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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psychologie oder Medizin?



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Bauxi
20.05.2006, 14:27
Hallo liebes Forum,

ich habe mich schon mit einigen Fragestellungen an euch gewandt und immer tolle Antworten erhalten und ich bräuchte bitte wieder eure Hilfe: Mich würden als spätere ärztliche Tätigkeit ausschließlich die psychischen Fächer der Medizin interessieren, d.h. die Fächer Psychiatrie und Psychiatrie bzw. psychotherapeutische Medizin. Würdet ihr mir trotzdem das Medizinstudium raten oder wäre ich in der Psychologie mit anschließender Psychotherapieausbildung und einer Zusatzausbildung zum Heilpraktiker besser aufgehoben? Beide Wege sind ungefähr gleich lang und ich bin am überlegen, welche Richtung ich im Herbst einschlagen sollte. Ich hoffe, dass ich mit einer DN von 1,5 eine Chance habe einen Studienplatz zu bekommen. Ich wäre auch mit einem Platz an einer abgelegenen Uni sehr zufrieden (z.B. Homburg). Ich interessiere mich schon sehr für medizinische Sachverhalte und möchte auch eine medizinische Ausbildung dabei haben (Medizin oder eben den Heilpraktiker). Ich bin ehrlich gesagt weniger der "mechanische" Arzt sondern eher an der Arbeit mit der menschlichen Seele interessiert. Ist es legitim, schon vor dem Studium seinen Schwerpunkt auf zwei Fächer zu legen? Ich würde für eine spätere Tätigkeit weniger mechanische Kenntnisse benötigen und nur die medizinischen Grundfertigkeiten brauchen (Blut abnehmen, Leitungen legen, klassische Abhör- und Untersuchungsmethoden (d.h. Abtasten und Abhören mit dem Stethoskop), Blutdruck messen und Blasenkatheter legen). Wird man im PJ in den Pflichtfächern Innere Medizin und Chirurgie mit Tätigkeiten konfrontiert (Punktionen, Nahttechniken, diverse Sonden und Katheter legen, Intubationen etc..), die man später mit großer Wahrscheinlichkeit vielleicht nie mehr brauchen wird oder kann man Stationen auswählen, wo man die „wichtigeren“ Grundfertigkeiten üben und vertiefen kann?
Ein weiteres Problem ist, dass mein Abitur schon einige Jahre her ist und ich nie ein Star in den Naturwissenschaften war, d.h. dass ich bei einem Medizinstudium in den Fächern Chemie, Physik und Biologie praktisch bei Null anfangen müsste Ist dies auch ein Problem oder Hindernis?
Welche Ausbildung (Medizin oder Psychologie mit anschließender Psychotherapieausbildung und HP) würdet ihr mir aus ganzem Herzen raten und empfehlen, bzw. kennt ihr jemanden, der ähnlich gedacht hat wie ich und welche Entscheidung er oder sie getroffen hat?

Ich hoffe auf eure Hilfe und würde mich wieder über zahlreiche, informative Antworten freuen.


Liebe Grüße und danke im Voraus
Phil :-???

dr chen
20.05.2006, 15:07
Also erstmal zu deinem Naturwissenschaftsproblem. Ich denke dass du mit dem Physik- und Chemiestoff schon klarkommen wirst, bei allen anderen Fächern die noch kommen fängt man doch auch bei null an..

Bei uns waren auch frische Abiturienten dabei die nicht wussten, was der Unterschied zwischen nem Atom und nem Molekül ist.

Und Im Psychologiestudium musst du extrem viel Mathe machen, vergiss das nicht. Da ist das bisschen Physik und Chemie im Medizinstudium echt nicht so wild. Außerdem finde ich, so ne gute Chemie--> Biochemie-Grundlage hilft einem bei z.B. Pharma echt weiter. Und wenn du später Medikamente verschreiben willst, kannst du Pharma gebrauchen.

Außerdem lässt dir der medizinische Weg doch noch paar Möglichkeiten offen, meinst du nicht?

Zb in der Palliativmedizin hast du viel mit Onkologie und Schmerztherapie zu tun, aber soweit ich weiß auch viel Langzeit-Patientenkontakt. Und Shcmerztherapie schlägt ja auch die Brücke zwischen Medikament und Psyche.

Franzi
20.05.2006, 15:14
Hallo Phil!

Versteh nicht so ganz auf was genau das ganze später hinauslaufen soll? Was macht man denn als Psychologe mit zusätzlicher Heilpraktikerausbildung?

Wenn Du im Krankenhaus auf Station arbeiten möchtest, mit Blutabnehmen, Abhören, Katheter legen..., mußt Du schon Medizin studieren (da reicht ein Heilpraktiker nicht aus).
Wenn Du eine eigene Praxis aufmachen möchtest, sind beide Wege möglich.
Wenn Dich v.a. die Gesprächstherapie interessiert und das Verhalten... würde ich wahrscheinlich zu Psychologie tendieren.
Mmmh, hilft Dir jetzt wahrscheinlich auch nicht weiter, ne?
Jedenfalls ist Psychologie ein geisteswissenschaftliches, mathematisches Fach.
Medizin ein Naturwissenschaftliches.

Ich persönlich würde Medizin studieren und dann den Facharzt machen. Mich interessieren aber auch eher die Diagnosestellungen und Untersuchungsmethoden als die anschließenden therapeutischen Gespräche.

Lisel
20.05.2006, 15:19
Hi!

Das ist wirklich eine Entscheidung, die du dir gut überlegen solltest. Ich weiß speziell von Düsseldorf, das das Psychologiestudium sehr naturwissenschaftlich ist. Nicht nur sehr viel Mathe, sondern auch Physik und Chemie und da musst du auch Physio und Anatomie schreiben..

Da müsstest du dich gut informieren, an welcher Uni das Psychologiestudium sehr naturwissenschaftlich ist..

Ich persönlich kann deine Überlegung gut verstehen. Werde vielleicht im SOmmer Psychologie in Holland anfangen, weil es mit Medizin (oder auch Psychologie) mit meinen 2,0 erstmal nicht losgehen wird...

Leider kann ich dir nicht sagen, welche Richtung für dich die Beste ist. Auf jeden Fall musst du dich sehr sehr gut über beide Wege informieren und sehen, was für dich das Richtige ist. Klar ist: Medizin ist nicht gleich Psychotherapie, Psychatrie etc. Du wirst dich mit sehr viel anderen Sachen beschäftigen müssen.. :-lesen

Hoffe, das war jetzt nicht allzu wirr und irgendwie hilfreich :-blush

Bauxi
20.05.2006, 15:47
Hallo!

Okay, danke einmal für eure Antworten. Entschuldigt bitte, ich habe das ganze ein wenig konfus geschrieben und versuche das ganze geordneter darzustellen. Für mich gibt es grundsätzlich zwei Wege und ich weiß 100%ig, dass ich mit der Psyche des Menschen arbeiten will:

Weg 1: Med.-Studium und Fa.-Ausbildung Psychiatrie oder Psychotherapeutische Medizin, wobei ich eher den psychotherapeutischen Aspekt in den Vordergrund stellen will und nur unterstützend die Pharmakotherapie. Ich bin also eher oder ausschließlich der Seelenarzt und weniger der handwerkliche Arzt. Ich bräuchte für meine Arbeit nur die manuellen Grundkenntnisse (Blut abnehmen, Leitung legen, die wesentlichsten Untersuchungstechniken und nicht die zusätzlichen handwerklichen Behandlungsmethoden und Untersuchungen (Nahttechniken, Punktionen, Sonden legen, Katheter legen etc…). Wird man im PJ mit all diesen Techniken konfrontiert, mit denen ich später nie etwas mehr zu tun haben werden, oder kann man die Grundkenntnisse, die man immer wieder benötigt, vertiefen?

2.) Psychologie und anschließende Psychotherapieausbildung und zusätzlich den Heilpraktiker zu machen, damit man ein medizinisches Grundwissen hat. Bei Weg 2 würde bzw. muss ich mich privat niederlassen.

Würdet ihr mir trotzdem zum Medizinstudium raten, obgleich ich schon weiß, dass ich später den seelische Bereich anstreben möchte und ich schon länger, d.h. einige Jahre weg bin von Gymnasium?

Ich hoffe, dass ich euch nicht noch mehr verwirrt habe. Danke für eure Antworten und liebe Grüße
Phil

Franzi
20.05.2006, 17:11
Ok, also mir hat mal jemand gesagt:

Die Gesundheit eines Menschen ist eine Medaillie (richtig geschrieben?) mit zwei Seiten, auf der einen Seite
die Seele
auf der anderen Seite die
Körperfunktionen

auf beiden Seiten kann man heilen.

Interessieren Dich also mehr die Körperfunktionen, studier Medizin.
Willst Du hauptsächlich die Seele heilen, studier Psychologie. :-)

pottmed
20.05.2006, 17:25
Im PJ kannst du sowohl die Grundfertigkeiten vertiefen, mußt aber auch dich mit dem handwerklichen arrangieren, denn ein PJ-Tertial in der Chirurgie ist Pflicht.

Ich kann dir nicht sagen, was für dich das richtige ist, dass mußt du schon selber wissen. Aber so wie du das schilderst, würde ich zu Psychologie tendieren. Was du danach allerdings mit einer Heilpraktiker-Ausbildung willst ist mir mehr als schleierhaft!?

Den Aspekt, dass du schon länger die Schule verlassen hast, würde ich einfach mal außen vor lassen. Es gibt viele Medizinstudenten die 4-5 Jahre auf einen Studienplatz gewartet haben, auch für die sind die Naturwissenschaften machbar.

Xela
20.05.2006, 19:22
ich halte es für wichtig, dass man - gerade im pj - basics wie intubieren, nähen, punktionen usw. erlernt. ein arzt, der nicht intubieren kann?

sorry. ich finde das geht nicht. ich finde die einstellung "das will ich eh nicht lernen, weil ich es ja sowieso nicht brauche" daneben. es geht mir nicht darum perfekt in solchen dingen zu sein, aber sich dem so zu verweigern und da so eine abwehr aufzubauen..

wie willst du im studium den orthokurs bestehen? hno-untersuchungskurs? augenspiegelkurs? op-praktika? und später? was machst du, wenn einer deiner psychpatienten in deiner praxis umkippt? wenn du an nem autounfall vorbeifährst?

vielleicht kickt es dich im studium dann doch und du findest es auf einmal spannend solche dinge zu probieren. überwinde solche hemmschwellen und sei offen für alle chancen, die sich dir bieten. 6 jahre studium sind lang, vielleicht willst du danach ganz woanders hin?

nachdenkliche grüsse. alex

Vexa
20.05.2006, 20:42
Also ich sag Dir mal was ich so zu dem Thema beitragen kann. Ich studiere zur Zeit im 4. klin. Semester Medizin und mache meine Doktorarbeit in der Psychiatrie. Ich glaube, dass viele Leute die mit Psychologie anfangen und Psychotherapeut werden wollen erstmal ziemlich desillusioniert werden, wenn sie sehen, was sie so alles in ihrem Psychologie-Studium machen müssen. Hier in Würzburg ist es zum Beispiel so, dass die Psychologen 2 ( ! ) Jahre lang Statistik machen müssen ( und dabei werden gleich 50% der Leute ausgesiebt ). Nachdem was Du so schreibst interessiert Du Dich ja vor allem für die klinische Psychologie. Du wirst Dich aber in einem Psychologiestudium auch viel mit "normalen" psychischen Vorgängen wie Lern- und Entwicklungsprozessen, Motivation etc. beschäftigen müssen. Nach meiner bisherigen Erfahrung sind Psychologen, gerade in Psychiatrischen Kliniken, oft nur "Hilfswissenschaftler". Sie führen z.B. oft nur Tests durch, erstellen irgendwelche Statistiken und halten vielleicht noch die Gruppentherapie- Sitzungen. Derjenige der aber wirklich eng mit den Patienten arbeitet ist der Psychiater, also der Arzt. Nur er/sie kann Medikamente verschreiben und entscheidet über das Therapieregime. Ich glaube ich würde mich an Deiner Stelle fürs Medizinstudium entscheiden, die Sache mit der Heilpraktikerausbildung halte ich für Blödsinn, das ist doch nix Halbes und nix Ganzes. Wie Du gesagt hast, beide Wege dauern ungefähr gleich lang und du wirst bei keinem sofort mit dem anfangen können, was Dich am meisten interessiert. Als jemand, der sich auch für die "Psych-Richtung" interessiert habe ich aber auch sehr viel Spaß an Fächern wie Innere Medizin,
und Pädiatrie - und diese Grundlagen sind für jeden Psychiater / Psychotherapeut oder Kinder- und Jugendpsychiater unerlässlich. Auch wenn Du Dich primär für die Seele interssierst, der Mensch besteht nicht nur daraus.
Und die Verzahnung von Körper und Psyche wird z.B. in Disziplinen wie der Psychosomatischen Medizin deutlich, die vielerorts der Inneren Medizin zugeordnet ist. Auch die bereits in obigen Beiträgen erwähnte Palliativmedizin, die Psychonkologie und die Schmerztherapie sind Beispiele.
Alles Gute und viel Glück für Deinen Entscheidungsprozess !

Bauxi
20.05.2006, 21:36
Hallo,

danke vorab an alle für eure Beiträge und Tipps. Ihr habt mir schon sehr weitergeholfen und neue Sichtweisen gegeben. Ich gebe dir Recht Alex, dass man sich Dingen von vornherein nicht verschließen sollte. Ich bin nun leider nicht der handwerklich Begabteste, aber ich werde mich sicher nicht den geforderten Tätigkeiten verwehren. Ich hoffe, man kann diese erlernen bzw. üben. Vielleicht hatte ich eine falsche Sichtweise und Denkweise, indem ich mich auf einzelne Grundfertigkeiten fokussiert habe.
Ich danke euch auch für die Nennung von alternativen Fächern. Ich kann mir auch die Psychosomatik und die Psychoonkologie in begrenztem Ausmaß vorstellen. Ich würde z.B. sehr gerne Krebspatienten betreuen, aber ich bin z.B. von Chemotherapien persönlich absolut nicht überzeugt. Aber wenn ich meine Tätigkeit auf psychotherapeutische Aspekte und Schmerztherapie etc.. legen könnte und die Zystostatika- Therapie wer anderer übernimmt, könnte mir dieses Gebiet sehr gut gefallen.
Das Thema Heilpraktiker hat bei euch auch ein wenig Unverständnis ausgelöst. Ich möchte vielleicht meine Denkweise kurz erläutern. Der Heilpraktiker wäre für mich eine Zusatzausbildung wenn ich das Psychologiestudium und die Psychotherapieausbildung machen würde. Ich würde den HP nicht machen, wenn ich ohnehin die Medizin wählen würde. Die Ausbildung zum HP hätte ich für mich besucht, um zumindest ein wenig medizinisches Grundverständnis und Wissen zu haben. Es kommen ja viele Klienten die neben seelischen Problemen auch körperliche Beschwerden haben, d.h. man sollte auch deren Probleme ganzheitlich deuten und erfassen können. Das war meine Überlegung dazu.

Ich hoffe, dass ihr mir weiterhin einige Tipps, eure Meinungen und Erfahrungen mitteilt. Jetzt habt ihr schon viele Hintergrundinfos von meiner Seite: Würdet ihr mir zu Medizin oder Psychologie raten?


Liebe Grüße und danke
Phil

Rico
21.05.2006, 00:21
Ich würde z.B. sehr gerne Krebspatienten betreuen, aber ich bin z.B. von Chemotherapien persönlich absolut nicht überzeugt.Also egal, ob Du Psychologie oder Medizin machst, von solchen Glaubensfragen solltest Du Dich verabschieden.
Du kannst doch nicht erwiesenermaßen wirksame Maßnahmen ablehnen, weil sie nicht in Dein ideologisches Konzept passen. :-meinung

Ich würde den HP nicht machen, wenn ich ohnehin die Medizin wählen würde. Was sich ja ohnehin ausschlißen würde, da der Heilpraktiker per Definitionem ein zu Ausübung des Heilberufs Ermächtigter ist, der NICHT Arzt ist. Beides kann man also eh nicht sein.

Die Ausbildung zum HP hätte ich für mich besucht, um zumindest ein wenig medizinisches Grundverständnis und Wissen zu haben. Ob da die Heilpraktikerausbildung das geeignete ist wage ich mal zu bezweifeln. Medizinisches Wissen und grundverständnis wird da eher nicht gelehrt, sondern eher mehr oder weniger obskure Krankheitskonzepte, die mit der wirklichen lage nicht viel zu tun haben.
Daß Krebs ne Krankheit wie jede andere sei, die super mit Heilfasten zu behandeln sei oder Rheuma mit Ernährungsumstellung und solche Scherze (alles schon persönlich erlebt).
Die Heilpraktiker"prüfung", die man machen muß, um die Zulassung zu erhalten ist ein rein juristisches Werk, in dem man bestätigen muß, daß man weiß, was man als HP alles nicht machen darf (impfen, Zähne ziehen, Geschlechtskrankheiten behandeln, u.s.w.). Medizinische Inhalte werden da nicht geprüft.
Man kann ja auf diverse Heilpraktikerschulen gehen (für Geld) und bekommt dort dann nicht standartisierte Lehrinhalte vorgesetzt, je nachdem in welcher ideologischen Ecke die entsprechende Schule steht - als "medizinisches Wissen" kann man die Inhalte jedenfalls kaum bezeichnen. Im Gegenteil, die meisten Schulen profilieren sich ja gerade damit, daß sie es "ganz anders" als die böse Schulmedizin machen.
Außerdem sind die Kurse in der Regel so kurz, daß dort (selbst wenn dort einigermaßen erwiesenes gelehrt würde) kaum ein umfassendes Verständnis für die Fülle der Krankhieten, die es gibt entwickelt werden kann.

So eine Ausbildung halte ich eher für schädlich als nützlich.

Franzi
21.05.2006, 10:26
- als "medizinisches Wissen" kann man die Inhalte jedenfalls kaum bezeichnen. Im Gegenteil, die meisten Schulen profilieren sich ja gerade damit, daß sie es "ganz anders" als die böse Schulmedizin machen.
Außerdem sind die Kurse in der Regel so kurz, daß dort (selbst wenn dort einigermaßen erwiesenes gelehrt würde) kaum ein umfassendes Verständnis für die Fülle der Krankhieten, die es gibt entwickelt werden kann.

So eine Ausbildung halte ich eher für schädlich als nützlich.

:-meinung


Find den Beitrag von Vexa auch sehr schön. Ist doch ne tolle Ausbildung:
Medizin+Psychotherapie!

(Allerding, um den die psychologiestudierten Psychotherapeuten mal unter die Arme zu greifen: die haben schon auch ein medizinisches Grundverständniß!!!Kenne ein paar)

Bauxi
21.05.2006, 11:25
Hallo,


danke an euch alle. Ich finde alle Beiträge sehr gut und sehr informativ. Jetzt weiß ich auch, dass die "Psycho"-Fächer nicht nur auf Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin beschränkt sind, sondern dass es auch noch die Psychosomatik und Psychoonkologie gibt. Ich habe mich auch ein wenig über die letzten beiden genannten Fächer informiert und diese würde mich auch sehr interessieren.
Sorry, ich wollte eigentlich nicht Ideologien diskutieren. Zurückkommend auf meine ursprüngliche Frage: haltet ihr die Kombination Medizin+ Psychotherapie besser als Psychologie+ Psychotherapie+ Heilpraktiker? Muss man für das Med.-Studium eigentlich handwerklich begabt sein? - Ich bin da eher ungeschickt und habe zwei linke Hände, leider :-( Ist es eurer Meinung nach richtig, Medizin zu studieren, wenn man heute bereits weiß, dass später nur die Facharztausbildungen der Psycho-Fächer in Frage kommen oder geht das am Sinn vorbei? Ich will unbedingt später großteils psychotherapeutisch tätig sein.
Ich bin auch eher nicht der Naturwissenschaftler, aber ich bin doch ein fleißiger Mensch! Ist das ein Problem mit den Naturwissenschaften, oder kann man das mit Fleiß ausgleichen?

Danke für eure Hilfe und eure Antworten
Liebe Grüße
Phil

Bille11
21.05.2006, 11:32
a) standard = standardisiert

b) es kommt drauf an, wie du lust hast, dich in methoden und statistiken einzuarbeiten. ich persönlich glaube, dass du als med. psychotherapeut mehr die art von psychotherapie mchen können wirst als als psych. psychotherapeut. als psych. psychotherapeut kannst du dich niederlassen oder in einer klinik die eher statistische seite der psychotherapeutischen betreuung durchführen. - so denke ich, das heisst nicht, dass es so sein muss.

c) ich finde, dass der heilpraktiker nicht zum aufzeigen medizinischer kenntnisse führt, sondern eher das bild um die vorgänge im menschlichen körper verschleiert & (zumeist) mit esoterischen vorstellungen überlagert.

Meridion
21.05.2006, 13:19
Mal über Musiktherapie nachgedacht? Gibt zwei FHs bundesweit, eine in Magdeburg und eine (recht renommierte) in Heidelberg. Studium ist auf Diplom und 8 Semester Regelstudienzeit.

Die Gewichtung im Studium ist Psychologie/Musik (ca. 50/50), es fällt ne Menge Statistik und Mathe weg im vergleich zu den Psychologen, man kann danach therapeutisch in Klinik, Praxis oder Selbstständig arbeiten.
Voraussetzung ist natürlich, dass man musikalisch was drauf hat, da diesbezüglich wohl ne Menge verlangt wird.

Wär vielleicht was für dich,

Grüßle,
Meridion

Meridion
21.05.2006, 13:22
Und jetzt seid mal nicht so unnett zu Heilpraktikern. Diejenigen, die den großen Schein haben überschätzen ihre Kompetenzen in der Regel nicht und sind gute bis exzellente Komplementärmediziner und fit in Naturheilverfahren.

Das Bild vom geistheilenden Voodoo-Guru, der barfuß mit Kristallen Brustkrebs therapiert trifft nur in (negativen) Ausnahmefällen zu... die sich die medizinerschaft ja leider auch leistet..

Grüßle,
Meridion

notarzt110
21.05.2006, 13:23
Du solltest dir zunächst den Unterschied zwischen den Arbeitsfeldern eines Psychiaters (der natürlich von Haus aus Mediziner ist) und nes Psychologen klar machen und daraus dann abwägen, was eher dein Ding ist! :-meinung

Stagger Lee
21.05.2006, 13:35
Du scheinst zwei große Leidenschaften zu haben: "Heilen" und "Psyche". Ich schlage dir ein Gedankenexperiment als Entscheidungshilfe vor: Stell dir vor, es wäre unmöglich, beides zu kombinieren. Du könntest nur eines von beidem machen. Zwinge dich also zum Zweck des Gedankenexperiments, genau eine der beiden folgenden Optionen zu wählen:

1) Du arbeitest als Psychologe, aber nicht in einem heilenden Bereich. Z.B. berätst du gesunde Menschen, arbeitest in der Erwachsenenbildung, in der Forschung oder in der Werbung.

2) Du arbeitest als Arzt, aber in einem Bereich, in dem man gemeinhin mit der Psyche relativ wenig zu tun hat. Z.B. als Pathologe, Augenarzt oder Chirurg.

Welche Option erscheint dir weniger unangenehm? Wenn du 1 gewählt hast, empfehle ich das Psychologiestudium. Deine größte Faszination gilt anscheinend der Psychologie. Im Medizinstudium könnte es schwer werden, dich für den bei weitem überwiegenden Anteil nichtpsychologischer Fächer zu motivieren. Wenn du 2 gewählt hast, empfehle ich dir das Medizinstudium. Deine größte Faszination gilt anscheinend dem Heilen, und der Arztberuf ist die heilende Profession schlechthin.

Außerdem entpuppt sich für manchen der ursprüngliche Traumberuf hinterher als doch nicht so toll. Da ist es nicht unklug, das Studium zu wählen, das am ehesten das nachträgliche Ändern deines Berufswunsches erlaubt. Insofern empfehle ich dir ein Fach, bei dem du dich nicht nur für ein recht enges Berufsbild begeistern kannst, sondern für viele verschiedene.

Xela
21.05.2006, 13:42
Muss man für das Med.-Studium eigentlich handwerklich begabt sein?

falls es deine frage beantwortet - ich habe noch nie einen nagel in die wand geschlagen..

my_precious
21.05.2006, 13:45
für die approbation in der psychologie brauchst du diese psychotherapeutenausbildung.
die muss man privat finanzieren und das kann bis zu 25000 euro kosten!!!!

:-dagegen