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06.07.2002, 14:18
HAllo - alle zusammen,
die Fakten: aus diversen gründen bin ich bereits 2 semester über der Regelstudienzeit (dumm genug) - als letzte Frist hatte ich mir diesen Sommer fürs Physikum gesetzt... doch das scheitert doch tatsächlich an einer nichtbestandenen BC-Praktikumsklausur (nicht zu fassen), weil die Wiederholung erst im Oktober stattfindet...
das Problem: sollte ich nun dennoch weitermachen, bekäme ich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit kein Geld mehr vom Amt; außerdem wäre es vielleicht doch vernünftiger aufzuhören???
die Frage: kommt jemanden diese Situation bekannt vor, und hat jemand einen Rat für mich???

vielen dank im voraus
funami

06.07.2002, 16:39
Hallo !

Deine Situation finde ich gar nicht so schlimm.
Such Dir einen Wochenendjob im Krankenhaus, dann kannst Du Dein Studium auch ohne Bafög gut finanzieren.

Es ist absolut NICHT schlimm (!) 2 Semester über der Regelstudienzeit zu sein.

Wenn Du Deine Lernzeit ab sofort vernünftig einplanst und nebenbei im Krankenhaus arbeitest, dann schaffste das bestimmt !

06.07.2002, 16:43
Nochwas:

Willst Du wirklich die ganzen Jahre, die Du bisher studiert hast, verschenken, nur weil Dir ein Schein zum Physikum fehlt ?!?

Das wäre kaum zu glauben.

Mach im Oktober die Klausur, dann hast Du 5 Monate Zeit, für das Physikum zu lernen.
Wenn Du das dann aufgrund vernünftiger Zeiteinteilung auf Anhieb schaffst, wirste der glücklichste Mensch in Deiner Straße sein...

06.07.2002, 21:19
Hi Leute,
entschuldigung, will Eure allgemeine These "Weitermachen auf jeden Fall" nicht angreifen. Das ist auch meine Meinung. Nur: daß
man das Leben, mit der Arbeit nur am WE "auch ohne Bafög gut finanzieren kann", ist ganz einfach ein Wunschgedanke. Sorry!
Ich bin ein gelernter Krankenpfleger, war über 30, als ich mit dem
Studium angefangen habe. Also kein Bafög und Stipendium. Nach
13 Semester geht's jetzt ins PJ und ich weiß schon jetzt nicht, woher ich die 1300€ nehmen soll... Ich habe kein Auto, rauche nicht mehr, habe(n) keinen Urlaub gemacht und inzwischen keine Freundin mehr. Auf der Spaßseite: 50 cent für kicken am Tisch, nach dem Mittagessen in der Mensa und ein Paar Bier ein mal pro Woche - beim Frustsaufen.
Mit der Arbeit alleine am WE, ist das Studium nicht zu finanzieren. Vor allem nicht, als einer "ohne Ausbildung" im Gesundheitsdienst!
Viel Glück - Gruß - Herbert

Peter Artz
06.07.2002, 23:29
also ganz so krass ist es nun auch wieder nicht. Sicherlich am WE kann man keine finanziellen Sprünge machen - mit arbeitet meine ich - aber es gibt außerdem noch die möglichkeit also studentische Nachtwache im Krankenhaus zu arbeiten. Und dann anstatt am WE zu arbeiten halt nachts durch die woche.

Ist zwar ziemlich heftig, v.a. mit Vorlesungen am nächsten Tag, doch von einem Freund von mit weiß ich, dass das sehr gut gehen kann.

Man muss aber aller möglichkeiten ausschöpfen, sonst klappts hinten und vorne nicht

Gruß Peter :-nix

www.PeterArtz.de (http://www.peterartz.de)

07.07.2002, 11:11
vielen Dank
für eure gutgemeinten Antworten, sie waren schon ein wenig tröstlich aber leider kaum hilfreich. Denn hier im Osten sind die Stundensätze so niedrig, dass ich mit Wochenendarbeit noch nich mal meine Miete zusammenbekäme.... Und mal eben locker ein paar Nachtschichten einlegen??? Ich glaube, dann würd ich nicht als "Halbgott", sondern als "Halbmensch" enden...
Ich fürchte, ich muß zu viel fürs Studium tun, um mal eben noch 5-6 h am Tag zu arbeiten. Ich hab mich noch nich wirklich entschieden, wies weitergeht - am Montag erstmal BAföG-Amt...
Ansonsten kann ich ja noch in den Ferien arbeiten.
Aber dass es am ende, nach so viel Mühe, an nur einem Schein scheitern soll - find ich tatsächlich sehr ärgerlich.
Danke
funami

07.07.2002, 13:40
leider kann ich Dir auch keinen optimalen Rat geben, was Du machen könntest, wenn das Befög fehlt.
Nebenbei arbeiten ist ja schön und gut, aber auch das hat seine Grenzen.
Ich arbeite auch nebenbei und dennoch hat mein Studium oberste Priorität, so dass ich sage, wenn es mir zu stressig wird, dann gehe ich mal nicht arbeiten.
Ich finde es auch zu einfach gesagt, man kann sich das Studium durch Wochenend- und Nachtarbeit finanzieren.
Leider sind die Stundensätze wirklich nicht besonders hoch :-(......... und ständig malochen, um sein Lebensunterhalt zu finanzieren kann auch nicht angehen.
Wenn man das Studium richtig ausnutzt, ist man ja eigentlich schon genug ausgelasstet und hin und wieder auch körperlich kaputt....und dann noch arbeiten?
Irgendwann muss man auch mal Zeit für sich haben, ich finde das kann nicht angehen, dass man nur durch dieses blöde Bafögamt dazu verdammt ist, über Jahre kaum privatleben zu haben, denn lernen und arbeiten ist echt zu heftig.
Ich wüsste nicht, ob es mir dass alles noch wert wäre, so ein Leben an zu streben.........zumal die Aussichten, es später als Arzt mal besser zu haben, auch nicht die rosigsten sind.......trotz Ärztemangel und wegfallendes AIP.

Nun zum eigentlichen Thema, wenn das Amt den Hahn zu dreht, vielleicht kannst Du ja Wohngeld beantragen, oder Klammottengeld beim Sozialamt....... naja, und dann vielleicht noch zwei Wochenenden im Monat arbeiten (aber mehr nicht).


Aber sag mal, kann ich Dir auch gleich eine Frage stellen?
Bei mir stellt sich dieses Problem mit Sicherheit auch ein.
Allerdings dachte ich, dass man sofort das Bafög nicht mehr bekommt, wenn das Physikum nicht nach den 2 Jahren Regelzeit schafft oder antritt.
Nun schreibst Du, dass Du schon 2 Semester drüber bist.und erst jetzt das Bafögproblem hast.

Was hast Du denn dem Amt erzählt, dass sie Dich die 2 Semester nach Regelzeit noch weiterfinanzieren?
Du würdest mir mit dieser Antwort echt weiterhelfen, denn ich denke, dass Bafögamt macht sofort den Hahn zu.

Also, ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig aufmuntern.......
Ich wünschr Dir trotz der blöden Lage noch alles Gute - auf das sich noch eine Lösung finden wird :-)

Gruss Kaddel

Ipratropium
07.07.2002, 14:41
Ja. Da kommt man schon mit Wochenendarbeit ohne BAfÖG nicht zurecht. Und dann erzählt einem der Herr Minister Oppermann (Niedersachsen), 500 € Studiengebühr für Langzeitstudenten sei ja wohl doch durchaus zu schultern...
Danke liebe SPD . Wirklich sehr sozial.

Lion
07.07.2002, 15:08
In NRW wurden die Studiengebühren letzte Woche auch, wohl endgültig, verabschiedet.
Ich habe bislang zum Glück nicht das Problem mir darüber Gedanken machen zu müssen, aber wie zur Hölle soll ein normaler Student bitte 650 EUR pro Semester auftreiben???
Da haben es sich die lieben Politiker wirklich etwas zu leicht gemacht um ihre Löcher im Budget zu stopfen.
Wenn es nicht so ernst wäre könnte man eigentlich nur darüber lachen, daß die Gebühren gerade unter der SPD eingeführt wurden.

07.07.2002, 15:29
Hallo Funami,

nochmal zurück zum Thema !

Ich würde das folgendermassen machen:
Im kommenden Semester hast Du ja 5 Monate Zeit für das Physikum zu lernen.
Während dieser Zeit kannst Du prima arbeiten gehen, weil Du nicht zur Uni musst.

Danach im März das Physikum machen !

Und erst anschliessend entscheiden, was Du weiter machst !

Das hat folgenden Grund:
Wenn Du ohne Vordiplom aufhörst, hast Du woanders kaum Chancen, wohingegen die Wirtschaft und Medizinische Bereich ein bestandenes Physikum sehr wohl gut anerkennen.
Kannst dann bspw. als Pharmareferent und noch einige andere Sachen Dich bewerben.
Wenn Du aber das Physikum nicht machst, ist es so, als hättest Du NIE studiert.

Denk mal darüer nach...

Wenn Du aber nach dem Studium planst weiterzustudieren, kann es ja möglich sein, dass Du mit bestandenem Physikum irgendwie eine andere Einnahmequelle entdeckst. Bspw. wird im Westen wie Du schreibst mehr bezahlt als im Osten. Ein Studienortwechsel wäre also schon mal die Lösung.
Und das KLAPPT mit Deinem Physikum wohingegen Du jetzt aufgrund Deiner Semester nicht tauschen kannst.


Du siehst, Du hast allen Grund, im nächsten Semester tierisch viel für das Physikum zu lernen...

Gerd

Lion
07.07.2002, 18:13
kurze Anmerkung:
Will keine Diskussion über Beüzge Ost/West starten, aber bewiesener Maßen sind die Lebenskosten "durchschnittlich" im Westen um einiges höher. Deshalb bin ich der Meinung, daß das schon in Ordnung geht.

Aber zumindest bin ich nicht der Meinung, daß man a.g. von etwas höheren Gehältern den Studienort wechseln sollte.

07.07.2002, 19:06
Bewiesennermassen sind die Lebenskosten im Westen höher als im Osten?
Da sieht es praktisch aber ganz schön anders aus........

Gruss Kaddel

Lion
07.07.2002, 19:31
sagte doch durchschnitlich.
Hätte ich vielleicht gar nicht erst schreiben sollen, dachte mir schon, daß da schnell eine passende Antwort kommt.

Aber deshalb sollte man sich doch nicht in die Wolle kriegen (Faß ohne Boden). Wollte hauptsächlich sagen, daß dies meiner Meinung nach kein wirklicher Grund für eine Uniwechsel ist.

Denkt dran: poppen net kloppen. :-))

07.07.2002, 20:48
vielen lieben dank, für die nette aufmunterung... und die antworten und Ratschläge.
hatte das wochenende zeit zu überlegen - und werde so vorgehen,dass ich jetzt im sommer ordentlich ranklotze und geld fürs kommende semester verdiene und im märz dann auf jeden fall erstmal das physikum mache und dann weiterentscheide...

an kaddel:
mit dem BAföG war das bei mir so, dass die quasi sehen wollen, dass man nicht auf der faulen haut lag und aus welchen gründen man den/die Schein/e nicht bekommen hat. das heißt aber eigentlich nur, das man erklären muß, an allen Prüfungen teilgenommen zu haben, nur eben leider oder Erfolg. Ich mußte die Scheine, die ich hatte vorlegen, eine formlose schriftliche Erklärung abgeben, vom Studentenbüro die ein oder andere Unterschrift vorlegen... und an dieser uni ist es eben leider so, dass die fächer nur einmal im Jahr angeboten werden, deswegen hätte ich hier auch gar nicht die Chance gehabt, ein Semester früher das veräumte nachzuholen... ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen????

funami

Sebastian1
07.07.2002, 21:12
Hi, mal was zum Thema arbeiten:

Ich selbst muß mir das Studium zu ca. 80% selbst finanzieren, wobei mir natürlich meine Ausbildung zum Krankenpfleger zugute kommt, nämlich in Form einer tarifvertraglichen Bezahlung gegenüber einer Bezahlung als stud. Aushilfe. Aber nichtsdestotrotz bedutet das, daß ich im Monat ca. 60-75 Stunden arbeite, und zwar je nachdem wie es passt im Früh-, Spät- oder Nachtdienst.
Und ich bin sicherlich kein Überflieger, was das Studium anbelangt, ich muß genauso lernen wie jeder Durchschnittsstudent. Und trotzdem schaffe ich es nebenbei auch noch, mich in versch. Organisationen zu engagieren, ein Privatleben mit Freunden und Freundin zu führen. Sicher ist das manchmal anstrengend, aber gehen tut es durchaus. 1-2 Tage arbeiten im Monat soll nicht gehen?!? Sorry, da muß ich drüber lachen, auch wenn es sich vielleicht arrogant anhört. Ich möchte ja niemandem beweisen, daß ich ein toller Hecht bin udn hier rumprollen, aber ich denke, daß es durchaus machbar ist. Ein Kollegin von mir jobbt übrigens im 8. Semester mit einer 50%-Stelle noch mehr als ich, hat "nur" den Aushilfentarif und meistert ihr Studium trotzdem...

...sicher ist es optimaler, wenn man Bafög bezieht oder die Eltern höhere Zuschüsse leisten können, wenn das aber nicht geht, so soll sich doch bitte niemand davon entmutigen lassen.
An den ursprungsposter: Ich finde es klasse, daß du erstmal dein Physikum machen willst, das nimmt dir niemand mehr weg.
Probier doch einfach mal, wie es mit jobben klappt, das Handtuch schmeissen kannst du hinterher immer noch. Vielleicht ist ein bestandenes Physikum ja auch Grund genug, weiter Anspruch auf bafög zu haben (kenne mich damit kaum aus, mein Antrag ist direkt abgelehnt worden...)

Gruß,
Sebastian

xxxxmr
08.07.2002, 10:31
Ich versteh das Gejammere auch nicht: Die Zeit bis zum Physikum mal ausgenommen (wo man ebn dann die Semesterferien zum Kohlehohle nutzen muß und kann) klappt es prima, sich sein Studium selbst zu finanzieren ! Natürlich kann man keine Sprünge machen, natürlich kann man nicht in alle Vorlesungen gehen, aber wozu auch !? Ich habe kaum eine VL besucht und hatte nach dem Physikum soviel Zeit, ... ich versteht´s echt nicht ! Ich hab beispielsweise zwei mal ein komplettes Semester mitvorgezogen und hatte dadurch zwei komplette Semester frei ! Eines hab ich genutzt um im Ausland (nach einer Famulatur) zu arbeiten - quasi Kohlehohle und Urlaub in einem, das andere zur Vorbereitung aufs Zweite ! Und trotzdem hatte ich im Semester immer noch genügend Zeit für andere Dinge !!! Man muß eben mal seinen Arsch hochkriegen und sich drum kümmern, wenn man keine Kohle von Vater Staat oder vom Erzeuger kriegt ! Klappen tut es !
Au weia klingt das alles arogant, aber sorry, so isses wirklich. Das mit den VL stimmt wirklich, und das obwohl ich wirklich nicht der HeldimZeltbin, nix "Überflieger" oder so ...

Fazit für Ursprungsposter: Überleg Dir, ob Du wirklich Medizin machen willst, wenn ja, dann hau rein, das klappt !!! Man muß sich einfach nur drum kümmern !!!
Viel Erfolg
Jens

Christoph_A
08.07.2002, 12:01
Dem Vorredner ist eigentlich nur eine Sache hinzuzufügen,nämlich, daß Du vielleicht sogar besser bedient bist,die Vorlesungen ganz wegzulassen und Dich auf die Prüfung zu konzentrieren-mach das oft so und habs bisher noch nie bereut. Leider ist die Qualität der VL hier in Muc nämlich ziemlich mies und das sowohl in Vorklinik als auch Klinik. Hab jetzt in 8 Semestern 4 gute VL gehabt ( Anatomie, Innere II und III sowie Radiologie ).

Heinz Wäscher
09.07.2002, 10:46
Also,ich finanziere mein Studium komplett allein,verdien eals ungelernte Aushilfe im Krankenhaus 16,5 DM/Stunde
Sonntags gibts 25% Zuschläge,nachts 2,50/Stunde mehr
in den Semesterferien durchpowern (38,5h/Woche)
Dann reichen auch 900 DM im Monat locker aus

Würde weitermachen,Mensch 1 Schein,das ist doch wohl kein Problem!
Steck den Kopf nicht in den Sand!!