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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kleines politisches Quiz



frodo
10.07.2002, 17:52
Was ist los in diesem Forum, niemand mehr da, der sich zumindest ein klein wenig fuer Politik interessiert? Das waere schade, denn gerade dort wird ja in erster Linie ueber Gesundheit und Krankheit vieler Menschen entschieden, nicht in irgendwelchen Kliniken, da sind die Leute ja bereits krank...
Auf jeden Fall kommt hier eine kleine politische Quizfrage. Der Hintergrund ist auch ganz aktuell, denn der "Krieg gegen den Terrorismus" ist ja bekanntlich in vollem Gange: Welche Organisation ist bisher fuer die mit Abstand meisten Todesopfer infolge offiziell bestaetigter Terroranschlaege verantwortlich und wurde bisher als einzige wegen internationalem Terrorismus vor dem World Court verurteilt?
Ich wuensche euch viel Spass und vor allem einen nachhaltigen "Aha"-Effekt beim Nachforschen. Bin schon sehr gespannt auf eure Antworten.

Lion
10.07.2002, 19:21
Wenn schon Politik, dann würde ich doch eher eine Diskussion über Gesundheitspolitik bevorzugen.
Wen wollt ihr lieber haben, Seehofer oder die Ulla?
(Ich würde zwar gerne beide ins Exil schicken, aber so viele Alternativen gibt es ja leider nicht)

frodo
02.08.2002, 19:23
Keine Lust, mal über eine ernsthafte, wirklich wichtige Sache nachzudenken? Hautsache, das Gehalt reicht später für den Benz, und die Zeit, um die Familie damit spazierenzufahren? Schon mal was vom Blick über den Tellerrand gehört?
Hier nun die Antwort: Es handelt sich um die CIA bzw die USA ( so genau kann man die beiden ja nicht auseinanderhalten). Verblüfft? War ich auch!

Epsilon
02.08.2002, 20:11
Wundert mich eigentlich nicht...
God bless America

08.08.2002, 03:03
Ich konnte die Politik und Kriegsführung der feigen Amis noch nie leiden. Diese hinterhältigen Luftkriege mit High-Tech-Waffen finde ich ziemlich daneben. In Afghanistan haben die sicher 10 bis 100 mal mehr Menschen getötet als in NY gestorben sind. Und im Irak waren es auch sicher 100.000. Aber das sind ja alles Nicht-Menschen gewesen und das Töten von Nicht-Menschen ist ja aus amerikanischer Sicht eine Heldentat. Da würgts mir die Galle hoch. Pfui Teufel.

Lion
08.08.2002, 11:20
Also mir kommt eher die Galle hoch wenn ich darüber nachdenke, daß so ein gestörter Mensch wie Sadam in nicht allzuferner Zeit über atomare Waffen verfügt.
Ich bin mit Sicherheit kein Verfechter der amerik. Kriegsstrategie, aber alles kategorisch zu verurteilen finde ich auch nicht ok.

Zudem finde ich das, was in Israel abläuft wesentlich übler.

June
08.08.2002, 11:36
Ich geb dir insofern Recht, daß der Mist, den die USA machen, nicht automatisch deren Gegner zu Waisenknaben macht.
Aber die Interessen, die hinter der amerikanischen Außen- und Kriegspolitik stecken, sind oftmals einfach nur rein wirtschaftliche - Friedens- und Sicherheitsaspekte werden vorgeschoben. Interessant finde ich, daß das Engagement der USA in Gegenden, wo es nichts zu holen gibt, im allgemeinen viel geringer ist als zum Beispiel dort, wo sich Ölfelder befinden...
Ach ja, der folgende Link ähnelt etwas dem Fall, den Frodo in seinem ersten Post gemeint hat - auch wenn es hier nicht um Nicaragua sondern um Guatemala und die allseits bekannte Firma Chiquita geht: http://www.babelnet.de/Extras/USA/geschichte_usa_chiquita.html

Die June

Lion
08.08.2002, 12:06
Sehr interessanter Fall, aber heutzutage doch nichts USA-spezif. mehr. Es gehört doch mittlerweile zur Tagesordung, daß sich die Politik in die Wirtschaft "einmischt".

Mal ganz plump ausgedrückt, ist es doch klar, daß die USA eine Rechtfertigung für ihre riesige Armee benötigt. Was gibt es da besseres als publizistische Kriege. Sonst würde sich doch jeder normal denkende Mensch fragen, welchen Sinn es hat so horrende Summen in eine Streitkraft zu stecken. Aber mal ganz ehrlich gesagt, haben wir ähnliche Tendenzen nicht auch in Deutschland? Natürlich nur nicht so extrem.

June
08.08.2002, 12:30
Okay, Politik und Wirtschaft mögen ja verwoben sein. Aber ich halte es doch für bemerkenswert, wenn ein Land für wirtschaftliche Vorteile die demokratische Regierung eines anderen Landes durch Unterstützung eines Putschs absetzen läßt und eine ihr genehme einsetzt - das ist doch nichts anderes als Kolonialismus, nur daß es nicht als solcher benannt wird.
Wenn man dann auch noch mal betrachtet, wie wenig vorausschauend die USA bei der Wahl ihrer Partner vorgehen, wird mir doch Angst und Bange: Während die Nordallianz in den letzten Monaten von den USA unterstützt wurden, um die Taliban in Afghanistan abzusetzen, war es nur wenige Jahre zuvor genau umgekehrt. Der Grund - die religiös den Iranern näherstehende (und damit in den Augen der USA feindliche) Nordallianz sollte aus einem Gebiet vertrieben werden, in dem eine Pipeline von den größten Erdöl- und Erdgasfeldern der Welt zum arabischen Meer führt - für die USA die beste Transportroute, die andere Alternative würde durch den Iran führen.
Mit der Unterstützung der USA hat also die Taliban ihr Regime in Afghanistan aufgebaut, um nun mittels der ehemaligen Feinde - der Nordallianz - wiederum mit Unterstützung der USA abgesetzt zu werden.
Es ist doch arm, daß alle diese klugen Köpfe aus Harvard und Yale, die die Regierung beraten, offenbar nur so simpel denken können: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Was er sonst so macht, interessiert mich nicht.
Findet die June