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my_precious
21.05.2006, 12:45
falls es deine frage beantwortet - ich habe noch nie einen nagel in die wand geschlagen..


loooooooooooooool

Pamina
21.05.2006, 13:54
Hallo Phil!!

Jetzt möchte ich auch noch gerne meinen Senf dazu geben, denn die gleichen Überlegungen habe ich auch geführt - vor dem Studium, die ganze Vorklinik über und jetzt auch noch.

Ich wollte schon als Kind Medizin studieren und Ärztin werden. Vor dem Abi wurde ich dann zunehmends unsicherer und mußte irgendwann feststellen, daß dieser großer Traum vielleicht sogar ausgeträumt war, denn den "klassischen Weißkittelberuf" konnte ich mir nicht mehr vorstellen.

Für mich gab es dann auch die beiden Alternativen: Psychologie dann Therapeutenausbildung und dann hoffen, nicht in irgendeiner Klinik als Hanswurst des Arztes zu agieren; oder Medizin, entsprechende Facharztausbildung mit gleichzeitiger Therapeutensausbildung.

Ich hatte vor dem Studium auf Medizin eigentlich überhaupt keine Lust gehabt. Ich hatte keine Lust auf Anatomie, auf Biochemie; es hat mich auch nicht wirklich interessiert. Ich hatte Angst, in die Schublade dieses typischen Halbgottes in Weiß gepackt zu werden, aus der ich nicht mehr befreien könnte. Ich hatte Angst, meinen Weg, der sich erst sehr spät von dem des klassischen im OP stehenden Arztes trennen wird, nicht finden würde.
Psychologie wäre ja sooo viel besser. Daß ich da auch Sachen machen muß, wie Statistik, Arbeits- und Organisationspsychologie, wollte ich nicht wirklich wahrhaben.
Dennoch hatte ich aus irgendwelchen Gründen bei Psychologie auch ein ungutes Gefühl gehabt - warum, weiß ich nicht.

Ich suchte die Gespräche mit Psychologen und Ärzten aus dem Bekanntenkreis. Vor allem die Psychologen haben mir eine Reihe von Nachteilen ihres Faches immer wieder genannt, die mich doch sehr zum Nachdenken anregten:

in Kliniken bestimmt der Arzt über Diagnose, Therapieverlauf etc.; der Psychologe ist leider oft nur Handlanger dessen
ein Arzt hat eine fundierte, sehr gute medzinische Ausbildung, die auch in der Psychotherapie sehr wichtig ist, denn man kann Körper und Seele nicht trennen
als Arzt hat man eine breitere Möglichkeit - angefangen bei der medikamentösen Behandlung
die wahnsinnig teure Therapeutenausbildung der Psychologen
Psychologen haben recht schlechte Arbeitsmarktbedingungen und damit auch ein höheres Risiko nicht in den von ihnen gewünschten Bereich zu kommen

Es gibt noch einige mehr, diese vielen mir jetzt spontan ein.
Natürlich gibt es auch für Medizin Nachteile, ich habe für mich persönlcih allerding das Fazit gezogen, daß die für Psychologie überwiegen.

Mein Hauptargument für Medizin war dann schließlich, daß mir als Arzt später wohl mehrere Türen offen stehen. Ich kann jegliche Therapieform ausführen - von klassischer Psychoanalyse, über Verhaltenstherapie bis hin zu Tanztherapie oder sonstigen außergewöhnlichen Therapieformen. Vielleicht stelle ich irgendwann fest, daß Therapie doch nichts für mich ist, dann steht mir z.B. die gutachterliche Tätigkeit offen, ich kann mich auf die Psychopharmakologie konzentrieren (auch wenn ich mir das heute nicht vorstellen kann, es wäre eine weitere Möglichkeit), ich kann mehr im theoretischen Teil bleiben, oder wie Du schon für Dich die Psychoonkologie in Betracht zogst.

Auch denke ich, daß man sich heutzutage über die wirtschaftlichen Aspekte Gedanken machen muß. Ich möchte auch noch in 30/ 40 Jahren von meinem Beruf satt werden. Dem Gesundheitssystem wird es in Zukunft nicht besser gehen. Das Psychotherapeutengesetz wird von Ärzten diktiert, also wird dort als erstes gespart - schließlich werden Ärzte sich nicht selber das Wasser abdrehen.
Traurig - aber es ist die Realität, die man nicht aus den Augen lassen sollte.

Ich habe mich also für Medizin entschieden. Zweifel kommen immer wieder, vor allem weil es mir oft keinen Spaß macht. Aber ich habe ein Ziel, für das ich auch einige ungeliebte Fächer durchziehen muß. Allerdings wäre es bei Psychologie wohl ähnlich.
Ich sehe zu, daß ich meine Wahlfächer, Famulaturen etc. auf die Bereiche konzentriere, die mich interessieren. Ich habe 2 Monate Pflegepraktikum in der Kinderklinik gemacht, weil ich später auch mit Kindern zusammen arbeiten möchte. Im Sommer werde ich meine Famulatur in einer kinderpsychiatrischen Klinik machen, auf die ich mich wirklich sehr freue. Und wenn man immer dieses Ziel greifbar vor Augen behält, wird auch der HNO-Kurs erträglich ;)

Solltets Du Dich letztendlich für Medizin entscheiden, möchte ich Dir gerne aber einen Rat geben: Versteife Dich nicht zu sehr auf ein Fach! Gehe nicht mit Scheuklappen durch das Studium, sondern schaue auch mal nach rechts und links in ganz andere Fächer rein. Ich schätze, das gilt auch für die Psychologie, allerdings fehlt mi da natürlich die Erfahrung. Ich war z.B. ein Monat auch auf der Gefäßchirurgie. Es gab mir wirklich die Bestätigung, daß ich "diesen Arztberuf" nicht machen möchte. Aber ich bin dennoch heute froh, diese Möglichkeit auch wahr genommen zu haben, denn die Erfahrungen von dort möchte ich nicht missen. Ich finde es sehr wichtig, nicht als "Fachidiot" durch das Leben zu ziehen, sondern auch über ein Schatz von vielen ganz unterschiedlichen Erfahrungen zu verfügen. (Ein weiteres Argument für Medizin?...)

Es wird Dir niemand sagen können, was richtig ist. Diese Entscheidung mußt Du ganz allein treffen.
Ob meine Entscheidung richtig war - ich glaube schon. Aber das heißt nicht, daß für Dich das gleiche gilt.
Ich hoffe mit meinem ausführlichen "Erfahrungsbericht" Dir vielleicht noch einen kleinen Denkanstoß zusätzlich zu meinen Vorrednern gegeben zu haben und Dir ein kleinweinig weitergeholfen zu haben.

Viele Grüße
Pamina

Bauxi
21.05.2006, 15:14
Hallo,

ja herzlichen Dank für eure Antworten. Pamina, deine Worte könnten von mir stammen. :-) Ich habe ähnliche Bedenken, die du geäußert hast. Ich wäre auch nicht der klassische "Weißkittel-Mediziner" und entspreche ganz und gar nicht diesem Bild. Ich glaube, dass ich vom Menschlichen und theoretisch sicher ein guter Mediziner wäre, doch wie bereits gesagt, bin ich alles andere als ein Handwerker. Ich habe ein Praktikum absolviert und da war ich auch auf der Chirurgie. Ich bewundere wirklich jeden Chirurgen für deren handwerkliche Kunst. Ich hatte 0 Probleme mir zahlreiche OPs anzusehen und mir ging es auch keinesfalls schlecht dabei, aber ich wäre im Chirurgie-PJ und Innere-PJ nur zum Hakenhalten, Blut abnehmen und Leitung legen und zum Verbinden zu gebrauchen. Das macht mir, Handwerker mit zwei linken Händen, ehrlich Sorgen und brachte mich ein wenig ins Wanken.
Ich traue mir auch zu mit Krankheit, Tod, Leid, etc… umgehen zu können, da ich von mir sagen kann fest im Leben zu stehen. Ich glaube, dass es bei mir nicht an Motivation, Fleiß etc… scheitern würde und ich meine auch, dass ich ein Fach finden könnte, dass mir Freude bereiten könnte, sei es in den psychischen Fächern oder in der Palliativmedizin. Ich denke, dass ich mich auch uninteressantere Fächer überwinden kann und ich schon von Haus aus Interesse an Anatomie und Patho etc.. mitbringe. Scheitern könnte es bei mir in den Naturwissenschaften (Chemie, Physik, Biochemie), die mir schon ein wenig Kopfzerbrechen bereiten auch im Hinblick auf das Physikum. Sind diese Fächer inklusive des Physikums für „naturwissenschaftlich“ Unbegabte zu schaffen, oder werden diese Hürden inkl. des Fiesikums von vornherein zum Bumerang? Das wären meine beiden Bedenken!
Offen gesagt, tendiere ich verstärkt zu Medizin. Aber wie bereits gesagt, bin ich nicht der klassische Universalmediziner, d.h. mich interessieren theoretisch schon viele Fächer, praktisch und von meinem Herzen bin auf eine Hand voll begrenzt. Ich wollte eure Meinung gerne dazu haben, ob ihr mir aus den eben genannten Gründen abratet oder mich dazu ermutigt und ich will mir schon vorab viele Informationen einholen. Ich möchte, wenn ich Medizin angehe, dies aus voller Überzeugung machen und nicht aus Alibigründen und voller Zweifel zerfressen. Ich möchte niemanden einen Platz wegnehmen (vorausgesetzt ich würde überhaupt einen bekommen mit einer DN von 1,5)- das würde ich ethisch nicht vertreten können.

Ich hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt und wollt bzw. mir eure Erfahrungen zahlreich schildert. Vielleicht sind meine Bedenken ja weitgehend unbegründet?

In diesem Sinne danke und liebe Grüße
Phil

Xela
21.05.2006, 17:43
so wild ist das mit den naturwissenschaften im studium nicht. wenn du die suchfunktion zu rat ziehst wirst du dazu hunderte von beiträgen finden, wo dir genau das immer wieder bekräftigt wird. ich hatte in der oberstufe nur bio und hab physik und chemie trotzdem bestanden. musste mich halt da reinarbeiten.

und das physikum ist wirklich kein "fiesikum", sondern mit ausreichender vorbereitungszeit und kurzlehrbüchern gut zu meistern.

also chill, die naturwissenschaften sollten nicht das argument sein, das dir hilft die entscheidung zu treffen - ausserdem gehören sie auch zum psychstudium.

dinchen
26.05.2006, 19:57
hi ihr hier,

na, das ist ja irgendwie genau mein thema hier ...
bin auch so ein schwanker zwischen psych und medizin. allerdings befinde ich mich bereits im 2. sem. medizin. ja, es gefällt mir auch, aber ich komm immer wieder ins grübeln, was die zukunft angeht - vor allem wegen der arbeitsbedingungen ... außerdem finde ich die psychologie halt so spannend, gut, ich lese darüber in meiner (wahnsinnig umfangreichen) freien zeit, aber manchmal beneid ich die psych-studenten echt. naja. aber ich denk, wenn ich wechseln würde, dann würd ich medizin nachtrauern. außerdem ist der psychologen-arbeitsmarkt doch sehr mies.
allerdings hat mich der eine beitrag nachdenklich gemacht ... ob ich lieber nicht-klinisch psychologisch tätig wär oder klinisch-nichtpsychologisch. da tendier ich eher zu ersterem. ach verdammt.
es tut aber gut zu hören, dass es auch medizinstudenten gibt, die zweifel kennen - und die sich für die psyche begeistern können. meine frage ist nur - schafft man dieses studium auch, wenn man immer mal wieder daran zweifelt? bleibt zu hoffen, dass dat mal aufhört ;-)
p.s. kannst du vielleicht bisschen mehr über deine erfahrungen in der psychiatrie berichten?

lg dinchen

Morning
13.02.2009, 16:24
dem Datum nach zu urteilen ist dieser Thread wohl schon ne ganze Weile her, aber ich schreibe trotzdem hier, weil ich einfach zu neugierig wäre, für was du dich nun entschieden hast, Phil. Also, wenn du dies irgendwann noch liest...wenn nicht, vielleicht interessiert es ja irgendjemand anderen, der noch bei der Entscheidungsfindung ist.
Hatte nämlich mal eine ähnliche Entscheidung zu treffen: Hab mich damals für Psychologie interessiert... aber da mich die Psychosomatik besonders faszinierte und ich mir eben am besten vorstellen konnte dazu den Zugang über die Medizin zu bekommen hatte ich mich fürs Medizinstudium entschieden. Selbst wenn die Psychosomatik immer noch mein Fall wäre, würde ich mich wieder für das Medizinstudium entscheiden, weil sie einem so viele Wege offen lässt.
Nun...erstens kommt es aber anders, zweitens als man denkt: im Studium hab ich "Feuer gefangen" für die Augenheilkunde... und genau da bin ich ab Montag tätig. Die Psychologie interessiert mich nach wie vor, könnte mir aber überhaupt nicht mehr vorstellen, mich mit diesem Gebiet beruflich "ausschließlich" zu beschäftigen.
Das hab ich während dem Studium zu diesem Thema in jedem Fall gelernt:
Egal, was man studiert: es lohnt sich immer Augen und Ohren offenzuhalten und sich auf viele Dinge einzulassen. Niemals etwas komplett auszuschließen, weil man denkt, man "brauche" es später nicht mehr... man lernt dadurch so viele Dinge kennen, dass man auch neue Interessen entwickeln kann, von denen man nie geträumt hat (hatte ich bei der Augenheilkunde auch vorher nicht...).

Rijke
13.02.2009, 16:48
Hallo Phil,
Ich kann mir wie mein Vorschreiber auch vorstellen, dass diese Antwort jetzt gewissermaßen schon "Zu spät" kommt (hat doch der Tread inzwischen ziemlich viele Seiten), aber ich wollte auch mal meinen Senf dazugeben.
Wie du interessiere ich mich sehr für die menschliche Psyche, und wenn ich zum nächsten WS hoffentlich mein Medizinstudium beginne, werde ich auch dementsprechend Bereiche anstreben, in denen man nicht ausschließlich als "Körpertechniker" arbeitet. Ich möchte in die palliative Medizin (die ja auch schon erwähnt wurde) gehen, verknüpft damit, dass ich mich zur Sterbe- und Trauerbegleiterin ausbilden lassen will. Die Alternative wäre für mich Psychosomatik; also eine Arbeit als Hausärztin und aber zugleich Therapeutin.

Als Kind von Psychologen kann ich dir nur sagen, dass der Weg durch das Medizinstudium (abgesehen von dessen Anspruch) in vielen Beziehungen leichter ist als der, Psychologie zu studieren. Die Approbationsordnung macht es Therapeuten leider in vielen Bereichen sehr schwer; die Freundin meines Vaters macht beispielsweise seit Jahren eine Weiterbildung zur Psychoanalytikerin, die nach Abschluss eines Medizinstudiums nicht nur kostengünstiger, sondern vor allem kürzer gewesen wäre. Das finde ich selbst ziemlich abstrus, aber so ist es.
Also, wenn du die Chance dazu hast und glaubst, dass du es durch den naturwissenschaftlichen Teil schaffen kannst (und es klingt ja so, als ginge auch das, wenn man sein Ziel vor Augen hat.. Ich hoffe dass das stimmt), würde ich dir immer zum Medizinstudium raten.
VG,
Marijke*

cravvt
15.11.2009, 14:37
jo, sehr interessanter thread.

wie ich jetzt schon erkannt habe, ist die ausbildung zum psychotherapeuten über den medizinischen weg vorteilhafter.

wie ist es allerdings, wenn ich gerne in die hirnforschung oder generell gerne forschung des menschlichen verhaltens gehen möchte?

ich studiere jetzt im 1. semester medizin, aber irgendwie nerven mich jetzt schon anatomie, krankheitsbilder etc - das einzig interessante momentan scheint für mich wie gesagt neurologie/psychiatrie sein - am liebsten in der forschung.
andererseits ist dahingehend wie ich schon öfter gehört habe der weg über die psychologie besser. davon abgesehen, dass es mich mehr interessiert, wird dort viel mehr methodik und wissenschaftlichkeit gelehrt.

was würdet ihr mir dann empfehlen, wenn ich gerne forschen möchte - und wenn das zufällig wer weiß: wie wahrscheinlich wäre es als studierter psychologie, eine stelle als forscher zu bekommen?

danke für eure hilfe

matti1
01.06.2014, 11:35
jo, sehr interessanter thread.

wie ich jetzt schon erkannt habe, ist die ausbildung zum psychotherapeuten über den medizinischen weg vorteilhafter.

wie ist es allerdings, wenn ich gerne in die hirnforschung oder generell gerne forschung des menschlichen verhaltens gehen möchte?

ich studiere jetzt im 1. semester medizin, aber irgendwie nerven mich jetzt schon anatomie, krankheitsbilder etc - das einzig interessante momentan scheint für mich wie gesagt neurologie/psychiatrie sein - am liebsten in der forschung.
andererseits ist dahingehend wie ich schon öfter gehört habe der weg über die psychologie besser. davon abgesehen, dass es mich mehr interessiert, wird dort viel mehr methodik und wissenschaftlichkeit gelehrt.

was würdet ihr mir dann empfehlen, wenn ich gerne forschen möchte - und wenn das zufällig wer weiß: wie wahrscheinlich wäre es als studierter psychologie, eine stelle als forscher zu bekommen?

danke für eure hilfe

Hi,

es gibt in den Neurowissenschaften eine Vielzahl verschieden ausgebildeter Personen.
dazu zählen: Psychologen, Biologen, Biochemiker, Biostatistiker, Mathematiker, Informatiker, Ingenieure, Physiker und auch Mediziner.

Je nach dem wo, wie und was geforscht wird, ist die Zusammensetzung der Forschungsteams unterschidlich.
Früher wurde oft zwischen zwei Ebenen unterschieden: Biologische Ebene und Verhaltensebene. (zellulär oder systemisch)

Heute arbeitet die Neurowissenschaft überwiegend interdisziplinär, denn zelluläre Neurowissenschaft steht nicht im Zusammenhang mit dem Verhalten und Erleben von Menschen. Reine Verhaltensforschung kann nicht erklären, wie Verhalten und Erleben auf neurobiologischer Ebene funktioniert.

Ausschlaggebend für deine Studienwahl, sollte sein, welche Methoden dich interessieren und in welcher Funktion du arbeiten möchtest:

zelluläre Forschung/Histologische Forschung --> Biochemie,Medizin (mit Aneignung wissenschaftlicher Arbeitsweise neben dem Studium, umfangreichere Dissertation als normalerweise, mind. 3 Jahre) Psychologie (an einem sehr biologischem Lehrstuhl, bspw. in Bochum),

Statistik (das braucht man immer. auch in den zellulären Wissenschaften. Diese Menschen sind gefragt und geachtet) --> Psychologie, Biostatistik, Nueroscience (mit Schwerpunkt Statistik)

Verhaltensexperimente, Planung, Durchführung und Auswertung --> Psychologie (großes Methodenarsenal: fmri,PET,EEG,Kognitionspsychologie), Biologie (Kenntnisse im Tiermodell), Medizin (auch bildgebende Verfahren, ähnlich wie bei Psychologen, Kenntnisse der Verscuhsplanung müssen zusätzlich neben dem Studium angeigbnet werden, genauso wie Statisitk und Kenntnisse über menschliches und tierisches Verhalten und Erleben), Physik (sehr stark bei Bildgebenden Verfahren, Programierung von Versuchsabläufen, Elektrophysiologie)

Computational Neuroscience --> Informatik (können einfach am besten programieren), Physik (können auch programieren, kennen sich mit komplexen elektrischen Systemen aus, könnnen serh gut rechnen), Matheamtik (können sehr gut rechnen), Psychologie (kennen sich am besten mit Verhalten und Erleben aus, kennen bestehende Modelle, können Ergebnisse einordnen und bewerten)

Neurobiologische Forschung, Physiologie, Genetik, Immunologie, Endokrinologie --> Neurobiologen, Biochemiker, Mediziner (können alle im Labor arbeiten) Psychologen (sind nicht so gut im Labor, können das aber nachträglich lernen; haben neurobiologisches Grundverständnis, große Stärke liegt darin, Neurobiologisches Wissen in Beziehung zu Verhalten und Erleben zu setzen; schau dir hierzu mal kognitive Neurowissenschaften an )

Wahrnehmung und Sinnesphysiologie --> Psychologen (Grundkenntnisse in Sinnesphysiologie, Experten in Psychophysik, Statistiker) Augenärzte (Experten in Physiologie, wissenschaftliches Arbeiten muss zusätzlich erlernt werden); Biologen (Tiermodell); Biochemiker (Laborstudien, bspw. Untersuchung von Proteinen im Auge, Tracingstudien, Histologie)

Ich hoffe du siehst, dass alle genannten Fächer gleichermaßen wichtig sind für die Neurowissenschaften. Wenn du lieber im Labor stehst würde ich dir zu Bio oder Biochemie raten. Wenn du lieber Modelle (Statistik) erstellen willst, Verhaltensexperimente durchführen willst oder klinisch forschen willst würde ich Psychologie studieren; diese Option bringt das wohl größte Methodenspektrum mit (Achtung aber bei der Wahl der Uni), wenn du eher am Scannern herumbasteln willst und programmieren willst solltest du eher Physik, eine Ingenieurswissenschaft oder Informatik wählen. Wenn du eher administrativ tätig sein willst oder auch im Labor, oder einfach überall deine Nase rein stecken willst, aber die Forschungsarbeit lieber anderen überlässt, dann solltest du Medizin studieren.
Wenn man ein Fach studiert heißt das noch lange nicht, dass man auch Inhalte anderer Fächer zusätzlich lernen kann.

Wichtig ist denke ich auch, dass du darüber nachdenkst, ob es einen Plan b geben soll, neben einer wissenschaftlichen Karriere. Man kann mit allen Fächern noch ganz viele andere Dinge machen, die sich z.T. sehr von einander unterscheiden, aber auch überscheiden.
(Ach ja Ärzte verdienen sehr viel Geld; Wissenschaftler nur dann, wenn sie Professor werden)
ein paar Links:
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_mathematik_und_naturwissenschaften/fachrichtung_psychologie/studium/master_psychologie/can

http://www.ruhr-uni-bochum.de/neuropsy/

http://www.zi-mannheim.de/forschung.html

http://www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/mathematisch-naturwissenschaftliche-fakultaet/fachbereiche/biologie/institute/institut-fuer-neurobiologie/cognitive-neuroscience.html

http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb06/psychologie/grundlagenforsch

http://www.ruhr-uni-bochum.de/medizin/forschung/schwerpunkt/neurowissenschaft/index.html


Liebe Grüße,
Matti

matti1
01.06.2014, 11:36
Kleiner Nachtrag: Du könntest auch Veterinärmedizin studieren

Coxy-Baby
01.06.2014, 11:42
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