PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rettungsdienst oder Rettungsassistenenausbildung????



Seiten : 1 2 3 [4]

Medicus_bonus
13.03.2008, 16:37
Das Blöde an der ganzen Sache ist, dass ich in Köln wohne und Abi mache !!! Wie soll ich denn da mal eben mehrere Wochen irgendwohin fahren?

Strodti
13.03.2008, 22:41
Also in Köln wird sicher auch eine Schule dafür geben. Ansonsten haben eigentlich alle Rettungsdienstschulen Wohnheime, in denen man günstig unterkommen kann.

Ansonsten guck mal hier:
http://www.asb-ls-nrw.de/ (dann oben auf Rettungsdienst klicken)
http://www.drk-nordrhein.net/index.php?id=282
http://www.malteser.de/60.Malteser_Schulen/index.asp

Doctöse
14.03.2008, 00:08
Ich empfehle den ASB (Erftstadt) oder die Malteser.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten, von den Johannitern die Finger zu lassen. :-kotz

LaTraviata
14.03.2008, 09:18
Malteser... echt nett :-top!

runderling
14.03.2008, 12:13
Malteser - seh ich auch so !!! :-meinung

CYP21B
14.03.2008, 15:15
Das Blöde an der ganzen Sache ist, dass ich in Köln wohne und Abi mache !!! Wie soll ich denn da mal eben mehrere Wochen irgendwohin fahren?

Wäre es nicht sinnvoller, wenn du dich erst aufs Abi konzentrierst? Dann könntest du vielleicht doch noch einen Schnitt schaffen mit dem du ohne Wartezeitquote rein kommst?

Den Sani kannst du evtl. in der Zeit zwischen Abi und Studienbeginn machen.

Clemens1
15.03.2008, 09:17
Hallo,

falls es mit dem Medizinstudium nicht klappt,wäre Rettungsassistent vielleicht eine alternative.Wieviel verdient man denn ungefähr im Monat?
Wie ist das Verhältnis zu den Ärzten?

Strodti
15.03.2008, 09:41
Die Stellensituation ist sehr schwierig (also milde ausgedrückt), im ersten Asubildungsjahr (Schule) bekommt man kein Geld, sondern zahlt Schulgeld und im Anerkennungspraktikum sollte man eigentlich etwas Geld bekommen (800 Euro netto oder so). Einige Wachen zahlen nix, andere mehr.

Das Verhältnis zu den Ärzten kann man schlecht beschreiben. Das hängt natürlich von der jeweiligen Wache ab. Mal klappt es gut, woanders hat man Probleme.

Merke: Rettungsassistenten gibt es wie Sand am Meer und wenn man hauptberuflich damit Geld verdienen will muss man a) Glück haben b) Kontakte zu HiOrgs haben und c) gut sein.

Stuntman Mike
15.03.2008, 13:42
falls es mit dem Medizinstudium nicht klappt,wäre Rettungsassistent vielleicht eine alternative.Wieviel verdient man denn ungefähr im Monat? Wie ist das Verhältnis zu den Ärzten?

Hi!

Ich mache gerade mein FSJ beim DRK im Rettungsdienst. Bin jetzt ein dreiviertel Jahr dabei. Habe auch vorgehabt zur Überbrückung der Wartezeit (Abi 1,8 ) den RA zu machen. Weil ich schon RS bin , hätte ich nur noch ein halbes Jahr Schule und ein Anerkennungsjahr gebraucht. Also hab ich mich bei meinem Kreisverband auf eine Ausbildungsstelle beworben, wurde aber abgelehnt (dazu später). Hab mir dann überlegt, den RA privat zu machen, mich aber letztlich dagegen entschieden. Grund: nachdem du privat auf der Schule warst gehen deine Chancen, eine Stelle für das Anerkennungsjahr zu kriegen, gegen Null - ausser vielleicht du hast sehr gute Kontakte. Und ohne Anerkennungsjahr kein RA, Schule wäre dann also rausgeschmissenes Geld gewesen.

Was noch gegen den RA spricht:

- 90% der Kollegen sind spätestens mit Ende 40 wegen Rückenproblemen arbeitsunfähig.
- Du hast nicht wirklich Aufstiegschancen, Leitstellendisponent ist für die meisten das Ende der Fahnenstange. Und so toll ist das glaub auch nicht.
- Die Bezahlung ist mies. Berufseinsteiger bekommen bei uns unter 1000€ Netto (nach dem Anerkennungsjahr!), auch ältere Kollegen mit Familie kommen kaum über 1500€ netto.
- Der Beruf ist in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Für die meisten Leute sind die RA die "Krankenwagenfahrer", so a la Taxifahrer. Die Anerkennung dafür, was viele RA auch im medizinischen Bereich leisten, fehlt komplett. Das frustriert die meisten Kollegen ziemlich (verständlich, wie ich finde).
- Das Verhältnis zu den (Not-)Ärzten und überhaupt zu den meisten Angestellten im Gesundheitswesen ist recht schwierig. Viele Ärzte, die NA fahren, haben wenig Ahnung, was die Notfallmedizin betrifft. Trotzdem sind sie den RA gegenüber zu 100% weisungsbefugt. Wenn also ein NA eine unsinnige Maßnahme anordnet kann der RA den NA höchtens darauf hinweisen, ist der NA beratungsresistent muss der RA die Maßnahme durchführen. Andersherum sind viele RA auch ziemlich arrogant und meinen immer, die besten Experten für alles zu sein. Daraus ergeben sich in der Praxis viele Spannungen zwischen Rettungsfachpersonal und Ärzten.
KrankenpflegerInnen meinen zudem häufig, dass der Rettungsdienst eine Art Patientenbegleitdienst ist und schickt einen nicht selten durchs halbe Krankenhaus anstatt den eigenen Bettenservice zu bestellen. Das läuft dann wieder in die Kategorie "fehlende Anerkennung der Arbeit".
- Die Hilforganisationen sind ein Hort von Vetternwirtschaft. Nur so als Beispiel: ich habe mich damals fristgerecht beworben, mit einem RS-Zeugnis von (schriftl./mündl./prakt.) 2/1/1,6 und einer Empfehlung von meinem unmittelbaren Vorgesetzten. Bin wie gesagt abgelehnt worden. War vorher nicht beim DRK aktiv und habe deshalb in der oberen Chefetage keine Kontakte. Ein anderer Bewerber hat sich zwei Wochen nach Ablauf der Frist beworben mit einem RS-Zeugnis von 3/4/2,5 und ist genommen worden, weil sich sein Ortsverein beim Chef für ihn eingesetzt hat. Ob das für alle HiOrg so gilt, weiss ich nicht, der ASB bei uns ist aber wohl genauso (kenne welche vom ASB). Ich will aber wo arbeiten, wo es auf die Leistung ankommt und nicht nur auf die Kontakte...

...deshalb, lange Rede, kurzer Sinn:

mein Tipp: lass es bleiben.


Viele Grüße, hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen.

Clemens1
15.03.2008, 13:50
Danke, für eure antworten :-top
Werde beim Medizinstudium bleiben,ist zwar auch nicht einfach,aber mein absoluter Traumberuf :-))

Stuntman Mike
15.03.2008, 14:02
@Clemens: könntest dich auch ein bisschen in Richtung Industrie orientieren (Pharma etc). Da gibts auch viele interessante Ausbildungen, die dir im AdH Vorteile bringen. Ich hab mich gegen den Krankenpfleger entschieden, weil ich weiss, wie es so im Krankenhaus zugeht unter dem Pflegepersonal (bei uns jedenfalls) und hab mir deshalb vorgenommen: wenn ins Krankenhaus, dann als Arzt :-)

runderling
15.03.2008, 14:11
eine Ausbildung zum OTA (Operations-Technischer-Assistent) wäre vielleicht zur Überbrückung auch nicht das schlechteste. Da bekommst du schon das gleiche Geld wie bei der Ausbildung zum Krankenpfleger,machst aber weniger reine Pflegetätigleit, sondern bereitest die Operationen bes. im technischen Bereich vor. Hat gegebüber der Ausbildung zum Medizinisch-Technischen Assistenten den Vorteil, dass du schon verdienst, wogegen eine MTA-Schule bestenfalls kostenfrei ist, sehr häufig aber auch Schulgebühren verlangt. Die Ausbildung wird fast immer an den Universitätskliniken angeboten.

Clemens1
15.03.2008, 14:28
Ich habe schon eine Ausbildung als Fachinformatiker,bin aber überhaupt nicht zufrieden damit.Deswegen möchte ich meinen Traum wahr werden lassen und etwas im medizinischen Bereich machen.Entweder Medizinstudium oder eine gute Ausbildung in dem Bereich ( Vorschläge sind gerne erwünscht :-)) ).Wie in einem anderen Thread bereits beschrieben ist mein Problem,dass ich jeden Tag insgesamt 160 km pendeln müsste und deswegen überlege,ob das Studium realisierbar ist ( habe schließlich auch noch eine Familie).Pharmabranche ist auch eine alternative,aber als was?

Feuerblick
15.03.2008, 15:44
Hm, meines Wissens gab es in den Arbeitsämtern früher Informationen zu den Jobs in unterschiedlichen Branchen. Vielleicht dort mal suchen?
Ansonsten fiele mir spontan PTA ein, MTA (mit allen Unterqualifikationen) oder Orthoptik.
Für den RettAss braucht man spätestens im Anerkennungsjahr wirklich viel Vit. B. Sprich: Man sollte längere Zeit in einem Orts-oder Regionalverband als RettSan und auch (!) ehrenamtlich gearbeitet haben und selbst dann ist eine Stelle nicht garantiert.

Stuntman Mike
15.03.2008, 17:58
Es kommt halt darauf an, was dir in einem Beruf wichtig ist. Wenn du den Patientenkontakt suchst und etwas direkt medizinisches machen möchtest solltest du eher Richtung MTA, OTA o. ä. gehen.

Wenn du primär auf gute Bezahlung und Arbeitsbedingungen wert legst bist du in der (Pharma-)Industrie besser aufgehoben. Meine Tante hat Medizin studiert, im Krankenhaus gearbeitet und nach ihrer Mutterpause bei Degussa angefangen. Sie ist dort sehr zufrieden: bessere Bezahlung, geregelte Arbeitszeiten, bessere Bedingungen und als Folge davon ein insgesamt besseres Betriebsklima.

Ich selbst mache nach dem FSJ eine Ausbildung zum Chemisch-technischen Assistenten, zum einen, weil mir Chemie schon immer Spaß gemacht hat, zum anderen, weil ich noch nicht ganz sicher bin, ob ich Medizin oder Pharmazie studieren soll - und der CTA bringt für beide Studiengänge Vorteile.

Am besten gehst du vielleicht erstmal zum Arbeitsamt oder wendest dich mal direkt an die Pharmakonzerne. Ich habe, als ich noch in der Schule war, bei Bayer angerufen und die nach Beschäftigungsmöglichkeiten gefragt. War sehr nett, haben mir Infomaterial zukommen lassen und Fragen beantwortet. Ging aber bei mir mehr um Studiengänge, ruf also am besten selber mal an und erkundige dich nach Ausbildungsberufen.

Viele Grüße!

Clemens1
16.03.2008, 08:48
Werde morgen mal beim BIZ vorbeischauen.
Medizinstudium ist aber immer noch auf Platz.1 :-))

fRieH
16.03.2008, 14:28
"stuntman mike" hat das meiste meines erachtens korrekt dargestellt. "das meiste" deswegen, weil ich den RA doch nicht als völlig unnötig ansehe.
es gibt natürlich auch viele schöne seiten an dem job...

die ausbildungsvergütung als rettungsassistent im anerkennungsjahr ist aber meines erachtens sehr gut (ok, man muss eigentlich das schulgeld wieder abziehen, aber beim drk in mainz bekommt man selbst das erstattet):

brutto 1184,09 EUR + steuerfreie zulagen an Sonn- und Feiertag sowie bei Nachtdiensten (die allerdings sehr gering sind, zb. am sonntag ca. 1,77 EUR pro stunde)

was man als RA verdient lässt sich im drk tarifvertrag ablesen.


edit:

noch was: dass man die stunden aus zivildienst oder fsj anerkennen lassen kann (gefahren als RS), ist denke ich bekannt? demnach braucht man mind. 1600h wobei vorwiegend auf RTW/NAW gefahren wurde (vorwiegend = faktisch mehr als 50%, ist aber auslegungssache des zuständigen amtes). je nach bundesland kann es sein, dass man, obwohl alle stunden komplett sind, nochmal 200-300 std nach der theorie ableisten muss. im landesamt koblenz haben ein fsj mit ca. 900Std RTW ausgereicht, um die urkunde zum RA zu bekommen, ohne nochmal danach std. fahren zu müssen. -> anrufen und nachfragen

Stuntman Mike
16.03.2008, 19:34
"stuntman mike" hat das meiste meines erachtens korrekt dargestellt. "das meiste" deswegen, weil ich den RA doch nicht als völlig unnötig ansehe. es gibt natürlich auch viele schöne seiten an dem job...
Ich halte den RA natürlich auch nicht für unnötig, sonst hätte ich mich ja nicht für die Ausbildung beworben. Mir macht die Arbeit im RD auch sehr viel Spaß. Es ging mir eher darum, auch einmal die negativen Seiten dieses Berufes zu schildern, die von "offizieller" Seite (Hilfsorganisationen, RA-Schulen...) meist verschwiegen werden. Ich glaube nicht, dass der RA-Arbeitsmarkt mit seinem Überangebot an Arbeitskräften geeignet ist für jemanden, der eine Familie zu versorgen hat und zudem wegen der Familie relativ unflexibel im Bezug auf den Arbeitsort ist. Da gibt es meiner Meinung nach einfach bessere Alternativen.




die ausbildungsvergütung als rettungsassistent im anerkennungsjahr ist aber meines erachtens sehr gut (ok, man muss eigentlich das schulgeld wieder abziehen, aber beim drk in mainz bekommt man selbst das erstattet):

brutto 1184,09 EUR + steuerfreie zulagen an Sonn- und Feiertag sowie bei Nachtdiensten (die allerdings sehr gering sind, zb. am sonntag ca. 1,77 EUR pro stunde)
Für das Anerkennungsjahr ist das natürlich nicht schlecht. Das Problem ist eher, dass das Gehalt nach Abschluss der Ausbildung auch nicht viel höher liegt. Der Spielraum nach oben ist einfach relativ gering. Zudem bekommen bei uns nur die vom KV selbst für die Ausbildung ausgewählten Leute eine solche reguläre Stelle für das Anerkennungsjahr. Leute, die den RA privat gemacht haben, können bei uns, wenn überhaupt, allenfalls eine FSJ-Stelle bekommen, um die Stunden, wie von dir beschrieben, anrechnen zu lassen. Da bei uns alle FSJler, auch die von der RA-Schule, etwa 75/25 KTW/RTW fahren, brauchen die dann meist die vollen 18 Monate des verlängerten FSJ, um ihre Stunden zusammen zu bekommen. Das kann aber natürlich bei anderen KV anders sein. Auch ist die Bezahlung beim FSJ mit 410€/Monat nicht gerade fürstlich.


Viele Grüße!