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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Organspende



JanBauch
11.07.2006, 09:04
hi, hab mir ma nen paar fragen zu dem thema gestellt und suche nach antworten ;)...vielleicht könnt ihr mir ja helfen :)

wie kann man denn eigendlich die organspendebereitschaft auf individueller und struktureller, bzw. rechtlicher ebene erhöhen?

welche ethischen probleme stellen sich im zusammenhang mit d. oragnspende?

danke

;)

PhineasGage
11.07.2006, 09:54
Nur mal grad als persönliches Brainstorming:

Frühe Aufklärung schon in der Schule würde die Akzeptanz erhöhen
Pflicht zur Organspende wenn man als Spender geeignet wäre und z.B. sich nicht explizit dagegen ausgesprochen hat
Bessere Schulung der Krankenhausärzte, die dann auch schon frühzeitig mit den Angehörigen drüber reden
Finanzielle Anreize (bin ich aber ziemlich dagegen!)
Jeder Motorradfahrer bekommt schon in der Fahrschule einen Spenderausweis überreicht
Pflicht zur Mitführung eines Spenderausweises auf dem dann entweder ja oder nein steht / zusammen mit der Krankenkassenkarte

Sind nur so Ideen, die ich selber nicht alle so gelungen finde....
reicht aber als Diskussionsgrundlage ;-)

hottentotte
11.07.2006, 11:00
Ich hab zwar alle Motorradführerscheine, aber nen Organspendeausweis hab ich dazu nie bekommen...
Den gab´s bei der Blutspendezentrale Tübingen.
mfg
/totte

magma
11.07.2006, 12:58
hi

also bei uns in österreich ist es ja so, dass jeder organspender ist, der nicht zeit lebens widerrufen hat, ich finde diese regelung ganz gut...
beruht aber darauf das in österreich jede leiche dem staat gehört....ist wohl eine historische geschichte die von maria theresia eingeführt wurde, um obduktionen rechtlich abzusichern, deshalb kann ja auch heute noch jeder obduziert werden, auch ohne zustimmung der angehörigen...

so ich hoffe ich habe keinen unsinn verzapft

lg

Cassjo
11.07.2006, 15:59
Na also ich hab meinen Organspendeausweis damals in ner Apotheke bekommen. Die lagen da rum zum mitnehmen.
Bessere Aufklärung wäre wahrscheinlich das effektivste. Viele glauben ja immer noch dass man sie einfach sterben ließe wenn sie nen Außweis hätten. Oder ihnen die Organe entnommen werden ohne dass sie wirklich Tod sind. Eigentlich absoluter Humbug aber die Angst ist in vielen tief verwurzelt.
Wenn man die Leute besser Informiert würden sich wahrscheinlich auch mehr bereit erklären.

chutenalua
11.07.2006, 16:11
Ich glaube das größte Problem ist, dass (solange man nicht selbst ein Organ braucht) sich niemand darüber den Kopf zerbricht und es zudem noch Arbeit macht und man sich Zeit nehmen muss den Organspendeausweis zu besorgen und auszufüllen.

Die Regelung, dass jeder der nichts anderes erklärt automatisch potentieller Organspender ist scheint mir sehr vernünftig.

Es gibt auch die Idee, dass nur wer selbst Organspender ist auch Anspruch auf ein Organ hat, wenn er selbst eins braucht. Das klingt zwar im ersten Moment krass, aber eine solche Regelung würde dazu führen, dass wirklich jeder Organspender ist und vielen, vielen Menschen (die jetzt jahrelang auf ein Organ warten müssen) helfen.

Insofern :-dafür

derAnda
11.07.2006, 17:04
Es gibt auch die Idee, dass nur wer selbst Organspender ist auch Anspruch auf ein Organ hat, wenn er selbst eins braucht. Das klingt zwar im ersten Moment krass, aber eine solche Regelung würde dazu führen, dass wirklich jeder Organspender ist und vielen, vielen Menschen (die jetzt jahrelang auf ein Organ warten müssen) helfen.


Gut, da wäre aber auch eine andere Infrastruktur als nur der Spenderausweis nötig. Sonst holt man sich halt den Ausweis, wenn sich das terminale Versagen eines Organs abzeichnet.

Das System von den Ösis finde ich persönlich nicht schlecht.

PhineasGage
11.07.2006, 17:14
Tja, die Ösis machen halt manchmal doch vernünftige Sachen :-))
Leider leben wir in einer sehr egoistischen Gesellschaft in der jeder wirklich alles für sich behält und zeitgleich jammern kann, dass niemand was abgibt.
Aufklärung parallel zu so einem Gesetz würde langfristig so ein Gesetz wohl aber auch überflüssig machen.
Wichtig ist mir auch, was bereits oben angesprochen wurde:
Die abnehmende Bereitschaft bei uns, jdn. obduzieren zu lassen.
Ich glaube, da spielen z.T. bei Ärzten und Angehörigen ähnliche Motive rein wie beim Thema Organspende....