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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenpflegepraktikum vor Studium-was kann man an Wissen mitnehmen?



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Occipitalis
06.07.2006, 20:59
Hallo zusammen,

Ich starte im August mit meinem Pflegepraktikum auf der Orthopädie. Habe etwas Angst, dass ich z.B. mit dem Waschen der Patienten überfordert bin. Zeigt man mir das? Was werden da so meine typischen Aufgaben sein?
Wie ist das denn nochmal, ich arbeite ja Schicht... 6 Tage oder 5 Tage die Woche!? Und den freien Tag, darf ich mir den raussuchen?

Liebe Grüße

Hi,

wenn du auf einer reinen Orthopädie bist, dann ist da eigentlich nicht so viel Waschen angesagt. Die meisten Patienten, die da liegen, können zwar nicht aufstehen nach der OP, aber wenn man denen eine Waschschüssel reicht, können die das meistens allein. Orthopädie ist ja ein elektiver Fachbereich, d.h. da sind keine altersschwachen Menschen, die sowieso nichts mehr alleine können, sondern eher 50-70 Jährige und vielleicht jüngere adipöse Pat. mit Arthrose auf Grund ihres Übergewichts.
Verbände wechseln sollte da auf jeden Fall drin sein.
Schau dir eine oder mehrere Knie-TEPs an! Das ist extrem interessant, wenn man schon etwas Anatomie kann (und ansonsten eigentlich auch :) ).

LaTraviata
06.07.2006, 21:01
Aber meine Schicht geht von 6:15 bis 14:27 bzw. von 12:03 bis 20:15 e

Dann müsste aber auch ne Stechuhr auf Station stehen, um diese absurden Zeiten genaustens abrechnen zu können :-D

Ich habe auch immer Früh-Spät-Wochenend-Dienst gehabt. Einmal habe ich auch Nachtdienst arbeiten dürfen, weil ich mal sehen wollte, wie ich damit zurecht komme. Meine Pflegepraktika waren superinteressant, und wenn's was außergewöhnliches zu sehen gab, dann bin ich auch mal im Frühdienst bis um 18 Uhr geblieben. War eine geniale Zeit, habe viel gelernt und vorallem gemerkt, daß ich mit den Patienten zurecht kam und wieviel z.B. ein nettes "guten Morgen" oder ein Lächeln bewirken können! Eine der schönsten Erfahrungen überhaupt... das ist sinngebend und der Motivationsschub schlechthin!!!

Euch allen viel Spaß weiterhin und mindestens eine so schöne Zeit, wie ich sie verleben durfte!!! :-top

Kleiner_Medicus_w
06.07.2006, 21:27
ich mache derzeit, im rahmen einer MTR ausbildung, ein dreiwöchiges pflegepraktikum. ich muss sagen: ich bin verdammt froh das ich keinen pflegerischen beruf lerne, sondern mtr lerne und später auch studieren werden, denn das waschen der patienten liegt mir nicht. trotzdem ist es wichtig, um einen kontakt zu den patienten aufzubauen und im umang mit ihnen offener und lockerer zu werden. ich durfte bereits am ersten tag insulin spritzen, habe puls und blutdruckmessen gelernt, darf patienten aufnehmen, temperatur messen, ekg anlegen, usw. ich habe es mir viel viel schlimmer vorgestellt, aber es ist interessant und verdammt anstrengend. man lernt den beruf der krankenschwester zu schätzen und weiß ab dato das er nicht zu unterschätzen ist. ohne die schwestern würde das kartenhaus krankenhaus in sich zusammen fallen.

Giant0777
06.07.2006, 22:11
Welche Tätigkeiten sind (für den klinischen Teil) des Studiums sinnvoll zu beherrschen bzw nicht so schrwer zu erlernen ?Was kann man einem Laien wie mir (sinnvolles) beibringen?


Ich persönlich fand es sehr interessant und lehrreich bei Patientenaufnahmen dabei zu sein. Ist spannend und begleitet einen das ganze "Arztleben". Ausserdem bekommt man viel vom Menschen mit, der da mit seinen Sorgen und Nöten ankommt. Man kann ganz entspannt auch mal den Arzt beobachten, wie er sich so verhält, wie er das Gespräch findet.

Mir hat es aber auch mal gezeigt, wie ich es später mal nicht machen werde. :-kotz

Das würde mir an praktischen Dingen einfallen, denn der Rest wie Blutabnehmen ist zwar schon sehr nett, aber auch keine Hexerei, die man nicht auch später noch gut erlernen könnte.

Ich habe einfach die Zeit genossen, die ich hatte, wenn ich in einer ruhigen Minute mit den Patienten reden konnte. Man erfährt so viel - echt krass. Die Zeit haste später nie mehr, weil Du mit Flexülenlegen, Blutabnehmen usw. beschäftigt bist :-)

Gruss, Giant ( der ´ne geile Zeit im Praktikum hatte ) !

SnoOopy Nr.2
07.07.2006, 10:34
Hi,
wenn du auf einer reinen Orthopädie bist, dann ist da eigentlich nicht so viel Waschen angesagt. Die meisten Patienten, die da liegen, können zwar nicht aufstehen nach der OP, aber wenn man denen eine Waschschüssel reicht, können die das meistens allein. Orthopädie ist ja ein elektiver Fachbereich, d.h. da sind keine altersschwachen Menschen, die sowieso nichts mehr alleine können, sondern eher 50-70 Jährige und vielleicht jüngere adipöse Pat. mit Arthrose auf Grund ihres Übergewichts.
Verbände wechseln sollte da auf jeden Fall drin sein.
Schau dir eine oder mehrere Knie-TEPs an! Das ist extrem interessant, wenn man schon etwas Anatomie kann (und ansonsten eigentlich auch :) ).

Okay, das finde ich gut... Knie-TEP grrrrrrrrrr, war bei ner Sprunggelenks-Arthrodese dabei, das fand ich schon schlimm. Aber wenn das Kniegelenk so zerstört wird :-/. Würde auf jeden Fall gerne ein Kreuzband sehen.


Dann müsste aber auch ne Stechuhr auf Station stehen, um diese absurden Zeiten genaustens abrechnen zu können

Stimmt... wundere mich auch nur :-D :-D

Liebe Grüße

M.Baker?!
07.07.2006, 12:14
Hallihallo,

meine Tätigkeiten beschränken sich auf Putzen und Patienten waschen.
lg


Wäre vielleicht nicht schlecht das "Waschen" der Patienten in Kombination mit der Empathie zu bringen, was man sich auf alle Fälle beibringen sollte, bevor man Arzt werden möchte! Habe die dreijährige Krankenpflegeausbildung schon hinter mir und warte auf einen Studienplatz! Ich muss sagen ich bin sehr froh um diese Erfahrung... da ich sehe, wie einige Ärzte nicht einmal wissen, wie sie mit Patienten in bestimmten Situationen umgehen sollen. Gutes Beispiel sind die Chirurgen (kein Angriff!) Sie interpretieren Verhaltensweisen zum Teil (!!!) total FALSCH/ SCHLECHT oder GAR NICHT. Was ich aber für die Behandlung eines Jeden Patienten notwendig finde: hört sich total psychomäßig an, aber wenn du dich nicht in die Pat. hineinfühlen kannst, dann ist das sehr schlecht. (es gibt nämlich auch psychosomat. Erkrankungen)Anders wiederrum musst du aber auch in bestimmten Situationen einfach auf Durchzug stellen, um nicht alles an dich heran zu lassen! Empathie: lerne es, begreife es und nimm es mit!!!

lametta
07.07.2006, 13:50
hallo, muss mir mal aus der Seele reden...........

dieses thema hier interessiert mich unheimlich. ich bin auch grade im KPP und heute seit drei wochen auf der Inneren. hatte vorher garkeine ahnung...wirklich von garnichts und muss sagen, dass mir das Praktikum bis jetzt leider garkeinen spaß macht. Ich werd richti8g neidisch wenn ich da lese was alle so gemacht haben, usw. Zugegeben, bei Untersuchungen hab ich schon oft zugeschaut und bei einer Operation bin ich am montag, aber dass mir die schwestern irgendetwas beibringen, oder andere sachen machen lassen wie leute zur toilette bringen/patienten waschen/betten machen/sachen rumräumen/mal assistenz bei waschen im bett/händchen bei verbänden draufhalten/pat. das essen anreichen, davon merke ich nichts. Auf Fragen reagieren die meisten allergisch oder blocken irgendwie ab. Als ich gefragt hab wie ich eine Viggo abmache da wurd gesagt dass man das erst nach einem halbem jahr machen darf. Als ich einmal mit dem Jahrespraktikanten in die Iso wollte hat mich eine Schwetser total angeschnauzt und meinte nur dass es noch genug arbeit gebe....ich sollte schonmal ihren wagen abräumen oder betten machen. Morgens die Vitalzeichen messen kann ich---das wurd mir gezeigt aber in dieser woche wollten die das meistens allein machen und ich wurd direkt um 6.30 betten machen oder pat. waschen geschickt.....und dann hat mich mal ein patient darauf angesprochen dass im bad kein klopapier und keine tücher mehr wären worauf ihm eine schwester geantwortet hat, dass die praktikantin (also ich)dafür verantwotlich wäre.........das hat mich ja schon wat abgefuckt weil mir nie gesagt wurde dass ich dafür verantwortlich bin...

kA wie ich mit meinen ganzen zicken schwestern zurecht kommen soll---habt ihr noch ne idee? die innere kommt mir eh vor wie ein halbes altersheim wo viele garnicht so krank sind sondern eher pflegebedürftig....is ja nich so als wenn mir das garkeinen spaß machen würd, aber jeden tag immer nur betten machen und noch nichmals bei Vitalzeichen messen dabei sein find ich schon ganz schön langweilig......

HalloBallo
07.07.2006, 13:55
Hallo,

werde auch bald mein KPP machen. Nun frage ich mich warum immer wieder von Betten machen und putzen die Rede ist?
In größeren Häusern gibt es doch direkt eine Bettenaufbereitung und Putzen ist doch eigentlich auch nicht die Aufgabe vom Pflegepersonal, sondern von den Reinigungskräften???
Könnte mich da mal jemand aufklären wie das mit dem Betten machen und putzen so gemeint ist?

Grüße

THawk
07.07.2006, 14:23
Wenn ein Patient z.B. 14 Tage im Krankenhaus (z.B. nach künstlicher Hüfte) kannst du den nicht die ganzen Tage unter dem gleichen Bettbezug liegen lassen. Die schwitzen z.B. viel mehr weil sie ja auch länger drin liegen. Außerdem werden die Bezüge ja auch mal dreckig durch Blutabnahmen, Verbandswechsel, Inkontinenz etc. Und dann wird nicht gleich das ganze Bett getauscht, sondern selbiges vom Pflegepersonal neu bezogen.

Zum Putzen - der Boden wird natürlich von Reinigungspersonal geputzt. Aber Patientenschränke, Nachttische, Telefone, Rollstühle, Infusionsständer, die Stationsküche, die Arbeitsflächen, Lagerräume usw. usw. müssen vom Stationspersonal geputzt werden. Das muss man als Praktikant sicherlich auch machen, wobei es da auf das richtige Verhältnis ankommt. Man ist sicherlich nicht dazu da, jeden Tag dem gesamtem Pflegepersonal die Putzaufgaben abzunehmen. Aber sie gehören nunmal einfach dazu.

Ciao, lars

M.Baker?!
07.07.2006, 14:32
Es ist von Haus zu Haus sehr unterschiedlich. Ich habe Erfahrungen in drei Häusern gemacht. Es kommt vor, das Reinigungskräfte für die Betten zuständig sind. Aber wenn das Haus ohnehin kein Geld hat, dann sind die Pflegekräfte dafür zuständig. Und das beim ersten Durchgang... d.h. morgens Früh bei der Vitalzeichenkontrolle! Bei Personalmangel werden selbstverstädlich die Praktikanten rangenommen! (und leider muss man sagen, das es in schon fast JEDEM Haus an Personal mangelt). Hört sich sehr hart an, aber es ist Tatsache! Aus diesem Grund müsst ihr euch wehren! Ihr müsst den Leuten einfach sagen, das ihr nicht zum Putzen da seid, sondern um zu lernen, welche Aufgaben in der Pflege zu bewältigen sind. Zum Putzen sind die Reinigungskräfte zuständig (Bsp. Klopapier). Was die Pflegekräfte aber auch tun müssen, sind diese Wischdesinfektionen von Waschschüsseln, RR- Geräten, etc. etc. Weil die examinierten Pflegekräfte aus Mangel an Personal selbst nicht mehr dazu kommen, weil sie u.a. Visiten begleiten u. ausarbeiten müssen, deligieren sie diese "Drecksarbeit" an die Praktikanten weiter. Diese müssen leider auch die Anwesungen befolgen, weil die examinierten gegenüber den Azubis u. Praktikanten anweisungsbefugt sind.
Ich habe weder Azubis, noch Praktikanten um mich herum und trotzdem schaffe ich es, meine Sachen zu desinfizieren und meine Patienten alleine zu pflegen (waschen)... deshalb bin ich der Meinung, das alles eine Frage der Organisation ist. Wehrt euch und sagt den Leuten, das ihr da seid um etwas dazu zu lernen!

unclejohn
07.07.2006, 15:24
Naja, irgendwo ist es doch aber auch normal, dass man halt alles das machen muss, auf das die Schwestern keinen Bock haben!
Bei mir heißt das vor allem Laufen Laufen und noch mehr Laufen! Gut dieses oder jenes wird einem schon gezeigt, aber im großen und ganzen ist man der Arsch der Station.
Naja, ab nächster Woche werde ich mal mehr fragen, vielleicht kommt dann ja auch ein bisschen mehr rüber!
Aber watt solls, das ganze wird halt über die Bühne gebracht und dann ist eben gut! Den Umgang mit den Patienten zu lernen finde ich eh das Wichtigste und das kann einem sowieso keiner zeigen!

cu

*miri*
10.07.2006, 10:23
puh, ich glaub, ich hab echt glück auf meiner station ;) die unangenehmen sachen wie windeln wechseln etc. machen die schwestern selbst, es sei denn, ich melde mich freiwillig. aber da kommt keiner auf die idee, zu sagen, dass die praktikantin das machen soll.
durfte letzte woche eigentlich ziemlich viel neues machen: urin mit multistix testen (ok, nicht so wahnsinnig spannend), infusionen vorbereiten und anhängen/abhängen, braunülen ziehen und -als höhepunkt- einer ärztin beim legen eines pdk assistieren. das coole ist, dass die schwestern von sich aus sagen, "komm, ich bring dir das jetzt mal bei" und ich sie nicht anbetteln muss, irgendwas machen zu dürfen. allerdings erwarten die genauso, dass ich patienten wasche und putze, was ich aber jetzt nicht sooo schlimm finde, gehört halt dazu.

@lametta: warum lassen die dich denn nicht mal vitalzeichen messen? ich dachte, das wär so die typische praktikantenaufgabe, weil das morgens immer so zeitaufwendig ist?

lametta
10.07.2006, 14:21
naja kA, ich versteh die schwestern auf meiner station einfach irgendwie garnicht.....ist generell eingach nicht so'n tolles Arbeitsklima da, obwohl.... die ham jez auch nicht den totalen stress da, arbeitstechnisch gesehen. Deswegen machen die ihre Messrunde vielleicht auch einfach selber. Wie gesagt, ich bin in einem kleinen Krankenhaus, man kennt die Patienten und das Personal.....wat solls, die ärzte sind nett und ich kann viel bei untersuchungen zuschauen. War heut dann auch mal im OP---was wirklich sehr cool war. Ansonsten, noch 1woche betten machen und dann evtl noch für 15tage station wechseln oder halt den split von 3x30tagen machen und die nächsten SICHER nicht mehr auf meiner station.