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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Autor, Co-Autor oder was?!



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PhineasGage
06.06.2006, 15:37
Kann mir einer nochmal die versch. Status-Möglichkeiten bei einer Publikation nennen. Wie ist die Wertigkeit der einzelnen Funktionen.
Die Suche hat mir leider nicht weitergeholfen...
Danke schon mal.

Evil
06.06.2006, 16:31
Inoffizielle Regel: der Erstautor hat die ganze Arbeit gemacht, der Letztautor ist der Chef der Abteilung, und alle dazwischen haben mehr oder weniger beigesteuert.

supergirl17
06.06.2006, 16:48
Einige Hochschulen haben dazu sogra schon "offizielle Leitfäden", z.B. unter "Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis".

Letztautor sollte eigentlich derjenige sein, der die Studie betreut/überwacht hat und häufig auch die Idee gegeben hat. Der Abt.chef gehört, wenn er nichts weiter dazu beigetragen als die Räumlichkeiten/Arbeitsmöglichkeiten zu stellen zu den Co-Autoren (das das dazu reicht Co-autor zu sein, iste here auch dt. Tradition).

Für die Co-Autorenschaft muss man eigentlcih "wesentlich" zum Paper beigetragen haben: mind. eine Figure geliefert haben, einen Abschnitt gecshrieben haben oder eine Idee gehabt haben.

Ausserdem gibt es noch die Möglichkeit, Leute iun den Acknowledgements zu erwähnen, die z.B. Knock-out_tiere oder AK bereit gestellt haben oder MTA (excellent technical support).

Janny
06.06.2006, 17:11
[QUOTE=Evil]Inoffizielle Regel: der Erstautor hat die ganze Arbeit gemacht,

schön wär's!
Der Erstautor ist der, der sich habilitieren will, der Zweitautor hat die ganze Arbeit gemacht!

Greetz,

eine frustrierte

Janny

supergirl17
06.06.2006, 17:16
Kenn ich so ähnlich (da war die Arbeitsteilung 50:50)

:-keks

PhineasGage
06.06.2006, 18:53
Halten wir fest:
Mein Doktorvater auf dem Weg nach oben wird der Autor der Publikation, Ich begnüge mich mit der CoAutorschaft und ein weiterer beteiligter Prof wird CoAutor bzw. Letztautor?!

Kann es eigentlich auch 2 Autoren gleichzeitig geben bzw. gibt es da gewisse Mengenbeschränkungen?! Mein Doktorvater will in der Pub. evtl. mehrere Dr.Arbeiten zusammenfassen?!

Danke schon mal...

Tombow
06.06.2006, 22:07
Halten wir fest:
Mein Doktorvater auf dem Weg nach oben wird der Autor der Publikation, Ich begnüge mich mit der CoAutorschaft und ein weiterer beteiligter Prof wird CoAutor bzw. Letztautor?!

Kann es eigentlich auch 2 Autoren gleichzeitig geben bzw. gibt es da gewisse Mengenbeschränkungen?! Mein Doktorvater will in der Pub. evtl. mehrere Dr.Arbeiten zusammenfassen?!

Danke schon mal...

Es gibt die "joint first Authors". Wird oft gemacht, wenn zwei oder mehrere sich gleichermaßen die Erstautorenschaft verdient haben. Bei den senior authors heißt das Gegenstück "contributed equally to this work". Sehr schön zu sehen hier:
http://www.pnas.org/cgi/content/full/100/8/4790
(in den Anmerkungen nach dem Paper)

Rettungshase
01.09.2019, 22:06
Inwieweit ist es für einen Medizinstudenten eigentlich von Relevanz, möglichst als Erstautor zu publizieren? (Abgesehen davon, dass es im Bewerbungsgespräch ggf. nett ist.)

Schubbe
02.09.2019, 05:11
Manche Promotionsordnungen erfordern es für ein summa cum laude und dann gibt es noch Karriereargumente.

Gesocks
02.09.2019, 11:34
Unsere Promotionsordnung erlaubt darüber hinaus, ein Paper in Erstautorschaft anstelle einer Monographie zu veröffentlichen.

WiWi18
02.09.2019, 14:48
Inwieweit ist es für einen Medizinstudenten eigentlich von Relevanz, möglichst als Erstautor zu publizieren? (Abgesehen davon, dass es im Bewerbungsgespräch ggf. nett ist.)

Notwendige Bedingung, um einen Post-Doc zu machen.

Und lass dir nicht einreden, das sei nicht wichtig. Wenn man die Erstautorenschaft in der Doktorarbeit nicht bekommt kostet das einen als Assistenzarzt locker mal 3 - 5 Jahre, die man karrieretechnisch hinterher hängt. Ob man ohne Erstautorenschaft noch eine akademische Karriere einschlagen will muss man sich sehr gut überlegen. Es muss einem klar sein, dass diejenigen, mit denen man zusammen als Assistenzarzt anfängt und die als Doktoranden Erstautoren waren, schon habiliert sein werden, während man sich selbst noch am ersten eigenen Paper abarbeitet.

Auch in den Vorstellungsgesprächen wird da meistens recht großen Wert drauf gelegt, aus gutem Grund. Mit Leuten, die schon eine Erstautorenschaft haben, kann man in der Forschung nunmal viel mehr anfangen.

-pixel
02.09.2019, 15:05
Das halte ich für völligen Quatsch.. bei mir an der Uni ist man auch inzwischen froh, wenn man nebenher überhaupt noch forschen will oder ein Dr. vorne dran steht (und das auch bei den sehr beliebten Abteilungen!). Wenn du ne Habil durchziehen willst, wird's jetzt an einem Paper mehr oder weniger nicht scheitern

WiWi18
02.09.2019, 15:14
Das halte ich für völligen Quatsch.. bei mir an der Uni ist man auch inzwischen froh, wenn man nebenher überhaupt noch forschen will oder ein Dr. vorne dran steht (und das auch bei den sehr beliebten Abteilungen!). Wenn du ne Habil durchziehen willst, wird's jetzt an einem Paper mehr oder weniger nicht scheitern

In "meiner" Abteilung - also da, wo ich meine Doktorarbeit gemacht habe -war/ist es so, wie ich es beschrieben habe. Ich habe aber durchaus auch aus anderen Abteilungen an derselben Uni mitbekommen, dass es auch anders laufen kann. Bin mir nicht sicher, ob das am Fach oder an der Abteilung an sich liegt.

Wenn man eine Erstautorenschaft hat kann man wesentlich leichter eigene Gelder beantragen. Das ist schon ein riesiger Vorteil.

Rettungshase
02.09.2019, 21:01
Was die Einstellung anbelangt, war das in meinem Fach völlig wurscht.
Der Doktortitel war gut, aber nicht essentiell.

nie
02.09.2019, 21:21
Ich wurde sogar ganz ohne Doktorarbeit in der Uniklinik eingestellt. Also nicht nur kein Titel sondern einfach niemals nie auch nur einen Satz für eine Doktorarbeit geschrieben.
Hätte auch in 2 weiteren Abteilungen der Uniklinik anfangen können. Ich wurde auch im Vorstellungsgespräch weder nach Forschungsambitionen noch nach meiner nicht-vorhandenen Doktorarbeit gefragt. :-nix

Unterm Strich ist die Erstautorenschaft also nur relevant wenn man wirklich wissenschaftliche Karriere machen will. Für den durchschnittlichen Medizinstudenten, der nur den Dr. vorm Namen will, dürfte es herzlich egal sein.

WiWi18
03.09.2019, 15:13
Unterm Strich ist die Erstautorenschaft also nur relevant wenn man wirklich wissenschaftliche Karriere machen will. Für den durchschnittlichen Medizinstudenten, der nur den Dr. vorm Namen will, dürfte es herzlich egal sein.

Ja, aber wenn man das will ist es meines Ermessens nach ziemlich entscheidend.

elastic
03.09.2019, 20:09
"ziemlich entscheidend" sicher nicht, eher das i-tüpfelchen.
entscheidend ist mmn, ob und welche art an diss gemacht wurde.

Ac2012
03.09.2019, 21:00
Ich sehe beim besten Willen nicht, wie einem eine Erstautorenschaft "3-5 Jahre zur Habil sparen" soll. Die entsprechende Publikation kann nicht gleichzeitig für Promotion und Habilitation genutzt werden und bei uns benötigt man ohnehin 7 Erst- oder Letztautorenschaften, da fällt die eine jetzt nicht allzu sehr ins Gewicht.. Und auch für Forschungsgelder dürfte doch die Note und Methodik der Arbeit ausschlaggebender sein als Erstautorenschaft ja/nein. Mein Chef fände (was Forschung angeht) sicher einen Bewerber, der eine anspruchsvolle experimentelle Promotion + Monografie gemacht hat, interessanter als jemanden mit einer statistischen Arbeit + Erstautorenschaft.

WiWi18
04.09.2019, 10:08
Ich sehe beim besten Willen nicht, wie einem eine Erstautorenschaft "3-5 Jahre zur Habil sparen" soll. Die entsprechende Publikation kann nicht gleichzeitig für Promotion und Habilitation genutzt werden und bei uns benötigt man ohnehin 7 Erst- oder Letztautorenschaften, da fällt die eine jetzt nicht allzu sehr ins Gewicht.. Und auch für Forschungsgelder dürfte doch die Note und Methodik der Arbeit ausschlaggebender sein als Erstautorenschaft ja/nein. Mein Chef fände (was Forschung angeht) sicher einen Bewerber, der eine anspruchsvolle experimentelle Promotion + Monografie gemacht hat, interessanter als jemanden mit einer statistischen Arbeit + Erstautorenschaft.

Mag ja alles sein. Deine Argumentation ist aber trotzdem etwas unsinnig, weil sie auf einem Strohmann-Argument basiert. Natürlich ist die Erstautorenschaft nicht das einzige Kriterium (das habe ich auch nie behauptet!), auch die Art der Arbeit ist wichtig. Es ist ja auch nicht jede Erstautorenschaft gleich, eine in Blood oder Circulation bringt einem um einiges weiter als eine in einer Zeitschrift mit einem Impact Factor von 0,5 in der Inneren Medizin.

Die Note der Arbeit hängt an vielen Fakuläten übrigens direkt von der Veröffentlichung ab.

Dennoch: Wenn man eine (anständige) Erstautorenschaft hat kann man sich, direkt nach Abschluss der Promotion, um eine Postdoc-Stelle kümmern, wo man dann die Autorenschaften für die Habil verhältnismäßig schnell zusammenbekommt. Wenn man die Erstautorenschaft nicht hat und dann noch in einer Abteilung arbeitet, wo man sich erst etablieren muss, dauert es Jahre, bis man diesen Schritt gehen kann, und dann hat man gerade einmal eins (!) von sechs - sieben notwendigen Publikationen.

Hinzu kommt - und das ist mein subjektiver und damit naturgemäß beschränkter Eindruck - dass die Chefs/PIs die Leute mit Erstautorenschaft ganz anders fördern und dafür sorgen, dass sie die weiteren notwendigen Projekte und Veröffentlichungen "zugeschoben" bekommen.

Miss_H
04.09.2019, 16:14
Jemand der promoviert hat sollte den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität kennen. Nur so als kleiner Einwand.