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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann man es schaffen Medizin zu studieren und nebenbei 20 Std./Woche zu arbeiten?



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christoph1982
25.05.2006, 20:13
Hi Leute,
ich studiere gerad in Wien Psychologie und ich würde danach gerne noch Medizin studieren, was wegen ausreichender Wartesemester wohl klappen dürfte(wären nach meinem Diplom 10 oder 11). ...Allerdings müsste ich dann selber arbeiten, um mir das Studium leisten zu können.
Am liebsten würde ich versuchen eine Halbtagsstelle in der psychologischen Forschung zu kriegen. Ich habe ganz gute Noten und will mich auf klinische und Biopsychologie spezialisieren. Da würde mir ein "nebenberufliches" Medizinstudium bestimmt gute Chancen einräumen.
...Aber ich frage mich, ob das alleine schon von den Übungen und Pflichtveranstaltungen her machbar wäre. ...Ich bin schon ein sehr fleißiger Lerner und könnte in der Zeit, wo ich nicht arbeite auch wirklich straff lernen.(meine Hobbys kämen dann etwas auf "Sparflamme" *g*) ... Aber würde sich das organisatorisch überhaupt ausgehen?(Von den Pflichtlehrveranstaltungen her?)

Was meint ihr dazu? Wie müsste man so ein Unterfangen organisieren?


LG Christoph

Doktor_No
25.05.2006, 20:50
nach der alten ao ging das ganz gut, ich hab manchmal auch 40 stunden die woche gemacht und war dann nur sporadisch an der uni. ich weiss aber nicht wie das nach neuer ao zu organisieren geht. bei mir hat sich das immer abgewechselt, es gab phasen in denen jobben in grossen mengen problemlos ging, dann gab es aber auch semester, die knackig voll mit uni waren. setzt in jedem fall eine vorausschauende planung und gute kontakte zu anderen voraus, damit man sich absprechen kann.

hypnotel
25.05.2006, 21:21
Wenn Du bezüglich Arbeitszeiten einigermaßen flexibel sein kannst, definitiv machbar.
Wenn nicht, sollte es auch noch gelingen.
Du kannst Kursbelegung tauschen, Blockpraktika absolvieren etc. und zumindest in meinem Studium kamen die Dozenten den nebenher Erwerbstätigen oft entgegen...

also Daumen hoch und viel Erfolg.

ps- die neue AO macht das ganze mitunter natürlich schwieriger aufgrund der phasischen Abläufe, sollte man erwähnen.

Hellequin
25.05.2006, 22:10
ps- die neue AO macht das ganze mitunter natürlich schwieriger aufgrund der phasischen Abläufe, sollte man erwähnen.
Und dem höheren Anteil an Pflichtstunden.
Die Frage ist vorallem wie flexibel du bzw. dein Arbeitgeber bei deinen Arbeitszeiten seid.

Poro
26.05.2006, 09:16
Also ich komme nicht im Ansatz mehr zum Arbeiten, na ja, vielleicht so 5 Stunden schaffe ich. Oder ab und zu ist auch mal alle drei Wochen ein 24h-Dienst möglich, aber dann ärgere ich mich schon wieder, dass ich arbeiten war, weil das alles so super stressig ist.

Plutarch
30.05.2006, 18:34
Schaffen kann man es vielleicht. Die Frage ist aber auch, ob eine nebenberufliche Tätigkeit überhaupt toleriert wird. Ich studiere Zahnmedizin an der WWU Münster, und in unseren Kursen gab es bisher niemanden, der nebenher arbeitete - weder am Wochenende noch in der vorlesungsfreien Zeit noch zu sonstigen Terminen.

Die Professoren und Assistenten sehen es gar nicht gerne, wenn jemand als Studierender nebenher beruflich tätig ist, um sich auf diese Weise z. B. sein Studium zu finanzieren. Du sollst dich voll aufs Studium konzentrieren, und nicht nebenher arbeiten gehen. Wer kein Geld hat, kann eben nicht Zahnmedizin studieren. Einen Kompromiss gibt es nicht. Wer bei uns nebenher arbeitet und wenn die Kursleitung dann davon erfährt, der kann sich faktisch exmatrikulieren; du bekommst keine Testate mehr in Münster. Medizin und Zahnmedizin ist ein Studium für die Wohlhabenden, und nicht für solche aus der Arbeiterklasse und dem Niedriglohnsektor. Dieser Umstand wird sich nach Einführung allgemeiner Studiengebühren vom ersten Fachsemester an noch verschärfen. Arme Schweine haben kein Recht auf Bildung.

Shakespeareslady
30.05.2006, 18:38
schön, wenn man das so schreiben könnte, dass es die momentane situation an deutschen hochschulen darstellt bzw. die entwicklung...hoffe nur nicht, dass das auch deine meinung widerspiegelt ;-)

herbstkind.
30.05.2006, 18:39
Schaffen kann man es vielleicht. Die Frage ist aber auch, ob eine nebenberufliche Tätigkeit überhaupt toleriert wird. Ich studiere Zahnmedizin an der WWU Münster, und in unseren Kursen gab es bisher niemanden, der nebenher arbeitete - weder am Wochenende noch in der vorlesungsfreien Zeit noch zu sonstigen Terminen.

Die Professoren und Assistenten sehen es gar nicht gerne, wenn jemand als Studierender nebenher beruflich tätig ist, um sich auf diese Weise z. B. sein Studium zu finanzieren. Du sollst dich voll aufs Studium konzentrieren, und nicht nebenher arbeiten gehen. Wer kein Geld hat, kann eben nicht Zahnmedizin studieren. Einen Kompromiss gibt es nicht. Wer bei uns nebenher arbeitet und wenn die Kursleitung dann davon erfährt, der kann sich faktisch exmatrikulieren; du bekommst keine Testate mehr in Münster. Medizin und Zahnmedizin ist ein Studium für die Wohlhabenden, und nicht für solche aus der Arbeiterklasse und dem Niedriglohnsektor. Dieser Umstand wird sich nach Einführung allgemeiner Studiengebühren vom ersten Fachsemester an noch verschärfen. Arme Schweine haben kein Recht auf Bildung.

Ich hoffe doch die letzten Sätze waren sarkastisch gemeint und geben nicht deine Meinung wider.

Ich finde es unmöglich von dieser Uni die Sachlage so einzuschätzen, ich finde es sogar verdammt beschissen. Nicht jeder hat reiche Eltern zu Hause, was sollen die dann machen? Eine Lehre? Das kann ja wohl nicht sein!! :-dagegen

LaTraviata
30.05.2006, 18:50
wenn man sich das leisten kann, bitte! aber manche leute meiner altersgruppe sind eben auf einen nebenverdienst angewiesen bzw. wollen nicht, daß alles ohne frage von den eltern bezahlt wird.
meine eltern würden mir sicherlich auch mein studium finanzieren, jedoch würde ich das nicht vollends ausnutzen wollen, da sie aufgrund der selbstständigkeit selbst keine rente beziehen werden und sich nun schon um ihre altersvorsorge kümmern müssen. von daher wäre es mir lieber, immer in den semesterferien arbeiten zu gehen, beispielsweise auf der messe, das sind zwischen drei und fünf tage maximal, mit top verdienst und nebenbei kann ich meine fremdsprachenkenntnisse vertiefen... soetwas lässt sich schon regeln, auch mit medizinstudium. oder aber sitzwachen im krankenhaus... wenn weniger zu tun ist, lässt sich's auch gut lernen (laut freunden).
also, das urteil deiner professoren ist mal milde gesagt dämlich. nicht jeder hat von hause aus eltern, die die ganzen bücher, evtl benötigte materialien (zahnmed-->koffer) und noch die miete und lebenshaltungskosten übernehmen können; erst recht nicht, wenn mehrere kinder in der familie vorhanden sind, die sich alle in der studienphase befinden (oder wartephase):-meinung!!!

Xerxes
30.05.2006, 18:51
Medizin und Zahnmedizin ist ein Studium für die Wohlhabenden.

Außerdem viel zu überspitzt dargestellt.. so ist es einfach nicht jeder kann Medizin in Deutschland studieren so er denn möchte....
Diese maßlosen Übertreibungen immer....

Dejavue
30.05.2006, 18:52
Kann mir kaum vorstellen, dass die Kommentare auf die Uni Münster bezogen sehr ernst gemeint waren. Das ist nicht nur mehr als ein bisschen schwarz gemalt, sondern echt unfair der Uni gegenüber. Studiere ebenfalls in Münster, zwar nicht Zahn- sondern Humanmedizin, aber von sowas habe ich noch nie gehört.
Wer sich gescheit vorbereitet, kriegt immer sein Testat.Das hat nichts mit nem Job nebenbei oder der Willkür der Tutoren zu tun. Das ist wohl ziemlich weit hergeholt.

Zur eigentlichen Frage : Ich finde das Studium sehr lern und somit auch zeitintensiv und würde es niemals schaffen noch nebenbei 20 Stunden zu arbeiten.Bin allerdings auch erst im ersten Semester und somit chronisch unter Stress :-)) ! Das bringt wohl jeder Neuanfang mit sich... Also im Zweifelsfall einfach ausprobieren was geht... Viel Glück dabei !

Xerxes
30.05.2006, 19:16
Tja in Foren wird teilweise der allergrößte schmarn geschrieben ... ne ne ne

Vandroiy
31.05.2006, 15:53
Ich habe 2 Jobs nebenher,einen im Krankenhaus (38,5 Std. in 4 Wochen) und einen bei einem ambulanten Pflegedienst (abends ca. 4-5 Std.,so an 5-10 Tagen im Monat;in den Ferien häufiger,im Moment nicht so oft).Den Job im KH hab ich schon die ganze Zeit,den anderen seit einem Jahr.
Bisher klappt es ganz gut,nur habe ich nicht besonders viel Freizeit (also ohne dass ich lernen oder putzen oder was-auch -immer muss).Mal sehen,wie sich das ganze die nächsten Semester so weiter entwickelt.
Aber von so einer negativen Stimmung nebenher arbeitender Studenten gegenüber hab ich auch an unserer Uni bisher noch nichts mitbekommen;von unfairen Testaten waren wir immer gleichermassen betroffen...
Prinzipiell ist es -wenn auch stressig- meiner Meinung nach schon machbar,nebenher zu arbeiten.Was will man auch machen,wenn es nicht anders geht?

jabba666
01.06.2006, 04:08
man kann alles schaffen....wenn es dich nicht stört,dass dein studium dann länger wird

Plutarch
01.06.2006, 18:41
Tja in Foren wird teilweise der allergrößte schmarn geschrieben ... ne ne ne

Das mag sein. Wenn ich die Kommentierungen meiner Behauptungen zu nebenberuflichen Tätigkeiten während des Studums hier so lese, bin ich sogar davon überzeugt, dass in diesem Thread "allergrößter Schmarn" geschrieben worden ist, und zwar gleich von mehreren Autoren. Ich habe jedenfalls nichts verzerrt dargestellt. Studierende, die im TPK nebenberuflich arbeiten, laufen Gefahr, keine Testate mehr zu bekommen. Wir hatten in Münster einen Krankenpfleger, der den TPK vierzehnmal wiederholt und ihn nie bestanden hat, obgleich seine Arbeiten augenscheinlich gut waren. (In Münster gibt es bezüglich der Wiederholungen keine regulierende Studienordnung.) Weiter sind mir Fälle bekannt, die den Verdacht einer massiven Benachteiligung für arbeitende Kursteilnehmer durch die den Kurs begleitenden Assistenten und den Kursleiter in erheblichen Maße begründen, und ich wüsste auch nicht, inwiefern ich mit dieser meiner Meinungskundgabe zugunsten des Rufes der Universität Münster hinterm Berg halten sollte.

Ich bin selbstverständlich nicht der Meinung, dass dieser modus operandi sozialverträglich ist und distanziere mich von derart deutlich hervortretenden Diskriminierungen, welche zum Nachteil gewisser Kursteilnehmer bewusst ausgeübt wird.

Dr. Pschy
01.06.2006, 18:44
Da stellt sich fuer mich die Frage, woher der Kursleiter denn von der Nebenbeschaeftigung eine Ahnung hat? Wenn die Zustaende wirklich so sind wie von dir geschildert halte ich einfach gegenueber praedisponierten Leute meine Klappe und dann duerfte gut sein.

Ich arbeite im uebrigen auch ca. 20h/Woche nebenbei, hab dabei aber doppelt Glueck: Die Pflichtveranstaltungen (zumindest bisher im 1. Jahr) waren nicht allzu zahlreich und der Job bietet mir eine extrem grosse Flexibilitaet.

Plutarch
01.06.2006, 18:54
Es ist in der Tat vorteilhaft, eine eventuelle nebenberufliche Tätigkeit geflissentlich zu verschweigen. Die betreffende Person hatte den Fehler gemacht, den Assistenten und dem Kursleiter gegenüber seine Tätigkeit in einem Krankenhaus kund zu tun, aus welchen Gründen auch immer. Desweiteren ist ein Kursteilnehmer von einer Assistentin beim Kellnern in einem Gasthaus gesehen und einige Tage später darauf angesprochen worden, dass man ja als erwerbstätiger Student seine ganze Kraft gar nicht dem Studium zur Verfügung stellen und sie sich deswegen nicht vorstellen könne, dass derjenige in Münster im Studienfach Zahnmedizin jemals fertig werden würde - jedenfalls nicht, solange sie dort Assistentin ist. Überdies sind mehrere Vorfälle aus der Vorklinik wie der Klinik bekannt, denen zufolge arbeitende Studierende, sofern ihre Erwerbstätigkeit in irgendeiner Weise bekannt geworden ist, erhebliche Nachteile bei der Testatvergabe erfahren mussten. Es ist ganz deutlich ersichtlich im alltäglichen Verlauf von Vorlesungen, Seminaren und Kursen, dass arbeitende Studierende nachteilige Maßnahmen von Seiten der Assistenten und Kursleiter zu erdulden haben, die sie nicht durch eigene Studienleistungen wieder wettmachen oder aufholen können.

Hellequin
01.06.2006, 20:31
Die Frage ist halt trotzdem inwieweit das verallgemeinerbar ist. Zumindestens hier bei uns ist es (in Medizin) so, das es keine Sau interessiert ob, du nebenher arbeitest oder nicht, weder in positiver noch negativer Art und Weise.

Dr. Pschy
01.06.2006, 21:07
Vor allem versteh ich die Argumentationsweise der Assistenten und Kursleiter nicht, wenn ein Student trotz Nebenjob gute Leistungen bringt, wo sollte ich dann als Betreuer ein Problem haben? Und selbst wenn die Leistungen drunter leiden, welches Recht hat ein Kursbetreuer, solche Leute zu diskriminieren? Wundert mich, dass da noch nix ueber die Fachschaft gegen unternommen wurde.

Plutarch
02.06.2006, 16:26
Die "Argumentation" von Kursleitung und Assistententeam besteht darin, dass es sich nicht geziemt, als Studierender der Zahnheilkunde nebenher zu arbeiten. Wenn du selbst Zahnmedizin studierst, müsstest du eigentlich wissen, welches Herrenmenschengehabe die Assistenten gegenüber ihren Zöglingen permanent an den Tag legen, wie sie sich anstellen, wenn sie für praktische Arbeiten Testate vergeben. Da wird nicht diskutiert, da wird angeordnet.

Ein kleines Beispiel aus meinem letzten Phantomkurs der Zahnersatzkunde I: Ich sollte an einem im Protar-Artikulator eingesetzten Gipsmodell ein wenig an der Höhe eines Caninus feilen. Angeblich sei dort zu viel Höhe, so dass die Lateroprotusionsbewegung beeinträchtigt sei (allein schon diese Begründung ist völlig unwissenschaftlich, aber egal, der Assi hat gesprochen, und die doofen Kursteilnehmer müssen es glauben). Ich setzte mich einfach in die Ecke und machte derweil eine völlig andere Arbeit. Eine Stunde später kam ich mit meinem Modell zum gleichen Assistenten und zeigte ihm das zu testierende Modell. Nun monierte er, es sei viel zu viel Höhe abgetragen worden. Ich hatte aber gar nichts gemacht an dem Modell! Es war reine Schikane! Auf eine Diskussion ließ man sich nicht ein, der Assi wollte einfach nur seine Ruhe haben. Ich habe mir dann das Testat einfach am nächsten Tag von einem anderen Kursbegleiter geholt.

So läuft das ab in den technischen Kursen. Und gaubst du nun, es interessiert irgend jemanden, ob jemand von der Kursleitung wegen seines sozialen Status diskriminiert wird oder nicht? Ich könnte hier noch ganz andere Geschichten erzählen. Vielleicht mache ich ein Blog auf und plaudere dort mal ein bisschen aus dem Nähkästchen.