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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Weg zur ersten Anstellung



Neugier
28.06.2006, 13:31
Hi,
die Medien überschlagen sich mit Meldungen über gute Zukunftsperspektiven von angehenden Medizinern .
Euphorie und Ungewissheit über die Zukunft ( Anstellung) führen bei vielen Studis zum Wechselbad der Gefühle .
Schreibt doch mal wie es bei Euch war : Bewerbung , Anwerbung im PJ , 1 Stelle Uniklinik oder anderes Haus .


Mike

Picknicker
29.06.2006, 09:23
Es kommt wohl immer darauf an, wo man sich bewirbt. In Ballungsräumen (München, Berlin, Köln) ist die Stellensituation für Anfänger recht mau. Wenn man flexibel ist, findet man jedoch relativ schnell eine passende Stelle. Von Vorteil ist es auf jeden Fall, wenn man an seiner Wunschklinik schon PJ gemacht hat. Hat man sich da angestrengt, sich mit den OÄ gut gestellt, hat man schon mal recht gute Karten.
Ich war örtlich gebunden, hab dann 35 Bewerbungen geschrieben und leider in meinem Wunschfach nix bekommen, trotz recht guter Noten und Dissertation. Aber jetzt ist doch noch was bei rausgekommen, zwar nicht mein Wunschfach, aber Hauptsache erstmal ne Stelle. Hat man schon etwas Erfahrung, ist es dann erheblich leichter, etwas zu bekommen.

funny
29.06.2006, 10:55
Ist eigentlich nicht eine eigene Praxis die schönste Perspektive. keinen Chef haben etc. Also da steht man doch auch die KH-Jahre durch... :-meinung

Doktor_No
29.06.2006, 11:00
na ich weiß nicht... auch bei guter perspektive überhaupt einen job zu bekommen ist doch die frage, wie die bedingungen in selbigem sein werden, und da stehen die zeichen in deutschland keinesfalls zum besseren, tarifeinigung hin oder her. auch mit dem neuen abschluss an den unikliniken ist der finanzielle zugewinn marginal und mit einer erhöhung der arbeitszeit, der möglichkeit des 10%igen lohnabschlages bei finanzieller schieflage (die zwar vom mb bestätigt werden muss aber bilanztechnisch jedem bwl-studenten gelingt) und weiterer knechtschaft erkauft.
was nützt es eine stelle zu finden wenn man dann in kurzer zeit verbrannt wird?!
allerdings schafft man sich mit einem medizinstudium die besten voraussetzungen weltweit arbeiten zu können, das ist keine schlechte perspektive...

grep
29.06.2006, 14:27
Meine Erfahrung mit der Stellensuche:
c.a. 25 Jobbewerbungen geschrieben, 6 Angebote bekommen. In jedes Krankenhaus an dem ich ein Angebot hatte hingefahren und 2 Tage hospitiert. Wie der letzte Arsch behandelt worden (Unfallchirurgie). Habe z bsp von einem freundlichen OA zu hoeren bekommen: Bei unserem Chef halten sie Haken und die Fresse im OP, nur damit sie bescheid wissen was passiert wenn sie die Stelle annehmen.
Alle 6 Stellen wieder abgesagt. C.a. 45 Bewerbungen nach Norwegen geschickt. Ein Angebot bekommen. Habe angenommen und bin bis jetzt in Norwegen geblieben. :-)

grep

funny
29.06.2006, 14:37
Zwar habe ich auch Auslandserfahrung während meiner Schulzeit sammeln können, aber es klingt immer so einfach, wenn jemand sagt: "Und dann bin ich einfach gegangen..." Ist das denn so einfach. Möglicherweise bin ich zu unflexibel und sentimental, aber so einfach könnte ich nicht für immer weg. 1-3 Jahre mal eben so locker, aber als Mediziner hat der Weggang immer so etwas endgültiges. Ganz anders als bei meinen BWL-Freunden, die mal schnell für ein halbes Jahr versetzt werden, dann aber auch jederzeit zurück kommen können. Trotzdem Glückwunsch an alle Auswanderer :-winky

Trotzdem nochmal: Wie stark bezieht ihr den Gedanken an eine eigene Praxis mit ein. Je mehr Angestellte Freunde aus KHs und Unternehmen ich jammern höre, desto verlockender finde ich die Selbstständigkeit (trotz Schulden-Abbezahlung) :-meinung

Doktor_No
29.06.2006, 15:37
ich verschwende keinen gedanken an niederlasssung, und wenn dann nur auf privatärztlicher basis (vorausgesetzt das sytem bleibt so wie es ist).
meine jobsuche: 11 bewerbungen, 10 stellenzusagen, 4mal hospitiert, dann entschieden und bisher mit ausnahme der bezahlung hochzufrieden.

Christoph_A
29.06.2006, 16:10
31 Bewerbungen, 11 Vorstellungsgespräche, 4 Stellen zur Auswahl gehabt, eine zugesagt, nach 5 Monaten dann wieder nach Muc gewechselt, da dort einfach mein momentaner Lebensmittelpunkt ist und sich ne gute Perspektive aufgetan hat. Bin zufrieden, auch wenn vieles sicher besser sein könnte. Kann mir gut vorstellen, nach der Intensivzeit noch für ein paar Jahre nach CH zu gehen, hab mich da sehr wohl gefühlt und noch gute Kontakte da rüber.