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nnlglmpp
22.05.2007, 20:41
Ach, irgendwann ist doch jeder Job Routine. Dann denkt man eh nicht mehr dran, helfen oder nicht helfen. Schnell die Schicht schieben und ab nach Hause. Dann ist es egal, ob mann den Müllman spielt oder den coolen Feuerwehrmann oder den Onkel Doktor.
Ich mach's aus Interesse an der Wissenschaft. Da entdeckt man jeden Tag was Neues.

Dr. Jackyll
23.05.2007, 10:06
der fred ist uralt, ich weiß, aber wenn ich meinen Nettolohn (Brutto wie gesagt 3000€) ausrechne bekomme ich etwas mehr raus....

Und: ich hab ein komplett anderes Bild vom Klinikalltag seit ich meine erste Famulatur gemachtg hab, da war es nämlich so dass die Ärzte wirklich alle um 16 Uhr heim gegeangen sind und ICH oft noch länger da geblieben bin (freiwillig natürlich), weil eben einer noch ein paar aufnahmen machen musste die ich mir anschauen wollte.

edit: hab grad nochmal geschaut. das wäre mein Lohn laut Internet:

Monatliches Bruttogehalt

3600.00 EUR


Lohnsteuer

754.66 EUR


Kirchensteuer

60.37 EUR


Solidaritätszuschlag

41.50 EUR


Rentenversicherung

358.20 EUR


Arbeitslosenversicherung

75.60 EUR


Nettobetrag

2309.67

ach ja, die 3600 Euro hab ich von hier: https://www.aerzteverlag.de/buecher/doc/Leseprobe%20Kapitel%20B%201%20Gehalt.pdf

Stromer
23.05.2007, 10:30
Das empfinde ich als ganz wichtige Aussage!

Asebie
23.05.2007, 11:11
Du hast die 14 - 15% Krankenversicherung vergessen.

Macht netto nochmal minus 280 - 300€,

also netto ca. 2000€

Stromer
23.05.2007, 13:57
also ich halte den Betrag für fiktiv. Ich kenne das anders aus dem mir bekannten Personenkreis. Netto 1300,- Steuerklasse I, da kann man zwar nichts Genaues draus schließen, aber ganz sicher sagen, dass da keine 3200,-(Osttarif)gezahlt werden.

viele Grüsse

Dr. nobo
23.05.2007, 14:08
Netto 1300 ist dann doch a bissl wenig.
Vor der "Ärzte-Revolution" gab's mit BAT (z.B. Assi an der Uni) bereits netto 1600! TV-Ä ist deutlich mehr!

Stromer
23.05.2007, 14:54
Naja, bin hier in Leipzig und absolut sicher, dass es so nicht eingehalten wird. Die neuen Regelungen werden komischerweise nicht als Befreiung/Verbesserung erlebt.

Aber eigentlich bin ich ganz froh auch ein paar positive Stimmen zu hören. Ich muss sagen, dass mich die Horrorszenarien schon abgeschreckt haben und ich mich dabei erwische/-te, wie ich nach Alternativen zum Studium suche/gesucht habe.

Ich meine, bei aller Neugier auf den Job, muss schon alles in Relation zueinander stehen. Vielleicht ist das bei meiner Schwester anders und sie darum so unzufrieden.

Ex-PJ
23.05.2007, 16:34
Netto 1300 ist dann doch a bissl wenig.
Vor der "Ärzte-Revolution" gab's mit BAT (z.B. Assi an der Uni) bereits netto 1600! TV-Ä ist deutlich mehr!

Durch den Tarifabschluß ist finanziell nichts, und ich wiederhole nochmal NICHTS !!! besser geworden; bei vielen ist +/- 0 rausgekommen, einzelne haben sogar ein GehaltsMINUS von 5 - 10%

docmoechtegern
23.05.2007, 17:35
Durch den Tarifabschluß ist finanziell nichts, und ich wiederhole nochmal NICHTS !!! besser geworden; bei vielen ist +/- 0 rausgekommen, einzelne haben sogar ein GehaltsMINUS von 5 - 10%Die meisten Tarifverträge des MB haben ja zum Glück nur eine Laufzeit bis zum 31. 12.2009. Dann müsst ihr eben in drei Jahren nochmal streiken.

Dr. Jackyll
23.05.2007, 20:33
Du hast die 14 - 15% Krankenversicherung vergessen.

Macht netto nochmal minus 280 - 300€,

also netto ca. 2000€

ich bin privat versichert und wusste nicht was das kostet, deswegen hab ichs weg gelassen
:-))

Linda.1001
26.05.2007, 10:26
Wie wäre es denn mit der Tätigkeit als Arzt z.B. in Schweden, da solls doch super laufen für Ärzte, oder hab ich da was falsch verstanden.... :-)

Ex-PJ
26.05.2007, 10:44
Im Ausland z.B. Schweden werden keine Ärzte sondern Fachärzte! gesucht, d.h. nach 4 -6 (7) jähriger Facharztausbildung.
Am persischen Golf, wo gut verdient wird, werden erfahrene Fachärzte, d.h. mit mindestens 5-jähriger Tätigkeit nach der Facharztprüfung gesucht.

zweistein
26.05.2007, 11:25
Und in Schweden kann man nicht sofort nach dem Studium mit der Weiterbildung zum Facharzt beginnen. Dort muss man nach dem 11-semestrigen Medizinstudium erst noch 18 bis 21 Monate lang als eine praktische Einarbeitungsphase
an einem Krankenhaus machen, während der man im Durchschnitt schlechter bezahlt wird als ein deutscher Assistenzarzt. Erst nach dieser Einarbeitungsphase bekommt man die Approbation und kann sich dann auf eine Stelle für die Weiterbildung zum Facharzt bewerben. Die Gehälter der Weiterbildungsassistenten sind im Durchschnitt in Schweden nicht höher als in Deutschland.

Books
27.05.2007, 14:03
Die Gehälter der Weiterbildungsassistenten sind im Durchschnitt in Schweden nicht höher als in Deutschland.
dafür die Frauen blond und schön *Vorurteilbestätige* :-)) *sorry for spam, aber das musste sein* :-peng

Anita_P
05.08.2007, 17:25
interessanter Thread (hab aber nicht alles gelesen)! Besonders für mich als Noch-Nicht-Studentin.
Aber es wundert mich ehrlich gesagt nicht. Wenn man bedenkt, wieviele Leute Medizin studieren wollen - 33000 auf 8000 Studienplätze bundesweit! Ist doch offensichtlich dass die GEsundheitsminister-Bürokraten-Krankenkassen-oder was-auch-immer-maschinerie mit den Ärzten machen kann was sie will! Es ist ja genug Angebot an Arztmaterial da!

Stellt euch mal folgendes utopisches vor: Was glaubt ihr was wäre, wenn sich mal ein Jahr lang KEINER in Deutschland auf einen Medizinplatz bewerben würde? Was glaubt ihr, was das auslösen würde? Wenn die Leute stattdessen sagen würden: "Nee, solange so mit Ärzten umgesprungen wird, ideell und finanziell, mach ich das nicht!" Die würden sich anschauen im Angesicht des vollkommenen Ärztemangels!

Linda.1001
07.08.2007, 16:09
Im Ausland z.B. Schweden werden keine Ärzte sondern Fachärzte! gesucht, d.h. nach 4 -6 (7) jähriger Facharztausbildung.
Am persischen Golf, wo gut verdient wird, werden erfahrene Fachärzte, d.h. mit mindestens 5-jähriger Tätigkeit nach der Facharztprüfung gesucht.


Das war mir auch bewusst *grins*

Naja, bis auf das mit dem persischen Golf. Aber für mich als Frau ist das eh keine Alternative...

Nemesisthe2nd
07.08.2007, 16:23
@anita P.... es würde nichts dergleichen passieren... es würde halt nur noch mehr ärzte mit gebrochenem deutsch und osteuropäsichem akzent geben... oder wahlweise aus anderen regionen der welt...

außerdem wird der fall nie eintreten... denn wenn die deutschen kein medizinstudium mehr auf sich nehmen wollen, werden die plätze mit freuden von menschen arabischer herkunft angenommen.
mein mitbewohner stammt aus syrien. da gibts genau eine uni an der man medizin studieren kann, die in der hauptstadt...
die deutschen unis werden sicher nicht so schnell leerstehen...

und streiken ist auch ne schwierige sache, weil mit jedem streiktag lebenswichtige behandlungen/OPs wie zB klappenersatz oder bypass ops oder vielleicht tumorentfernungen aufgeschoben werden müssen und das die meisten ärzte weder verantworten wollen noch können...

.... zu schade das teilleistungstreiks illegal sind... das wäre so herrlich wenn einfach mal einen monat nicht codiert werden würde, man hätte die verwaltungsetage blitzschnell in die knie gezwungen...

B1tcheeez
23.11.2014, 18:14
Hi.
Wie sieht das heute denn aus? Der Beitrag ist 10 Jahre her, da muss sich doch was verändert haben.

Muriel
23.11.2014, 18:37
Wenn man bedenkt, wieviele Leute Medizin studieren wollen - 33000 auf 8000 Studienplätze bundesweit
Ja, es hat sich was geändert. Es sind jetzt eher 45000 Bewerber.

EVT
23.11.2014, 18:43
Und 8999 Plätze im letzten WS. :-D

Der NC ist angestiegen, es gibt mehr private Unis, im Ausland angenommen zu werden ist schwieriger geworden..