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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zuhause angekommen...



Pünktchen
24.05.2006, 18:42
Der Text ist jemanden versprochen...und gerade der richtige Zeitpunkt zu träumen...auch wenn der Text noch nicht perfekt ist....


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Die warme Sonne scheint von dem blauen wolkenlosen Himmel auf die abgerundeten Pflastersteine, die geordnet einen Weg entlang eines grünen Hains zwischen den gelben Feldern zeigen. Die breiten schwarzen Reifen meines schwarzen Laguna-Kombi bewegen sich langsam und elegant den trockenen Staub aufwirbelnd über diesen Weg. Der Wind streift durch das geöffnete Fahrerfenster. Aus dem silbernen Radio tönt Norah Jones. Die dunkelblauen Kindersitze auf der Rückbank sind leer.
Ich stelle das Auto vor die Haustür, die Musik erlischt.
Der grosse Hof vor dem grauverputzten zweistöckigen Haus mit den neuen riesigen Fenstern ist menschenleer. Etwas bröckelt der Putz. Die Haustür steht offen. Nur die Vögel sind zu hören, zwitschernd in den Bäumen. Ich habe noch Norah Jones in den Ohren und betrete unser eigenes Haus. Die braunen abgenutzten Dielen zeigen den Weg in den Garten. Dort bewegt der warme leichte Wind die Schaukel an dem grossen Kirschbaum. Die Schaukel ist leer. Im weitläufigen Flur steht ein rotes Dreirad, so dass man fast dadrüber stürzt. Ich hebe Charlie von der ersten Treppenstufe behutsam auf. Ich atme tief ein während ich meine Aktentasche und die frischen Brötchen in der leeren modernen Küche auf den grossen Holztisch abstelle. Es durftet nach frischen Kaffee. Der Tisch ist hübsch gedeckt. In der Mitte stehen Blumen in einer Vase von der Wiese hinterm Haus und ein kleines Bild. Bunte Farben mit winzigen Fingerabdrücken gemischt auf ehemals weissen Papier. Für Mama steht darauf. Gleich daneben finde ich eine ebenso kleine Karte mit einer erwachsenen Handschrift geziert. Danke, dass es dich gibt. ist dort zulesen. Ich lasse meine Sandaletten stehen und bewege meine warmen Füsse lautlos über die kalten Bohlen der Treppe. Auch hier oben zieht ein leichter Wind durch die offenen alten Türen und erfrischt meine müden Beine unter meinem Sommerkleid.
Ich höre ein leichtes Quietschen und schaue direkt nach. Dort liegt auf dem grossen weissbezogenen Bett der Mann, der seit einigen Jahren fest an meiner Seite ist, in Jeans und weissen Hemd. Beschützend liegt sein Kinn auf dem Kopf eines Kleines Kindes. Beide sehen glücklich und zufrieden aus. Zwei grosse blaue Augen schauen mich staunend an, ein Lächeln erhellt das Gesicht. Ein kleines Quietschen entweicht erneut dem kleinen Bündel, das langsam über das Bett versucht zu krabbeln. Die Sonne scheint leicht durch die grossen langen weissen Vorhänge vor den grossen Fenstern, die im Wind wehen. Charlie lege ich zu meinen zwei Grossen. Ein Kuss für den Grössten gebe ich auf die Stirn. Glücklich und zufrieden nehme meinen Jüngsten auf den Arm und lege mich mit ihn in den weissen Schaukelstuhl am Fenster. Ich spüre den schnellen Herzschlag und die sanften Atemzüge dieses kleinen Wesens, dass vor 8 Monaten noch in mir weilte. Langsam und mit einem Lächeln lasse ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen....
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