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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kein Platz, kein Geld,was soll ich tun????



wolfis
23.06.2006, 12:21
Hi Leute,
ich studiere momentan Geowissenschaften an der FU Berlin (4.Semester) und bin 26 Jahre alt. Fragt nicht,Antwort würde hier zu lange dauern, ich habe aber keine Wartesemester.
Mir wird immer klarer, dass ich meinen eigentlichen Wunsch Arzt zu werden, verwirklichen sollte.
Leider habe ich, wie gesagt, keinerlei Wartesemester und außerdem bin ich ja auch schon 26.
Also sollte ich mich ranhalten!! (also kann sicherlich nicht 10 Wartesemester bei der ZVS warten)
So nun habe ich mich über ein Auslandsstudium informiert, vor allem Ungarn hat es mir angetan, war bereits 3 mal in Budapest.
Leider muß man ja so ca. 10000 Euro pro Jahr bezahlen und dann auch noch seinen normalen Unterhalt finanzieren.
Aber woher soll ich das Geld nehmen, in meiner Familie sind alle arbeitslos oder verdienen sehr wenig, da hat keiner Geld.
Bin sehr flexibel und würde auch ins Ausland gehen.

Gibt es nicht irgendwelche Länder, in denen man kostengünstig,also für mich erschwinglich, studieren kann??
Manche schreiben, Dänemark wäre eine Möglichkeit,andere Luxemburg.
Könnt ihr mir ganz kurz und knapp mögliche Länder nennen, zum Einen die Kosten und zum Anderen die realistischen Chancen einen Platz zu bekommen,da mein Abi sehr schlecht ist(3,1).

Vielen Dank im Voraus.
Schreibt einfach eure Meinungen, eine rege Diskussion wäre schön.
Gruß Wolfis

Andrea...
23.06.2006, 12:35
Hast du schon mal versucht, dich in Deutschland zu bewerben? Je nach Uni kommen doch auch ganz viele Leute über Auswahlgespräche an ihren Studienplatz, da sind Abi-Note und Wartesemester unerheblich, so viel ich weiß.
Viel Glück bei der Suche,
Andrea...

Kedar
23.06.2006, 22:35
Aber um an ein Auswahlgespräch zu kommen muss man auch einen entsprechenden durchschnitt bekommen. In Skandinavien sind die Lebenshaltungskosten auch recht hoch, weiss nicht wïe hoch das Auslandsbaføg in Deutschland ist, aber viele Studenten kommen in Norwegen kaum mit dem norwegischen Baføg (ca 800 Euro) aus. Das gute an Norwegen ist, dass man, wenn man 3 Jahre in Norwegen gewohnt hat auch das norwegische Baføg bekommt. Du müsstest also "nur" 3 Jahre durchhalten. Aber der Schnitt liegt auch sehr hoch. Man hat in Norwegen aber die Chance seinen Abiturschnitt zu verbessern. Zusätzlich gibt es "Alterspunkte" die zusätzlich den Schnitt verbessern.

Deine Situation hørt sich wirklich sehr verfahren an, wirklich was raten kann ich dir auch nicht. Du kønntest vielleicht eine Ausbildung im medizinischen Bereich machen (Krankenpflege etc) und dir die anrechnen lassen. So alt bist du ja nun auch noch nicht, kenne Leute die sich das mit Mitte 30 Überlegt haben.

luckyscrub
23.06.2006, 22:47
Du kønntest vielleicht eine Ausbildung im medizinischen Bereich machen (Krankenpflege etc) und dir die anrechnen lassen. So alt bist du ja nun auch noch nicht, kenne Leute die sich das mit Mitte 30 Überlegt haben.


Anrechnen lassen kann man sich eine Ausbildung nur noch in Form von Wartesemestern. Man bekommt keine Zusatzsemester bei ner med. Ausbildung gutgeschrieben.

Ich halte die Idee mit ner Ausbildung auch nicht für die schlechteste. Zum einen hast du dann mal einen Einblick in die Materie und kannst auch dann noch entscheiden, ob das Studium das ist, was du willst. Zum anderen hast du mit abgeschlossener Ausbildung und Berufserfahrung auch die Möglichkeit zu Weiterbildungen.

Du sammelst bei sowas auf jeden Fall Wartesemester, verdienst Geld, von dem du was sparen kannst, schaust in die Materie UND hast beim Studium die Möglichkeit nebenher im Nacht-/ Wochenenddienst zu arbeiten.

Kedar
23.06.2006, 22:55
Mal eine Frage so ganz ohne Zusammenhang. Ich dachte immer, dass wenn man in Deutschland einmal ein Studium angefangen hat, verliert man dann nicht alle Wartesemester? Kann man dann noch wieder "neue" sammeln wenn man aufhørt zu studieren?

Ich kenne jemanden, der auch gerade was studiert und plant nach diesem Studium Medizin als 2.Studium zu machen, vielleicht wäre dies eine Idee für dich, weiss aber nicht wie leicht es ist so an einen Platz zu kommen..

Spark
24.06.2006, 14:16
Soweit ich weiss verfallen die bisherigen Wartesemester nicht, wenn man ein Studium anfängt - nur die entsprechenden Semester werden dann nicht mitgezählt.

Was Skandinavien angeht: Trotz Ärztemangel kriegen die das irgendwie nicht hin, mehr Studienplätze anzubieten. Horrender NC, ABER es gibt die sogenannte "Quote 2", wo nach Motivation (schriftlich wie mündlich), Berufserfahrung (gerne, aber nicht zwingend studienbezogen), Auslandserfahrung, Ehrenamt, geleisteten Diensten und allem was da sonst noch Punkte bringt, persönlich ausgewählt wird.

Dies ist besonders in Dänemark aussichtsreich.

Da gehört aber auch das Auswahlgespräch zu, mit anderen Worten: Landessprache ist Pflicht, und nicht nur radebrechen.

Generell denke ich, Du solltest Dir sofort den Zeitdruck verbieten den Du offensichtlich verspürst.

Mal eben von jetzt auf hopp werden sich Deine Optionen eh nicht machen lassen. Du brauchst entweder Wartesemester, gute Sprachkenntnisse, oder Erfahrungen die Dich im Auswahlverfahren weiterbringen und all das kostet Zeit. Ist so, sieh es ein und finde Dich damit ab.

Ich bin 29 wenn ich anfange, also mach Dich nicht verrückt.

Ich weiss nicht ob Du schon mehrere Sachen abgebrochen hast? Dann sei realistisch und rechne nicht mit allzu grossen Chancen bei persönlichen Auswahlverfahren und -gesprächen. Jedenfalls nicht ohne vorher mal was durchgezogen zu haben. Die wollen nicht HÖREN wie motiviert Du diesmal ganz ehrlich wirklich bist, sondern was konkretes dazu sehen. Ob das nun Rettungssani mit Berufserfahrung ist, oder ne Pflegeausbildung, oder auch einfach ein doch noch beendetes Studium ist relativ schnurz. Mit letzterem bist Du dann allerdings Zweitstudienbewerber, klär am besten vorher ab ob das in Deinem Fall ein Vor- oder Nachteil ist, kann beides sein. (btw, finde doch mal raus ob Deine oder irgendeine andere Uni Dich vielleicht mit Bachelor abschliessen lässt? Dann dauerts nicht so lange und ich weiss auch nicht ob ein Bachelor Dich schon zum Zweitstudienbewerber macht, vielleicht ist da Auslegungssache möglich?)

Soviel zu Deutschland.

Fürs Ausland: entweder Geldsack finden oder eine Sprache lernen. Leider ohne Garantie.

Wenn es Dir wirklich wichtig ist, musst Du Prioritäten setzen, und die können naturgemäss schmerzhaft sein. Ich selbst habe gerade zum ersten Mal eine berufliche Perspektive, die sogar extrem gute Aussichten und traumhafte Bezahlung bietet - aber ich bin nicht mit dem Herzen dabei, und obwohl mein Kopf natürlich alle Schwiegermutterargumente bejahen kann, weiss ich dass ich einen reinen Brotberuf nicht durchhalten werde. Darum lasse ich es sausen, ohne Netz und doppelten Boden, ohne Rücklagen und Hilfe.

Ist auch eine Entscheidung gegen vieles was ich mir wünsche - vor allem gegen schnelles Geld und gewisse Sicherheit. Aber eben auch FÜR den einen grossen Wunsch, wo mehr Zufriedenheit wartet als mir ein Neuwagen je bringen könnte.

Also wenn Du es ernst meinst, sollte es Dir auch die Zeit wert sein, die die Vorbereitung in Anspruch nimmt.

Auf jeden Fall viel Glück damit. :-top