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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ringerlaktat bei Azidose



sawo
25.05.2006, 09:09
Hi,
ich habe zur Abwechslung auch mal ne Frage (mit Lösungstheorie):

Ich habe gehört, dass man teilweise bei Azidosen metabolischer Art Ringerlaktat gibt. Angeblich würde das in der Leber zu Bicarbonat verstoffwechselt.
Laktat? Aber ist das nicht sauer? (Laktatazidose etc.?!)

Nach einigem Nachdenken bin ich dann drauf gekommen, dass das jawohl als Anion gegeben wird (bzw. als Na-Laktat)- also bereits dissoziert ist und damit seine saure Eigenschaft verloren hat (und damit also wirklich ein Laktat, also ein Salz der Milchsäure ist...)
Wenn das Laktat- nun in der Leber oder Herz verbrannt werden soll, so müsste es doch eigentlich zuerst wieder zur Milchsäure werden, also ein H+ aufnehmen -> und damit tatsächlich der Azidose entgegen wirken (Leberfunktion vorrausgesetzt). Dabei kann dann natürlich "indirekt" ein Bicarbonation entstehen.

Stimmt das so? Wird das in der Praxis angewendet? Wie berechne ich, wieviel Laktat ich geben muss und wo ist der Vorzug gegenüber der Bicarbonatgabe? (Vielleicht überwindet das Laktat im Gegensatz zum Bicarbonat die Bluthirnschranke?!)

Grüße,
Samuel

Janny
25.05.2006, 12:06
Wie das mit den Vorteilen gegenüber einer NaBic-Gabe ist, weiß ich leider auch nicht, dafür bin ich noch zu klein :-nix .
Deine Theorie kann ich Dir allerdings bestätigen, dem ist nimmer viel hinzuzufügen, das hab ich auch mal so gelernt (als ich noch kleiner war.....); die Carboxylatgruppe des Laktats ist ja alles andere als sauer, im Gegenteil!

.....und schon wieder erfolgreich vorm Lernen gedrückt :-blush .....

Gruß,

Janny

Schädelspalter
25.05.2006, 19:54
Außerdem hat man mit del Laktat-Zusatz versucht, die Ringer-Lösung (nur Elyte) physiologischer zu machen, um nicht so viel Cl- als Gegenionen zu den positiv geladenen Kationen zu haben.

Was jetzt zuerst war (physiologischer oder die Einflüsse auf den pH) weiß ich natürlich auch nicht.