PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Religion



Seiten : 1 2 3 4 5 6 7 [8] 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

Siedoh
04.08.2007, 10:39
Man kann nicht alles in eine für den Menschen begreifliche Sprache übersetzen. Die Behauptung, man könne es, ist die Verleugnung aller Dinge, die über den Menschen hinausgehen, doch genau das ist unvermeidliche Folge jeglichen Bekenntnisses.
Deine Aussage hat keinen Inhalt, weil sie nur sagt: "Der Mensch versteht Dinge nicht, die so komplex sind, dass er sie nicht verstehen kann!". Du musst erstmal beweisen, dass es Dinge gibt, die aus prinzipiellen Gründen über unser Verständnis hinausgehen und die wir nicht verstehen können, bevor du daraus Gott beweisen kannst.

DeKl
04.08.2007, 11:14
das ganze hat überhaupt wenig aussage. naja, es war spät und blondi war müde :-)

Gast26092018
04.08.2007, 11:16
Religion...das ist ein zu weites Feld! :-winky :-oopss

Safa
05.08.2007, 02:08
Ich bin ein Muslim.

Blondi
05.08.2007, 15:43
Worauf ich hinaus wollte, ist nicht der Beweis eines Gottes, sondern die Unmöglichkeit eines solchen Glaubens: Indem man beteuert, es gäbe einen Gott, leugnet man ihn gleichzeitig. Religion ist im Grunde genommen ein Widerspruch in sich. Argumentation siehe oben.

Jedes formale System ist entweder unvollständig, das heißt es gibt Aussagen, die sich weder beweisen noch widerlegen lassen, oder in sich widersprüchlich. Das ist der sogenannte Unvollständigkeitssatz Gödels. Logisches Denken, also das, mit dem man etwas herleiten kann, darf nicht widersprüchlich sein, also gibt es Aussagen, die sich grundsätzlich weder beweisen noch widerlegen lassen. Jedes System, das sich selbst erklären soll, wird unweigerlich daran scheitern. Man kann nur innerhalb des Systems denken, sobald man eine Ebene darüber hinausspringt, es also verlässt, bezieht man sich auf sich selbst, das kann man aber nur, wenn man Zusatzannahmen einführt, die über einen selbst hinausgehen (bzw. das eigene Denksystem). Dazu muss man aber das anfangs in sich stimmige Gedankenkonstrukt verlassen, also wieder eine Ebene über das gegebene System hinaustreten. Doch weil sich genau diese Problematik auf jeder Ebene aufs Neue ergibt, gerät man in eine endlose Schleife, die zu nichts führt.

Daraus ergibt sich, dass Religion nur nichtssagende und Wissenschaft nur offensichtliche Aussagen machen kann. Um das zu erklären, von dem niemand weiß, was es eigentlich ist, braucht man etwas grundsätzlich anderes. Das ich allerdings genau so wenig definieren kann wie die eigentliche Formulierung des Problems, vielleicht ist ja genau diese Formulierung das Problem.

Das wichtigste ist es deshalb, für alles offen zu bleiben und nie aufzuhören, hinter alles ein Fragezeichen zu setzen.


Offensichtlich macht ihr das schon, nur muss ich dazu sagen, dass ich heute fast müder bin als letztes Mal...hab schon lange nicht mehr gelabert und hin und wieder muss das halt auch mal sein...nichts für ungut...

milz
05.08.2007, 18:37
Was macht man eigentlich mit einem Propheten, der die Stimme Gottes hört? Medizinisch?

Siedoh
05.08.2007, 19:03
das was du sagst läuft auf das letztbegründungsproblem hinaus. weisst du was dir fehlt? die kohärenztheorie :-top

Sorpresa
05.08.2007, 19:30
ab zum psychiater und so.

die chondropathia
05.08.2007, 22:06
Streng genommen funktioniert Zusammenleben sowieso nicht, nie und nirgends. Die Leute beginnen, sich einander gegenseitig aufzudrängen, Gruppendynamik, irgendwer kommt dabei immer zu kurz. Abgesehen von der Tatsache, dass man bekloppt wird wenn man immer alleine ist und anfängt mit Volleybällen zu reden, wär das vernünftigste, jeden Menschen allein und lediglich mit Einfluss über sein eigenes Leben irgendwo leben zu lassen.

Das ist nicht richtig. Es ist sogar falsch. Der Mensch ist so sehr soziales Wesen, seine psychische Gesundheit hängt sehr daran, was auch im Zusammenhang mit dem Volleyball gut dargestellt ist, wenn du schon diese Filmsequenz bemühst.

die chondropathia
05.08.2007, 22:21
Es wird auch NIEMALS möglich sein die Existenz/Nichtexistenz von Gott zu beweisen.

Eine interessante Hypothese. Jedenfalls würde das einer Auflösung des Glaubens gleichkommen, d.h. mit dem Beweis Gottes wäre tatsächlich seine Existenz aus Sicht des Gläubigen nichtig!

Ich halte es in Gottesfragen ürigens am ehesten buddhistisch: Es spielt für meine persönliche Entwicklung keine Rolle, ob es einen Gott gibt.

Das vor allem aus der Überzeugung heraus, dass der Sinn des Lebens ist, dass es ein Ende hat.
Übrigens eine sehr beruhigende Erkenntnis: was auch immer ich an Zerstörung, Umweltverschmutzung und Dummheit in diese Welt einbringe - es wird vor dem Hintergrund der kurzen Zeit meiner Existenz im globalen Zusammenhang keinerlei Konsequenz haben.

Blondi
07.08.2007, 17:47
Wer sagt, dass die Welt kohärent ist? Dass tiefgehende Betrachtungen überhaupt kohärent sein können? Genau das habe ich ja eigentlich angezweifelt.

Wäre auch schön, wenn hier eine Diskussion zu Stande käme, finde es sehr schade, dass niemand meint, mehr als einen Satz schreiben zu müssen. Das konnte ich leider auch nicht ändern...

Linda.1001
08.08.2007, 18:17
Ich bin Muslima.


Wenn ich dazu anmerken darf, es gibt ja auch noch verschiedene Glaubensrichtungen im Islam. Sunniten, Schiiten, Aleviten und Ismailiten, wobei ich den anderen Richtungen d. Islams als Sunnitin liberal gegenüber stehe, d.h. dass ich den derzeitigen Bürgerkrieg im Irak nur aufs Schärfste verurteilen kann. :-dagegen
Aber ein ähnliches Problem existiert ja leider auch in Irland, ohne dass ich jetzt ne Diskussion darüber eröffnen möchte.
:-nix

Relaxometrie
08.08.2007, 19:25
Ich bin in einer eher unreligiösen Umgebung aufgewachsen, als Mitläufer zum Konfirmandenunterricht gegangen (war freiwillig und nicht von den Eltern (selbst auch ausgetreten) erzwungen), kurz vor der Konfirmation getauft worden, und vor 6 Jahren aus der ev. Kirche ausgetreten.

Meine Gründe für den Austritt:
1) ich bin nie aus Überzeugung eingetreten
2) diese Überzeugung ist auch später nie über mich gekommen, denn
3) ich kann nicht wissen, ob es Gott gibt, also möchte ich auch nicht Mitglied eines Vereins sein, der etwas behauptet, was man aber als Mensch gar nicht wissen kann


Gute Predigten höre ich mir gerne an. Wenn mich jemand fragt, ob ich mit in die Kirche gehe, freue ich mich und komme gerne mit.
Außer in die evangelische freikirchliche Gemeinde. In einen solchen Gottesdienst gehe ich nicht wieder.

Was mich aber bei allen Religionen stört, ist ihre die Behauptung, daß es Gott wirklich gibt. Meiner Meinung nach kann man das als Mensch nicht wissen. Und dieses Zelebrieren eines angeblich vorhandenen Gottes ist es auch, was mich am Glauben abstößt.
Auch ich habe sowohl bei Bekannten, als auch bei einige Patienten gesehen, daß der Glaube helfen kann. Solchen Menschen würde ich niemals den Glauben ausreden wollen.
Was ich tragisch und gleichzeitig auch arrogant finde, ist die Tatsache, daß Menschen, die sich als gläubig bezeichnen, den Glauben oft mit Wissen gleichsetzen. Solche Menschen "wissen", daß es Gott gibt. Aha..na gut, dann sollen sie es eben "wissen". Meiner Meinung nach lügen sie sich selbst etwas vor, damit sie das Leben aushalten. Ganz schön tragisch, daß man sich mit Gedankenkonstrukten aufrechterhält, die man dann auch noch so aufplustert, daß sie göttlich sein sollen.

expecting
23.08.2007, 17:01
100% Agnostikerin

Dr. Gonzo
28.08.2007, 09:57
Agnostiker. Definitiv. 99% der Menschen, die absolut überzeugt von *ihrem* Glauben sind, sind mir suspekt.

Blondi
17.09.2007, 00:21
Agnostiker.Definitiv.

( ... )

milz
17.09.2007, 06:06
Offiziell evangelisch. Tatsächlich halte ich Glauben im Allgemeinen und Religion im speziellen für einen Anachronismus mit malignem Potential. Glauben ist nichts anderes als emotional besetztes Unwissen.

hennessy
17.09.2007, 06:42
Ich gehöre keiner Glaubensgemeinschaft an. Bin zwar offiziell katholisch getauft, aber mit der katholischen Kirche kann ich mich nicht identifizieren. Aus verschiedenen Gründen. Das heißt jedoch nicht, dass ich an nichts glaube.

haroffee613
16.12.2007, 15:00
war jesus christ oder jude ? hat er alle jüdischen gesetze gehalten ? paulus war doch auch jude nicht wahr?

Hellequin
16.12.2007, 15:12
war jesus christ oder jude ?

Halbrömer? Seine Mutter hatte doch ein Verhältnis mit einem.
Achnee, warte mal, das war ja Brian.:-))