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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Waldorf Weltanschauung in Beziehung zum Med. Studium



Phino
08.07.2006, 17:30
Hi,

habe letztens einen komischen Typen kennengelernt und frage mich seitdem, ob seine Ansichten lediglich durch seine vorige Bildung (Waldorfschule) bestimmt sind. Oder ist er vielleicht einfach vom Charakter und der elterlichen Erziehung "anders" geprägt?

Im Prinzip wäre es ja für dieses Forum uninteressant, allerdings möchte er Medizin studieren könnte also irgendwann mal ein Kollege werden. :-kotz

Zu seinen Ansichten:

- moderne Wissenschaft ist falsch (z.B. ist es seiner Meinung nach nicht richtig, dass einige Vitamine fettlöslich sind, Moleküle existieren auch nicht)

- er ist radikaler Impfgegner, hatte sogar schon 2 mal in seinem Leben Mumps (vielleicht hat ja eine unbehandelte Meningitis zu seinen Ansichten geführt, frei nach dem Motto Gehirn kaputt?) :-wow

- Lernen ist doof (er lernt nur für das Leben und alles, was ihn nicht interessiert ist Schwachsinn --> muss daher auch nicht beherrscht werden)

Das sind erstmal die Kernaussagen.
Nun meine Fragen: Sind alle Waldorfschüler so? Gibt es hier im Forum vielleicht sogar ein paar, die mir bei der Beantwortung dieser Frage weiterhelfen können?
Haltet ihr es für wahrscheinlich, dass man mit solchen Anschauungen ein Medizinstudium überhaupt bewältigen kann?

thx

P.S.: 100% waren seine Äusserungen ernst gemeint. :-)

Hellequin
08.07.2006, 17:35
- Lernen ist doof (er lernt nur für das Leben und alles, was ihn nicht interessiert ist Schwachsinn --> muss daher auch nicht beherrscht werden)

Mit der Einstellung wird er sicher viel Spass im Medizinstudium haben.:-D

Frantic
08.07.2006, 17:40
Nein, Waldorfschüler sind garantiert nicht so. Kenn sogar welche die Medizin studieren ;-) So weltfremd ist es auch wieder nicht.

Die Niere
08.07.2006, 17:51
Das ist mit Sicherheit ein Ergebnis seiner Erziehung, jedoch neigen natürlich Eltern mit solchen sagen wir alternativen Weltanschauung dazu, übliche alteingessessene Schulformen zu meiden, so dass ggf. solche Typen vermehrt dort auftauchen.

Aber lass den Typen quatschen, der wird nie ein Kollege, sondern höchstens mal ein Sonderling, von dem Kollegen irgendwann einmal erzählen werden, weil sie mit ihm im ersten Semester waren und irgendwann spurlos verschwunden ist.

gruesse, die niere

Feuerblick
08.07.2006, 20:22
Das Einzige, was mir an Waldorfschülern aufgefallen ist (hatte einige Kommilitonen dieser "Art"), war die Realitätsferne dieser Menschen. Sie konnten im normalen Kliniksalltag nicht verstehen, dass die Menschen sich nicht alle lieb haben und dass manch einer kein Bedürfnis hat, Meinungsverschiedenheiten bei einem Tee beizulegen... Konnte durchaus etwas anstrengend sein...:-)

Gersig
08.07.2006, 20:28
Ich denke, dass Waldorfschüler genauso heterogen sind wie alle anderen Schülergruppen auch: Durchgeknallte hast du überall. Ob jemand an den Heiligen Bimbam glaubt, eurhythmisch Buchstaben tanzt oder andere wilde Dinge tut: solange er ein guter Mediziner und ein glücklicher Mensch ist, passt es doch :-meinung

Zurück zum Thema: ich habe auch einige Waldorfschüler im Semester. Auch wenn sie vielleicht ein wenig (!) zu idealistisch in ihrem Menschenbild sind und etwas zu wenig Ellenbogen haben, sind es sehr freundliche und umgängliche Kommilitonen, die keine Altklausur unterm Tisch halten oder Aushänge abreißen, um einen persönlichen Vorteil zu erhaschen! :-meinung

wanci
09.07.2006, 13:16
Als Ex-Waldorfschüler und (hoffentlich) zukünftiger Medizinstudent kann ich nur sagen, dass nicht alle so sind.

Aber da gibt es erstens zwischen den Schulen enorme Unterschiede, und dann natürlich zwischen den Schülern. Diese Antroposophie kann man wirklich zu weit treiben, mich hat das manchmal auch wahnsinnig genervt.

Aber im Prinzip sehe ich keine so großen Unterschiede zu "normalen" Schülern und Waldis.


und etwas zu wenig Ellenbogen haben, sind es sehr freundliche und umgängliche Kommilitonen, die keine Altklausur unterm Tisch halten oder Aushänge abreißen, um einen persönlichen Vorteil zu erhaschen!

Und sowas kommt im Ernst vor?

Die Niere
09.07.2006, 13:25
Und sowas kommt im Ernst vor?Täglich...Penner gibt es überall.

gruesse, die niere