Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilllfeee....kann mir jemand granulomatöse Erkrankungen mal erklären?
Ja ja, wieder die kleinen Zahnis, aber ich check das einfach nicht.
Was gehört zu granulomatösen Erkrankungen, gibt es eine Aufteilung und was hat "Rheuma" mit zu tun?
Ich finde in meinen Patho Büchern einfach nichts zu :-kotz
Ok es wird insgesamt bei jeder Erkrankung ein Granulationsgewebe gebildet aber gibts irgend eine Aufteilung, damit man die Masse an Krankheiten mal verstehen kann?
Thx :-kotz
Eine Auflistung spezifischer Erkrankungen habe ich nicht.
Aber das können wohl wirklich alle möglichen Krankheiten sein, wie du schon sagtest - die mit einer chronischen Entzündung einhergehen (Infektionskrankheiten oder nichtinfektiöser Pathogenese, Autoimmungeschehen, Tumornekrosen, M.Crohn). Eine Einteilung kenn ich nur nach der Anordnung der ins betroffene Gewebe eingewanderten Zellen. Diese Geschichte mit den tuberkulösen, pseudotuberkulösen, sarkoidalen und Fremdkörpergranulomen. Welche Zellen da wie angeordnet waren weiß ich nimmer, aber auf http://www.pathologie-online.de/ap/6/index.php gibt's dazu Erklärungen und Bilder.
Bei der rheumatoiden Arthritis können die Ansammlungen von Abwehrzellen dann sehr groß werden und makroskopisch als Rheumaknoten sichtbar sein. Dabei gruppieren sich wohl Lymphozyten und Makrophagen um nekrotisches Gewebe.
Und um den angegeben Link zu zitieren:
Der lateinische Wortstamm findet sich übrigens auch in anderen Begriffsbildungen (Granulozyt, granulierende Entzündung, Granulationsgewebe, Lymphogranulomatose usw.), die allesamt nichts mit dem entzündlichen Granulom zu tun haben.
A-ha! :-top …. ist mir leider überhaupt nicht klar :-D
Das Zahnwurzelgranulom kennst Du wahrscheinlich sehr gut. Vielleicht auch das Prothesengranulom (epulis fissurata), auch wenn er heutzutage fast nur in den (älteren) Lehrbüchern zu sehen ist.
Der Oberbegriff "granulomatöse Erkrankungen" hat sich eher historisch gebildet, man hat in dem Topf alle Erkrankungen geschmissen, die mit so einer charakteristischen (meist entzündungsbedingter) Knötchenbildung einhergehen, ergo sind die Grenzen verwaschen. Wenn man es aber aufzudröseln versucht, kommt man schon etwas weiter. Fast all diese Erkrankungen sind entzündungsbedingt, sowohl autoimmun als auch infektiös oder (seltener) chemisch-toxisch. Also:
Infektiös Hier trifft man eine Reihe spezifischer Entzündungen, z.B.
-Tuberkulose (mit dem typischen Tuberkel)
-Lepra (nur die lepromatöse Verlaufsform) - wieder einmal eine Entzündung, wo man anhand des histopathologischen Bildes(lepromatöse Granulome, auch bekannt als Mikulicz-Granulome oder Leprome) schon die Diagnose stellen kann
-Rheumatisches Fieber mit Aschoff-Granulomen
Autoimmun
-Sarkoidose
-Wegener-Granulomatose
-Rheumatoide Arthritis (Gelenkpannus)
-M.Crohn/colitis ulcerosa
-Eosinophile Pneumonie/eosinophiles Granulom der Lunge.
-Panarteritis Nodosa und andere Autoimmunvaskulitiden (z.B. die arteriitis temporalis Horton, auch bekannt als Riesenzellarteriitis)
Chemisch/Metabolisch-toxisch
-Gicht mit den charakteristischen Gelenktophi
-Asbestose der Lunge
Neoplastisch
-M. Hodgkin (auch als Lymphogranulomatosis maligna bezeichnet)
Die Liste ist beiweitem nicht komplett, aber ich denke, Du kannst Dir schon ein besseres Bild machen. Gemeinsam haben all die Erkrankungen, daß der auslösende Stimulus (Chemische/Metabolische Irritation, Infektiöses Agens, Autoimmunprozess) zu der Ausbildung nicht nur von Granulationsgewebe, sondern auch von charakteristischen Entzündungsknötchen (=Granulome) führt, die mehr oder weniger tumorartig ins umliegende Gewebe wachsen.
Hoffe, das hilft Dir weiter.
Ah super, vielen Dank! :-top
@ tombow
Auch von hier ein Danke ... kann diese ausführlichen Infos grad super brauchen, die Pathoklausur droht schon unmittelbar :-peng !!
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