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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anämie und Transferrin



Michael 11
19.06.2006, 11:54
Hallo Ihr alle,

ich bin neu hier und oute mich gleich: Ich bin Heilpraktiker-Anwärter und kein Medizin-Student (vielleicht auch noch nicht). Vielleicht könnt Ihr mir trotzdem helfen: Wieso ist bei Eisenmangelanämie das Transferrin erhöht?

Liegt das an der erhöhten Synthese der Leber in der Hoffnung doch noch irgendwo Eisen im Körper zu finden, oder ist der Blutwert Transferrin der Wert für "unbeladenes" Transferrin (wobei ich dachte das heißt dann
Apo-Transferrin)?

Könnt Ihr mich erleuchten?

Gruß, Michael

THawk
19.06.2006, 13:53
Ich musste ehrlich gesagt auch nochmal nachlesen, aber es ist so ;-):

Das im Labor bestimmte Transferrin umfasst sowohl "leeres" wie auch mit Eisen beladenes Transferrin.
Der Grund des erhöhten Transferrins bei Eisenmangel liegt in der gesteigerten Synthese der Leber.
Aussagekräftiger ist die Transferrinsättigung (errechnet sich mit Hilfe des Serumeisens und Transferrin).


Alles klar?
Ciao, Lars

Tombow
19.06.2006, 14:02
Aussagekräftiger ist die Transferrinsättigung (errechnet sich mit Hilfe des Serumeisens und Transferrin).

Die noch teurer ist als die (ohnehin sehr teure) Bestimmung des Gesamttransferrins.

Michael 11
19.06.2006, 14:16
Herzlichen Dank schonmal für die Antworten,



Aussagekräftiger ist die Transferrinsättigung (errechnet sich mit Hilfe des Serumeisens und Transferrin).


noch eine (vielleicht doofe) Nachfrage: Wenn der Wert Transferrin "beladenes" und "unbeladenes" Transferrin umfaßt, wie kann er dann als Rechenfaktor für gesättigtes Transferrin fungieren?

Gruß, Michael

@ Tombow: ich will´s erstmal verstehen nicht berechnen :-)

Tombow
19.06.2006, 15:02
noch eine (vielleicht doofe) Nachfrage: Wenn der Wert Transferrin "beladenes" und "unbeladenes" Transferrin umfaßt, wie kann er dann als Rechenfaktor für gesättigtes Transferrin fungieren?

Einfach: Transferrinsättigung=Serumeisen/Gesamttransferrin*Bindungskapazität

Da die Bindungskapazität des Transferrins bekannt ist (ca. 10000 Eisenione auf ein Molekül Transferrin), braucht man nur oben genannte Werte, um auszurechnen, was für ein Teil des vorhandenen Transferrins gesättigt ist. Wie du aus der Formel sehen kannst, errechnet man dabei eine hypothetische Größe, die angibt, was für ein Anteil des vorhandenen Transferrins zu 100% mit eisen gesättigt worden wäre. Mit der Information aus den vorherigen Posts wäre es dann ein leichtes, den Wert zu interpretieren.

netfinder
19.06.2006, 15:54
Eine noch sicherere Differentialdiagnostik soll die Bestimmung des löslichenTransferrinrezeptors (sTrfR) ermoeglichen.

Monty
20.06.2006, 20:30
Einfach: Transferrinsättigung=Serumeisen/Gesamttransferrin*Bindungskapazität

Da die Bindungskapazität des Transferrins bekannt ist (ca. 10000 Eisenione auf ein Molekül Transferrin), braucht man nur oben genannte Werte, um auszurechnen, was für ein Teil des vorhandenen Transferrins gesättigt ist. Wie du aus der Formel sehen kannst, errechnet man dabei eine hypothetische Größe, die angibt, was für ein Anteil des vorhandenen Transferrins zu 100% mit eisen gesättigt worden wäre. Mit der Information aus den vorherigen Posts wäre es dann ein leichtes, den Wert zu interpretieren.

Es sind aber eher 2 Fe3+ pro Transferrin...

FataMorgana
20.06.2006, 20:55
Die noch teurer ist als die (ohnehin sehr teure) Bestimmung des Gesamttransferrins.

Wie kommst Du darauf? Nach EBM2000plus 85 Cent, nach GOÄ 9,39 EUR (1,15facher Satz). Find ich nicht teuer.

OldYellar
20.06.2006, 21:56
"9,39 EUR (1,15facher Satz). Find ich nicht teuer"

Relativ. Dafür muss eine alte Frau schon lange für stricken.

FataMorgana
21.06.2006, 05:45
Relativ. Dafür muss eine alte Frau schon lange für stricken.

Die alte Strickerin ist doch GKV-versichert, da kostet's nur 85 Cent. ;-)

Nein, im Ernst, bei den 9,39 EUR muss man beachten, dass es der GOÄ-Preis ist. Da kostet schon ein simples Natrium oder Kalium 2,01 EUR. Krankenhäuser zahlen z. B. in der Regel wesentlich weniger, wenn sie die Untersuchung selbst durchführen sowieso.