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young
04.06.2006, 18:20
Hallo!

Also, ich brauche wieder einmal eure Hilfe... ich führe gerade eine heftige Diskussion über die NGM, die ich persönlich für den größten Unsinn halte, den die Welt seit langem hervorgebracht hat.... allein bei dem Gedanken an einen krebsauslösende Konfliktschock werd ich richtig aggresiv... Wie können nur so viele Menschen an so einen Blödsinn glauben?!? :-keks

Ich bin jetzt etwas abgeschweift. Die Argumentation verlief so:

"Meines Wissens nach wurde jedoch noch nie eine 'wandernde' Krebszelle im Blut festgestellt, was anscheinend mal ein russischer Mediziner mit den Worten ' Sie ist so schnell, das wir sie nicht fotografieren können.' begründet haben soll. Spinnen wir nun diesen Gedanken weiter. Wenn sich diese Zelle durch die Blutbahn bewegt, könnte dies nicht bedeuten, dass beim Blutspenden diese Zelle mit in den Beutel gelangt? Müsste man dann nicht Untersuchungen auf Krebszellen in solchen Beuteln durchführen, schließlich könnte das ja quasi zu 'Hyperfernmetastasen' in einem anderen Körper führen? Warum tut man das dann nicht? Wie schon gesagt, sie können ja im Blut nicht erfasst werden."
Nachdem ich darauf einige Studien herausgesucht habe, in denen Krebszellen im Blut nachgewiesen wurden, kam erneut die Frage, warum dann in Blutspenden keine Test auf Krebszellen durchgeführt werden...
Tja, ich gehe davon aus, dass das Immunsystem durch diese Zellen im Normalfall nicht gefährdet ist... aber vielleicht habt ihr ja noch eine bessere Begründung parat :)

Würde mich über Antworten sehr freuen...

LG Walter

DrSkywalker
04.06.2006, 22:05
Ich bin Ersti und lerne gerade Physik, soll heißen ich hab noch wenig Plan von Medizin, aber:

Was soll diese Zelle denn anrichten? Eine Krebszelle ist doch immer eine zu einem spezifischen Menschen gehörende Zelle und würde vom Immunsystem des die Transfusion-Erhaltenden als Fremdkörper erkannt und eliminiert werden. Krebs ist nicht ansteckend!

P.S.: Mit wem musst du denn ernsthaft über diesen Quatsch diskutieren?

FrederikMD
04.06.2006, 22:08
Ich bin Ersti und lerne gerade Physik, soll heißen ich hab noch wenig Plan von Medizin, aber:

Was soll diese Zelle denn anrichten? Eine Krebszelle ist doch immer eine zu einem spezifischen Menschen gehörende Zelle und würde vom Immunsystem des die Transfusion-Erhaltenden als Fremdkörper erkannt und eliminiert werden. Krebs ist nicht ansteckend!

P.S.: Mit wem musst du denn ernsthaft über diesen Quatsch diskutieren?
Gebe Dir recht, dass die NGM Quatsch ist, aber mit Hep B, C, Papillomviren, HTLV1-2, HIV, Herpes Virus 8, Schistosoma, Clonorchesis und H. Pylori würde ich schon sagen, dass Krebs ansteckend ist.

DrSkywalker
04.06.2006, 22:15
Gebe Dir recht, dass die NGM Quatsch ist, aber mit Hep B, C, Papillomviren, HTLV1-2, HIV, Herpes Virus 8, Schistosoma, Clonorchesis und H. Pylori würde ich schon sagen, dass Krebs ansteckend ist.

In diesem Fällen erfolgt die Ansteckung aber durch einen Virus (auf den Blutspenden überprüft werden). Klar kann aus einer Infektion Krebs entstehen. Eine entartete (Krebs-)Zelle alleine ist aber nicht ansteckend.

Doctöse
04.06.2006, 22:17
Vielleicht ein bissel zu weit ab vom Thema.......
In England haben sie mal eine krebsbefallene Niere transplantiert....Mit dem tollen Ergebnis, daß der durch jahrelange Dialyse ohnehin schon leidgeprüfte Patient sich einer Chemo unterziehen durfte, die neue Niere letztendlich auch wieder raus mußte und Metastasen hat er auch bekommen. Die Ärzte, die das Organ transplantierten, sahen bei der OP bereits, daß es von Tumoren besetzt war, dachten sich aber "Versuch macht kluch".... :-keks

DrSkywalker
04.06.2006, 22:24
Vielleicht ein bissel zu weit ab vom Thema.......
In England haben sie mal eine krebsbefallene Niere transplantiert....Mit dem tollen Ergebnis, daß der durch jahrelange Dialyse ohnehin schon leidgeprüfte Patient sich einer Chemo unterziehen durfte, die neue Niere letztendlich auch wieder raus mußte und Metastasen hat er auch bekommen. Die Ärzte, die das Organ transplantierten, sahen bei der OP bereits, daß es von Tumoren besetzt war, dachten sich aber "Versuch macht kluch".... :-keks

Heftige Sache! Das man da nicht vorher drauf kommt....Naja, jetzt sind sie kluch :-keks

zum Thema: bei einigen wenigen einzellnen Zellen, die nicht versorgt werden, dürfte es keine Probleme geben.

Hades
04.06.2006, 22:47
Die Ärzte, die das Organ transplantierten, sahen bei der OP bereits, daß es von Tumoren besetzt war, dachten sich aber "Versuch macht kluch".... :-keks
Ob die sich das auch so gedacht haben, als sie die Tollwuttransplantate verteilt haben :-wow

Steht die NGM nicht auch für diesen Slogan von wegen "Impfen macht krank" oder so ähnlich?

DrSkywalker
04.06.2006, 22:49
ach ja: klick (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=29538&highlight=neue+medizin)

edit: Wenn man sich die verlinkte Seite nur für zehn Minutne anschaut kommt man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus! Zitat:"AIDS gibt s nicht! Krebs heilt ohne weiteres Zutun! usw."

FrederikMD
04.06.2006, 22:56
Vielleicht ein bissel zu weit ab vom Thema.......
In England haben sie mal eine krebsbefallene Niere transplantiert....Mit dem tollen Ergebnis, daß der durch jahrelange Dialyse ohnehin schon leidgeprüfte Patient sich einer Chemo unterziehen durfte, die neue Niere letztendlich auch wieder raus mußte und Metastasen hat er auch bekommen. Die Ärzte, die das Organ transplantierten, sahen bei der OP bereits, daß es von Tumoren besetzt war, dachten sich aber "Versuch macht kluch".... :-keksDas aber nur, weil Du mit einem halben Dutzend Immunsuppressiva das eigene Immunsystem ausschaltest, sollte bei einer Bluttransfusion nicht der Fall sein.

Doctöse
04.06.2006, 22:59
Die Frage ist, wie gut das Immunsystem eines Patienten ist, der eine Transfusion braucht......

Hades
04.06.2006, 23:08
Zitat:"AIDS gibt s nicht! Krebs heilt ohne weiteres Zutun! usw."

Da würd ja sogar der "Dr." Rath den Kopf schütteln :-))

FrederikMD
04.06.2006, 23:13
Die Frage ist, wie gut das Immunsystem eines Patienten ist, der eine Transfusion braucht......
In den meisten Fällen nicht so schlecht, dass sich Krebs entwickeln kann. Im übrigen, wenn es interessiert, eine Krebzelle per se ist kaum in der Lage zu überlegen, wenn man einen soliden Tumor samt Microenvironment `(Stroma etc) transplantiert, ist das eine ganz andere Sache.

Hellequin
05.06.2006, 08:51
Immunsupprimierte Patienten bekommen eigentlich immer bestrahlte Blutpräparate.

Evil
05.06.2006, 09:50
Immunsupprimierte Patienten bekommen eigentlich immer bestrahlte Blutpräparate.
...und gefilterte, oder?

FrederikMD
05.06.2006, 10:58
...und gefilterte, oder?Wie filtert man den Blut?

Evil
05.06.2006, 11:45
Wie filtert man den Blut?
Mit einem passenden Filter :-keks

Ernsthaft, es gibt diverse Filtrationsverfahren, die u.a. als Nierenersatzverfahren benutzt werden.
Inwieweit das bei der EK-Bereitstellung eingesetzt wird, kann Hellequin sicher besser erklären.

Hellequin
05.06.2006, 11:54
...und gefilterte, oder?
Meines Wissens nach sind hier in Deutschland alle Blutprodukte grundsätzlich gefiltert. Es sind zwar noch zusätzliche Filterungen möglich, hab aber noch nie sowas rausgegeben. :-nix
Immunsuprimierte Patienten (Z.n. KM-Tx, Chemo etc.) bekommen bei uns standardmäßig ihre Blutprodukte bestrahlt und CMV neg. . Ich hab heute nacht aber auch Dienst, wenn ich es nicht vergesse, schau ich nochmal in den Richtlinien nach. :-top


Wie filtert man den Blut?
http://www.macopharma.de/infos.php?page=lexikon&artikel=inline-filtration&PHPSESSID=7e3d55c986d1340def27065f3440c50a#inline-filtration

young
05.06.2006, 13:44
Danke für die vielen Antworten!

Der Typ, mit dem ich diskutiere, ist in einem anderen Forum... normalerweise betreibe ich keinen solchen Aufwand im Internet, aber wenn ich nur daran denke, dass er möglicherweise an Krebs erkrankt und dann seine Strahlen/Chemo therapie wegen Gerd Hamer ablehnt, find ich den Aufwand, ihn zu überzeugen, schon gerechtfertigt ;)

Mich würde interessieren, ob einer von euch was zu dem transplantierten Krebs im Internet finden kann... ich hab schon gegoogelt, aber der spuckt irgendwie nix ordentliches aus.

Vielen Dank und viele Grüße

Walter

Hellequin
06.06.2006, 07:18
Also ich hab jetzt nochmal nachgeschaut. Also die einzige Indikation bei der man die Blutpräperate mehrmals filtert und evtl. zusätzlich wäscht, wäre bei einem Patienten der bereits eine schwere Transfusionsreaktion hinter sich hat und eine desolate AK-Situation hat. Ist mir aber wie gesagt noch nie untergekommen.
Was immunsupprimierte Patienten angeht, da sollte die Bestrahlung eigentlich ausreichen um so ziemlich jeden Krankheitserreger platt zu machen. Die geforderte Mindeststrahlungsdosis liegt bei 25 Gy, wir bestrahlen bei uns mit 30 Gy.

milz
06.06.2006, 09:46
Danke für die vielen Antworten!

Der Typ, mit dem ich diskutiere, ist in einem anderen Forum... normalerweise betreibe ich keinen solchen Aufwand im Internet, aber wenn ich nur daran denke, dass er möglicherweise an Krebs erkrankt und dann seine Strahlen/Chemo therapie wegen Gerd Hamer ablehnt, find ich den Aufwand, ihn zu überzeugen, schon gerechtfertigt ;)
Es wird immer Leute geben, die auf solche Quacksalber und Sektierer reinfallen (auch wenn man es sich bei derart absurden Wahngebäuden schlecht vorstellen kann) und du wirst dir schwer tun, solche Leute vom Gegenteil zu überzeugen.

Er kann sich ja mal durch die (Endlos)Diskussionen bei Wikipedia wühlen, vielleicht überzeugt ihn das : http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Neue_Medizin