiner ersten Bewerbung (in Hamburg) hatte ich keins und wurde abgelehnt. Hab daraufhin eins gemacht und in Hannover hat's dann geklappt.

Mildret
18.05.2006, 21:55
Bin in Hannover in der "Klinikum Region Hannover GmbH", unter der (glaub ich) 10 Krankenhäuser zusammengefasst sind. Einsätze haben wir in 3 davon (+ Psych), es gibt also eine gewisse Abwechselung. Im Nachhinein würd ich mich aber eher an der Medizinischen Hochschule (MHH) für die Ausbildung bewerben, ist da alles etwas fortschrittlicher, glaub ich. Zum Beispiel läuft da alles per Computer, der Pflegekräfte nehmen wohl Laptops mit auf ihre "Visite" usw... *träum*

Naja, find die Ausbildung irgendwie eh' blöd. Ich glaub als OTA hätte ich mehr Spaß... :-?

Ich freue mich schon auf die Ausbildung, ich glaub ich werde Spass daran haben!

Hmmm, ist das nicht auch etwas unpersönlich wenn man immer wechselt?

Sebastian1
18.05.2006, 22:37
Ich wollt' dazu auch mal was anmerken, ganz allgemein zur KP-Ausbildung, nicht speziell auf deinen Beitrag, Mildret:

Die Jobaussichten sind derzeit bescheiden, wenn man nicht sehr flexibel ist und nicht bereit ist, vielleicht auch einen Job zu machen, den man eigentlich nicht machen wollte (also nach der Ausbildung). Das soll keine Miesmacherei sein, sondern ist eigene Beobachtung (bin selbst Krankenpfleger).
Als ich 2001 mein Studium begonnen habe habe ich erstmal nur 2 Bewerbungen für einen Job als Krankenpfleger losgelassen. Ich war bei 2 Vorstellungsgesprächen und hätte beide Stellen haben können. Eine davon habe ich 2 Jahre lang gemacht. Dann sparte das Krankenhaus Stellen ein und verlängerte aufgrund eines Einstellungsstopps keine Verträge mehr. Da meiner jeweils auf ein Jahr befristet war, traf das auch mich.

Als ich mir nur 2 Jahre später einen Job suchen wollte und mittlerweile noch 2 Jahre Intensiverfahrung mitbrachte, hörte ich oft am Telefon shon: "Prinzipiell ja gern, aber wir haben Einstellungsstopp, Bewerbung schicken ist derzeit sinnlos." Erst durch etwas Glück gelang es mir dann doch noch eine Stelle, sogar mit unbefristetem Vertrag, zu ergattern, sogar wieder auf ITS.

Mittlerweile übernehmen viele ausbildende Krankenhäuser kaum noch fertige Azubis. Neueinstellungen sind rar geworden.

Ich habe keine Ahnung, wie das bleibt, aber in Zeiten von Krankenhauspleiten, DRGs und Co befürchte ich, dass der seit ein paar Jahren herrschende Trend noch eine ganze Weile anhalten wird. Wie gesagt, eine rein persönliche Einschätzung, aber die Jobgarantie wie vor ein paar Jahren ist der Beruf leider nicht mehr :(

Wie gesagt, kein Schlechtmachen, kein "das-wird-eh-nie-was", aber einfach die Aufforderung, auch diesen Aspekt zu bedenken.

pottmed
18.05.2006, 22:43
dazu aber noch eine Anmerkung:

Ich glaube kaum, dass es in irgendeinem medizinischen Assistenzberuf zur Zeit sehr viel besser aussieht, auch für beispielsweise Rettungsassistenten sind die Berufsaussichten nicht gerade rosig, dort ist es teilweise schon sehr schwer einen Platz für das praktische Jahr der Ausbildung zu bekommen. Stellen werden unter der Hand verschoben und wer nicht schon lange ehrenamtlich in einer HiOrg aktiv war, hat kaum eine Chance.

So sieht's leider aus :-?

Mildret
18.05.2006, 23:03
Ich hoffe einfach mal das es gut geht :-)

pottmed
18.05.2006, 23:03
wer nicht wagt, der nicht nicht gewinnt :-top

Mildret
18.05.2006, 23:04
wer nicht wagt, der nicht nicht gewinnt :-top


genau ;-)

Adrenalino
18.05.2006, 23:52
@Mildret:
Leonberg? Sprudelwasser?? Das wär ja der Hammer... ist jedenfalls nicht von uns, kann mir das nicht vorstellen. *g*

Die Stimmung im KH ist momentan wirklich nicht die beste, was aber daran liegt, dass zur Zeit es richtig ernst wird: Die Kreiskliniken werden privatisiert, es werden KEINE (!!!) Auszubildenden mehr übernommen, 10% aller Pflegestellen werden abgeschafft. Keine Neueinstellungen. Sog. "Service-kräfte" sollen Essen austeilen, etc... Stationen werden zusammengefasst. Im Landkreis werden sogenannte "Schwerpunkte" errichtet (Gefäß, Kardiologie,...)
Ich hatte heute meinen letzten Tag auf der Sozialstation, da gabs auch schon erste Tränen, da Schwestern/Pfleger entlassen werden sollen. (Sparmaßnahme, Rationalisierung) Das Pflegegewerbe steht momentan echt unter Schock, da es wirklich NIRGENDS (ausser im Altersheim) geeignete Jobs gibt; in Deutschland, wohlbemerkt.
Also insofern kann ich Sebastian1 nur vollkommen Recht geben; die Arbeitssituation hat sich deutlich verschlechtert, da immer mehr eiskalte BWL-Rechner die Klinikführung übernehmen und Rationalisieren, wo es nur geht.

Das soll jetzt aber auch kein Nachteil der Ausbildung sein, wenn man hinterher Medizin studieren möchte. Vielmehr wurde ich in letzter Zeit angesprochen, ob ich nicht studieren wollen würde, es sei ja in er Pflege nicht mehr viel zu holen. Die "Alternative", zu studieren, wird also zunehmend annerkennend betrachtet und weniger kritisiert. Es sind ja sowieso nicht genügend Arbeitsstellen vorhanden!
Auf das Arbeitsklima dürfte sich die Situation wohl in ganz Deutschland negativ auswirken. Aber das betrifft wohl ALLE Gesundheitsberufe in Deutschland....!
Ich sag nur "STREIK"....

Mildret
18.05.2006, 23:59
Ich denke irgendwas wird sich finden lassen, sonst wander ich aus...

Adrenalino
19.05.2006, 00:36
Jap, ganz ohne Witz, total im Ernst:
Die meisten im Kurs, der jetzt bald Examen machen wird, bewerben sich schon fast ausschließlich in Österreich, Schweiz!
Norwegen ist auch toll (nur etwas weit weg, wenn man aus dem Süden der BRD kommt).

Heute sagte ein Pfleger etwas, was man sich vielleicht(?) verinnerlichen sollte:
"Nicht der Beruf macht die Umstände aus, sondern das Land, in dem man arbeitet"
Also, lassen wir uns nicht durch die Umstände fertigmachen, sondern machen das, was wir machen möchten, was uns interessiert! Oder..?

Rico
19.05.2006, 00:37
Sog. "Service-kräfte" sollen Essen austeilen, etc... Was is dadran eigentlich so schlimm? Immerhin ist Essen austeilen ja keine Tätigkeit, für die man eine qualifizierte Kraft mit 3-jähriger Ausbildung braucht - im Alltag macht die ja jeder überhaupt nicht ausgebildete Pflegepraktikant nach 2min "Einarbeitungszeit".
Wundert mich eh, daß die Pflege (!) da noch nicht gegen aufbegehrt hat.

Klar, "dann werden halt Stellen gestrichen, weil ja weniger Arbeit zu machen ist" heißt es dann, drum klammert sich die Pflege an jede noch so simple Tätigkeit.
Stattdessen müßten die sich dann eben andere Aufgaben suchen, z.B. Blutabnehmen. Das is eine Tätigkeit für die wiederum die die Ärzte hoffnungslos überqualifiziert sind, die aber aus irgendeinem obskuren Grund in Deutschland als ärztliche Tätigkeit laufen.

Vielleicht könnte man diese Einführung der "Service-Kräfte" für's Essen mal als Chance sehen, das Berufsfeld zu erweitern...

Adrenalino
19.05.2006, 00:54
Jap, es geht hauptsächlich darum, dass irgendwelche Billigkräfte eingestellt werden, die dann ermöglichen, Fachkräfte einzusparen. Auf kurz oder lang wird das der Behandlungsqualität im Krankenhaus nicht guttun. Toll, für viele Polen, die bei uns einen Arbeitsplatz finden. Schlecht für alle, die die Pflegeausbildung absolviert haben, die nun immer schwieriger einen Arbeitsplatz finden.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass Service-Kräfte den Überblick über die Patienten auf der Station haben, und wer bekommt dann den Ärger, weil Patient XY Mittagessen bekommen hat, obwohl die OP an Nachmittag laufen soll.. bzw die Kolo..!? ;-)
Ehrlich gesagt, trau ich solches Hintergrundwissen/Überblick den Service-kräften nicht zu!

Ein weiterer Punkt ist, dass "Essen austeilen" und "Essen geben" nicht nur irgendeine "mindere Tätigkeit" ist, sondern auch Patientenkontakt darstellt.
Als Pflegender ist dir (in der Theorie) die Tätigkeit an sich nicht so wichtig, sondern der Mensch, der vor Dir steht/liegt. Die Schwester/Der Pfleger möchte den Patienten genau kennenlernen, in allen möglichen Bereichen. Von Juchli wurden die ATLs ausformuliert, darunter auch "Essen und Trinken". Und das wiederrum stellt eine Grundlage von Pflegeplanung und Pflegediagnose dar; der Mensch soll so umfassend wie möglich kennengelernt werden um individuelle Bedürfnisse, pflegerische Ressourcen und Probleme erkennen zu können.
Ähnlich ist es beim Waschen. Die Tätigkeit an sich bedarf keine 3Jahre lange Ausbilung. Aber in der Theorie zumindest soll es mehr sein als die reine Tätigkeit. (Ganze Latte von ATLs werden dadurch erfahren!!) Verstanden..?
Das ist vielleicht nicht unbedingt leicht nachzuvollziehen, der nicht in der Pflege arbeitet, aber ich hoffe, ich konnte das Prinzip etwas deutlicher machen.
Pflege kann schon noch etwas mehr als die reine augenscheinliche Tätigkeit. Leider wird das von einigen Ärzten nicht erkannt..
("Pah.. 3Jahre Ausbildung für Bettenmachen und Waschen".. wenn ich DEN Satz höre.. könnt ich an die Decke gehen...!! Auch wenn die Ausbildung kein Studium ist.. aber SO isses nun auch wieder nicht...)

luckyscrub
19.05.2006, 07:18
Moin,

@Mildret: es gibt das perfekte KH nicht. Der eine fühlt sich in dem Haus wohl, der andere kommt im gleichen Haus gar nicht zurecht. Vielleicht solltest du mal in ein bis drei Häusern, die du dir áussuchst, 2 Wochen Praktikum machen. Dann kannst du sehen, wie du im jeweiligen Haus zurechtskommst.

zum allgemeinen Thema Pflege: Ich finde auch Pflege ist ein sehr wichtiger Beruf. Problem in Deutschland ist MEINER Meinung nach folgendes: die KP-Ausbildung ist in vielen Fällen zu "leicht" *duck und wech* und es gibt zuviele Krankenschwestern/Pfleger. Denn gewisse Tätigkeiten, wie waschen, Essen anreichen etc, also allgemeine Pflege, könnte genausogut dur KP-Helfer durchgeführt werden (von Ungelernten in diesem Bereich halte ich auch wenig, aber mit einem Jahr intesiver Ausbildung zur Grundpflege ist ist jedes ATL unterstützbar). Wenn KS/KP dann die spezielle Pfege übernehmen würden (sprich Verbände, Gipsen, Frühmobilisation, Med gabe, Infusiónsgabe, etc), dann wär das meiner Meinung nach

1. günstiger für die KH (es reicht ein 3 jährig ex.Kraft/ Schicht, wenn noch 1- 2 KP-Helfer da wären.
2. der Frust bei vielen KS/KP wäre nicht so hoch
3. die Pflege hätte ein besseres Bild in der Öffentlichkeit (zumindest sehe ich
das wohl naiver Weise so)

ABER: in Deutschland arbeitet jede KPH äquivalent zur KS/KP, aber sie ist "günstiger". In vielen Häusern wollen Pflegekräfte keine auf sie delegierbaren Tätigkeiten übernehmen, weil sie dafür ja "keine Zeit" haben und "die Ärzte dann ja noch mehr delegieren würden". Blutentnahme ist durchaus durch Pflegekräfte durchführbar, genauso wie Schmerzmittelgabe i.v. als Kurzinfusion, etc. ABER viele wollen es nicht!!!!!!
Naja, und wenn ich mir das so anschaue, und es in Deutschland nicht bald eine Änderung auch in diesem Bereich gibt, dann wirds in der Zukunft keine Besserung der Berufsituation geben.

Übrigens; auch ich bin gelernte KS, hab ein Jahr Vollzeit gearbeitet.....allerdings nicht auf der peripheren Station, sondern in einer Notaufnahme. Die oben genannten, in "" aufgeführten Aussagen sind NICHT erfunden, sondern ich habe sie exakt so gehört. So lange ein leider Großteil der KP-Kräfte wie oben aufgeführt argumentiert, kann sich in D nichts ändern!!!

Rico
19.05.2006, 08:39
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Service-Kräfte den Überblick über die Patienten auf der Station haben, und wer bekommt dann den Ärger, weil Patient XY Mittagessen bekommen hat, obwohl die OP an Nachmittag laufen soll.. bzw die Kolo..!? ;-)
Ehrlich gesagt, trau ich solches Hintergrundwissen/Überblick den Service-kräften nicht zu!Das is ja primär mal ne Frage der Organisation.
Ich hab schon auf Stationen gearbeitet, da gab es beispielsweise einen Farbcode für's Essen: "rot= nüchtern", "orange=12BE", "grün=Vollkost", "braun =Magenschonkost", u.s.w. der auf der Stationstafel gesteckt wurde.
In ner anderen Klinik waren ganz simple Schilder üblich, die an die Patientenbetten gehängt wurden: "Pat. nüchtern lassen", "Max. Trinkmenge 1,5l/d"...
Die Service-Kräfte sind zwar nicht so gut ausgebildet wie die Pflege, aber debil sind die ja auch nicht.

Ein weiterer Punkt ist, dass "Essen austeilen" und "Essen geben" nicht nur irgendeine "mindere Tätigkeit" ist, sondern auch Patientenkontakt darstellt.
Als Pflegender ist dir (in der Theorie) die Tätigkeit an sich nicht so wichtig, sondern der Mensch, der vor Dir steht/liegt. Die Schwester/Der Pfleger möchte den Patienten genau kennenlernen, in allen möglichen Bereichen.100% Zustimmung bei Patienten, die Hilfe beim Essen brauchen. Die müssen unangetastet im Zuständigkeitsbereich der Pflege sein (incl. Essen reintragen, denn es wäre ja irgendwie doof, wenn der Pat sein Essen von der Service-Kraft kriegt und dann ne halbe Stunde auf die Schwester wwarten muß, die beim Essen hilft).
Allerdings mußt Du auch zugeben, daß der Patientenkontakt bei einem selbstständigen Patienten, dem man das Essen hinstellt, fragt, welchen Tee er möchte und es dann wieder ne halbe Stunde später alles abholt - doch eher minimal ist. Und ebenso der Zuwachs beim Kennenlernen durch diese Situation.

Ähnlich ist es beim Waschen. Die Tätigkeit an sich bedarf keine 3Jahre lange Ausbilung. [...]
Pah.. 3Jahre Ausbildung für Bettenmachen und Waschen".. wenn ich DEN Satz höre.. könnt ich an die Decke gehen...!! Falls es so rübergekommen sein sollte, möchte ich nochmal betonen, daß das nicht die Message ist, die ich rüberbringen wollte und auch nicht meine Meinung ist.
Ich wollte lediglich meine Verwunderung darüber ausdrücken, daß die Pflege in D im Vergleich zu anderen Ländern so wenig wert auf medizinische Tätigkeiten legt. Daß man sich beispielsweise so vehement gegen das Blutabnehmen wehrt, obwohl es eine Tätigkeit ist, bei der man deutlich mehr Patientenkontakt hat als z.B. gerade beim Essenreintragen. Schellong-Tests, Dopplerdrücke, u.v.m.... für sowas muß man nicht studiert haben.
Wenn sich die Pflege aktiv um solche Tätigkeitsfelder bemühen würde (insbesondere in Zeiten, wo ihnen andere Tätigkeitsfelder gestrichen werden), dann würden sich sicherlich auch die Stellenschlüssel neu - und zum Vorteil der Pflege! - berechnen. :-meinung

Adrenalino
19.05.2006, 12:17
Moin Moin ihr!
Ich machs kurz; Ich kann Euch beiden, Rico und luckyscrub wirklich zustimmen!

- "keine Zeit" haben ...
Blutentnahme ist durchaus durch Pflegekräfte durchführbar, genauso wie Schmerzmittelgabe i.v. als Kurzinfusion, etc. ABER viele wollen es nicht!!!!!!
Genau DAS hab ich auch schon oft gehört!
Ich wollte Euch mit meinem Artikel das "Wesen der Pflege" etwas näherbringen, weil es oft heißt, dass das "triviale Aufgaben" wären. Wer das behauptet, dem fehlt eben leider auch etwas der Durchblick. Da hat mich schon mancher Arzt und auch Medizinstudent ziemlich geärgert...
Mit Euren Argumenten und Vorschlägen kann ich mich persönlich sehr gut anfreunden, würde es sogar begrüßen, dass es soweit kommt. WENN die Arbeitsplätze dadurch nicht weiter abgebaut werden...
Viele meiner Kolleginnen/en haben einfach die Befürchtung, dass sie durch die medizinische Tätigkeiten mehr Verantwortung und weniger Patientenkontakt (der das wichtigste der Pflege ist!) bekommen. Seh ich persönlich jetzt weniger drastisch... :-))
Wir lernen eigentlich schon genug um noch mehr medizinische Aufgaben zu erledigen. Wer möchte, kann in der Ausbildung schon kompetent ausgebildet werden. Das Problem (ich stimme luckyscrub 100% zu!!) ist hauptsächlich, dass viele Schwestern/Pfleger es einfach nicht WOLLEN! *schulterzuck*

Bei uns im Krankenhaus wird immer mehr so umstrukturiert wie ihr es vorschlagt. Die Blutabnahme durch Pflege ist wieder sehr im Gespräch!

Noch am Rande: der Beruf als Krankenschwester ist anscheinend der zweitangesehendste Beruf Deutschlands...!
Gleich hinter dem....na...? Genau, dem Arzt...! ;-)